Nicolas steht früh auf. Wie jeden Tag.
Es ist noch dunkel, der Kaffee zu heiß, der Bus zu voll. Alles wie immer.
Er arbeitet. Er ist keiner, der jammert. Er mag, was er tut, eigentlich.
Aber in letzter Zeit fragt er sich öfter: „Wofür mache ich das eigentlich?“
Am Monatsende bleibt nicht viel.
Das Konto ist fast leer, obwohl die Tage voll waren.
Er hat das Gefühl, er läuft – aber das Ziel entfernt sich.
Er sieht um sich: Da wird gebaut, entschieden, geregelt.
Neue Vorschriften, neue Anträge, neue Systeme. Alles soll helfen.
Aber irgendwie wird es nur schwerer.
Jeder spricht von Fortschritt, von Innovation.
Doch wenn er abends nach Hause kommt, ist da nur Müdigkeit.
Nicht die gute Müdigkeit nach etwas Sinnvollem –
sondern diese stille, schwere Art.
Die, die sagt: „Ich tue, was ich kann – aber es reicht nie.“
Nicolas kennt andere, die anders leben.
Manche investieren, spekulieren, reden klug über Dinge, die weit weg sind. Und doch verdienen sie mehr – mit weniger Mühe.
„Vielleicht bin ich einfach zu normal“, denkt er manchmal.
Er will keinen Reichtum. Nur ein Leben, das wieder leicht atmet.
Ein Alltag, der nicht ständig gegen eine Wand läuft.
Ein System, das nicht alles einnimmt – Zeit, Geld, Energie –
und so wenig zurückgibt.
Er glaubt nicht mehr daran, dass alles besser wird, wenn man nur wartet.
Aber er glaubt noch daran, dass es besser werden kann –
wenn man wieder anfängt zu vertrauen.
In Menschen. In Ideen. In Arbeit, die zählt.
Nicht weil jemand es steuert, sondern weil es getragen wird –
von unten, nicht von oben.
Vielleicht beginnt alles damit,
dass Nicolas eines Morgens aufsteht
und sich nicht nur fragt, „Wofür?“,
sondern sagt: „Es geht auch anders.“
13.07.2025, Pascale Baudimont, Eupen
Diese Lethargie führt zum absoluten Stillstand aber alle haben Angst ihre Wohlstandsblase zu verlassen.
Dieses Umdenken muss von unten, vom Volk, aus den Kommunen kommen.
Wenn man das den heutigen Eliten überlässt werden die kleinen Leute die Rechnung bezahlen.
Wie immer!