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„Ostbelgien Direkt“ gibt es seit 13 Jahren – unter Wladimir Putin oder Donald Trump wären es vermutlich nur maximal 13 Tage

ALLES NUR SATIRE (Zum Vergrößern Bild anklicken) - Präsident Donald Trump (r) gibt dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (l) am 15.08.2025 während einer gemeinsamen Pressekonferenz auf der Joint Base Elmendorf-Richardson, Alaska, die Hand. Foto: Jae C. Hong/AP/dpa

Ein weiteres Jahr ist vergangen: „Ostbelgien Direkt“ feiert am heutigen 27. August 2025 seinen 13. Geburtstag. Gerade in einer Zeit, in der Diktatoren wie Russlands Präsident Wladimir Putin oder Autokraten wie Donald Trump alles, was ihnen nicht passt, zum Teufel jagen, sind 13 Jahre schon bemerkenswert.

OD ist auch seit 13 Jahren das einzige wirklich unabhängige Medium in Ostbelgien: keine Dotation (BRF erhält dieses Jahr knapp 6,8 Millionen Euro), keine Pressehilfe (Grenz-Echo erhält 347.000 Euro pro Jahr), kein „Zuschuss zur Förderung des Journalismus in der Deutschsprachigen Gemeinschaft“ (40.000 Euro im Haushalt 2025 der DG), auch keine Buchkäufe, ja nicht einmal ein bisschen Werbung, obwohl man uns schon vor einiger Zeit zugesagt hatte, dass OD bei der Verteilung der Werbeauftrâge in Zukunft ebenfalls berücksichtigt würde. Getan hat sich aber nichts. Offenbar gibt es auch in Ostbelgien kleine Trumps…

Illustration: Shutterstock

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lang 13 Jahre sind, braucht man nur in Erinnerung zu rufen, was sich im Jahr 2012 so alles getan hat.

2012 übernahm Aspire den damaligen Zweitligisten AS Eupen, der von 2016 bis 2024 erstklassig war und jetzt wieder zweitklassig ist. 2012 wechselte Eden Hazard von OSC Lille zum FC Chelsea und Philippe Gilbert wurde Straßenrad-Weltmeister in Valkenburg. Sowohl Hazard als auch Gilbert haben mittlerweile ihre sportliche Karriere beendet. Rallyefahrer Thierry Neuville ging vor 13 Jahren noch für Citroën an den Start. Inzwischen ist der gebürtige St. Vither sogar Weltmeister.

Und last but not least gab es am 27. August 2012 erstmals „Ostbelgien Direkt“. Seit 13 Jahren erscheint OD 7/7 Tage rund um die Uhr. Seit jenem 27. August 2012 sind auf OD fast 25.000 Beiträge veröffentlicht worden, mehr als 480.000 Leserkommentare wurden freigeschaltet.

Ein Strandbesucher liest „Ostbelgien Direkt“. Foto: Shutterstock/OD

Die Zahl der nicht freigeschalteten Kommentare lässt sich nicht mehr feststellen, weil diese nach einer gewissen Zeit automatisch gelöscht werden. Es sind auf jeden Fall Zehntausende, denn im Gegensatz zu den sogenannten sozialen Netzwerken ist OD ein moderiertes Forum, bei dem jeder Kommentar einzeln freigeschaltet werden muss, bevor er online geht. Auf Facebook hat OD heute fast 15.000 Likes und auf X, vorher Twitter, über 1.400 Follower.

Was die Zahl der Seitenaufrufe betrifft, so liegt diese nach 13 Jahren ziemlich konstant im Schnitt bei rund 12.000 bis 14.000 pro Tag, 84.000 bis 100.000 pro Woche, 430.000 pro Monat oder rund 5,2 Millionen pro Jahr.

Ansonsten hat sich in 13 Jahren einiges geändert im Leseverhalten der Menschen in Ostbelgien. Als OD am 27. August 2012 gegründet wurde, interessierten sich die Leser hauptsächlich für das Lokale und Regionale. Die islamistischen Attentate von Paris und Brüssel 2015 und 2016, die Flüchtlingskrise von 2015, die Corona-Krise 2020 und 2021, die Klimakrise, die Schuldenkrise, der Ukraine-Krieg und dessen Folgen (Energieversorgung, Inflation usw.), die atomare Bedrohung, das Massensterben im Gazastreifen, Donald Trumps autokratischer Kurs in Amerika sowie dessen Kumpanei mit Putin haben den Blick immer mehr auf Gesamtbelgien, Europa und die Welt gerichtet. (cre)

51 Antworten auf “„Ostbelgien Direkt“ gibt es seit 13 Jahren – unter Wladimir Putin oder Donald Trump wären es vermutlich nur maximal 13 Tage”

  1. Giancarlo

    Glückwunsch! Bitte besinnen Sie sich wieder stärker auf Ihren Namen und Ursprung und bieten Sie mehr unabhängige, lokale und regionale Berichterstattung. Gerade weil Sie nicht auf Werbung angewiesen sind, wäre ein geringerer Fokus auf internationale oder deutsche Themen wünschenswert, denn dafür gibt es bereits genug Alternativen.

  2. Der Alte

    Happy Birthday OD! Wir, Leser und/oder Foristen wünschen OD noch viele Jahre und den Mitarbeitern Gesundheit um das Medium am Leben zu erhalten. Ich war damals schon Grenzland Report Leser.

  3. Es gibt den Spruch „man soll den Tag nicht vor dem Abend loben“, in dem Sinne, Herr Cremer, könnte das nächste Jubiläum buchstäblich ins Wasser fallen:

    Digital Services Act (DSA) : Das Gesetz über digitale Dienste (GdD; englisch Digital Services Act, DSA; französisch Règlement sur les Services Numériques, RSN) ist eine Verordnung der Europäischen Union, die einheitliche europäische Haftungs- und Sicherheitsvorschriften für digitale Plattformen, Dienste und Produkte schuf.

    Dass Sie womöglich demnächst Post oder Besuch von einer Behörde bekommen, was ihre OD Initiative angeht, ist durchaus möglich. Und glauben Sie bloß nicht dass irgendein DG Politiker, die gerne als Garanten der Demokratie auftreten, auch nur einen Finger für Sie krumm machen wird. Da knallen doch die Korken wenn OD verboten wird.

    • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

      #Dax/Wenn sie recht behalten, entwickelt sich unsere angebliche Demokratie, (schleichend) zur Diktatur.
      Sollte es hier tatsächlich schon bald zur Unterdrückung der Meinungsfreiheit kommen, wäre selbst ich über die Geschwindigkeit, der Einführung einer Diktatur überrascht.

    • Der Alte

      Lesen Sie nur einen Tag lang Mainstreampresse. Soviel Unterstellungen und Beleidigungen kann OD in einem ganzen Jahr nicht bieten. Davos und seine Handlanger arbeiten immer noch an der Transformation und denen ist kein Mittel verkommen genug.

  4. Freddy Derwahl

    Guter langjähriger Kollege Ger !

    Wieviel Zivilcourage, journalistisches Engagement, Können und Arbeitsbereitschaft. Das waren (wenn auch nicht immer in den Kommentaren) Beiträge zur Meinungsfreiheit und somit zur politischen Kultur in Ostbelgien

    Die 13 ist an sich eine Unglückszahl. Doch kein Aberglaube, zunächst Gratulation !
    Bei Putin würdest Du nicht in einem Arbeitslager in Weissrussland gefoltert, sondern längst Opfer
    eines böse endenden Giftanschlags . Wie gute leben wir doch in der weltweit „bestgeschützten Minderheit“.
    Weder Putin und Trump in Sicht, sondern (emsig, fast täglich) ein attraktives Ministerfoto oder die wackeren Nachdenker der inner-und ausserparlamentarischen Opposition.


    • Wie gute leben wir doch in der weltweit „bestgeschützten Minderheit“.
      ….
      ////
      Wer lebt denn „gut“ in der weltweitweit „bestgeschützte Minderheit“? Doch wohl nur die, die VON ihr leben, der gemeine Steuerzahler hingegen hat außer einer medialen Fassade eines „Kleingliederstaates“ nichts davon. Sie Herr Derwahl haben ihr Leben lang von dieser „DG“ gelebt, ich (und viele andere) haben sie ein Leben lang finanziert, damit es Leuten wie Ihnen „gut geht“. Finde ich nicht wirklich toll….

      • Die „bestgeschützte Minderheit“ wird von ihrem einzigen „demokratisch“ gewählten EU Abgeordneten an den kulturellen Eintopf der EU und den Phantasien der Pyschophaten Gemeinschaft des World Economic Forums verkauft. Was den Giftanschlag betrifft, den hat es mit der Coronaspritze von Ursula gegen das Europäische Volk gegeben und das Resultat sieht man „plötzlich und unerwartet“…von wegen Putin…
        Um Beiträge zur Meinungsfreiheit und somit zur politischen Kultur, der wackeren Nachdenker der inner-und ausserparlamentarischen Opposition in Ostbelgien, wird dann ja bald Isabelle Weykmans als viertes Mitglied des Medienrates, für „sorgen“… Trozdem Glückwunsch an OD!

        • Joseph Meyer

          @R.G.
          Mit dem Hinweis auf eine sich totalitär aufführende föderale Regierung während der Coronazeit und den schwerwiegenden Folgen der Coronaspritzen „plötzlich und unerwartet“ haben Sie – leider für die Opfer – völlig recht! Und es ist längst nicht vorbei, die Familienclans der Investmentbanken, und ihr welweites Netz an Erfüllungsgehilfen, arbeiten Schritt für Schritt ihre Agenda ab, Annahme der Änderungen der Internationalen Gesundheitsvorschriften der WHO (IHR), später dann die Annahme des Pandemievertrags der WHO mit dem offen erklärten Ziel einer Reduzierung der Anzahl an Menschen auf der Erde, dann die Agenda 2030 der Vereinten Nationen und das Ziel des Weltwirtschaftforums (WEF) „You will own nothing and you will be happy“, dank Digitalem Zentralbankgeld, Digitalem Zentralbankkonto, Abschaffung des Bargelds, Verbot des Handels mit Edelmetallen, digital gesteuertes Grundeinkommen, Sozialkreditsystem, totale Überwachung jedes Menschen, usw.
          Das heißt natürlich: Wenn wir uns nicht dagegen wehren! Denn ‚wer in der Demokratie schläft, der wacht in der Diktatur auf‘!

    • Der Alte

      Ob in Ostbelgistan die weltweit bestgeschützte Minderheit beheimatet ist weiß ich nicht. Zum Schutz der Menschen ist aber immer ein im Zaum gehaltener Staat Grundbedingung. Da sind wir mit Belgien und seinen sich gegenseitig in schach haltenden Nord- und Südbelgier gut bedient. Ein schwacher Staat ist gut für die Grundrechte. Deswegen muss sich OD weniger um Rückzugsorte sorgen als z.B. die freien Medien in Deutschland. Da braucht es kein Putin und kein Trump, es reicht eine IM Erika oder ein klagefreudiger Wirtschaftsminister in Zusammenspiel mit Justizbehörden, die auf Beförderung hoffen.

  5. @Giancarlo: Es stimmt, dass es für internationale Themen genügend Alternativen gibt. Das gilt aber nur für die Berichte, nicht aber für die Kommentare. Schauen Sie mal, wie viele Kommentare hier auf OD zu internationalen und deutschen Themen geschrieben.werden, nicht selten mehr als 100. Das beweist, dass es auch in Ostbelgien viel Diskussuonsbedarf gibt zu Themen wie Migration, Ukraine, Gaza usw. gibt.

  6. Eastwind

    Leute, Leute, mal ehrlich, wer interessiert sich denn heute noch für die DG, wenn nicht gerade Wahlen stattfinden, was nur alle funf Jahre der Fall ist? Die Welt steht am Abgrund. Ukraine, Gaza, Migration, Weltwirtschaft. Inflation.. Es droht sogar der 3. Weltkrieg. Das sind die Themen, zu denen sich auch viele OD-Leser äußern wollen. Die Fertigstellung der Hauptstraße in Krinkelt kann warten.

  7. Wüstenspiele

    Immer nur Putin und Trump was ist mit Bush und Blair, die Zahl ihrer Opfer im Irak geht in die Millionen und noch immer leidet die dortige Bevölkerung unter den Folgen des Krieges von 2003.

  8. Der wahre Peter S.

    Auf Initiative des weißen Hauses sind in den letzten 7 Monaten, 7 Friedensabkommen geschlossen worden.
    Belgien feiert am 11.11. jeden Jahres „WaffenSTILLSTAND“. Wo ist da der Friedensvertrag?
    Ja, ne ist klar. Putin ist ein Diktator und Trump ein Autokrat. Schon erstaunlich, wie von manchen die Wahrheit negiert wird. Einfach mal recherchieren: KalgeriePlan, HootonPlan, Kaufmann Plan, BletchleyPark , Council of foreign Relations, Atlantik Brücke uvm.
    Viel Spaß beim Erkenntnisgewinn.

  9. Profiziat Herr Cremer und OD! Ich wünsche Ihnen weiterhin ein gutes Näschen indem was Sie tun! Eine gute Erfindung wars allemal! Wie wärs mit einem Interview mit unserem MP!? So zu sagen als Geburtstagsgeschenk!? Sehr viele sind darauf gespannt, um das „wie gehts weiter DG mit den Hohen Schuldenzahlen“?

  10. Achto Janssen

    Auch von meiner Seite kommt die volle Anerkennung für diese 13 Jahre. OD ist gelebte Demokratie, denn hier kann jeder seine Meinung kundtun. Da kann kein „Bürgerrat“ oä. dran tippen.
    Wenn es nach mir ginge, bekäme Herr Cremer die goldene Feder der Stadt Eupen. Eine Stadt muss die Lebenden ehren.
    Also, weiter so, OD!!!

    • Der Alte

      Das mit der Goldenen Feder ist eine gute Idee. Besser wäre noch eine Auszeichnung durch die DG. Das wird aber nicht passieren, da steckt Oli lieber Geld ins ostbelgische Wahrheitsministerium aka Institut für Demokratiepädagogik, in dem mehrere Personen mit dafür sorgen, dass in der DG das Richtige gedacht wird.

  11. Alfons van Compernolle

    Unter Trump & Putin würde es uns wahrscheinlich auch nicht (mehr) geben , wie so verschiedenes andere deren funktionierende Gehirne nicht ins Trumps & Putins Master-Horror-Weltbild passen.

  12. Gratulation!

    Lieber Herr Cremer, mit leichter Verspätung gratuliere ich Ihnen herzlich zum 13. Geburtstag von „Ostbelgien Direkt“. Ich bewundere Ihre unermüdliche Arbeit. In einer Zeit, in der unabhängiger Journalismus unter Druck steht, ist es umso bemerkenswerter, dass OD seit über einem Jahrzehnt ohne Dotationen oder politische Rückendeckung besteht und dabei täglich den Finger in die Wunde legt. Gerade in einer kleinen Gemeinschaft wie der DG, in der viele aus Rücksicht auf berufliche oder familiäre Abhängigkeiten schweigen, bietet OD eine Plattform für freie Meinungsäußerung. Dass dies der Mehrheitspolitik ein Dorn im Auge ist, spricht eher für OD als gegen Sie.13 Jahre OD bedeuten auch 13 Jahre Transparenz, kritische Berichterstattung und ein moderiertes Forum, das den Diskurs in der Region belebt. In einer Gemeinschaft, die dringend mehr Bürgerbeteiligung und haushaltspolitische Vernunft braucht, ist Ihre Arbeit unverzichtbar. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft, Unabhängigkeit und den nötigen Rückhalt, um auch künftig Klartext zu reden.

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