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CSP: „Ministerin diskriminiert Schülerinnen und Personal“

Colin Kraft (CSP) und Shirin Tjandra (Junge Mitte). Foto: CSP

Colin Kraft (CSP) und Shirin Tjandra (Junge Mitte) werfen der für Bildung zuständigen DG-Ministerin Lydia Klinkenberg (ProDG) vor, nicht alle Schulen in der DG gleich zu behandeln.

Nachdem das DG-Parlament die Regierung zur kostenlosen Bereitstellung von Menstruationsprodukten in allen Schulen aufgefordert hatte, wurden einige von ihnen im Frühjahr 2022 mit entsprechenden Spendern ausgestattet.

Dies gelte allerdings nicht für die katholischen Schulen (etwa PDS, BS), bedauert die CSP in einer Pressemitteilung. Auf mehrfache Nachfrage habe Bildungsministerin Klinkenberg weiterhin davon abgesehen, auch diese Schulen mit kostenlosen Menstruationsprodukten auszustatten. „Für die Initiatoren der Resolution ist das nicht hinzunehmen und kommt einer Ungleichbehandlung gleich.“

Damen-Hygienespender der Firma Periodically. Foto: Twitter / Periodically

Der verabschiedete Resolutionsvorschlag fordere nämlich, „dass Initiativen zur kostenfreien Zurverfügungstellung von Menstruationsprodukten in den Primar-, Sekundar-, Hoch- und Förderschulen der Deutschsprachigen Gemeinschaft sowie in den Zentren für Aus- und Weiterbildung des Mittelstands (ZAWM) ins Leben gerufen oder weiter ausgebaut werden“, betonen Kraft und Tjandra. In einem Rundfunk-Interview habe die Koordinatorin des katholischen Unterrichtswesens erklärt, sie habe der Ministerin mitgeteilt, dass auch ihre Schulen mit entsprechenden Produkten auszustatten seien. Doch nach erneuter Nachfrage durch Colin Kraft am 8. September 2022 sei in diesen Schulen immer noch nichts passiert.

„Es ist unverständlich, warum die Ministerin sich nach mehrfacher Nachfrage immer noch weigert. Da sich die Kosten für einen Damenhygienespender samt Erstausstattung an Produkten laut ihrer Aussage auf lediglich 400 Euro im Durchschnitt pro Schule belaufen, fordern wir, dass die Ungleichbehandlung der Schulen sofort beseitigt wird und keine Schule mehr ausgeschlossen wird“, betont Kraft.

„Es kann nicht sein, dass Mädchen und Frauen benachteiligt werden, nur weil sie an einer Schule eingeschrieben sind, die dem katholischen Unterrichtswesen angehört. Die Resolution richtete sich an alle Schulen, da alle das gleiche Recht auf Zugang zu kostenlosen Menstruationsprodukten haben“, so die Co-Vorsitzende der Jungen Mitte, Shirin Tjandra.

18 Antworten auf “CSP: „Ministerin diskriminiert Schülerinnen und Personal“”

  1. Sehr geehrte Herr Kraft,
    Warum brauchen Sie Ihre Energie nicht auch um Ansetzet für Losungen in der Energie Politik zu finden oder aus zu Arbeiten ?
    Sie können doch mehr !
    Gehen Sie in die Geschichte ein, …

  2. Sehr geehrte Frau Tjandra, sehr geehrter Herr Kraft,
    es gibt in Belgien eben verschiedene Schulnetze. Die freien Schulen, zu denen die BSTI, PDS, BI gehören, erhalten von der DG Funktionssubventionen. Die Freiheit hat ihren Preis. Die freien Schulen können die „Menstruationsprodukte“ frei kaufen, so wie sie auch in Freiheit Lehr- und Lernmaterial und Mobiliar dort kaufen (manchmal verbilligt) können, wo sie wollen. Diese Freiheit hat ausschließlich das freie Unterrichtswesen.

    • Walter Keutgen

      Im Artikel steht: „… Zurverfügungstellung von Menstruationsprodukten in den Primar-, Sekundar-, Hoch- und Förderschulen der Deutschsprachigen Gemeinschaft sowie in den Zentren für Aus- und Weiterbildung des Mittelstands (ZAWM) ins Leben gerufen oder weiter ausgebaut werden“. Hätten die Initiatoren der Resolution doch *… Förderschulen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft …“ geschrieben. Keine Juristen in der Fraktion?

    • Senseless

      Sehr richtig. Die freien Schulen dürfen auch die Lehrpersonen einstellen, die sie gerne im Kollegium haben wollen und die aussortieren, die sie nicht mehr wollen … Sie dürfen Ihr Geld für die Dinge ausgeben, die sie kaufen wollen, ohne Zwang und ohne enggestrickte Vorgaben. Scheinbar wollen sie aber nicht. „Menstruationsarmut“ – eine Wortschöpfung der CSP- gibt es in Ostbelgien nicht. Aber klar, wenn die entsprechenden Produkte kostenfrei angeboten werden, greift „Frau“ gerne zu.

      • Bittewas

        Ihr Zitate: „„Menstruationsarmut“ – eine Wortschöpfung der CSP“

        Also allein eine oberflächliche Recherche zeigt:
        Google Ergebnisse bei diesem Begriff: 150.000
        Google Scholar Ergebnisse bei diesem Begriff: 2.670

        Also wenn die CSP das Wort erfunden hat und das Thema jetzt über 100.000 Fach im Netz veröffentlicht und diskutiert wurde, dann muss ich sagen: Krass die CSP ist echt viral gegangen und ist ein echter Influencer

  3. Bagatelldebatten

    Hat die CSP Opposition nur noch die Themen zur Hand, die einige Lehrer in ihren Reihen in der Butterbrotspause am PDS debattieren ? Diese Kleinkrämerei ist was für eine Email der Direktorin ans Ministerium, vielleicht noch für ein Sätzchen im Unterrichtsausschuss … mag sein dass es zwischen „freien“ Schulen und DG Nachbesserungsbedarf gibt, doch wo bleiben die echten Themen und Herausforderungen (vielleicht auch Patzer und Geldverschwendungen der Mehrheit) die den Bürger bewegen?

    • Bittewas

      Es ist ein echtes Thema. Die vernetzte und in sich abhängige Welt zeigt, dass es viele kleine Zahnräder in der Welt gibt, die drehen und von einander abhängig sind. Verändert man nun ein kleines Zahnrad, dann kann dies die Welt ein Stück besser machen. Die Idee, dass eine Resolution die ganze Welt verbessert ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Es macht die politische Arbeit schwieriger und kleinteiliger. Aus diesem Grund sollte man dankbar sein für jedes verbessere Zahnrad, das etwas positiv verändert :)

      • Bagatelldebatten

        @Bittewas : nichts gegen den Weg der kleinen Schritte und die Zahnrädchen an denen zum Beispiel viele Ehrenamtliche oder engagierte Menschen zum Wohl aller drehen. Hier geht’s aber um die Oppositionspolitik in der DG und deren « Prioritäten ». Die Ambitionen, die Welt zu verbessern muss die CSP ja nicht gleich haben, aber in der DG gibt’s sicher dringenderes, substantielleres und haarsträubenderes zu bearbeiten als « Warum haben andere Schulen was die freien nicht haben … » …tatata. Vielleicht weil sie auch sonst (budgetär und inhaltlich) lieber « frei » sind und nicht « alles » haben können bzw auch mal Eigenmittel einsetzen dürfen, wenn’s ihnen so nah al Herzen liegt, wie ihr Rosenkranz?

  4. Bittewas

    Dass es viele wichtige Themen gibt ist völlig korrekt. Jedoch bleibe ich bei meiner Überzeugung, dass dieses Thema genau so wichtig ist, wie viele andere Themen auch. Es ist normal, dass jeder andere Ideen/Thema/Projekte/Vorschläge bevorzugt. Wenn ein Vorschlag eine Person nicht direkt betrifft, dann muss es jedoch nicht sofort schlecht oder unwichtig sein. Im Parlament sitzen 25 unterschiedliche Abgeordnete (von unterschiedlichen Bürgern gewählt) und jeder hat seine Schwerpunkte. Das ist auch gut, sonst würde ein 1-Personen-Parlament reichen. Finanziell vielleicht interessant ;-) Für die Themenvielfalt jedoch leider nicht

  5. Interessant

    In der Tat eine interessante Idee. Das ‚eine Personenparlament‘ könnte ja die Themen mit Bürgern zusammenstellen. Dann wäre die Vielfalt garantiert und viel Geld gespart. Die DG ist im Vergleich nur eine Kleinstadt, aber mit 4 Ministern und ihren Kabinetten, einem Ministerium mit mehr als 400 Mitarbeitern, einem Parlament mit dazugehörigem Aufwand, mit 9 Bürgermeistern und unzähligen Schöffen. Echt, Ihre Idee klingt interessant!

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