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Mehr als 40 Länder fordern Untersuchung zu Nawalnys Tod

03.03.2024, Russland, Moskau: Ein Frau legt nach der Beerdigung von Alexej Nawalny auf dem Borisowskoje-Friedhof Blumen am Grab ab. Foto: Ulf Mauder/dpa

Mehr als 40 überwiegend westliche Länder fordern eine unabhängige und internationale Untersuchung zum Tod des russischen Kremlgegners Alexej Nawalny.

„Die politische Führung und die Behörden in Russland müssen zur Verantwortung gezogen werden“, sagte EU-Botschafterin Lotte Knudsen am Montag im Namen der Staatengruppe bei einer Sitzung des UN-Menschenrechtsrates in Genf. Der russische Präsident Wladimir Putin sei letztlich verantwortlich für den Tod Nawalnys in einem Straflager, hieß es. Die Länder forderten auch die sofortige Freilassung aller anderen politischen Gefangenen und Kriegsgegner in Russland.

Die Erklärung wurde von den 27 EU-Mitgliedern und weiteren Ländern aus Europa, Nord- und Mittelamerika sowie Ozeanien unterstützt, darunter die Vereinigten Staaten, Kanada, Großbritannien und Australien. Laut der EU-Vertretung in Genf war die Liste bis Montagabend auf 46 angewachsen. Weitere Staaten könnten noch hinzukommen, hieß es.

Die Umstände von Nawalnys Tod sind bislang nicht geklärt. Der durch einen Giftanschlag 2020 und wiederholte Einzelhaft geschwächte Politiker soll Mitte Februar bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen und trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sein. Nach Angaben von Nawalnys Team ist im Totenschein von angeblich natürlichen“ Ursachen die Rede. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

20 Antworten auf “Mehr als 40 Länder fordern Untersuchung zu Nawalnys Tod”

  1. Guido Scholzen

    Wie kommt es, dass wir nach wenigen Stunden wussten, was genau mit Nawalny passiert ist, aber wir wissen immer noch nicht, was mit Nord-Stream-2 passiert ist?🤔
    Wir sollen also nur das wissen, was die da oben erlauben!?

    • Guido Scholzen

      Die Täterschaft Putins im Fall Nawalny wird nun hinterfragt.
      Gut so!
      Warum darf dann die Täterschaft der US-Politik in Sachen NordStream-2 nicht hinterfragt werden?
      Darum geht es!

      • Peter S.

        Begreift Russenscholzen nicht, dass es ein Verbrechen war, Nordstream zu bauen? Das Ding wurde nur gebaut, um den Krieg vorzubereiten. Hauptsache, das Ding ist weg. Und es ist egal, wer es gesprengt hat.

        • Guido Scholzen

          das soll ja eine Untersuchung klären!
          Im Alten Rom wurde stets die Frage gestellt „Cui bono?“ (Wem nutzt es?)
          Der US-Politik nutzt es, die Russen würden sich bestimmt nicht selber schädigen, die deutsche Politik ist zu dumm dafür. Also die Yenkies an der Ostküste sind der erste Tatverdächtige.
          Strategisch gesehen war es Meisterleistung: genau zum richtigen Zeitpunkt.

      • Peter S.

        Dann müsste Russenscholzen erst einmal beweisen, dass es die Amerikaner waren.

        Ich glaube nicht, dass es die Amerikaner waren. Und wären sie es gewesen, dann müsste man ihnen dankbar sein. Ganz Europa war gegen dieses Ding, das nie etwas anderes war als ein energiepolitischer Hitler-Stalin-Pakt.

  2. „Mehr als 40 Länder fordern Untersuchung zu Nawalnys Tod“

    Der Familie Nawalnys kann eine Untersuchung durchaus zugestanden werden.
    Aber was hat es mehr als 40 Länder zu interessieren?

  3. Guido Scholzen

    Apropos Nawalny:
    Kurz nach dessen Tod flog seine Witwe um den halben Planeten:

    * Biden trifft Nawalnys Frau und Tochter, 23.02.2024
    https://brf.be/international/1806183/
    * Rede vor EU-Parlament: Nawalnaja ruft zum Kampf gegen Putin auf, 28.02.2024
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/nawalnaja-rede-eu-parlament-100.html

    Welche Fluggesellschaft fliegt denn noch zwischen Russland und dem Westen? Privatflieger? Regierungsmaschinen?
    Wer bezahlt das alles?
    Wer organisiert die Visa? Die USA oder ein europäisches Land?
    Nun soll niemand Nawalny&Company zuviel Schwierigkeiten bereiten, aber ein wenig mehr Transparenz von westlicher Seite wäre ebenfalls wünschenswert.

      • Hans Eichelberg

        „Die Witwe des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny ruft zu einem landesweiten Protest zur Präsidentschaftswahl in Russland am 17. März auf. Zudem forderte Julia Nawalnaja in einem am Mittwoch veröffentlichten YouTube-Video von den Wahlberechtigten, gegen Amtsinhaber Wladimir Putin zu votieren oder eine ungültige Stimme abzugeben.
        Sie habe Hoffnung geschöpft von der großen Menschenmenge, die zur Beisetzung ihres Mannes am vergangenen Freitag in Moskau erschienen sei, sagte die im Exil lebende Nawalnaja.“

  4. Nicht zu glauben, das hier der gefolterte, verschleppte und ermordete Alexej Nawalny mit einer vom Ex-Kanzler Schröder(von Putin abgeküsst und höchsthonoriert) , strategischen Gasleitung in einem Dreckstopf geschmissen wird. Sich über die Witwe des Widerständlers mokieren, für die bereits eine Zelle in Sibirien reserviert ist, zeugt von Niedertracht und Freude an Menschenrechtsverbrechen.

    Hier schreiben Gewissenlose und Verächter, bei denen „die Gnade der späten Geburt“ besonders gross war.

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