Manchmal wird die Weltpolitik im Alltag spürbar. China und andere Länder kaufen große Mengen Goldes, weil sie vom Dollar unabhängig werden wollen. Der schier unaufhaltsame Anstieg des Goldpreises wird sich nach Einschätzung von Händlern und Finanzbranche fortsetzen.
Das World Gold Council (WGC) in London prophezeit in seiner jüngsten Prognose einen weiteren Preisanstieg in der zweiten Jahreshälfte, wenn auch leicht verlangsamt.
Zu spüren bekommen das nicht zuletzt Brautpaare in aller Welt: Gold ist so teuer geworden, dass die weltweite Nachfrage der Schmuckhersteller laut WGC in diesem Jahr stark nachgelassen hat – von 435 Tonnen im ersten auf 356 Tonnen im zweiten Quartal.
– Zentralbanken als Preistreiber: Der Preis pro Feinunze – 31,1 Gramm – liegt derzeit bei gut 3.300 Dollar, fast doppelt so hoch wie 2022. Maßgebliche Preistreiber sind die Zentralbanken Chinas und anderer Länder, die die Abhängigkeit vom Dollar verringern wollen und ihre Goldreserven kontinuierlich erhöhen. Nach einer kürzlich veröffentlichten Einschätzung der US-Investmentbank Goldman Sachs könnte der Preis bis Mitte 2026 auf 4.000 Dollar steigen.
„Solange die Zentralbanken ihre Goldreserven weiter erhöhen, wird sich der Goldpreis nicht Richtung Süden bewegen, sondern Richtung Norden“, sagt ein Experte. „Norden“ bedeutet im Sprachgebrauch der Finanzszene steigende Preise, der „Süden“ dagegen fallende. „Die Unsicherheiten auf der Welt nehmen eher zu, Gold haftet seit 5.000 Jahren der Nimbus an, dass man es auch in Krisenzeiten umtauschen kann.“
In den vergangenen Jahren haben die Notenbanken insgesamt weltweit jährlich rund 1.000 Tonnen Gold erworben. Ein erheblicher Teil davon entfiel wohl auf China. Neben den Zentralbank-Käufen spielen nach Einschätzung von Experten geopolitische Spannungen, die expansive Geldpolitik vieler Notenbanken und Inflationsängste eine Rolle..

Das Bild zeigt einen Goldbarren, der 12,5 Kilogramm (400 Unzen) wiegt, einen Feingoldgehalt von 99,99 Prozent hat und auf Goldgranalien liegt. Foto: Uli Deck/dpa
– Unabhängigkeit vom Dollar: Es ist kein Geheimnis, dass Chinas Kommunistische Partei die Dominanz der USA lieber heute als morgen beendet sähe. Zum Status einer Weltmacht gehören die entsprechenden Goldreserven.
Doch ist China keineswegs das einzige Land, das Gold kauft. Diese Staaten wollen sich unabhängiger vom US-Dollar machen und setzen daher vermehrt auf physisches Gold. Dazu zählen beispielsweise Indien, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Katar. In diesem Jahr am aktivsten ist jedoch nicht China, sondern Polen, das laut WGC 2025 mit bislang über 48 Tonnen an der Spitze steht. Nach offiziellen Zahlen war lange Russland größter Goldabnehmer, das seine Käufe seit 2020 aber wieder eingeschränkt hat.

Zu spüren bekommen das nicht zuletzt Brautpaare in aller Welt: Gold ist so teuer geworden, dass die weltweite Nachfrage der Schmuckhersteller in diesem Jahr stark nachgelassen hat – von 435 Tonnen im ersten auf 356 Tonnen im zweiten Quartal. Foto: Pixabay
Erster in der Rangliste der Nationen mit den höchsten Goldreserven sind die USA mit über 8.100 Tonnen, gefolgt von Deutschland. Die Deutsche Bundesbank hat nicht zugekauft, sondern ihre Reserve leicht reduziert. In den vergangenen Jahren gingen geringe Mengen an das Bundesfinanzministerium, welches daraus Goldmünzen prägt und verkauft.
Goldbesitzer können sich freuen, Goldkäufer hingegen müssen immer tiefer in die Tasche greifen. Das gilt nicht nur für Investoren. Der vom Kapitalmarkt ausgehende Anstieg des Goldpreises hat Folgen für Juweliere in aller Welt und deren Kundschaft. Die Umsätze sind gestiegen, obwohl die Geschäfte ihre höheren Einkaufskosten nicht voll an die Kundschaft weitergeben.
Der Goldschmuckmarkt jedenfalls floriert ungeachtet steigender Preise und des demografischen Wandels. Nach einer Umsatzdelle wurden 2023 und 2024 Rekordstände erreicht. „Der Luxusgütermarkt hat sich von der allgemeinen Kauflaune und den Krisen der Welt scheinbar abgekoppelt“, sagt ein Experte. (dpa/cre)
Hacke, Goldpfanne, Gummistiefel.
Auf geht’s , oder bergab, bis zum Wasser. ;-)
Als Büttenredner würde Hugo Egon gnadenlos scheitern
#Donald/ In der Bütt, werden sie auch kein Gold finden und als Donald Trump, würden sie auch gnadenlos scheitern, sonst hätten sie mich auf die Abgabe von Steuern hingewiesen, die man beim Erfolg der Goldsuche, zu zahlen hat. ;-)
Wird Gold teurer oder entwertet sich das Papiergeld?
Eher zweiteres, man schaue sich nur die Inflationsraten der letzten Jahre/Jahrzente an.
Wenn das Vertrauen in die Obrigkeit in Misstrauen umschlägt kommt so richtig Bewegung in die Sache. Eigentlich sind die Preise für wertstabile (Sachen, die sich nicht abnutzen) leicht transportierbare Güter ein guter Indikator dafür wie der Bürger denkt.
Wie die Staaten denken erkennt man an deren Goldreserven.
Wie unabhängig Staaten sind erkennt man daran wo die Goldreserven gelagert werden.