In der DG wird darüber diskutiert, ob man sich dem Schuljahresrhythmus der Französischen Gemeinschaft anschließen sollte oder nicht. Jetzt spricht sich Bildungsministerin Lydia Klinkenberg (ProDG) klar gegen eine Anpassung des Schuljahresrhythmus aus.
Der Entscheidung der Ministerin sei eine umfassende Sondierungsphase vorausgegangen, heißt es in einer Pressemitteilung. Klinkenberg holte über 70 Stellungnahmen hiesiger Akteure ein, ließ ein chronobiologisches Gutachten erstellen und eine repräsentative Online-Befragung durchführen.
Nun ist die Entscheidung gefallen: „In der Deutschsprachigen Gemeinschaft werden wir den Rhythmus des Schuljahres nicht verändern, bevor nicht dringendere Reformen umgesetzt wurden,“ verkündet die Ministerin.
Klinkenberg: „Mit ihrer Entscheidung, den Rhythmus des Schuljahres anzupassen und auf sieben Wochen Unterricht zwei Wochen Ferien folgen zu lassen, stellte die Französische Gemeinschaft den Rest des Landes vor vollendete Tatsachen – mit weitreichenden Auswirkungen für viele Sektoren. Im Sinne der Schülerinnen und Schüler beschäftigen wir uns in der Deutschsprachigen Gemeinschaft deshalb seit geraumer Zeit im Rahmen der Erstellung der Vision für das Bildungssystem mit der Frage, ob eine Anpassung des Schuljahresrhythmus sinnvoll und umsetzbar ist. Mir war es wichtig, dieses Thema breit und ergebnisoffen zu diskutieren, bevor ich eine Entscheidung treffe, da eine Umstellung weitreichende Folgen in zahlreichen Bereichen hätte.“
Der Sondierungsprozess, bei dem im vergangenen Jahr über 70 Stellungnahmen der Schulnetze und Elternräte, aber auch zahlreicher Verbände und Einrichtungen aus Bereichen wie Jugend, Wirtschaft, Kinderbetreuung, Sport und Freizeit eingeholt wurden, habe kein klares Bild gezeigt, heißt es weiter. Neben der Sorge vor organisatorischen Herausforderungen bei einer Umstellung des Schuljahresrhythmus teilten viele Akteure mit, den Nutzen der Maßnahme nicht beurteilen zu können.
Deshalb hat Ministerin Klinkenberg in diesem Jahr eine wissenschaftliche Analyse durch die University of Surrey erstellen lassen, an der Forscherinnen aus unterschiedlichen Ländern mitgewirkt haben. Im Bericht wird festgestellt, dass es aus chronobiologischer Sicht zwar sinnvoll wäre, Ferienzeiten vom Sommer in den Winter zu verlegen, dass es aber derzeit keinerlei wissenschaftliche Belege für oder gegen den 7/2-Rhythmus der Französischen Gemeinschaft gibt. Empfohlen wird daher, dieses Modell wissenschaftlich begleiten zu lassen. Des Weiteren wird zu einer ganzheitlichen Betrachtung der Schulzeitgestaltung geraten, die sowohl den Jahres- als auch den Tagesrhythmus der Lernenden berücksichtigt.
Anhand der ersten vorliegenden Ergebnisse der zweiten repräsentativen Online-Befragung zur Bildungsvision 2040, an der sich im Oktober dieses Jahres 3.944 Personen beteiligt haben, zeichnet sich bereits jetzt ab, dass die Meinung der ostbelgischen Bevölkerung zu diesem Thema sehr unterschiedlich ausfallen.
In einer ersten repräsentativen Online-Befragung, die 2019 im Rahmen der Diagnosephase zur Erstellung einer Bildungsvision durchgeführt wurde, hatte sich bereits eine Mehrheit gegen eine Veränderung des Schuljahresrhythmus ausgesprochen. Das war jedoch vor der Anpassung des Schuljahresrhythmus in der Französischen Gemeinschaft.
Ministerin Klinkenberg erläutert das Ergebnis der Befragung: „Die jüngste Umfrage, die zurzeit noch ausgewertet wird, zeigt, dass die Meinung nach der Umstellung im frankophonen Landesteil sich nur unwesentlich verändert hat und weiterhin sehr gespalten ist: 56 Prozent der Befragten lehnt eine Anpassung des aktuellen Schuljahresrhythmus in Ostbelgien nach wie vor ab. Ein nicht unwesentlicher Teil der Befragten würde eine Veränderung jedoch befürworten. Doch nicht alle, die eine Veränderung befürworten würden, sind unbedingt für den Rhythmus, der jetzt in der Französischen Gemeinschaft existiert.“
Nach Analyse aller vorliegenden Fakten und Informationen hat die Bildungsministerin nun entscheiden, die Schuljahrestaktung nicht prioritär anzugehen, da andere Reformen dringender nötig seien und eine größere Wirkung auf den Lernerfolg der Schüler hätten. (cre)
Im Gegenteil, ich würde den Haufen Ferien mal etwas verkürzen, besonders die grossen Ferien im Sommer, damit die Pisa Studie mal etwas besser ausfallen würde wie bisher. Aber daran ist Covid ja schuld. Auf dieser Art und Weise würden die Schüler das aufholen was sie durch Covid verspielt haben. Wenn eine solche Massnahme durchgeführt würde, dann möchte ich wohl nicht mehr gern Ministerin sein, denn dann ständen morgen alle Lehrer von Ostbelgien bei Ihr vor der Türe. Denn die Lehrer brauchen den Haufen Ferien mehr als die Schüler. Die Lehrer müssen die Erziehungsarbeit der Eltern ja heutzutage mit übernehmen da die Eltern ja meistens beide berufstätig sind und keine Zeit mehr haben sich um ihre Kinder zu kümmern.
Da hat der Fotograf die Ministerin aber schön in Szene gesetzt. Schließlich sind bald Wahlen. Wenn schon nicht inhaltlich, so muss zumindest das Optische stimmen.
„Veränderung des Schuljahresrhytmus hat derzeit keine Priorität“
Und genau so ist es auch gut!
Herr Jerusalem, seien Sie doch bitte nicht so nervig hiermit. Sie haben es doch gehört, auch die meisten Schüler wollen keine Veränderung.
Die Grünen wollen einfach alles was gut ist über den Haufen schmeißen. Die Grünen und ihre heimlichen Bewunderer haben doch schon viel zu viel Waldorfpädagogig in die Schulen gebracht und jetzt hat man den Salat mit immer weniger fähigen Schülern. Am besten kehren wir wieder zum Frontalunterricht zurück.
Sehr schade, dass die Politik hier nicht zugunsten der Ferienänderung entscheidet.
Die jetzige Ferienregelung ist einfach nicht mehr zeitgemäß, wie so vieles im Unterrichtswesen.
Bitte befragen Sie doch nicht immer Jott und Pott, wenn Sie etwas ändern möchten. Befragen Sie bitte die Fachleute und treffen Entscheidungen zum Wohle unserer Schüler. Das ist Ihre Aufgabe als Unterrichtsministerin!
Also meine Kinder wünschen sich noch mehr Ferien. Kann sie gut verstehen…
@Oooh! Es wäre schön, wenn Sie Ihre Meinung auch begründen würden. Warum sollte Ihrer Meinung nach die Politik sich für eine Änderung der Ferienzeit aussprechen und warum ist die jetzige Regelung nicht zeitgemäß? Obschon das Für und Wider hier oft genug diskutiert wurde.
@Mungo
Schon lange ist bewiesen, dass eine Woche Urlaub nicht den gewünschten Erholungseffekt bringt. Wenn dagegen entschieden worden ist, stehen nicht die Bedürfnisse der Schüler sondern die Bedürfnisse von zig anderen Gruppen im Vordergrund. Und das finde ich nicht korrekt. Wie lautet der abgedroschene Satz, der in Schule und Politik so oft wiederholt wird? Das Wohl der Schüler steht im Mittelpunkt?!
Ich habe Kontakt mit vielen Schülern aus der FG, die die neue Ferienregelung sehr wohl begrüßen. Dabei handelt es sich auch um Schüler, die in der DG wohnen.
Erholungseffekt?
Wer genau braucht da alle paar Wochen diesen Erholungseffekt?
Bewiesener Erholunseffekt? Machen Sie Witze?
Die lieben Schüler sind ja sooo gestresst von der Schule. Ich kenne auch jede Menge Schüler und glauben Sie mir diese wollen keine neuen Ferienregelungen.
Das Schulsystem soll so bleiben wie es ist ! Es hat ALL die Jahre so funktioniert da muss nichts umgeändert werden… Das was man ggf kürzen könnte wären die Sommerferien die mut 8-10 Wochen definitiv VIEL zu lang sind!!! Aber den Rest eben so lassen wie bisher!!
oder bezahlen die ganzen Politiker und/oder der Staat dann jede 7 Wochen die Ferienbetreuung?!?
@Fassungslos: Wenn Ihnen 8 bis 10 Wochen Sommerferien zu lang sind, ist das System hier in der Wallonie das Richtige für Sie. Hier haben die Kinder jeden Sommer genau sieben Wochen Ferien. Ab dann folgen dann immer sieben Wochen Schule und zwei Wochen Ferien bis wieder die Sommerferien anstehen. Die Kinder haben so genau so viel Schulzeit und Ferien wie in der DG, nur mit dem Unterschied, dass beide immer im selben Rhythmus erfolgen.
Also wieder ein Problem für die Eltern, nicht für Lehrer* und nicht für Schüler*. Eltern sind Wähler*, also auch ein Problem für Politiker *!
@logisch …Eben nicht!
so wie das aktuelle Schulsystem ist soll es auch bleiben!!!!
oder bezahlen Sie alle 7 Wochen die Betreuung ALLER KINDER wo die Eltern arbeiten müssen und/oder Alleinerziehende & Geringverdiener.. Wo keine Verwandtschaft vorhanden ist?!
Die Kinder in der Wallonie haben genau soviel Ferien wie die in der DG, nämlich drei Monate im Jahr. Nur eben gleichmäßig übers Schuljahr verteilt.
@Logisch,
Sie haben recht! die Eltern oder Erziehungsberechtigten haben sich anzupassen.
Sonst gibt das nichts mit der konsequenten Verblödung des Volkes.
@logisch, dann ziehen Sie doch zur Wallonie .
Ich wohne in der Wallonie. Liegt übrigens genau neben der DG. Also nicht am Nordpol oder der Südsee.
In der Gemeinde Plombières haben sich ausserdem die Vereine und das Jugendheim sogar schon an dem Rhythmus angepasst und organisieren verschieden Arten von Aktivitäten für Kinder und Jugendliche. Also kein Problem für die Betreuung.
PS : wie werden den Ihre Kinder in den 2 Monaten Sommerurlaub betreut ? Denn mit meinen 24 Tagen Urlaub im Jahr komme ich nicht sehr weit !
Die Regierung macht schon alles richtig! Siehe nur die Phrasen des MP, welcher unsere Schulden in den Himmel lobt!? Und den anderen die Kompetenzen abschreibt. Schulden sind OK, jedoch nicht in dem Übermass! Ein Grossteil ist zur Selbsträucherung gedacht, dass man ja wieder gewählt wird, und den Rest!? Den können die Nachfolgenden Generationen ja bezahlen!? Wenn dies gutes Haushalten ist, ja dann ?! Nein danke!
HINWEIS – Der Fall Raxhon: Eine Tagesmutter auf der falschen Seite der Sprachengrenze – Jolyn Huppertz reagiert https://ostbelgiendirekt.be/huppertz-zum-fall-raxhon-372282