Iga Swiatek ließ sich ungläubig auf den Rasen des Centre Courts fallen und feierte ihren historischen Wimbledon-Triumph. Ihre überforderte Gegnerin weinte bei der Siegerehrung hingegen bitterlich. Swiatek gewann ihren ersten Titel beim Rasen-Klassiker und schrieb dabei Tennis-Geschichte.
In einem komplett einseitigen Finale über nur 57 Minuten bezwang die 24-jährige Polin die Amerikanerin Amanda Anisimova mit 6:0, 6:0. Mit diesem Ergebnis war in der langen Wimbledon-Geschichte erst ein Damen-Endspiel geendet: 1911 gewann die Britin Dorothea Chambers ebenfalls 6:0, 6:0. Zuletzt hatte Steffi Graf bei den French Open 1988 in einem Grand-Slam-Finale kein Spiel abgegeben.

12.07.2025, Großbritannien, London: Die US-Amerikanerin Amanda Anisimova (r) erhält von Kate, Prinzessin von Wales, ihre Trophäe für den zweiten Platz. Foto: Kin Cheung/AP/dpa
Dankbar nahm Swiatek die Trophäe von Prinzessin Kate entgegen. Für sie ist es bereits der sechste Grand-Slam-Titel ihrer Karriere. Sie ist die einzige Spielerin der Profitennis-Geschichte neben Margaret Court und Monica Seles, die ihre ersten sechs Grand-Slam-Finals für sich entscheiden konnte. Swiatek gewinnt neben dem Titel auch 3,47 Millionen Euro (3 Millionen britische Pfund).
In ihrer Karriere hatte Swiatek zuvor viermal die French Open und einmal die US Open gewonnen. In Wimbledon war allerdings bislang spätestens im Viertelfinale Schluss gewesen, auf Rasen kam sie bis zu dieser Saison nur selten zurecht. Nun präsentierte sie sich in starker Form, zuletzt erst stand sie beim Vorbereitungsturnier in Bad Homburg im Endspiel. Nun ist sie die jüngste Spielerin seit Serena Williams 2002, die einen Grand-Slam-Titel auf allen drei Belägen gewinnt.
Die 23 Jahre alte Anisimova war in ihrem ersten Finale bei einem der vier großen Turnieren komplett überfordert und leistete sich zahlreiche einfache Fehler. Sie fing bei der Siegerehrung an zu weinen und wurde mit langem Applaus vom Publikum aufgebaut. Anisimova hatte erst vor zwei Jahren wegen eines Burnouts eine monatelange Pause genommen. (dpa)