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Aufstiegsparty in Aachen trotz 1:2 gegen FC Bocholt: „Das Spiel ist aus, das Ergebnis egal“ – Rekordkulisse

Nach dem Schlusspfiff wurde der Platz des Tivoli-Stadions gestürmt. Foto: Colin Kraft

Nach dem 2:1-Sieg von Fortuna Köln gegen den Wuppertaler SV stand bereits am Freitagabend fest: Alemannia Aachen ist nach elf Jahren Regionalliga-Fußball zurück in der 3. Liga. Auch wenn die offizielle Meisterfeier erst für den 26. Mai geplant ist, konnte die Aufstiegsparty bereits jetzt beginnen.

Das Heimspiel der Schwarz-Gelben im restlos ausverkauften Tivoli-Stadion gegen den 1. FC Bocholt, der lange Zeit der schärfste Rivale der Aachener im Kampf um den Aufstieg war, hatte folglich nur noch statistischen Wert. Und die Alemannia leistete sich sogar eine 1:2-Niederlage. „Das Spiel ist aus, das Ergebnis egal“ titelte die Aachener Zeitung nach dem Spiel.

Fantastische Atmosphäre schon vor Spielbeginn. (Zum Vergrößern Bild anklicken) Foto: Colin Kraft

Die Begegnung gegen den 1. FC Bocholt verfolgten am Samstagnachmittag 31.034 Fans. Der bisherige Rekord datierte aus dem Februar 2015, als 30.313 Zuschauer zur Begegnung zwischen Aachen und Rot-Weiss Essen kamen.

Malek Fakhro hatte die Gäste bereits in der 9. Minute mit 0:1 in Führung gebracht. In der 67. Minute erhöhte Philip König auf 0:2, bevor Aachen in der 74. Minute auf 1:2 verkürzen konnte. Bei diesem Ergebnis blieb es bis zum Schlusspfiff. Ungeachtet der Niederlage stürmten die Zuschauer den Platz und feierten den Aufstieg. Selbst Anhängern des 1. FC Bocholt war daran gelegen, eine solche Aufstiegseuphorie aus nächster Nähe zu erleben.

Einer der Väter des Erfolgs ist Aachens Trainer Heiner Backhaus. Er hatte die Alemannia im September auf Rang zehn übernommen und feierte mit den Schwarz-Gelben 20 Siege in 25 Spielen bei nur zwei Niederlagen.

31.034 Zuschauer im Tivoli-Stadion. Foto: Colin Kraft

Die Alemannia war 1969 bei der ersten Bundesliga-Meisterschaft des FC Bayern Vizemeister, stieg aber direkt in der Folgesaison ab und wurde zum Dauergast in der 2. Liga. 2004 sorgte Aachen durch den Einzug ins Pokalfinale (2:3 gegen Werder Bremen) für Furore, durfte als Zweitligist am UEFA-Cup teilnehmen und überstand sogar die Vorrunde.

2006 stiegen die Schwarz-Gelben in die Bundesliga auf, mussten nach einem Jahr aber wieder runter. 2012 folgte für den zwischenzeitlich von Finanzproblemen geplagten Traditionsklub der Abstieg aus der 2. Bundesliga, im Jahr darauf direkt der aus der 3. Liga. In dieser Saison kehrte auch die Euphorie zurück an den Tivoli.

Ordnungsamt und Polizei rechneten mit vielen Einsätzen am Samstag. „Eine organisierte Aufstiegsparty ist uns nicht bekannt. Wir werden uns aber dennoch darauf einstellen, dass ein Teil der Fangemeinschaft im Anschluss an das Spiel innerhalb und außerhalb des Stadions sowie in der Innenstadt und im Pontviertel feiern wird und es auch zu Situationen kommen wird, in denen die Polizei intervenieren muss“, erklärte Polizeisprecherin Kathrin Goebels gegenüber der Aachener Zeitung. (cre)

Die Zuschauerrekorde der Regionalligen

  1. Regionalliga West: Alemannia Aachen – 1. FC Bocholt (31.034 Zuschauer, 27. April 2024)
  2. Regionalliga Nordost: Lok Leipzig – RB Leipzig (24.795 Zuschauer, 2. September 2012)
  3. Regionalliga Bayern: FC Augsburg II – TSV 1860 München (21.219 Zuschauer, 15. Oktober 2017)
  4. Regionalliga Südwest: SV Waldhof Mannheim – Wormatia Worms (14.413 Zuschauer, 20. April 2019)
  5. Regionalliga Nord: SV Meppen – VfB Oldenburg (9.621 Zuschauer, 7. Februar 2024)

Die beiden Mannschaften betreten den Platz. Foto: Colin Kraft

11 Antworten auf “Aufstiegsparty in Aachen trotz 1:2 gegen FC Bocholt: „Das Spiel ist aus, das Ergebnis egal“ – Rekordkulisse”

  1. Patriot Belgique

    Zuschauermassen wo wir als noch 1. Divisionist nur träumen können. Selbst hier in Eupen sah man mehr Leute im Alemannia Trikot als Schwarz Weiß bei Heimspielen der AS. Trotzdem, Respekt Alemannia. Glückwunsch zum Aufstieg!

  2. Pensionierter Bauer

    Fast schon eine Frechheit der Aachener Spieler, heute vor einer neuen Rekordkulisse wahrscheinlich schon nicht mehr das Äußerste gegeben zu haben.
    Trotzdem, einen Glückwunsch nach Aachen zum Aufstieg und viel Glück in der neuen Liga!

  3. Wie lange war die Alemannia in der 1. Bundesliga?
    Wie lange in der 2. Bundesliga?
    Wie lange in der 3. Bundesliga?
    Und dann noch ziemlich lange in der Regionalliga!

    Da müssen die aber noch einiges aufholen, ehe Sie die Leistung der AS Eupen erreichen…🤣

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