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LESERBRIEF – Infoveranstaltung zu Waldverkauf in den Voeren durch die Gemeinde Büllingen

Foto: Shutterstock

Der Wald ist eigentlich das beste Sparbuch, dass man haben kann. Gerade ein Waldgebiet, wie in den Voeren kann für die Gemeinde Büllingen eine Investition in die Zukunft sein. Gerade für die Altgemeinde Rocherath ist der Verkauf auch ein sehr emotionales Thema.

Die Informationsveranstaltung am 23.04.24 hinterlässt viele Fragen. Bei Fragen an das Gemeindekollegium bekam man kein Mikrofon. Die Antworten brachten nicht die gewünschte Aufklärung. Die Powerpointpräsentation benannte keine konkrete Quellen. Quellen korrekt zitieren ist gängige Praxis bei Vorträgen. Die Namen der beratenden Waldexperten der Gemeinde Büllingen wurden nicht genannt.

Die Zeiten ändern sich eben in der Waldbewirtschaftung. Der Wald wird als wertvolles Gut betrachtet, um unser Klima zu erhalten. Ausserdem ist ein Wald, wie der „Konenbos“ und der „Vrouwenbos“ ein wertvolles Naherholungsgebiet in Belgisch Limburg. Gerade der Wald in Flandern wird als sogenannte CO2-Ausgleichsfläche betrachtet. Natürlich ist man mit einem „Natuurbeheerplan“ gebunden an Regeln und Gesetze.

In der Flämischen Region gibt sehr wohl Möglichkeiten, noch mehr Subventionen für diese Wälder zu erhalten. Wie sieht es aus in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Voeren diese doch sehr wichtigen Waldgebiete touristisch zu verwerten? Noch dazu kommt eventuell ein Forschungsteleskop in die Voeren. Könnte das nicht sogar den Wert dieses Wald noch steigern?

Der Verkauf der Waldflächen darf gesetzmässig nicht für die Finanzierung der Gemeindeinfrastruktur verwendet werden. Dieses Geld muss laut den Dekreten in Flandern und in der Wallonischen Region nur für den Wald verwendet werden. Damit ist der Verkauf für die Finanzen der Gemeinde Büllingen sinnlos. Die vorausschauende Gemeindepolitik der Gemeinde Rocherrath im Jahre 1960 wird mit Füssen getreten. Ein Verkauf sollte wohl überlegt sein. Das Angebot aus Flandern wird nicht so schnell verfallen.

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26.04.2024 Marita Eichten, Eimerscheid/Büllingen

33 Antworten auf “LESERBRIEF – Infoveranstaltung zu Waldverkauf in den Voeren durch die Gemeinde Büllingen”

  1. Nun hätte man erwartet, vorher oder zumindest zeitgleich eine Reportage der OD-Redaktion über diese Informationsversammlung lesen zu können, nach dem Motto „Beide Seiten anhören“.
    Statt brandaktueller Berichterstattung eine Betrachtung zu einem Ereignis vom 13. Juni 1999 als „Topnews“: „Als Ministerpräsident Joseph Maraite (CSP) von heute auf morgen in die Opposition musste.“
    Aber vielleicht kommt ja noch was?

  2. Vereidiger

    Nee, also was ein Quatsch-Verzäll. Wo genau steht, dass die Einnahmen eines Waldverkaufs zweckgebunden wären?
    Diese Waldflächen sind damals als Investitionsobjekte gekauft worden. Wenn ein solches Objekt aber kaum noch nennenswerte Netto-Erträge erbringt und man das Objekt auch nicht mehr frei bewirtschaften kann, dann sollte man es ganz emotionslos abstoßen. Gerade Landwirte müssten doch nachvollziehen können, dass ein Stück Land, von dem nur noch Gänseblümchen geerntet werden können, am Ende wirtschaftlich wertlos ist. Die Gemeinde Büllingen ist gut beraten, die jetzige Gelegenheit beim Schopf zu packen!

  3. Forstwirtschaft

    Der Wald ist mit Sicherheit nicht das beste Sparbuch. Bestünde der Wald nur aus Fichtenbeständen könnte man eine Verzinsung von ca 2% erwarten, bei sehr produktiven Monokulturen etwas mehr.
    Der Wald in den Voeren ist aber ein Mischwald und die Auflagen in Flandern sind so, dass man nicht mehr von einem Produktionswald reden kann. Er hat hauptsächlich ökologische Aufgaben und bringt sonst nichts ein.
    Das Angebot der Flämischen Gemeinschaft ist nicht nur fair, es ist fast ein Liebhaberpreis. Für dieses Geld könnte die Gemeinde, wenn es unbedingt darauf ankommt die Waldflächen zu erhalten, anderswo gute Wälder kaufen.

    • Wahrheit

      Tausch mit Staatswald in der Gemeinde Büllingen wäre ja eine saubere Lösung für das Problem in den Voeren mit der Bewirtschaftung gewesen aber Nein das Geld wird ganz dringend für Infrastrukturprojekte benötigt da die Gemeinde sich die Kredite nicht leisten kann

      • Die Wahrheit

        In der Tat hätte man einen Tausch mit dem Staat vorantreiben können. Das Wald nur 2 Prozent bringt, ist falsch. Man redet bei Fichtenwald bei 4-5 Prozent Zuwachs. Bevor ich aber ein Urteil fällen kann, müsste ich den Wald mal gesehen haben.

    • @Forstwirtschaft (F.. ) Liebhaberpreise gibt es in der freien Wirtschaft sehr wahrscheinlich nicht. Da dieser Wald anscheinend nicht auf dem freien Markt angeboten werden darf, kann der wirkliche Preis auf dem freien Markt sehr wahrscheinlich gar nicht ermittelt werden. Wenn es denn ein seriöser Preis wäre, würde man von einem Marktüblichen Preis sprechen. Wie sieht es aus? Es werden ja sogar auf Naturschutzflächen Windparks errichtet. Wäre das keine Einnahmequelle für die Gemeinde Büllingen? Da sind ziemlich hohe Pachten möglich. Der Wald der Zukunft ist eben ein anderer, der vielleicht genauso produktiv sein kann? Die Region Flandern setzt auf Neuanpflanzung von Wald.

      • André JOSTEN

        Frau Eichten, Sie waren genau wie ich auf der Informationsveranstaltung. Die Frage der Windräder klar und deutlich von einem (treeschen) Teilnehmer gestellt. Die Antwort der Gemeindevertreter war, dass aufgrund der Nähe zu den Ortschaften keine Genehmigung für Windräder am Standort Konenbos und Vrouwenbos zu erwarten ist. Man sieht ja schwer derartige Vorhaben auch hier durchzusetzen sind. Es wurde sogar noch vom Waldschöffen hinzugefügt, dass man gehofft hatte, in Udenbreth (auf der deutschen Seite also) ein Windrad auf den dortigen Liegenschaften der Gemeinde Büllingen errichten zu können. Auch dies habe sich zerschlagen.

    • Die Wahrheit

      @basta

      Es erübrigt sich die Frage, was das Aufräumen der Frau Hacken mit dem Wald zu tun hat. Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber halten Sie bitte das Private getrennt von der Waldgeschichte.

      • Fakt ist, dass man sich in Eimerscheid nicht an geltende Gemeindegesetze halten will (Ferienlager) und jetzt selber eben solche Gesetze mit aufstellen möchte. Fakt ist auch das Aufräumen. Fakt ist auch, dass ich keineswegs Angst vor dieser Dame, die sich bis heute keinen Deut für die Allgemeinheit eingesetzt hat, habe. Basta!

  4. Bierkasten

    In Büllingen wird „umgeschichtet“, so hat es der Ältestenrat entschieden. Bürgermeister Wirtz hat soeben beim neuesten Landverkauf +- eine Million hundertausend € ( wenn die Info richtig ist) durch Landverkauf an Spekulanten und Investoren locker gemacht.
    Landwirte können solche Summen nicht erbringen.
    Was den Wald in Voeren betrifft: der Kaufpreis der Region Flandern soll unter der Schätzung liegen?? Ja ist den da kein Investor der ein besseres Angebot macht? Warum wird der Wald nicht auch bei biddit.be verhökert?
    Der Waldschöffe macht keine gute Figur. Das wäre dem vorigen nicht passiert.

    • @Bierkasten Dies war auch ein Kritikpunkt auf dieser Informationsveranstaltung. Es ist eine Katastrophe für die Landwirte in Büllingen. Die Hofnachfolge kann eventuell nicht angetreten werden. Diese Auktionen treiben die Landpreise dermassen in die Höhe, dass die Folgen noch nicht abzusehen sind. Vielleicht sollte der Finanzdienst die Bürger in Informationsveranstaltungen aufklären, wie es um die Finanzen wirklich steht. Steht die Finanzierung der Bauprojekte wirklich auf stabilen Füssen? Was passiert wenn die Subventionen seitens der DG-Regierung nicht pünktlich eintreffen? Wie werden dann die Bauprojekte weiter finanziert? Denn eins ist klar die „Umschichtungen“ werden nicht ausreichen.

    • @Basta Sie sind aber sehr gebildet scheint es. Wenn sie wirklich Mut haben sollten, stellen sie sich einer Diskussion. Dann frage ich mich, was sie gegen mich haben? Vielleicht kann ich hier weiter vor meiner Haustür kehren. Sie scheinen auch keine Fakten zu kennen. Denn nur wer schwach ist vergisst sich und erfindet Vorwürfe und Lügen. Wovor haben Sie eigentlich Angst? Meine Chancen sollen ja eh nicht groß sein bei den Wahlen sein?

  5. „Der Wald ist eigentlich das beste Sparbuch, dass man haben kann.“ Meint Frau Eichten.
    Ich widerspreche: Der Sparstrumpf unterm Kopfkissen ist noch besser.
    Also, das Sparbuch als tolle Investition – auch noch „in die Zukunft“ – zu bezeichnen, zeugt von einer Mentalität aus Großmutters Zeiten.
    Und die „Emotionen der Altgemeinde Rocherath“? Ich wette, die heutigen „Altgemeindler“ wussten bis vor Kurzem noch nicht mal, dass ihre „Altgemeinde“ bis zur Gemeindefusion dort mal Wald besessen hat.
    Emotionen als Ratgeber in Sachen Finanzen? Echt?
    In der Zukunft werden auf die Waldbesitzer noch erhebliche finanzielle Belastungen zukommen.
    Trockenheit, Windbruch, Borkenkäfer, volatile Holzpreise, natura 2000,…
    Man schaue sich mal die Waldzustandsberichte in Flandern, auch in Limburg, der Wallonie und Deutschland an.
    Die Lösung: „Windräder sogar in Naturschutzgebieten“, nicht wahr?
    „ein wertvolles Naherholungsgebiet in Belgisch Limburg.“
    Mag ja sein, aber was geht das die Gemeinde Büllingen an? Soll die dort jetzt einen Klettergarten errichten und betreiben? Wanderwege „auf den Spuren des Wolfes“ anlegen? „Vom Konen- zum Vrouwenbos für die ganze Familie“?

  6. „Ihre „Fakten“ sind extrem schwach, Frau Hacken!“ (Bierkasten)
    Sind sie, sind sie. Besonders die Sache mit dem Teleskop: „Noch dazu kommt eventuell ein Forschungsteleskop in die Voeren. Könnte das nicht sogar den Wert dieses Wald noch steigern?“
    Absolute Inkompetenz. Man stelle sich vor:
    – Es ist noch nicht mal sicher, ob diese Anlage überhaupt in die Euregio kommen wird. Mehrere Standorte haben ihre Kandidatur angemeldet.
    – Das Ding wird eine Riesenanlage, ein Dreieck mit 10 km langen Seiten.
    – Es wird rund 250 Meter unter dem Erdboden verbuddelt.
    Und das soll ausgerechnet zwei kleinen Waldparzellen zu einem Mehrwert verhelfen?
    Windräder dürften dann aber nicht mehr dort gebaut werden. Wegen der Vibrationen…

  7. Bierkasten

    @ zdf, was willst du uns eigentlich sagen? In diesen Zeiten erzielen gewisse Immobilien hohe Preise.
    Preise die die unabhängigen Abschätzungen weit übersteigen ( s. jüngste Verkäufe der Gemeinde auf der biddit.be Plattform).
    Nicht weil sie besonders einträglich wären sondern weil Geld geparkt wird und weil in einer schnelllebigen Welt Zahlen und Fakten morgen anders bewertet werden als heute. Zahlen und Fakten vergehn, Hektar besteht..
    mir drängen sich folgende Fragen auf:
    -Warum soll der Wald in Voeren überhaupt verkauft werden?
    – Wenn der Wald in Voeren dann veräußert werden soll, warum unter Wert verkaufen ?
    Warum wird der Wald in Voeren nicht über biddit.be verkauft?

    • @Bierkasten Das sind Dekrete, die eventuell verhindern sollen das Gemeinden oder andere Behörden, die im Besitz von Wald sind, Spekulationen zu betreiben. Hinzu kommt, dass der Wert des Euros auch nicht stabil ist.

  8. Bestattungsfriedhof Vouren

    Toll toll, wenn’s keine Scheinprojekt sind.
    Erinnert mich aber auch, an das Gleichnis mit dem Zöllner und Jesus auf dem Maulbeer Baum. Als dem Zöllner seiner Familie krank wurde, bekehrte er sich zu Gott. Er gab alles zurück, auch das geraubte Eigentum.

  9. „Hinzu kommt, dass der Wert des Euros auch nicht stabil ist.“
    Der des Waldes leider auch nicht: “ Ruim 1 op 5 bosbomen is beschadigd. In 2023 was 22,6% van de bosbomen in het bosvitaliteitsmeetnet beschadigd. Dat blijkt uit resultaten van het meetnet dat de vitaliteit of kwaliteit van de bossen in het Vlaamse Gewest opvolgt.“
    Aber da ist ja zum Glück die Wertsteigerung durch das Teleskop.

  10. Hektar besteht

    @Z1F „Es kann vorkommen, dass der Vorgänger keine gute Arbeit geleistet hat und sozusagen einen Scherbenhaufen hinterlassen hat.“; https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/angela-merkel-und-ihr-scherbenhaufen-kolumne-von-sascha-lobo-a-0381217c-f464-4903-a5e5-e42b92bb9174; https://www.deutschlandfunkkultur.de/nie-wieder-16-jahre-100.html (16 Jahre sind zu viel)

    von Bertolt Brecht

    »Sie sägten die Äste ab, auf denen sie saßen // Und schrien sich zu ihre Erfahrungen // Wie man schneller sägen konnte, und fuhren // Mit Krachen in die Tiefe, und die ihnen zusahen // Schüttelten die Köpfe beim Sägen und // Sägten weiter.«

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