Kurz vor einem Treffen im Weißen Haus über den Ukraine-Krieg hat US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj unter Druck gesetzt. In einem Post auf seiner Plattform Truth Social wandte sich Trump nicht etwa an Kremlchef Wladimir Putin als Angreifer, sondern schrieb: „Der ukrainische Präsident Selenskyj kann den Krieg mit Russland fast sofort beenden, wenn er will, oder er kann weiterkämpfen.“
Im gleichen Atemzug erklärte der Republikaner auch den erhofften Nato-Beitritt der Ukraine und eine Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim für unrealistisch. „Manche Dinge ändern sich nie!!!“, schrieb er. Er verwies darauf, dass der damalige US-Präsident Barack Obama die Annexion der Krim 2014 nicht verhindert habe. Er fügte in Großbuchstaben hinzu: „KEIN NATO-BEITRITT DER UKRAINE.“ Die russische Armee flog in der Nacht neue Luftangriffe auf die Ukraine.
– Erst Selenskyj, dann auch die Europäer: In zwei Spitzentreffen im Weißen Haus will Trump heute ab 19.15 Uhr MESZ mit der Ukraine und den europäischen Verbündeten über den Einstieg in einen raschen Friedensprozess sprechen.

17.08.2025, Belgien, Brüssel: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht während einer Pressekonferenz im EU-Hauptquartier in Brüssel. Foto: Uncredited/AP/dpa
Es geht um Vorschläge, über die Trump und Putin bei ihrem Gipfel am vergangenen Freitag in Alaska gesprochen haben. Dabei will der US-Präsident zunächst allein mit Selenskyj sprechen – ein Szenario, das an die unheilvolle Begegnung Ende Februar erinnert, als Trump und sein Vize JD Vance geradezu über den ukrainischen Präsidenten herfielen.
Erst danach soll eine Runde mit den europäischen Spitzenpolitikern stattfinden, die Selenskyj in die US-Hauptstadt begleiten. Dazu zählen Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte. Der Tag könnte je nach Verlauf ein Zwischenschritt hin zu einem möglichen dritten Treffen sein – dann zwischen Russland und der Ukraine.
– Soll die Ukraine den restlichen Donbass räumen? Nach Angaben der deutschen Bundesregierung soll unter anderem über „Sicherheitsgarantien, territoriale Fragen und die fortdauernde Unterstützung der Ukraine in der Abwehr der russischen Aggression“ gesprochen werden. Mit Sicherheitsgarantien sind Maßnahmen zum Schutz eines Landes vor Angriffen gemeint.

07.08.2024, Ukraine, —: Artilleristen feuern einen RM-70 Mehrfachraketenwerfer nahe der Front ab. Foto: —/Ukrinform/dpa
Selenskyj lehnte das kategorisch ab. „Russland muss diesen Krieg beenden, den es selbst begonnen hat“, schrieb er nach Ankunft in Washington auf der Plattform X.
– Sicherheitsgarantien im Mittelpunkt der Gespräche: Zugleich wird es um das Szenario eines Nato-ähnlichen Schutzversprechens der USA und europäischer Staaten an die Ukraine gehen. Nach Angaben des US-Sondergesandten Steve Witkoff hat Russland Sicherheitsgarantien nach dem Vorbild des Artikel 5 im Nato-Vertrag zugestimmt – was Putin im Gegenzug von den USA, der Ukraine oder Europa erhalten soll, war zunächst unklar.
Artikel 5 des Nato-Vertrags sieht vor, „dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen werden wird“. Russlands Einmarsch 2022 fiel nicht in diese Kategorie, weil die Ukraine kein Nato-Mitglied ist. Im Gegensatz zu Artikel 5 würde im diskutierten Szenario aber nicht das ganze atlantische Bündnis einspringen – die Vereinigten Staaten und europäische Länder stünden stattdessen in der Pflicht.

18.08.2025, Ukraine, Charkiw: Rettungskräfte evakuieren einen verletzten Zivilisten, nachdem ein Wohnhaus bei einem russischen Raketenangriff in Charkiw am Montag getroffen wurde. Foto: Andrii Marienko/AP/dpa
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, nannte Sicherheitsgarantien ähnlich dem Artikel 5 gut. Eine direkte Nato-Mitgliedschaft für die Ukraine wäre natürlich die beste Sicherheitsgarantie, sagte er im Deutschlandfunk. Sein Land könne der Nato viel bieten, man habe eine starke und kampferfahrene Armee. „Dafür braucht man aber Mut von der Seite unserer Partner und auch Druck auf Russland“, sagte Makeiev. Ohne Druck werde Putin „nicht aufhören, uns zu töten“.
Vor dem Treffen im Weißen Haus steht indes auch Trump unter Erfolgszwang. Der Mann, der noch vor Monaten tönte, er könne den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden, muss nach dem lächerlichen Gipfel von Anchorage in Alaska, der nur Putin genutzt hat, Erfolge vorweisen.
– Tote und Verletzte durch russische Luftangriffe: In der Nacht vor den Spitzengesprächen in Washington griff die russische Armee die Ukraine erneut mit Kampfdrohnen und Raketen an. In der Großstadt Charkiw wurden mindestens sieben Menschen getötet und 20 verletzt. Nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram schlugen vier russische Kampfdrohnen in einem mehrgeschossigen Wohnhaus ein.
Am Morgen trafen Raketen auch die Großstadt Saporischschja. Ziel sei die Infrastruktur der Stadt gewesen, erklärte der Militärgouverneur des Gebietes, Iwan Fedorow. Es gab mindestens 3 drei Tote und 20 Verletzte. XGenau deshalb will Putin keine Waffenruhe – er schießt gern auf friedliche Städte, während er über den angeblichen Wunsch nach einem Ende des Krieges spricht“, kommentierte Selenskyjs Stabschef Andryj Jermak auf X. (dpa)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:
Ich höre immer „Sicherheitsgarantien“?! Deutsche Truppen in die Ukraine? Belgische Truppen in die Ukraine? Solange sich hier junge und mittelalte ukrainische gesunde Männer tummeln, sehe ich nicht ein, warum meine Söhne in die Ukraine versetzt werden sollten!
Wie kann es nur möglich sein , das hier in der Südeifel junge Männer mit hochmodernen Jeeps durch die Gegend kreuzen , anstatt ihr Vaterland in der Ukraine helfen zu verteidigen .
#Deutsch&Humaner volltreffer
Alles richtig.
Wer redet schon wieder über Sicherheitsgarantien und Soldatenverschickung?
EU-Dummköpfe.
Wahrscheinlich dieselben, die 2014 den Maidanaufstand befeuert hatten.
Zu welchem Zweck benötigen wir eigentlich die Ukraine?
Vielleicht, dass eine lange Mauer gebaut werden kann? West-/ Ost-Ukraine?
Ich lese und höre immer wieder, dass die Ukrainer „Sicherheitsgarantien“ brauchen.
Wenn man an das Budapester Memorandum denkt, dann weiß man doch, dass Sicherheitsgarantien nicht das Papier wert sind auf dem sie geschrieben stehen. Dieses Memorandum wurde auch durch die USA unterzeichnet und was macht dieser „US – Dealmaker im Weißen Haus“, ein Geschäft mit Putin und verkauft die Ukraine! Wenn ein „Normalo“ einen Vertrag bricht, landet er im Knast … wenn Trump das macht, kommen die kleinen schwachen Europäer und bitten ihn, das doch bitte, bitte, bitte, nicht zu tun … und viele Hirnis hier im Forum machen sich noch Gedanken darüber, ob „unsere Waffenindustrie“ damit evtl. Profit machen könnte 🙄
Glaube zwar nicht an einen schriftfehler im Artikel. Aber , ………Selenskyj kann den Krieg mit Russland (fast 😅 Sofort ! ) beenden ……
Fast sofort ? Oh ja, Trump meinte bestimmt, fast sofort ,nach weiteren 13 bis 23 Friedensgesprächen.
Das Ding ist gelaufen, wie schon lange bekannt. Man möchte die Show nur noch etwas strecken, Zugunsten der Rüstungsindustrie und den politischen Lobbyisten.
Allerdings zum Nachteil von uns, als Geldgeber und skandalöser noch, für die verstorbenen Soldaten und den in der Zwischenzeit noch Sterbenden Soldaten, bis man das angebliche (Friedensdokument )unterzeichnet.
Politik ist in dieser Form, ein Verbrechen !!!