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Airbus-Chef Tom Enders geht in Rente und bekommt fast 37 Millionen Euro Abfindung

24.04.2018, Berlin: Tom Enders, Vorstandschef von Airbus, spricht bei der Konferenz „Berlin Aviation Summit". Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Nächste Woche verlässt Airbus-Chef Tom Enders den europäischen Flugzeugbauer. Die Abfindung, die dem 60-jährigen Manager zusteht, macht jetzt schon von sich reden, vor allem in Frankreich, wo vor dem Hintergrund der Proteste der „Gelbwesten“ die sozialen Ungerechtigkeiten ein großes Thema sind.

Medienberichten zufolge steht Enders eine Abfindung von 36,8 Millionen Euro zu. Die Summe setzt sich aus 26,3 Millionen Euro an Rentenzahlungen sowie Aktien im Wert von 7,3 Millionen Euro zusammen. Hinzu komme eine Prämie von 3,2 Millionen Euro, damit Enders ein Jahr lang nicht für die Konkurrenz arbeitet.

Airbus bestätigte im Wesentlichen die „theoretische“ Summe für die Rentenzeit, ohne jedoch mehr Angaben zu machen.

Tom Enders im Januar 2019 bei den Living Legends of Aviation Awards in Beverly Hills. Foto: Shutterstock

“Für das Unternehmen ist das eine normale Pensionszahlung“, schrieb das Handelsblatt. Kritik übte der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire. „Ich bin gegen exzessive Vergütungen“, sagte Le Maire.

Während die Bezüge von Politikern oder Fußballstars immer wieder in der Öffentlichkeit für Unmut sorgen, stoßen die schwindelerregenden Gehälter und Abfindungen für Chefs der größten Privatkonzerne nur ganz sporadisch auf Kritik.

Enders ist ein deutscher Manager. Er war von Mai 2004 bis August 2007 Vorstandsvorsitzender der EADS (heutige Airbus Group). Am 27. August 2007 wurde er zum Unternehmensleiter des europäischen Flugzeugherstellers Airbus ernannt. Seit 1. Juni 2012 ist er Vorstandsvorsitzender der Airbus SE. Enders war von 2005 bis 2012 Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI).

Nachfolger an der Spitze von Enders wird der Franzose Guillaume Faury, der seit Anfang 2018 den Bereich Passagiermaschinen leitet, die mit Abstand größte Säule des Airbus-Konzerns. (cre)

9 Antworten auf “Airbus-Chef Tom Enders geht in Rente und bekommt fast 37 Millionen Euro Abfindung”

  1. Viel Lärm um nichts.
    Pensionsansprüche sind vertraglich zugesichert. Entweder wurden diese von Airbus extern versichert (dann der Betrag aus der mehr oder weniger erfolgreichen Anlage des Versicherers hervor) oder es handelt sich um eine Betriebsrente (diese kann gegebenenfalls vom Erfolg des Unternehmens abhängen). Der heutige Wert ist nicht aussagekräftig sondern die Frage, was diese Pensionszahlung Airbus effektiv gekostet haben.
    Bei den Aktien bleibt zu eruieren, ob es sich nicht schlicht und ergreifen um stock options handelt. Der Wert geht aus dem Börsenkurs hervor. 2007 (Amtsantriit) notierte das Papier bei 22 Euro, heute bei 118. Also irgendwas muss der man schon richtig gemacht haben.
    Nichtkonkurrenzklausen sind nunmal zu bezahlen. Oder soll er noch ein paar Jahre bei Boeing dranhängen.
    Darüber hinaus wurde der Mann mit ca. 9 Millionen jährlich vergütet; keine Aufregung, bei Boeing gibt‘s für den Job 18 Millionen.
    Zahlen sind mal nur Zahlen; die werden auch in anderen Bereichen verdient. Es sei denn wir sind mal wieder bereit für angewandten Sozialismus.

    • Sie sind aber ein ganz Schlauer oder aber ein ganz Dummer, wenn Sie solche Beträge mit scheinbar Insider – Kommentaren rechtfertigen!
      Keine Arbeit rechtfertigt solch schwindelerregende Beträge!!

      • Marsupilami

        @AHA:
        das ist ein völlig normaler Vorgang einen solchen Posten an der Spitze eines Industrieunternehmens so zu vergüten. Die Aufregung hier ist einzig und allein Symptom einer sinnlosen Neiddebatte. Wie @Der. gehe ich auch davon aus, dass ein erheblicher Teil der Vergütung Stock Options sind, eventuell auch einige RSUs.

        Es ist halt einfach, Aufmerksam zu generieren wenn man solche Zahlen in der Presse verbreitet. Man kann sich ders Aufregerfaktors gewiss sein.

  2. Vereidiger

    Nicht neidisch aufregen! Mer muss och jönne künne. Oder man nehme Art. 7 des Kölschen Grundgesetzes: „Wat wells de maache?“ (=Füge dich in dein Schicksal)

    Das hat alles mit den Vertragsklauseln zu tun und stand somit von Anfang an fest. Heutzutage muss eben viel Geld auf den Tisch gelegt werden, um einen guten Manager zu bekommen. Das kann man nicht mit einem kleinen Arbeiterlohn vergleichen.

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