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Paukenschlag bei der Tour: Remco Evenepoel gibt auf – Nach Grünem Trikot verliert Belgien auch das Weiße

19.07.2025, Frankreich, Col Du Tourmalet: Der belgische Fahrer Remco Evenepoel (l) vom Team Soudal Quick-Step fährt mit dem Peloton im Anstieg zum Col du Tourmalet. Foto: Loic Venance/AFP/dpa

AKTUALISIERT – Die letzte Tour-Etappe in den Pyrenäen ist zu schwer für Remco Evenepoel. Der Doppel-Olympiasieger aus Belgien gibt auf. Der deutsche Hoffnungsträger Florian Lipowitz dürfte davon profitieren.

Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel ist bei der Tour de France aus dem Rennen. Der 25 Jahre alte Belgier stieg auf der schweren Pyrenäen-Etappe von Pau nach Luchon-Superbagnères knapp 100 Kilometer vor dem Ziel vom Rad und gab auf. Evenepoel lag zu diesem Zeitpunkt auf dem dritten Rang des Gesamtklassements, einen Platz vor dem deutschen Jungstar Florian Lipowitz.

13.07.2024, Frankreich, Saint-Lary-Soulan Pla d’Adet: Das Fahrerfeld erklimmt den Col du Tourmalet. Foto: Daniel Cole/AP/dpa

Der Belgier trug bei der Tour das Weiße Trikot des besten Jungprofis. Nun hat Lipowitz, der vor der Etappe hinter Evenepoel auf Platz vier in der Gesamtwertung lag, beste Chancen, in Paris im Weißen Trikot gefeiert zu werden.

Evenepoel hatte am Anstieg am legendären Col du Tourmalet sichtbar Probleme und konnte das Tempo von Tadej Pogacar, Jonas Vingegaard und Lipowitz nicht mehr mitgehen. Er schenkte einem jungen Fan noch seine Trinkflasche, stieg dann völlig entkräftet vom Rad und setzte sich ins Teamauto.

Wie schon bei der Vuelta 2023 ist der Tourmalet, der Riese der Pyrenäen, Doppel-Olympiasieger Evenepoel zum Verhängnis geworden. Bei der Spanien-Rundfahrt kam er vor zwei Jahren mit mehr als 27 Minuten Rückstand auf den Sieger Sepp Kuss ins Ziel. Diesmal muss der 25-jährige Radstar bei der Tour de France sogar aufgeben.

19.07.2025, Frankreich, Luchon Superbagneres: Der Däne Jonas Vingegaard (r) und der Slowene Tadej Pogacar, der das Gelbe Trikot des Gesamtführenden trägt, im Schlussanstieg. Foto: Thibault Camus/AP/dpa

Evenepoels Ziel war es zu Beginn der Tour de France 2025, mindestens so gut wie im Vorjahr abzuschneiden, als er die Frankreich-Rundfahrt als Dritter des Gesamtklassements und im Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers beendet hatte. Außerdem wollte der Belgier mindestens eine Etappe gewinnen, was ihm beim Einzeizeitfahren in Caen gelungen ist.

Zusammen mit seinem Teamgefährten Tim Merlier war Evenepoel der große Hoffnungsträger des belgischen Radsports bei der diesjährigen Tour de France, die für unser Land einen Traumstart hatte, als Sprintkönig Jasper Philipsen die erste Etappe gewann und damit sich das erste Gelbe Trikot sicherte. Leider gab es bereits auf der dritten Etappe den ersten Rückschlag: Philipsen stürzte etwa 60 Kilometer vor dem Ziel heftig und musste das Rennen aufgeben. Der Belgier, der nach dem Gelben Trikot das Grüne Trikot des Punktbesten trug, kam kurz vor dem Zwischensprint nach einem Rempler zu Fall.

Vom Ausfall von Evenepoel profitierte der deutsche Jungstar Florian Lipowitz, der Rang drei der Gesamtwertung und das Weiße Trikot übernahm.

17.07.2025, Frankreich, Hautacam: Der Deutsche Florian Lipowitz überquert die Ziellinie. Foto: Thibault Camus/AP/dpa

Lipowitz steht mit 7:53 Minuten hinter Titelverteidiger und Tour-Dominator Tadej Pogacar im Gelben Führungstrikot und 3:40 Minuten hinter dem Dänen Jonas Vingegaard. Der Nachwuchsfahrer vergrößerte den Abstand auf den Viertplatzierten Oscar Onley auf 1:25 Minuten. Den Tagessieg auf der bislang schwersten Etappe sicherte sich der Norweger Thymen Arensman vor Pogacar und Vingegaard.

Pogacar und Vingegaard verzichteten zunächst auf gegenseitige Attacken. Doch dann startete der Däne ein Manöver, das Pogacar aber mühelos parierte. Der Ausnahmefahrer aus Slowenien setzte sich dann noch vor Vingegaard und sammelte weitere Bonussekunden.

Ausreißer am Sonntag gefragt: Am Sonntag dürften sich die Top-Fahrer etwas schonen. Nach den anspruchsvollen Etappen im Hochgebirge wittern die Fluchtliebhaber ihre Chance auf der 15. Etappe. Vor dem zweiten Ruhetag warten 169,3 Kilometer zwischen Muret und der südfranzösischen Stadt Carcassonne. Zwei Anstiege der dritten und ein mittelschwerer der zweiten Kategorie laden Ausreißer-Gruppen ein.
(dpa/cre)

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