Gesellschaft

Silvester: Raketen und Böller sind für viele Haustiere echter Stress

Ein verängstigter Hund sucht Schutz unter einem Schrank oder Bett. Foto: dpa

Wenn die Menschen es zu Silvester wieder so richtig krachen lassen, verkriechen sich Hunde und Katzen ängstlich unterm Sofa. Tiere haben ein bedeutend empfindlicheres Gehör als der Mensch. Für sie sind explodierende Raketen und Böller echter Stress.

Die VoG Tierfreunde verweist in diesem Zusammenhang auf die Empfehlungen der Tierschutzorganisation TASSO e.V. Diese gibt folgende „Tipps für verantwortungsvolle Tierhalter“:

• zitternde Tiere nicht trösten, das bestärkt sie nur in ihren Ängsten;

• keine Ohren verstopfen, das regt sie nur noch mehr auf;

So schön ein Silvesterfeuerwerk auch sein mag, für viele Tiere ist es der Horror. Foto: Shutterstock

So schön ein Silvesterfeuerwerk auch sein mag, für viele Tiere ist es der Horror. Foto: Shutterstock

• angstlösende Medikamente vom Tierarzt helfen unmittelbar, leichte Beruhigungsmittel wie Baldrian reichen meist nicht aus;

• wahre Wunder werden zuweilen von alternativen Präparaten wie Homöopathika beziehungsweise Bach-Blütenextrakten berichtet;

• ganz wichtig: Die Tierhalter dürfen selbst keine Angst vor dem Knallen haben, das würde sich auf ihre Tiere übertragen;

• ängstliche Hunde sollten ausschließlich an der Leine ausgeführt werden.

Philip McCreight, Leiter von TASSO: „Wer ängstliche Tiere besitzt, sollte eines auf keinen Fall tun: selbst mitknallen. Dies wäre ausgesprochen verantwortungslos.“ Weitaus sinnvoller sei es, die Vorhänge zu schließen und Fernseher, Radio oder den CD-Player auf eine etwas höhere Lautstärke zu stellen. „Für mich ist der Silvesterlärm ohnehin unsinnig, teuer und akustische Umweltverschmutzung, die nicht nur unsere Haustiere, sondern auch die Wildtiere beeinträchtigt“, ergänzt McCreight.

HIER als PDF noch ein weiterer Text über die Auswirkungen der Silvesterknallerei auf die Tierwelt.

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

33 Antworten auf “Silvester: Raketen und Böller sind für viele Haustiere echter Stress”

  1. Genervter Nachbar

    Hier in Bütgenbach haben einige Deppen vorgestern und gestern Nacht schon ausgiebig und lange angefangen das neue Jahr zu begrüssen, trotz dem Verbot.
    Die Polizei hätte ein leichtes gehabt die Bewohner einer Ferienpension in der Burgstrasse zu tadeln, aber wie so oft, war von den Gesetzeshütern nichts zu sehen.

  2. Georg Kremer

    Auf Vorschlag von GAIA gab am 15. November die Brüsseler Staatssekretärin für Tierschutz, Bianca Debaets (CD&V) im Jubelpark der Hauptstadt, den Startschutz für die allererste Demo eines geräuscharmen Feuerwerks in Belgien. Es ist also möglich, Silvesterböller abzuschießen ohne dass Tiere darunter leiden. Es war ein tolles Schauspiel – auch ohne Kracher. Biitte schaut Euch mal das folgende Filmchen von GAIA-TV an: „Inédit en Belgique : Une démonstration de feu d’artifice à bruit contenu respectueux des animaux“ https://vimeo.com/243327603 Inzwischen hat die Brüsseler Regierung den 19 Bürgermeistern empfohlen, künftig nur noch solche Feuerwerke abzubrennen. Leider ist mir zzt. nicht bekannt, ob dieses Feuerwerke auch bereits in Ostbelgien angeboten werden. Wenn nicht, dürfte es wohl nur eine Frage der Zeit sein, denn die Nachfrage schafft Angebote. In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern des OD-Forums einen guten Rutsch ins Neue Jahr, das hoffentlich auch weitere Verbesserungen im Bereich des Tierschutzes mit sich bringen wird. Georg Kremer, GAIA Ostbelgien

  3. Alfons Van Compernolle

    Es ist wohl wahr, Tiere und Feuerwerk, besonders , dass „knallende“ gehen nicht zusammen.
    Angst & Panik befaellt die Tiere. Nein, Tierhalter sind nicht irgendwie „anders“, sondern , wenn man so will
    besorgt um ihre Mitlebewesen, fuer die Sie die Verantwortung und Sorgepflicht uebernommen haben.
    Das Tiere im BGB immer noch als Sache (wie ein Kleiderschranbk) gelten, anstatt als „Lebewesen“ deren Schutz und Sorgfallspflicht uns Menschen auferlegt ist, ist auch so eine (dumme) Rechtsauffassung, die einer dringenden Veraenderung beduerfen! Und einmal ganz deutlich zu werden, Tiere sind ganz sicher die besseren Menschen, denn sie wuerden sich und anderen niemals von sich aus das Antun, was wir der Mensch uns und den Tieren laufend ueberall auf diesem Globus antun!
    Ich wuensche jedem in diesem Forum einen guten Rutsch in das nun bald beginnende neue Jahr 2018
    und vor allem den Erhalt Eurer Gesundheit und was ihr Euch sonst noch so erhofft!

    • Nadia B.

      Wenn ich mir so einige öffentlichen Parks oder auch Parkplätze anschaue, sehe ich neben den Hinterlassensschaften der Hunde hauptsächlich die von Zweibeinern.
      Meistens sind es die Männer die Hecken, Bäume, Hauswände, oder Autos anpissen.

      Und bei Thema Bütgenbach fällt mir sofort die Umgebung des Sees ein, dort liegen mehr Menschenschei..haufen, als Kot von Hunden.

      Und bei dem Müll der überall herumliegt, denke ich mir auch das wohl eher Menschen, als Hunde dafür verantwortlich zu machen sind. Es liegt auch an den Haltern, die Tretminen zu entfernen, ihr Hundehass in allen Ehren, delegierter, aber das war wohl nix!

  4. Abgesehen davon, dass die Tiere total verschreckt sind (und auch einige demente Menschen, die dadurch meinen der Krieg sei wieder ausgebrochen) finde ich es immer noch traurig, dass so immens viel Geld dafür ausgegeben wird.

  5. Knalltüten

    Es kam der Eindruck auf, dass am diesjährigen Jahreswechsel noch mehr (früher und auch länger) Feuerwerkskörper gezündet wurden.

    Jeder, der meint, sein Geld in den Himmel schießen zu müssen, soll das auch tun dürfen. ABER, es gibt Regeln und diese sollten besser eingehalten/kontrolliert werden! Was meiner Ansicht nach nicht geht, ist dass schon ab Mittag Böller gezündet werden, es bis weit in die Nacht (4 Uhr!!) knallt und am Neujahrstag das Ganze erneut von morgens bis abends losgeht bzw. weiter geführt wird!!

    Das ist für viele Menschen unangenehm und für die meisten Haus- und Wildtiere ein riesen Problem! Jeder, der das Gegenteil behauptet, hat schlichtweg keine Ahnung und ist Realitätsverweigerer!

    Beispielsweise stand am Neujahrsmorgen gegen 11 Uhr ein Hirsch in einer Wiese zwischen der Aachener Straße und der Hochstraße. Man kann sich lebhaft vorstellen, dass dieser nachtaktive Waldbewohner wohl nicht ganz freiwillig dort gestrandet war! Und ich hoffe für das arme Tier, dass es wieder heil in den Wald gelangt ist und sich von dem Schreck erholt hat!

    Wie gesagt, es sei jedem gegönnt, zu feiern. Aber Respekt geht immer in zwei Richtungen! Denkt mal daran, ihr „Knalltüten“! In diesem Sinne: Frohes Neues!!

    PS Herr Cremer: Es ist verständlich, dass auch Journalisten nicht jedes Mal das Rad neu erfinden und sich der Arbeit vergangener Jahre bedienen, aber „die VoG Tierfreunde verweist“ auf nichts mehr, da sie aufgelöst und mit GAIA fusioniert wurde. Aber trotzdem vielen Dank, dass Sie diese wichtigen und leider immer noch gültigen Hinweise zum Jahreswechsel an die Leser von OB Direkt weiter gegeben haben!

  6. Kaperberg

    Die umstrittene VoG Tierfreunde hat in der Tat, schon lange ihre „Tätigkeit“ eingestellt.
    Siehe auch den Artikel in OD vom 19/05/2015. Herr Cremer sollte seine eigene Seite lesen. :)
    Auch von deren Sprachrohr, Herr X. hört man nichts mehr.
    Ist dieser überhaupt noch bei Gaia tätig?

    In Sachen Tierschutz in der DG gibt es aktuell 2 Organisationen in der Eifel, die sehr aktiv sind.
    Unser Eupener Tierheim zähle ich bewusst nicht dazu; die Gründe kann man ebenfalls bei OD in unzähligen Kommentaren lesen. Deren derzeitiger Hundebestand beträgt im Übrigen seit Wochen, Null.
    Wenn das und gewisse andere Dinge, bei den Spendern keine Fragen aufwerfen, weiss ich auch nicht.

    Was die Tradition Feuerwerk angeht, wird diese wohl schwer aus den Köpfen der Leute zu entfernen sein. Das Knallerei gehört dazu. Interessanterweise sieht man viele Leute, die das ganze Jahr über ihr kleines Einkommen oder zuwenig Sozialhife jammern, dann am Sylvesterabend draussen stehend, ein wahres Arsenal ein Feuerwerksköpern (sprich, hunderte Euro) in die Luft jagen.

    Dem meisten ist es egal ob Haus- oder Wildtiere dadurch leiden oder wievielen hungerleidenen Menschen, man mit diesem Geld helfen könnte. Wenns um die eigenen Belange geht, egal, wie Sinnlos diese auch sind, ist sich jeder selbst der Nächste.

  7. Es stimmt, ich habe es nachgelesen, man verzichtet auf 6000€.
    Haben die zuviel Geld in der Kasse, oder was soll das?

    Dann haben sich Spendenaktionen in Schulen oder von anderen Vereinen zu Gunsten des Tierheimes ja erledigt!

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