Leserbrief

Johann Klos: Was haben Trump und Schulz gemeinsam?

Beide sind Ewiggestrige, lügen sich in die eigene Tasche, um für einige Jahre den „Dicken“ spielen zu können. Beide verspielen wertvolle Zeit bei der Planung der Lebensgrundlagen für 80% ihrer anvertrauten Bürger von morgen.

Beide stehen hier stellvertretend am Pranger, für die meisten unserer Politiker, welche wie der Strauß den Kopf einfach in den Sand stecken oder vielleicht gar nicht begreifen, was da auf uns zurollt.

Auch wenn wir uns wegducken, wir kommen nicht herum. uns einzugestehen, dass über kurz oder lang Unmengen an Arbeitsplätzen verlorengehen werden.
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Unser Freund die Robotertechnologie wird das für uns erledigen. In den meisten Berufsparten werden zwischen 80 und 90% aller Arbeitsplätze für den Menschen verlorengehen. Wenn die intelligente Maschine einmal kapiert hat, was man von ihr will, gibt es keinen fleißigeren und gewissenhafteren Mitarbeiter für den „Chef“. In zwanzig Jahren wird dieser Prozess abgeschlossen sein. Roboter und Software werden sich dessen , was zu erledigen ist, annehmen und pausenlos „schuften“.

Die Zeiten, wo durch revolutionäre neue Technologien immer ein Ausgleich zu Verlorengegangenem gefunden wurde, sind vorbei. Leistungen von PCs verdoppeln sich praktisch alle 2 Jahre. Die Folgen dieser exponentiellen Entwicklung zu verstehen, übersteigt unsere Vorstellungskraft.

In dem Buch The Second Machine Age schrieb der Autor treffend: Es kommt eine Zeit, in der das, was war, nicht länger ein verlässlicher Leitfaden ist für das, was kommt.

Was heute noch viele Bürger sich nicht vorstellen können, wird Realität: Firmen, die nicht alle Prozesse digitalisieren, werden auf der Strecke bleiben.

Heute arbeiten Roboter bei ABB schon (noch) eng mit Menschen zusammen. Bei IBM gibt es ein Datenanalysenprogram, welches heute schon praktisch selbständig Mammografien auswertet. Ein Schweizer Rückversicherer setzt dieses Programm ein, um Risiken und Schäden einzuschätzen, zum Beispiel bei einem heranziehenden Hurrikan. Das Programm gibt Weisungen und schlägt Optionen vor innerhalb weniger Minuten.

Computer werden immer lernfähiger. Sie werden durch Lernprozesse in der nahen Zukunft bis zu 80% des Erlernten ohne den Menschen abarbeiten können.

Was am Ende bleibt, sind Jobs, welche auf zwischenmenschliche Beziehungen guten Kundenservice oder Kreativität setzen,

Schlussfolgernd: In der Automatisierung wird Arbeit durch Kapital ersetzt. Wenn die Politik auch hier den richtigen Zeitpunkt verschläft, wird sich in einer ersten Phase, auch bei uns, die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter öffnen. Diesmal sind es nicht nur, wie zum großen Teil derzeit, die wenig Qualifizierten. Nein, hier bahnt sich der Abstieg der derzeitigen Mittelklasse an.

Die große Frage für die Gestaltung der Zukunft muss lauten: Von was sollen die Bürger von morgen die von Robotern gefertigten Produkte erwerben?

Die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens kann nur ein Baustein im Versorgungssystem von morgen sein.

Unser gesamtes Schulsystem muss radikal auf die neue Lebensgestaltung eingestellt werden. Arbeit als Lebensinhalt bedarf einer gründlichen Läuterung. Da dies eine Mammutaufgabe sein wird, wäre es ratsam, den Prozess des „Arbeitenlassens“ so lange wie möglich auszubremsen, und das geht nur mit einer angemessenen „Maschinensteuer“, die eventuell über eine zeitliche Schiene abgebaut werden kann.

Mal gespannt was davon bei den kommenden Wahlen in den Programmen der „Eliten“ zu finden ist.

Der Reichtum geht zu immer weniger Menschen. Eine immer konzentriertere Vermögensverteilung ist ein sehr schlechtes Zeichen. Wenn die Politik nicht handelt, um mehr geteilten Wohlstand zu schaffen, wird der Ärger der Menschen zunehmen. Einige viele könnten/werden gewalttätig werden.

5.3.2017 Johann Klos, Eupen

21 Antworten auf “Johann Klos: Was haben Trump und Schulz gemeinsam?”

  1. Réalité

    Sehr guter und tatsächlicher Kommentar von Ihnen Herr Klos! So zu sagen, „das Wort zum Sonntag“!
    Unsere Politik ist so krank, sie weiss nicht wie tief gründig!?
    Wenn man sich all die Grossmäuler so ansieht, und dann auch noch anhören muss. Das ist schon eine Zumutung ersten Ranges.
    Da sind so viele Sachen zu beanstanden.
    Über allem schweben die Wörter: GIER und MACHT!
    Und allemal schlagen in die selbe Kerbe.
    Ob: Trump, Erdogan, Putin, Fillon, Schulz, Gilles, Moreaux, Orban, Petry, Le Penn, Wilders, Öczemir, und noch zig andere mehr, darunter viele Diktatoren Weltweit.
    Selbst in den „tieferen Etagen“, sprich hier vor der Tür, machen diese Eigenschaft nicht halt, und wollen davon immer mehr.
    Das da den Bürgern die Lust bei vergeht, ist logisch, und aber auch richtig und gut so!
    Das Volk lässt sich nicht mehr alles bieten.
    Die Differenzen werden immer grösser! Genau wie die Portemonnaies.
    Das wird nicht gut ausgehen. Die Zeit wird kommen….
    Schönen Sonntag, Herr Klos!

  2. Werter Herr Klos,

    ich sehe keine Gemeinsamkeiten zwischen Herrn Trump und Herrn Schulz. Auch wnn beides Populisten sind hat Herr Schulz wenigstens ein bisschen politische Erfahrung und keinen Twitteraccount.
    Leider haben Sie auch das selbstgewählte Thema verfehlt. Die Digitalisierung der Arbeitswelt verdient tatsächlich mindestens so viel Aufmerksamkeit wie der Einzug der Maschinen in die Produktionswelt.
    Es ist aber nicht damit getan darüber zu sinnieren wieviele Arbeitsplätze die Digitalisierung kostet sondern welche Chancen sich dadurch bieten.
    Die Berufe die unsere Großeltern noch kannten sind bereits so gut wie ausgestorben und wurden durch andere ersetzt. Schmiede, Weber und Bergleute mussten Umschulen.
    Der heutige Fliessbandarbeiter wird das auch müssen. Wir haben die industrielle Revolution überlebt, wir werden auch die Digitale überleben.
    Leider hat es sich noch nicht rumgesprochen das mit der allgemeinen Volksverdummung ein Potenzial an Arbeitskräften herangezüchtet wurde das im digitalen Zeitalter gar nicht mehr benötigt wird. Man produziert auf diese Weise „Abgehängte“ die dann Typen wie Trump wählen. Die größte Gefahr für die Zukunft ist nicht die Digitalisierung sondern Dummheit und Unwissenheit.
    Was wir jetzt brauchen sind Visionen wie die digitale Welt aussehen soll. Kassandra hat ausgedient, jetzt müssen Lösungen gefunden werden.

    • Einer von ganz unten

      Sie sollten sich was schämen veehrter hier wohnende mit deutschem Pass. Sie reden vom Heranzüchten von Faulenzern. Schreiben können Sie aber Karakter haben sie keinen. Viele Menschen sind nun mal von der Natur nicht mit dem notwendigen Rüstzeug versehen worden um Artz, Notar, Rechtanwalt usw werden zu können. Es war immer eine sehr große Anzahl an Menschen welche sich mit anderen Tätigkeiten ihren Oebensunterhalt verdient haben. Große Sprünge konnten immer schon viele nicht machen. Zu jeder Zeit hat man Berufe für diese Menschen gefunden. Der Mann schreibt das es in der Zukunft aber zum ersten Mal keine Alternativen gibt. Somit was tun? Sollen alle in die sperre springen? Wie baut man diese Menschen seelisch auf wenn sie keiner mehr braucht. Wer bezahlt dann ihre Renten, ihre Krankenkassenbeiträge, zahnersatz usw. Schämen sie sich. Ihr letzter Satz deutet ja an das auch Sie keine Lösung eissen – aber immer schön mit Draufhauen, ihnen scheint es ja gut zu gehen.

      • @ Einer von ganz unten

        Da haben Sie mich jetzt aber gründlich missverstanden. Ich schrieb: Wir produzieren „Abgehängte“,. von Faulenzern war nie die Rede. Schon heute hat ein Teil der Bevölkerung keinen Anteil am wachsenden Wohlstand. Die Schere zwischen „arm“ und „reich“ spreizt sich immer mehr. Die Zahl der „sozialen Brennpunkte“ wächst. Immer mehr Menschen beklagen ihre Perspektivlosigkeit. Sehen Sie sich nur die Zahlen der Jugendarbeitslosigkeit in Europa an.
        Ludwig Erhard rief in den 50er Jahren die „soziale Marktwirtschaft“ aus. Darin enthalten war die Verpflichtung des Kapitals dafür zu sorgen das die Menschen ein Auskommen haben indem Arbeitsplätrze geschaffen werden. Die soziale Marktwirtschaft beinhaltete auch das Firmen die Gewinne machen einen Teil dieser Gewinne in Form von Steuern der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.
        Von den Selbstverpflichtungen der sozialen Marktwirtschaft ist heute nichts mehr übrig. Statt Arbeitsplätze zu schaffen werden sie vernichtet. Dies ist keine Folge der Digitalisierung sondern der Gewinnmaximierung. Statt Steuern zu zahlen werden sie mit windigen Steuersparmodellen hinterzogen. So mancher Finanzminister freut sich diebisch weil es ihm mit Steuergeschenken gelungen ist den Konzern xy zu bewegen seinen Sitz in seinem Land zu nehmen. Das er damit einem Partner schadet interessiert ihn nicht denn es gilt ja das Prinzip „wir zuerst“. Falls Ihnen das jetzt bekannt vorkommt, der „Sidestep“ ist durchaus so gedacht.“
        Das nicht jeder Abitur haben kann ist mir klar, ich habe auch keines. Das es in Zukunft andere Berufe geben wird aber auch. Wir werden neue Wege zu Wissen und Bildung finden müssen. Wir brauchen wieder eine bessere Allgemeinbildung. Das liegt aber nicht nur in der Verantwortung der Politik.
        Da beginnt für mich das Problem. Die KInder (Opfer) der „Anti-Autoritären-Erziehung“ haben selbst Kinder „erzogen“ die demnächst selbst wieder Kinder erziehen. Die „0-Bock Generation“ wird die Massstäbe setzen. Wenn die „ohne mich“ sich ausklinken, wer wird dann die Führung im Staat übernehmen?
        Wir werden wohl oder übel Lösungen finden müssen. Das ist keine Idee von mir und ich habe auch keine Vorschläge. Das Problem ist nur, wenn wir keine Lösungen finden ist Bobigny bald überall.

    • Kerstges Angela

      EdiG “ mit der allgemeinen „Volksverdummung“, Ihr Wortschatz ! Bin nicht damit einverstanden, ja, stimmt ! versucht wird das ab und an siehe anderer Artikel von mir eben, es steht jedem frei, sich zu informieren, bin dabei, sehe mich folglich nicht in Ihre Kategorie klassiert !

  3. Sachverständiger

    „Was am Ende bleibt, sind Jobs, welche auf zwischenmenschliche Beziehungen guten Kundenservice oder Kreativität setzen.“
    Kann ich nicht nachvollziehen; die Banken sparen Personal und stellen uns doch genau solche Automaten hin. Ebenso die Kaufhäuser mit ihren Self-made Kassen.
    „Die große Frage für die Gestaltung der Zukunft muss lauten: Von was sollen die Bürger von morgen die von Robotern gefertigten Produkte erwerben?“
    Die alte Frage seit der Erfindung von Werkzeug: seitdem Traktoren die Feldarbeit für tausende Menschen überflüssig gemacht haben, können wir uns mit anderen Sachen beschäftigen, ohne gleich zu verhungern, so zb. haben wir Muße uns zu fragen welchen Verteidiger die AS einsetzen sollte, wieviele Risse ein Atommeiler verkraftet, warum noch nie ein Afrikaner auf dem Mond war und welcher Gott wohl der richtige ist.

  4. Die negative Folge der Automatisierung ist der Abstieg der Mittelschicht, und das schafft ein neues Problem: Wenn Millionen von Konsumenten fehlen, kauft niemand mehr die von Robotern gefertigten Produkte.

  5. Ekel Alfred

    @ selbsternannter Klo(s)-Verteidiger, was ist an meiner Anrede plump und anbiedernd?….habe den Hans noch in guter Erinnerung als Bademeister in der inzwischen flachgelegten Stiftung „WETZLARBAD“, wo er der schönen Resi nachguckte, wenn die vom 5 Meter Turm beim Eintauchen in’s Wasser seinen geilen Blicken entschwand….der Zappel Bosch kann das bestimmt bestätigen….der war auch immer in der Nähe anzutreffen….

    • Denk mal nach?_

      Ist doch klar wie Tinte, Besserwisser! Sie verdienen Ihren Namen aber auch gar nicht…..?_?
      Wo war der Schulz vorher? Raten Sie mal! In Eupen, Würselen oder doch in Brüssel…?_? Klaro jetzt?!

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