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Greenpeace: Bahn viel zu oft teurer als Flugzeug

Nach Ansicht von Umweltschützern ist Fliegen immer noch zu billig im Vergleich zur Bahn. Foto: Pixabay

Bahn oder Flugzeug? Zumindest auf Reisen bis zu 1.500 Kilometern Entfernung haben Kunden die Wahl. Greenpeace hat die Preise verglichen und verlangt Änderungen.

Bei Reisen zu europäischen Städtezielen ist die klimafreundlichere Bahn häufig teurer als das Flugzeug. Laut einem Preisvergleich von Greenpeace sind Zugreisen auf 66 von 142 untersuchten Europaverbindungen kostspieliger als ein Flug. Das entspricht einem Anteil von 46,5 Prozent, wie die Umweltschutzorganisation weiter berichtet.

Das klimaschädlichere Flugzeug hat der Studie zufolge vor allem auf den 109 grenzüberschreitenden Verbindungen die Nase preislich vorn. Hier ist Fliegen in 54 Prozent der Fälle billiger.

Eine Frau geht auf einem Flughafen an einer Werbetafel vorbei, die für das kombinierte Reisen mit Bahn und Flugzeug wirbt. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Greenpeace fordert höhere Steuern auf Flugreisen und Erleichterungen für Bahnkunden. „Es ist ungerecht, dass längere Reisen mit der Bahn so teuer sind, während Flüge durch Steuerbefreiungen und Entlastungen massiv subventioniert werden“, sagt die Verkehrsexpertin Lena Donat. „Mit der Bahn reist man klimafreundlich, daher muss sie immer und überall günstiger sein als Fliegen.“

Für die Studie wurden auf 142 Städteverbindungen mit höchstens 1.500 Kilometern Entfernung die jeweiligen Preise für One-Way-Tickets an neun Buchungszeitpunkten verglichen. Abo-Vorteile etwa über Vielfliegerprogramme oder Bahn-Cards blieben außen vor. Die Organisation geht davon aus, dass der Fahrpreis für Konsumenten ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Verkehrsmittels ist.

Nicht berücksichtigt wurden bei der Analyse die Kosten für die Gepäckbeförderung. Während auf Bahnreisen dafür meist keine Extrabeträge anfallen, lassen Direktflug-Airlines auf ihren Flügen nur noch ein kleines Handgepäckstück pro Passagier kostenfrei zu. Zumindest für Reisen mit längerem Aufenthalt ergibt sich daraus ein Preisvorteil für die Bahn. Auch die günstigeren Bedingungen zur Mitnahme von Kindern in der Bahn flossen nicht in die Bewertung ein.

Im Vergleich zur Vorgängerstudie aus dem Jahr 2023 hat sich allerdings der europaweite Preisvergleich zugunsten der Bahnfahrten verschoben. Bei den 111 vergleichbaren Routen waren nun 41 Prozent mit der Bahn preisgünstiger zu bewältigen als mit dem Flugzeug. Zwei Jahre zuvor waren es nur 27 Prozent gewesen. Verkenrsexpertin Donat von Greenpeace bezeichnet die Entwicklung als Hoffnungsschimmer. (dpa)

16 Antworten auf “Greenpeace: Bahn viel zu oft teurer als Flugzeug”

  1. Pensionierter Bauer

    Hier werden zwei hochsubventionierte Branchen gegenübergestellt. Wenn es nach mir ginge, dann würde für beide Verkehrsbranchen sämtliche Subventionierungen mit sofortiger Wirkung eingestellt. In diesem Fall müsste der Reisende immer den vollen Preis zahlen und einjeder würde erkennen, dass der individuelle Autoverkehr trotz aller Besteuerungen noch immer der günstigste ist, und dies sogar gegenüber den hochsubventionierten Flug- und Bahnbranchen.

    • Besorgte Mutter

      @Pensionierter Bauer, vergessen dürfen wir auch nicht, mit welcher Dreistigkeit die Bahngewerkschaften ihre Kunden mit ihrer unbändigen Streikwut immer wieder in Geiselhaft nehmen. Demnächst im September wollen sie erneut zuschlagen, so hat es zumindestens der BRF gemeldet.
      Beim Flugpreis muss aber auch noch immer die An- und Abreise zum Flughafen mit eingerechnet werden, den die Flughäfen liegen nur selten in den Innenstädten.

    • Der Alte

      Besteuert wird der Fahrgast und zwar mittels MWSt. Die Bahn zahlt zwar auch MWSt auf ihre Einkäufe (Material, Strom), da die Bahngesellschaften aber jedes Jahr rote Zahlen schreiben zahlen diese auf Verluste keine Steuern.
      Meines Wissens sind Eisenbahnen nur dank üppiger Subventionen zu betreiben, womit die durch Ihnen gezahlte MWSt dann wieder ausgeglichen wird.

      • Bei internationalen Flügen tanken die Luftfahrtunternehmen steuerfreie Kerosin in jedem Land der Erde (historisch geschützt durch Chicago-Konvention von 1944) und brauchen auch keine CO2 Abgabe an die EU zu zahlen. Das gleiche gilt für die internationale Schifffahrt.
        Wenn die deutsche oder belgische Bahn Personal beschäftigen bezahlen sie Steuern und Sozialabgaben in Deutschland (35 bis 45 %) oder Belgien (40 bis 55 %) weil man da nicht darüber diskutieren kann wo der Dienst verrichtet wird (in Deutschland oder Belgien). Bei internationalen Flügen bezahlt beispielsweise Ryanair Lohnsteuern und Sozialabgaben in dem Land wo das Flugpersonal den Hauptwohnsitz gemeldet hat, und das ist oft Irland (25-35 %), egal in welche Länder das Flugzeug fliegt.

    • Eifelpendler

      Dazu kommt, dass Flugbenzin bzw. Kerosin NICHT mit einer Steuer belastet ist, während der Diesel, den die Bahn benötigt, voll versteuert werden muss. Würden die Steuern für Kerosin auf den Ticketpreis umgelegt, gäbe es z. B. keine Flüge mehr für 19,90€ nach Malle

  2. Typisch grüne Sekte, viel Meinung, wenig Ahnung. Fliegen ist billig, der Grund dafür ist so logisch wie nachvollziehbar. Um von einem Punkt A zu einem Punkt B zu gelangen braucht es beim Fliegen nur einer Start- und Landeinfrastruktur, dazwischen gibt es keine Fixkosten, nur die variablen Flugkosten. Anders bei der Bahn, auch hier bedarf es der Start- und Zielinfrastruktur (Bahnhöfe) aber zusätzlich muss ein komplettes Schienennetz zwischen den Punkten vorhanden und unterhalten werden. Gleisanlagen, Brücken , Tunnel, Signaltechnik… kosten Geld, viel Geld, was bei größeren Entfernungen die Kosten deutlich über denen des Luftverkehrs steigen lässt. Das ist ein Naturgesetz und findet sich auch in der Natur wieder, Zugvögel legen weite Strecken per Flug zurück aber keine Schwalbe läuft von Belgien nach Afrika. Der Energieaufwand den eine Schwalbe leisten muss um 2 x im Jahr von Afrika nach Belgien zu fliegen ist geringer als der Nutzen den sie aus dem (fast) konkurrenzlosen Nahrungsangebot im mitteleuropäischen Sommer vorfindet. Dass die grüne Sekte den Menschen das Fliegen verbieten will zeigt nur ihre ideologische Verbohrtheit in Kombination mit MINT-Versagen. Grüne halt….

    • Der Alte

      Ach DAX, lassen Sie doch die Mädels und Buben von Greenpeace in Ruhe! Es sind doch lediglich 28 Länderspezifische Organisationen (Stiftungen), von Greepeace Africa, Greenpeace Argentina bis zu Greenpeace USA, die unter der Dachorganisation Greenpeace International in den jeweiligen Ländern Marketing betreiben und Spenden und Schenkungen und Erbschaften akquirieren. Wobei alleine die finanziell eher unbedeutende Greenpeace International jährlich laut eigenen Angaben an das US-Finanzministerium rund 20 Millionen USD Einnahmen verbucht (ohne Greenpeace USA). Wer soviel Einnahmen hat muss natürlich dafür sorgen, dass er möglichst viel Aufmerksamkeit für lau bekommt, damit die Spendenakquise weiterhin gut läuft, ohne dass die Konzernkassen belastet werden. Da macht sich ein kostenlos erhaltener DPA-Artikel immer gut, auch wenn der Inhalt stark zu wünschen übrig lässt. Merkt von den unbedarften jungen Erwachsenen, die einen Dauerauftrag in der Fußgängerzone unterschrieben haben sowieso niemand. Bedenken Sie auch, dass von den Spendengeldern der ersten 12 Monate ein beträchlicher Teil als Kommission an die Drückerkolonnen abgetreten werden muss, seien Sie also gnädig im Umgang mit den Ökooligarchen.

    • Hinzu kommt, das der Verbrauch pro Passagier auf 100 km nur noch etwa bei 2,31 Liter Kerosin liegt.
      Boeing 787 Dream Liner, Quelle „Flug Revue“.
      Außerdem wird sich der geplante Bedarf an Fluggerät und Personal in naher Zukunft fast verdoppeln.
      Aber der „kleine Mann“ soll kein Auto mehr fahren.

  3. „Während auf Bahnreisen dafür meist keine Extrabeträge anfallen, lassen Direktflug-Airlines auf ihren Flügen nur noch ein kleines Handgepäckstück pro Passagier kostenfrei zu.“ Die Gepäckabteilchen an den Türen der modernen Züge lassen nur wenig Gepäck zu, besonders, wenn man am Ende der Reise einen regionalen Zug nehmen muss. Außerdem muss das Ein- und Ausladen außer an den Endhalten schnell gehen.

  4. Guido Scholzen

    Wenn ein Flug günstiger und schneller ist als eine Zugverbindung, dann nennt sich sowas MARKTWIRTSCHAFT, basta und fertig.

    Und wenn ein Öko-Heuchler-Verein wie Greenpeace das oben genannte übers Fliegen sagt, dann will man uns wieder Klimaschutz ins Gedächtnis einhämmern.
    Diese ganze Öko-Bewegung ist eine Sekte, denn sie agiert wie jede andere Religion auch: Es wird den Menschen eine Angst eingeredet – die aber unbegründet ist; und die Menschen, die dieser Angst erliegen, suchen dann nach Rettung und einem Retter. Und das soll in diesem Fall natürlich die grüne Politik mit all ihren Konzepten sein. Aber keines der Konzepte hat bislang funktioniert.

    Die ganzen Grünlinge sind doch in der Wirklichkeit selber Vielflieger. Öko-Pharisäer sind eben nur grüne Heuchler. Man sollte sich immer vor Augen führen, dass Ökologisten im ideologischen Kontest reine Marxisten sind. Und wer sich Osteuropa ab den 1990er Jahren anschaute, der weiss noch, dass Marxisten nur Sinnlosigkeit und Chaos hinterlassen, in allen Aspekten der Gesellschaft.
    Die Marktwirtschaft musste das wieder herstellen, was marxistische Politik kaputt gemacht hat.

    Die grünen Marxisten sollten sich das merken, was WIR (die Menschen im damaligen marktwirtschaftlichen Westeuropa) auch schon über die roten Marxisten sagten: Die Marxisten brauchen uns, aber WIR brauchen die Marxisten nicht.

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