Jannik Sinner verhindert den dritten Wimbledon-Titel von Carlos Alcaraz in Serie. Mit dem epischen Duell in Paris kann das Finale nicht mithalten. Ein Kuriosum bringt den Sieger nicht aus dem Tritt.
Sekundenlang breitete Jannik Sinner seine Arme aus, ging in die Knie und klopfte immer wieder auf den Rasen. Ergriffen feierte der Italiener seinen Premierentriumph in Wimbledon, mit dem er den Titel-Hattrick von Carlos Alcaraz beim Klassiker auf Gras verhinderte.
Der 23 Jahre alte Italiener gewann das mit großer Spannung erwartete Finalduell der derzeit besten Tennisprofis 4:6, 6:4, 6:4, 6:4 und holte seine vierte Grand-Slam-Trophäe. Stolz nahm er die Gold-Trophäe von Prinzessin Kate entgegen.

13.07.2025, Großbritannien, London: Der Italiener Jannik Sinner (l) und der Spanier Carlos Alcaraz posieren mit ihren Trophäen. Foto: Kirsty Wigglesworth/AP/dpa
Über die kurioseste Szene des Finals konnte Sinner auch schon wieder lachen: Im zweiten Satz landete der Korken einer Champagnerflasche eines Fans nur knapp neben ihm, als er aufschlagen wollte. Anschließend entsorgte er selbst den Korken vom Rasen. «Es ist ein sehr teures Turnier», scherzte Sinner.
– Die italienische Presse jubelt: Der Weltranglistenerste schaffte mit dem Sieg die erfolgreiche Revanche für das epische Endspiel der French Open vor gut einem Monat, das er in fünf Sätzen nach fünfeinhalb Stunden gegen den Spanier Alcaraz verloren hatte. „Sinner König von Wimbledon“, titelte die „Gazzetta dello Sport“.
Vor den Augen von Prinz William und Prinzessin Kate sowie dem spanischen König Felipe VI. konnte das Finale jedoch nicht immer mit der Spannung und dem Niveau des Showdowns in Paris mithalten.

13.07.2025, Großbritannien, London: Der Italiener Jannik Sinner feiert seinen Sieg. Foto: John Walton/PA Wire/dpa
Sinner setzte sich damit erstmals nach zuvor fünf Niederlagen wieder gegen den 22 Jahre alten Alcaraz durch. Für den Südtiroler war es der erste Titel seit den Australian Open und seiner anschließenden Dopingsperre.
Mit dem Finale vollzog sich auch in Wimbledon endgültig der Generationenwechsel im Welttennis. Erstmals seit 2002 spielten weder der im Halbfinale von Sinner deklassierte Novak Djokovic noch die schon zurückgetretenen Roger Federer, Rafael Nadal und Andy Murray um den Titel.
Im Endspiel von Paris vor gut einem Monat hatte Alcaraz auf Sand noch drei Matchbälle abgewehrt. „Ich bin mir sehr sicher, dass er einiges aus dem French-Open-Finale mitgenommen hat, dass er jetzt physisch und mental besser sein wird“, sagte der Spanier vor dem Duell. (dpa)
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