Politik

Listennummern für die Wahlen vom 9. Juni ausgelost: PFF 2 – SP 4 – CSP 6 – Vivant 11 – ProDG 12 – Ecolo 14

Wahlplakate auf dem Eupener Werthplatz vor den Wahlen von Mai 2019. Foto: OD

Laut belgischer Gesetzgebung müssen diese nationalen Listennummern 65 Tage vor der Wahl und über ein Losverfahren ermittelt werden. Am Freitag wurden sie ausgelöst.

Begehrt ist immer die Nummer 1, weil im Allgemeinen vermutet wird, dass nicht sehr motivierte Wähler sozusagen aus Unlust dazu verleitet werden, die erste Liste zu wählen, die ihnen zu Gesicht kommt – und das ist nunmal die Liste mit der Nummer 1. Diese wurde dem rechtsradikalen Vlaams Belang zugelost, der zumindest in den Umfragen momentan in Flandern die Nummer 1 tatsächlich ist.

Letztlich sind aber die Zahlen eher zweitrangig. Für die deutschsprachigen Parteien gelten traditionsgemäß die Nummern ihrer jeweiligen frankophonen Schwesterparteien, also die Nummer der MR für die PFF, der PS für die SP sowie die von Les Engagés für die CSP. Ansonsten haben Vivant die 11, ProDG die 12 und Ecolo die 14.

Die Listennummern

  1. Vlaams Belang (flämische Rechtspopulisten)
  2. MR-PFF (frankophone und deutschsprachige Liberale)
  3. Open VLD (flämische Liberale)
  4. PS-SP (frankophone und deutschsprachige Sozialisten)
  5. Volt Europa (pro-europäische Bürgerbewegung)
  6. Les Engagés-CSP (frankophone Zentrumspartei und deutschsprachige Christlich-Soziale)
  7. Agora (Brüsseler Partei für europäische Partizipation)
  8. PVDA/PTB (flämisch-wallonische kommunistische Einheitsliste)
  9. Vooruit (flämische Sozialisten)
  10. N-VA (flämische Nationaldemokraten)
  11. Vivant (deutschsprachige Radikaldemokraten)
  12. ProDG (deutschsprachige Regionalpartei)
  13. Défi (frankophone Brüsseler Linksliberale)
  14. Ecolo (frankophone und deutschsprachige Grüne)
  15. Groen (flämische Grüne)
  16. CD&V (flämische Christdemokraten)

17 Antworten auf “Listennummern für die Wahlen vom 9. Juni ausgelost: PFF 2 – SP 4 – CSP 6 – Vivant 11 – ProDG 12 – Ecolo 14”

  1. Unmotiviert Wähler sollen also, laut Vermutungen, die erste Liste wählen 🤔😂 das Losverfahren, eine selbsterfüllende Prophezeiung 😂 Es ist ein Wunder, das noch keine der „demokratischen Parteien“ reklamiert hat! 😂

    • Walter Keutgen

      Herbert G., als was Sie sich fühlen, spielt keine Rolle. Was zählt ist, wo Sie wohnen, und ob der Vlaams Belang Listen dort aufstellt. 2019 hatte der VB eine Einmannliste im Wahlbezirk Lüttich, wozu die Gemeinden Ostbelgiens gehören und tatsächlich Stimmen aus diesen Gemeinden erhalten.

  2. Mich würde mal interessieren, wie man den Begriff „Radikaldemokrat“ (VIVANT) definiert. Ist das jemand, der sich auf Teufel komm raus für die Demokratie einsetzt oder ein fanatischer Demokrat?
    Ist das nun eher gut oder doch schlecht für die Demokratie?
    Wer um Gottes Willen lässt sich solche Begriffe einfallen?

  3. *LOL* , die potentiellen Wähler sollen irgendwen nach Photo / Bild wählen weil ihm / ihr das Gesicht und f…. Lächeln gefällt denn sympathisch würde ich es nicht nennen. Jetzt werden wieder unmengen von den unnützen Dingern aufgestellt und mit zig Plakaten ein und der selben Person zugepflastert……leider wird sich eh nix ändern egal wen man da wählen täte……

  4. Walter Keutgen

    Vor langer Zeit standen keine Listennamen auf den Wahlzetteln, nur die Nummern. Die Parteien gaben viel Geld aus, damit die Wähler sahen, welche Nummer ihre bevorzugte Partei hatte. Das geschah auch mittels Zetteln, die noch am Wahltag auf die Straße geworfen wurden. Als Kind hatte ich mich mal amüsiert, solche einzusammeln.

  5. Listen 'outing'

    Die Wölfe im Schafpeltz…
    Diese Listenbeschreibungen sind wohl von einer nicht so ehrlichen KI generiert ? Und vergesst nicht… was sich „Regionalpartei“ nennt kann auch ‚braun finanzierte möchtegerne/angebliche Nicht-Idiologie‘ sein… was sich ‚christlich‘ nennt unterstützt womöglich Kinderschänder, ‚Liberale‘ den Sklavenhandel und Geldwucher (genannt Sozialabbau), und die ‚Nationalen…‘ alles das selbe, mal links mal rechts stolpernd und polternd… Alles Listen voller ‚unrentabler‘ Mitbürger, die sich alle anschicken dem Bürger einen weiteren Verfassungs-Meineid zu leisten, und den selben ihrer Vorgänger unbestraft lassen werden, und einen Klüngel noch unrenabeler Beamten hinter sich wissen !

  6. Spaßvogel

    es ist wirklich faszinierend zu sehen, wie das Losverfahren zur Wahl der Listennummern anscheinend eine selbsterfüllende Prophezeiung ist. Die Vorstellung, dass unentschlossene Wähler möglicherweise einfach die erste Liste wählen, die ihnen vor die Augen kommt, ist schon irgendwie amüsant – eine Art „Wahl nach Zufallsprinzip“. Man könnte fast meinen, die politischen Parteien würden das Losverfahren als eine Art Marketingstrategie betrachten, um ihre Nummer prominent aufzustellen. Vielleicht sollten die „demokratischen Parteien“ tatsächlich dieses wunderbare Instrument für sich beanspruchen!

    Es ist bemerkenswert, dass einige Kommentatoren anscheinend eine besondere Vorliebe für die Nummer 1 und speziell für Vlaams Belang haben. Ich nehme an, einige Menschen finden den Reiz der Radikalität unwiderstehlich – eine gefährliche Kombination aus Mut zur Demokratie und einem Hauch von Unvernunft.

    Über die Bezeichnung „Radikaldemokrat“ von Vivant kann man sich wirklich den Kopf zerbrechen. Ist das jemand, der mit beispielloser Hingabe die Demokratie verteidigt oder doch eher ein enthusiastischer Demokrat mit einer Vorliebe für Extreme? Wer auch immer solche Begriffe erfindet, hat offensichtlich einen sehr eigenwilligen Sinn für Humor.

    Abschließend könnte man fast meinen, dass die Wahl nach dem sympathischsten Lächeln auf den Plakaten stattfindet. Es ist wirklich traurig zu sehen, wie viel Aufwand betrieben wird, um letztendlich doch bei der gleichen alten Politik zu landen. Aber wie sagt man so schön: „Die Wölfe im Schafspelz“ – man weiß nie genau, wer sich hinter den Listen verbirgt. Vielleicht sollten wir uns alle darauf einstellen, unseren nächsten Wahlzettel mit einer Prise Salz zu würzen.

  7. Marcel Scholzen Eimerscheid

    16 Parteien ist kein Zeichen von Demokratie, sondern von Durcheinander. Das ist schlimmer als in Weimar. 16 Parteien destabilisieren die Politik. Sind der beste Wegbereiter für autoritäre Systeme.

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