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Pogacar triumphiert bei Lüttich-Bastogne-Lüttich – Zweiter Ardennen-Coup des Slowenen

21.04.2024, Belgien, Lüttich: Der Slowene Tadej Pogacar vom UAE Team Emirates jubelt nach seinem Sieg. Foto: Dirk Waem/Belga/dpa

AKTUALISIERT – Im letzten Jahr gestürzt, dieses Mal wieder ganz oben auf dem Podium: Tadej Pogacar meldet sich in Lüttich eindrucksvoll zurück und ist bereit für den Giro. Weltmeister Mathieu van der Poel ist dagegen chancenlos.

Tadej Pogacar winkte bei seiner Triumphfahrt am Quai des Ardennes ergriffen ins Publikum, dann zeigte er mit beiden Fingern gen Himmel. Beim Ritt durch die Ardennen hat der slowenische Radstar erneut seine Extraklasse gezeigt und in Gedenken an die gestorbene Mutter seiner Verlobten zum zweiten Mal den schweren Frühjahrsklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen.

Nach einer seiner gefürchteten Attacken holte sich Pogacar am Sonntag nach 254,4 Kilometern im Alleingang den Sieg und ließ den Rivalen um den etwas müden Weltmeister Mathieu van der Poel keine Chance. Van der Poel belegte mit großem Rückstand hinter dem zweitplatzierten Franzosen Romain Bardet den dritten Platz.

21.04.2024, Belgien, Lüttich: Der Slowene Tadej Pogacar vom UAE Emirates Team überquert die Ziellinie und gewinnt. Foto: Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

„Es war ein emotionaler Tag für mich. Ich habe an Urskas Mutter gedacht, als wir vor zwei Jahren nach Hause mussten. Und an letztes Jahr, als ich mir die Hand gebrochen habe. Die letzten zwei Jahre waren sehr schwierig für mich. Ich bin für Urskas Mutter gefahren und bin sehr glücklich, dass ich dieses wunderschöne Rennen gewinnen konnte“, erklärte Pogacar.

Vor zwei Jahren musste der Slowene nach der Nachricht vom plötzlichen Tod der Mutter von Urska Zigart, die selbst Radrennfahrerin ist, aus Lüttich abreisen.

Für Pogacar ist damit ist die Generalprobe für den am 4. Mai beginnenden Giro d’Italia eindrucksvoll geglückt. Der 25-Jährige, der im Frühjahr sein Rennprogramm reduziert hatte, peilt in diesem Jahr das Double aus Giro und Tour de France an. Das war letztmals vor 26 Jahren dem 2004 gestorbenen italienischen Kletterkönig Marco Pantani geglückt.

Die Form stimmt jedenfalls. 34,8 Kilometer vor dem Ziel setzte sich Pogacar an der bis zu 15 Prozent steilen Cote de la Redoute, dem drittletzten von elf giftigen Anstiegen, mit Leichtigkeit von seinen Rivalen ab und fuhr souverän seinem zweiten Sieg nach 2021 entgegen.

21.04.2024, Belgien, Lüttich: Der Niederländer Mathieu van der Poel (l) von Alpecin-Deceuninck beim Start in Lüttich. Foto: Dirk Waem/Belga/dpa

Damit beglich der Ausnahmefahrer auch eine Rechnung aus dem Vorjahr, als er bei dem Ardennen-Klassiker gestürzt und mit einem Kahnbeinbruch wochenlang ausgefallen war. Bei der Tour war er schließlich gegen Jonas Vingegaard nicht konkurrenzfähig. Dieses Mal sind die Vorzeichen umgekehrt. Vingegaard ist nach seinem schweren Sturz im Baskenland derzeit außer Gefecht.

Klassiker-König van der Poel, der bei der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix noch so dominiert hatte, konnte Pogacar indes nicht Paroli bieten. Schon beim Amstel Gold Race vor einer Woche wirkte der Niederländer nicht mehr so frisch. Auch renntaktisch machte MvP Fehler. Nachdem er sich weit hinten im Feld aufgehalten hatte, verlor er nach einem Massensturz im Feld gut 100 Kilometer vor dem Ziel zwischenzeitlich den Anschluss – ähnlich wie Amstel-Sieger Thomas Pidcock.

Die Aufholjagd kostete Kraft, womöglich zu viel Kraft gegen einen frischen Pogacar, der an seinem zehnten Renntag den siebten Saisonsieg einfuhr. (dpa)

4 Antworten auf “Pogacar triumphiert bei Lüttich-Bastogne-Lüttich – Zweiter Ardennen-Coup des Slowenen”

  1. Im Prinzip klarer Sieg für Poggi, VdP wird es schwer haben in den Steigungen, aber nichts ist unmöglich.
    Vergessen wir nicht Pidcock, Vauquelin, Van Gils, Skjelmose, Van Sevenant, Madouas. Bardet, Gregoire und Williams.
    Das Wetter ist besser als bei der Fleche, aber es wifd sauhatt

  2. Der Kaiser von oben

    Wo bleiben denn die Belgier ? Zwischen Lüttich und Bastogne müssten die doch jeden Hügel kennen ?

    Podogars Schwiegermutter in allen Ehren, aber das Rennen in den Ardennen ist doch kein Leichenzug für traurige Hinterbliebene. Bin kürzlich verstorben. Nächstes Jahr renne ich auch mit.

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