Gesellschaft

Feuerwerk am 21. Juli in Eupen: Albtraum für viele Tiere – Warum muss es immer krachen, wenn gefeiert wird?

Der Lärm der Silvesterböller erschreckt viele Hausriere und versetzt sie in Panik. Foto: Shutterstock

Wenn am Sonntagabend, dem 21. Juli, kurz vor dem Abschluss des Volksfestes in Eupen wieder ein großes Feuerwerk gezündet wird, werden wahrscheinlich hunderte Tiere in Angst und Schrecken versetzt. Trotzdem hat sich bis heute daran nichts geändert: Wenn gefeiert wird, muss es richtig krachen! Warum eigentlich?

„Das fulminante musikalische Feuerwerk sorgt für einen krönenden Abschluss“, so das Kulturelle Komitee als Veranstalter des Volksfestes auf dem Eupener Werthplatz auf seiner Internetseite. Im Grenz-Echo war zu lesen: „Bis 23.45 Uhr lautet das Motto also ‚Partytime‘, und dann schauen alle gemeinsam gen Himmel, um das musikalisch untermalte Feuerwerk zu genießen.“ Und die Internetseite der Tourismusagentur Ostbelgien (ostbelgien.eu) versprach „ein imposantes Feuerwerk“.

Fulminant? Zu genießen? Imposant? Für viele tierischen Mitbewohner ist das Ganze eher ein Albtraum. Ein Feuerwerk versetzt viele Hunde und Katzen in Angst und Panik.

Foto: Shutterstock

In der Silvesternacht nimmt man das noch in Kauf, solange die Knallerei nicht schon nachmittags beginnt und erst am Abend des Neujahrstages aufhört. Aber am 21. Juli?

Wer mit Haustieren wie Katzen und Hunden zusammenlebt, weiß, wie sehr viele von ihnen unter einem Feuerwerk leiden. Sogar die Vögel reagieren panisch, behaupten Tierschützer.

In der letzten Ausgabe des Jahres 2018 von „Eupen Aktuell“, der ersten mit einem Vorwort der neuen grünen Bürgermeisterin Claudia Niessen, warnte übrigens die Stadt Eupen in einem Artikel vor Böllern und Raketen in der Silvesternacht.

„Haustiere, die viel sensibler als Menschen auf den Lärm und die Lichteffekte der Knallkörper reagieren, geraten in Panik, entlaufen, verletzen sich oder verursachen beträchtliche Schäden in der Wohnung. Viele Tiere überstehen die Silvesternacht nur mit Hilfe von Beruhigungsmitteln halbwegs schadlos“, war in „Eupen Aktuell“ zu lesen.

Der Ostbelgische Hundeverein bat in Zusammenarbeit mit der Stadt Eupen alle Einwohner, Rücksicht auf Mensch und Tier zu nehmen. Deshalb wurde u.a. angeraten, „das Feuerwerk einzuschränken, besonders wenn Menschen und Tiere in unmittelbarer Umgebung leben“.

Man bedenke, so die Stadt Eupen abschließend, dass in nicht wenigen Gemeinden Belgiens das Feuerwerk inzwischen sogar ganz verboten sei. Weshalb also ein Feuerwerk am Nationalfeiertag, wenn die Stadt selbst noch vor gut einem halben Jahr ausdrücklich davor gewarnt hat? (cre)

51 Antworten auf “Feuerwerk am 21. Juli in Eupen: Albtraum für viele Tiere – Warum muss es immer krachen, wenn gefeiert wird?”

      • Peer van Daalen

        @Bazinga: “ … zumal es in Form von bspw. Lasershows auch umweltfreundlichere Alternativen gibt. Da hast du auch Lichteffekte, aber halt ohne den Lärm und die Luftverschmutzung.“

        Meinen Sie das im Ernst? Schon gewusst? – Das geht den kleinen Piepmätzen, die des Nächtens in den Bäumen und Sträuchern ihren wohlverdienten Heia-Bubu machen, ganz mächtig aufs Gefieder … Eine altbekannte Angelegenheit!

  1. Kleine Abwandlung des Titels:“Warum immer saufen, wenn gefeiert wird“
    P.S. Ich fahre mit meinem Hund zur Talsperre und warte dort das Ende der Knallerei ab.
    Am Nationalfeiertag, bei der Kirmes und an Silvester.
    Wer möchte, kann dort mit mir feiern.
    Ohne Saufen! ????

  2. Emonts-pool horst

    Zur Talsperre fahren kann leider nicht jeder. Man muss ein Auto haben . Aeltere Menschen können vielleicht nicht fahren, und Katzen haben teuflische angst fürs fahren. Warum muss eigentlich so eine Umweltverschmutzung sein? In Zeiten von Feinstaub und Laermbelaestigung und sonstigen.

  3. Peer van Daalen

    @OD: „Warum muss es immer krachen, wenn gefeiert wird?“

    Weil das schon immer so war und zur Kultur des Feiern gehört! Basta!

    Wer damit nicht klar kommt, soll an diesem belgischen Nationalfeiertag zu Beginn des Feuerwerks mit seinen Tieren in den Keller gehen und sich Decken über die Köpfe ziehen.
    Oder an diesem Abend im Aachener Stadtwald spazieren gehen, in dem Land, wo die Verbotskultur der links-grün-versifften Gutmenschen ihre Blüten fast täglich neu austreibt…

    Luftverschmutzung? Lächerliche Wichtigtuerei und thunbergsche Dummsabbelei im Vergleich zu anderen Schadstoff-Emissionen hier und in aller Welt!
    ———

    @Realist: „Warum immer saufen, wenn gefeiert wird“

    Einhundertfünfzig Prozent Zustimmung aber das kriegen die Belgier niemals hin, wie wir am Sonntag mal wieder auf dem Werthplatz vor die Füße gekotzt bekommen werden. Ich hatte das hier schon mal erwähnt

    https://ostbelgiendirekt.be/verkehrsregelung-eupener-kirmes-2-216229#comment-246802

    Lasst uns am Sonntag feiern mit Feuerwerk, Anstand und klarem Kopf!

    • peter Müller

      Sich hier gross über Kutschenfahrten aufzuregen ist in Ordnung. Am Nationalfeiertag wird mit Ponyreiten geworben. Mensch, war das gestern wieder ein tolles Fest der Pferde in Aachen. Jeder soll doch tun und lassen was er möchte, solange es gesetzlich nicht verboten ist.

    • Peer van Daalen

      Mit anderen Worten, – wer sich gerne ein Feuerwerk anschaut ist ein Kriegstreiber und Massenmörder …?

      Grundgütiger Herr im Himmel, was sind sie für ein sonderbarer Mensch mit schlichtem Gemüt – mal höflich ausgedrückt :-).

      Ich kann mich an jede Menge Kriege erinnern, die aus Nichtigkeiten geführt wurden. Z.B. wegen einem verlorenen Fußballspiel (El Salvador und Honduras 1969), ein geklauter Holzeimer (Bologna gegen Modena 1325), der Petersilienkrieg zwischen Spanien und Marokko 2002, die Kabeljaukriege zwischen dem Vereinigtem Königreich und Island (Island hat vor den Vereinten Nationen später gewonnen).

      Australien hat 1932 per offiziellem Dekret den Emus (eine flugunfähige Vogelart) den Krieg erklärt, den die Emus gewonnen haben!!! Die Royal Australian Artillery unter Major Meredith hat nach einer Woche mit ihrer dreiköpfigen Einheit ihre Niederlage offiziell eingestanden.

      Hätten die mal ein Feuerwerk gezündet, dann wären die Emus aber baden gegangen …

      Reicht das einstweilen? Ich hab noch mehr davon …!

      Ein Feuerwerk hat dabei nie eine Rolle gespielt und krieglüstern wird man davon auch nicht zwingend außer in Ihrer verqueren Phantasie.

  4. Waldschrat

    Was soll der Quatsch ?
    Wenn man am Übungsplatz Lager Elsenborn wohnt ,
    ist die Knallerei fast an der Tagesordnung !
    Dort sind die Tiere >zwangsläufig< dran gewohnt !
    Das interessiert kein Mensch …

  5. Ist unnötig, auch wenn irgendwelche Kleingeister das anders sehen.
    Tradition, wenn ich das schon höre.
    Vogelfang, Stierkampf, Jagdhunde aufhängen…alles Traditionen

    Was sagt denn der berühmte Eupener Tierschutzbeirat zu em Feuerwerk?
    Der, samt Vorsitzenden Baumgarten, wurde doch in den Medien so groß gefeiert, bzw. hat sich feiern lassen.
    Nur seltsam, dass man davon so gar nichts mehr hört.
    In Sachen Tierschutz hat sich Eupen noch nie mit Ruhm bekleckert, siehe die Kutsche, die vor einigen Tagen, erst nach dem Protest von Tierfreunden, ihren Dienst an einem der heissesten Tage des Jahres, eingestellt hat.

      • Sarah M.

        Eine gute Frage, wurde auch schon öfters hier auf OD gestellt.
        Aber die Antwort bleibt uns Herr Antoniadis wohl schuldig.
        Zuerst wurde überall davon berichtet und relativ schnell hat man nichts mehr davon gehört.

        Aber für unsere lokale Politik ist Tierschutz eh ein Fremdwort.

    • https://ostbelgiendirekt.be/eupen-bekommt-einen-beirat-fuer-den-tierschutz-26342
      Ein äusserst interessanter Artikel.
      Auch die Kommentare sind lesenswert.
      Zumindest hat Herr Antoniadis sehr schnell geantwortet und sein Projekt wie ein Löwe verteidigt.
      Jetzt will er offenbar nichts mehr davon wissen, denn wie kann man es sonst deuten, dass in der Politik kaum einer mehr über diesen Tierschutzbeirat reden will?

      In den Kommentaren findet man auch das damalige Sprachrohr der VOG Tierfreunde Eupen wieder; ein Verein, der nach kurzer „Tätigkeit“ wieder verschwunden ist und auch bei OD mit seinen Aktionen wie der legendären Spinnenrettung und der Aufforderung, Hunde nur noch vegetarisch zu füttern, für Lacher gesorgt hat.
      Auch das Tierheim Eupen meldet sich durch 2 Vertreter zu Wort, wobei deren Kommentare einfach nur peinlich sind.
      Neuen Informationen nach, sind auch diese beiden Personen, nicht mehr im Tierheim Eupen tätig.

      Das zeigt, dass in der DG der Tierschutz es nicht leicht hat und das wohl auch kein Interesse besteht, dies zu ändern.

  6. Wenn es nach unseren zahlreichen Tierfreunden geht, wäre es das Beste, wenn sich alle Menschen möglichst rasch die Kugel geben und die Erde den Tieren überließen. Dann, so glauben diese selbsternannten Tierschützer, ginge es dem Getier besser. Es ist aber das Gegenteil der Fall. So manche Tierart wäre zum Aussterben verurteilt. Unsere Natur ist und bleibt nur deshalb so, wie sie ist, weil der Mensch diese Natur gestaltet.

    Der Mensch steht für mich immer noch im Mittelpunkt der Schöpfung. Natürlich soll kein Tier absichtlich und sinnlos getötet oder gequält werden. Trotzdem braucht der Mensch z. B. Fleisch. Dafür müssen Tiere sterben. Der Mensch braucht Abwechslung, Freude und Unterhaltung. Dazu gehört auch Feuerwerk. Diese Feuerwerke sind schließlich nicht täglich und dauern auch keine Stunden. Also: Leben und leben lassen. ich muss mir auch das nervende Gekleffe unserer Nachbartöle tagein tagaus anhören.

    Erst kommt der Mensch, dann kommt das Tier!

    • Homo homini lupus

      Danke, daß Sie sich derart outen. Die Krone der Schöpfung, aber permanent wegschauen und schweigen wenn’s um die „Bestialität“ (die Bestie tut so etwas nicht!) Ihrer Schützlinge geht.
      Ich werde die Worte, die mir zu Ihnen einfallen nicht tippen, sie würden zensiert. Unfassbar, AchGott, einfach widerlich.
      „I’d rather be with an animal“, wie Pearl Jam singen, als mit einer Göttin wie Ihnen.

        • Komisch ?!

          @ AchGott

          Komisch, ich lese genau das Selbe wie Homo homini lupus!

          Ja, ja „weil der Mensch diese Natur gestaltet.“ .. ist sie, wie sie ist!

          Stierkämpfe z.B. sind Tierquälerei aus reiner Lust und zur Belustigung von verrohten Zuschauern – ich müsste kotzen, wenn ich das mit ansehen müsste.

          Schweine, die von ihrer Geburt bis zu ihren Tod auf 0,75 m2 leben müssen ohne die Außenwelt je gesehen zu haben … nur „weil der Mensch Fleisch braucht“.

          Ihr „Outing“ ist echt bezeichnend.

          • @ Komisch ?!

            Nein, das ist nicht komisch. Sie lesen auch nicht richtig. Von Stierkämpfen habe ich nichts geschrieben. Und mein Fleisch kaufe ich im Bioladen aus artgerechter Haltung. Da kenne ich sogar den Landwirt. Dort leben die Tiere nicht auf engstem Raum sondern meist auf der Weide.

            Und nun?

            • Peer van Daalen

              @AchGott: Das ist jetzt – glaube ich – schon das zweite mal, daß ich mit Ihnen weitestgehend konform gehe. Zumindest in dieser Thematik. Kommt mir langsam komisch vor, bei dem was, Sie sonst so vom Stapel lassen… :-))).

              Bitte gewöhnen Sie sich nicht dran … :-).

              Übrigens, – ALDI-Süd in Deutschland hat auch hervorragendes Biofleisch und man wird nicht von diesen scheinheiligen Bio-Pharisäer abgezockt mit BlaBlaBla und Gesülze damit, daß ihre Rinder die besseren Menschen wären, obwohl dieses Viehzeugs große Mitschuld an der mutmaßlichen Umweltverschmutzung > https://www.zdf.de/nachrichten/heute/klimakiller-methan-kuh-100.html http://www.hasselholz.de/ < gehe ich nur, wenn am Monatsende meine Pension auf dem Konto ist.

    • @ AchGott:
      „ich muss mir auch das nervende Gekleffe unserer Nachbartöle tagein tagaus anhören.“

      Und wir müssen ihre überflüssige Schreiberei lesen, tagein, tagaus.
      Kaum ein Beitrag den sie nicht zuspammen.

  7. An solchen Momenten ist unsere Katze nicht aufzufinden. Sie hat genug Möglichkeiten sich zu verstecken. Der Nachbar Machtzuwachs Hause die Musik laut damit der Hund vorher an Krach gewöhnt ist. Bis jetzt haben unsere Tiere in der Nachbarschaft das Neujahrsknallen noch immer überlebt. Allerdings wohnen wir auf dem Land wo sich die Tiere wohl fühlen. In der sozialen Enge der Stadt ist das alles wohl mehr stressig für die Tiere.

    • Dagobertus

      also mein Kater setzt sich an das Fenster und geniesst das für Ihn Unbekannte, sprich das Feuerwerk
      Der geht soweit das Ich nichtmal neben Ihm am Fenster stehen darf, dann kommt direkt die Kralle, also geh Ich ans andere Fenster

      • Mein Hund liebt Rockmusik....

        @ Dagobertus,
        Auf Ihren Beitrag hin fällt mir folgendes dazu ein:
        Also mein Dobermann hat da seine ganz eigene Vorgehensweise : In meiner Nachbarschaft gibt es eine Kult-Kneipe, wo des öfteren Live-Musik ( an den WE) von Bands gespielt wird. Gefällt ihm die Musik (vorzugsweise Rock ), die er ja ungewollt mithört, öffnet er das Fenster ganz, oder er setzt es auf „Kippe“; gefällt ihm die Musik nicht, macht es das Fenster ganz einfach zu. Die Sache hat nur einen Haken : da sein Aufenthaltsort Parterre ist, und potentielle Musik -Interessierte auf dem Bürgersteig entlang des Hauses zum Café hingehen, machen die Besucher bei geöffnetem Fenster ( also der dem Dobermann genehmen Musik), einen kleinen Umweg beim Anblick dieses „Prachtkerls“ hinter dem Fenster……

  8. Kleines Tier

    Was kümmert es die die grossen Tiere, wenn die kleinen Ohrenschmerzen haben!? Die kleine Brötchenzeit das war einmal!? Madame Bûrgermeister will auch mal Knallerei haben, Ecolo oder nicht!? Hauptsache, es knallt! Der Bürger bezahlt das ja! Da will die gute Frau nicht zurückstehen.

  9. Typisch GRÜN

    Wenn die Bürgermeisterin noch ein Gewissen hat, dann muss Sie jegliches Feuerwerk auf ihrem Stadtgebiet verbieten? Wie wäre es wenn man eine Alternativveranstaltung macht ohne Feuerwerk und die Kosten hierfür dem Tierheim spendet!
    Aber nicht nur Tiere leiden. Bedenkt das durch Kriegsgeschehen traumatisierte Flüchtlinge auch bei uns in Eupen leben und durch die Knallerei unnötig alte Wunden aufrechen könnten? Aber die Ökojünger haben ja auch die Freitags Demos ausgesetzt da die Jugendlichen ja mit ihren Eltern ins Ausland geflogen sind?

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