Frankreichs ehemaliger Präsident Nicolas Sarkozy hat nach seinen rund drei Wochen im Gefängnis ein Buch veröffentlicht, in dem er über sein Leben als Häftling Nummer 320535 in Zelle 11 berichtet.
„Das Tagebuch eines Häftlings“ beschreibt den Alltag des 70-Jährigen im Pariser Gefängnis La Santé, wo er nach seiner Verurteilung zu fünf Jahren Haft in der Libyen-Affäre kurzzeitig inhaftiert wurde. Da er gegen das Urteil in Berufung ging, kam er vor einem Monat unter Auflagen frei.
Geprägt ist Sarkozys Buch von der Empörung, dass er überhaupt hinter Gittern landen konnte, einem „Abstieg auf einen Schlag um zehn Etagen“, und der festen Überzeugung von seiner Unschuld. Aber wie sah seine Zelle aus?

21.10.2025, Frankreich, Paris: Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy und seine Frau Carla Bruni-Sarkozy. Foto: Thibault Camus/AP/dpa
– Matratze härter als bei der Armee: „Zwölf Quadratmeter. Ein Bett, das mit verstärkten Platten sicher an der Wand befestigt ist. Ein kleiner Schreibtisch aus hellem Holz, eine Dusche, ein Kühlschrank, eine Herdplatte und ein Fernseher. All das in einem Zimmer.“ Auch gab es zwei Fenster, aber ohne Ausblick nach draußen oder auf den Himmel. „Als ich mich auf das Bett setzte, das ungemacht war, war ich schockiert. Ich hatte noch nie, auch während meines Militärdienstes, eine derart harte Matratze gespürt.“
Einquartiert war der konservative Ex-Präsident in einem besonders gesicherten Bereich. „Meine zukünftigen Nachbarn sind entweder islamistische Terroristen, Vergewaltiger, Mörder oder Drogenhändler. Eine reizvolle Aussicht“, stellte Sarkozy vor dem Gang in die Zelle fest. Die ständige, lautstarke Gewalt unter den Häftlingen raubte ihm regelmäßig den Schlaf. „Einige meiner neuen Nachbarn schienen nicht über ein optimales seelisches Gleichgewicht zu verfügen“, hielt Sarkozy in seinem gut 200 Seiten dicken Buch fest.

26.11.2025, Frankreich, Paris: Der ehemalige französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy winkt auf der Tribüne vor einem Spiel von Paris Saint-Germain. Foto: Franck Fife/AFP/dpa
– „Sarko“ guckt PSG-Spiel hinter Gittern: Als „einzigen Lichtblick an diesem düsteren Tag“ beschrieb Sarkozy den Besuch seiner Ehefrau Carla Bruni. Aber auch, dass er das Spiel von Paris Saint-Germain gegen Leverkusen in der Zelle gucken konnte, munterte „Sarko“, der oft auch bei den Spielen von PSG auf der Tribüne sitzt, auf.
Viele Seiten lang setzt sich Sarkozy in seinem Buch auch mit der Libyen-Affäre und dem Prozess gegen ihn auseinander – aus seiner Sicht verbiss sich die Justiz jahrelang ohne stichhaltige Beweise in die Anschuldigung, dass für seinen Präsidentenwahlkampf 2007 illegal Geld von der Führung des damaligen libyschen Machthabers Muammar Gaddafi geflossen sein soll.
– Konservativer hält Brandmauer für überholt: Für politischen Wirbel in Frankreich sorgt indessen eine Aussage Sarkozys, dessen Stimme im konservativen Lager weiterhin Gewicht hat. In seinem Buch plädiert er dafür, die Brandmauer gegen das rechtsnationale Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen in Frankreich aufzugeben. „Sie repräsentieren so viele Franzosen, respektieren das Wahlergebnis und beteiligen sich am Funktionieren unserer Demokratie. Sie zu berücksichtigen, erscheint mir ebenso selbstverständlich wie notwendig.“ (dpa)
interessanter wäre, wie man nach 20 Tagen frei kommt, wenn die Strafe 5 Jahre ist.
Wer hat da wieviel von dem Geld bekommen ?
Geld hat ein jeder nie genug ! …
Kein Anstand
#delegierter/ Der Sohn von Gaddafi, ist am gleichen Tag wie Sarkozy entlassen worden.
Wer hat Informationen über eine Nachzahlung?
Keiner? Dann weiß ich auch nicht ;-)