Politik

Neue Eupener Mehrheit: Evers, Scholl und Genten werden Schöffe

Die neue Mehrheit von PFF, Ecolo und SPplus vor dem Rathaus beim Gruppenfoto am 23. Oktober 2012. Foto: Gerd Comouth

Etwas mehr als eine Woche nach der Stadtratswahl hat sich die neue Eupener Mehrheit am Dienstag im Rathaus vorgestellt. Fred Evers, Michael Scholl und Arthur Genten werden Schöffe, Tom Rosenstein Jugendbeauftragter.

Ehrenbürgermeister Fred Evers (PFF) übernimmt wie erwartet das Finanzressort, allerdings nicht bis zum Ende der Legislaturperiode. Er wird sich außerdem mit Kultur sowie mit Denkmal- und Landschaftsschutz befassen.

Michael Scholl (PFF) wird, wie schon am Montag angedeutet, Bauschöffe. Außerdem fallen Tourismus, Wirtschaft und Mittelstand in seine Kompetenzen.

Arthur Genten (Ecolo) wird als 2. Schöffe zuständig für City-Management, Einzelhandel, Umwelt, Mobilität und Energie. Werner Baumgarten (SPplus) wird Schul- und Sportschöffe. Tom Rosenstein (Ecolo) wird nicht Jugendschöffe, wie erwartet worden war, sondern Jugendbeauftragter.

ÖSHZ-Präsident noch nicht bezeichnet

karikatur mehrheit eupen

Zeichnung: Robert Maaswinkel

Über den künftigen Präsidenten des ÖSHZ besteht noch Unklarheit, weil sich die Ecolo-Fraktion für dessen Bezeichnung noch etwas Zeit nehmen will.

Die Inhaber der anderen Ämter waren bekannt. Überraschend sind allenfalls zwei Dinge: Zum einen ist Werner Baumgarten (SPplus) „nur“ 5. Schöffe. Zum anderen ist Tom Rosenstein (Ecolo) „nur“ Jugendbeauftragter. Das eigentliche Jugendressort fällt in die Zuständigkeit der Ersten Schöffin Claudia Niessen (Ecolo).

Niessen hat in ihren Zuständigkeiten darüber hinaus die Bereiche Stadtentwicklung, Raumordnung, Soziales/Senioren sowie das Zusammenleben der Kulturen. Zudem gehört die Gemeinderegie Tilia zu ihren Kompetenzen.

Karl-Heinz Klinkenberg wurde übrigens bereits mit „Herr Bürgermeister“ angesprochen, obwohl er es ja de facto noch nicht ist. Als Stadtoberhaupt kümmert er sich ferner um Standesamt, Feuerwehr und Ambulanz, Informationspolitik und Bürgerbeteiligung, die Verwaltung sowie die Straßenverkehrsordnung.

Werner Baumgarten wird seinerseits mit den Bereichen Schule, Sport, Tierschutz, Land- und Forstwirtschaft sowie Beschäftigung befasst sein.

Mehr Professionalität und Bürgernähe

Was die programmatischen Schwerpunkte der neuen Koalition betrifft, so legen PFF, Ecolo und SPplus Wert auf Professionalität, Bürgerbeteiligung, eine „Willkommenskultur“, die Förderung der Jugendarbeit sowie die Verbesserung des Schulwesens.

In Bezug auf das geplante Kombibad will man dessen Verwirklichung „zügig vorantreiben und für Klarheit sorgen“, wie Werner Baumgarten versicherte.

Auf weitere Einzelheiten wird „Ostbelgien Direkt“ zu einem späteren Zeitpunkt näher eingehen. (cre)

Siehe dazu auch unseren „Standpunkt“-Artikel „Altenwahn statt Jugendwahn im Eupener Rathaus?“

 

72 Antworten auf “Neue Eupener Mehrheit: Evers, Scholl und Genten werden Schöffe”

  1. Sollte Herr Scholl tatsächlich Bauschöffe werden, so fände ich dies äusserst bedenklich, da es meiner Meinung zum einen seiner Firma und ihm selber als Baukoordinator Vorteile bringt und zum anderen sich Bauherren verpflichtet fühlen könnten genau diese Firma zu beauftragen, da sie sich auch Vorteile erhoffen. Aber eventuell wird er seine Firma auch während seiner Amtszeit ruhen lassen und widmet sich, wie ein guter Politiker, nur dem Wohle des Volkes ohne Hintergedanken des Profits oder er nimmt nur noch Aufträge ausserhalb Eupens an, dies wäre auch ein schätzenswerter Kompromiss… Ach ja, zum Thema „profitieren und Politiker sein“ wird Tom Rosenstein uns zeigen, dass dies auch anders geht, er wird Politik machen für uns ohne Einverleibung von persönlichen Vorteilen…viel Erfolg Tom, sollte sich der Artikel oben bewahrheiten und du als Jugendschöffe ernannt werden.

    • Lustige Klischees

      Herr Scholl hat seit seinem Amt als Stadratsmitglied keinen einzigen Auftrag der Stadt Eupen angenommen und wird dies auch in Zukunf nicht machen. Man sollte nicht so schnell urteilen und sich vorher informieren bevor man solche Behauptungen verbreitet denn andere könnten dies als Fakt verstehen und setzen dann solche Gerüchte dann in die Welt. Seine Firma wird daraus keinen Profit ziehen.

    • Herr Sascha, Informieren Sie sich doch erst einmal bevor Sie so einen Quatsch schreiben !!!
      Denn ein Bauherr geht erst einmal zum Architekt und nicht zum Bauschöffe oder zum Baukoordinator !!!
      Und weshalb sollte er seine Firma während seiner Amtszeit ruhen lassen ? Ich glaube in der Stadt Eupen gibt es genügend Leute die nichts tun, also lasst die die arbeiten wollen auch Ihre Sachen machen.

      • Hallo Celine, welchen Baukoordinator wird Ihnen wohl Ihr Architekt empfehlen, den Bauschöffen oder einen neutralen? Architekten gehen immer den geringsten Weg des Wiederstandes und müssen ja auch letztendlich ein Lebenlang mit der Gemeinde auskommen, da ist jedes Networking recht… Ausserdem habe ich noch keinen Architekten kennengelerent, der Ihnen eine Städtebaugenehmigung unterschreibt oder besser gesagt, der Bauvorhaben verbietet oder gutheisst… Ich kenne zwar Ihr Alter nicht, aber viel Ahnung, wie das hinter den Kulissen abgeht, haben Sie leider nicht…

  2. Fragen über Fragen

    Dann sind wir ja mal gespannt, wie Frau Niessen die Kummulierung der Mandate – Senatorin und 1. Schöffin – zeitlich unter einen Hut bringt.

    Oder verzichtet Sie auf Ihren Senatsposten wie es die Prinzipien von Ecolo vorsehen ? Sollte Sie dies tun, Respekt. Sollte Sie es nicht tun, ist es wie Wasser predigen und Wein trinken….

    Wir sind gespannt :-)

    • Dieter Leonard

      Manchmal ist es doch noch hilfreich, die gute alte Zeitung zu lesen. Denn da war die Äußerung von Frau Niessen wiedergegeben, dass sie ihr Senatsmandat zugunsten eines Schöffenamtes aufgibt. In dieser Frage gibt es also keine Spannung. Damit können sie eine Frage aus ihrem Namen streichen. ;-)

    • Jürgen Margraff

      Da gibt’s bei den „Schmaubären“ doch einen prominenten Präzedenzfall, der „Lange“ stand dem Kollegium gar vor, war Senator, Direktor eines grossen Transportunternehmens, beratendes Mitglied im damaligen RdG, wahrscheinlich im Aufsichtsrat des Credit Communal, bei Electrabel, Vorsitzender der Polizeizone und und und… Die Claudia wäre als 1te Schöffin doch zeitlich nicht so involviert wie „Der“, sicher wäre es kohärenter wenn sie die den Senatsposten drangeben würde, ich hätte den Schöffenposten ausgeschlagen an ihrer Stelle, der Senat bringt bedeutend mehr Vorteile…

  3. Patrick Lemmens

    Ich weiß nicht, ob man von Respekt sprechen kann. Sie hat den Auftrag erhalten Senatorin zu werden. Das war eine beachtliche Anzahl Stimmen. Jetzt lässt sie ihre Wähler fallen und verlässt den Senat. Wie konsequent ist das? Auch würde es mich interessieren, wie es um die berufliche Situation der Personen bestellt ist. Lassen die neuen Schöffen die Arbeit ruhen? Immerhin sind da Geschäftsführer, Architekten, etc bei

    • Christophe Heuschen

      Sehr geehrter Herr Lemmens,

      die 1.336 Wähler wussten bei Ihrer Wahl bereits, dass Frau Niessen amtierende Senatorin ist. Es war auch bekannt, dass Sie für ein Schöffen Amt als Senatorin aufhören würde. Somit sehe ich nicht wo Frau Niessen Ihre Wähler fallen lässt.

      Oder finden Sie es schöner wenn man Senator, Schöffe und gleichzeitig noch im im Parlament der DG sitzen würde.

      • Häschen

        Fragt sich nur, warum die gleichen Personen auf mehreren Hochzeiten tanzen müssen. Frau Senatorin Niessen ist für den Senat gewählt worden und jetzt sollte sie bitte schön auch dieses Mandat, das die Wähler ihr anvertaut haben korrekt ausführen. Keiner hat sie gezwungen in Eupen zu kandidieren, obwohl ihr Mandat im Senat noch 2 Jahre dauert. Aber so kann man sich ja eine Einkommensquelle für 6 Jahre sichern. Völlig uneigennützig natürlich … Die Politiker sind in erster Linie auf ihren eigenen Vorteil fokussiert (nicht alle). ECOLO macht da keine Ausnahme. Schon der Vater von Frau Niessen hat sich mit seinem Minister- und Euregiogehalt ein schmuckes Häuschen gebaut und als Grüner die Erhöhung der Ministergehälter zu seiner Amtszeit unterstützt. Viel getan hat er dafür nicht. Die Euregio hatte das schnell verstanden und sich von ihm getrennt. Die Gene hat sie halt von ihm … Irgendwann Herr Heuschen und Herr Clooth werden sie die Zusammenhänge auch verstehen …

          • Förster Christoph

            Das ein Ecolo Getreuer dies unterstützt ist doch klar. In Lontzen die Wähler verarschen (Gewählter Kandidat tritt sein Amt nicht an und hat dies sogar im Vorfeld an Ecolo Lontzen bekannt gegeben – nur dem Wähler wurde dies nicht erhlich mitgeteilt) und das selbe in Eupen unterstützen. Alle Parteien leben doch in der Pipi Langstrumpf Welt – Ich mache mir die Welt wie sie mir gefällt.

  4. Beobachter

    Alles in allem enttäuschend wie ich finde: Claudia Niessen ist mit vielen Stimmen in den Senat eingezogen weil, wie sie selber sagte, es wichtig sei durch eine deutschsprachige Senatorin vertreten zu werden. Nun gibt sie ihr Amt an einen wallonischen Vertreter ab und alle ihre Wähler fühlen sich veräppelt. Wobei, anscheinend war sie im Senat eh nicht die Aktivste… und jetzt bitte nicht das Argument mit der dreifachen Mutter. Wenn man einen Vollzeitjob, der auch dementsprechend bezahlt wird, annimmt, dann muss man auch die Zeit dafür aufbringen. In der freien Wirtschaft kann kein Angestellter 2 Tage pro Woche zuhause bleiben weil er kleine Kinder hat, sondern muss sich eben organisieren oder halbtags arbeiten. Michael Scholl ist selbständig im Bereich seiner zukünftigen Schöffen-Kompetenz. Auch wenn er keine öffentlichen Auftträge mehr annehmen wird, auch bei privaten Aufttraggebern bleibt ein Beigeschmack („ach, beauftragen wir doch den Bauschöffen auch wenn er ein paar hundert euro mehr fragt, kann ja hilfreich sein…“) Werner Baumgarten bekommt aus Steuergeldern ein Gehalt für einen Vollzeitjob als Direktor der Gemeinschaftszentren, nun noch aus Steuergeldern ein Schöffengehalt. Da sein Tag auch nur 24 Stunden hat bin ich mal gespannt ob er den ersten Job drangibt um sich dem zweiten auch vollzeit widmen zu können. Wenn nein, dann naja… Auch wenn ich Arthur Genten sehr schätze, er ist ebenfalls (indirekt) im Bereich seiner Schöffenkompetenz selbständig. Und dass man Fred Evers nochmal ausgraben würde hat denke ich niemand erwartet…

    • Wenn ein Bauschöffe ja so hilfreich sein kann wie Sie behaupten, warum hat der jetzige denn nicht mehr
      erreicht oder gefällt Ihnen die Innenstadt in Mausgrau ?
      Und was Frau Niessen oder Herr Baumgarten’s Abeitszeiten angeht, müssen Sie ja selber organisieren das können wohl kaum andere für sie entscheiden. Ich denke mal das jeder genug vor seiner eigenen Tür zu kehren hat anstatt sich noch mit Problemen anderer zu beschäftigen!!!

      • Beobachter

        Ich möchte ja niemandem seine Arbeitszeiten organisieren. Aber wenn jemand einen Vollzeit-Angestellten-Job annimmt, dann kann der Chef von einem auch erwarten, dass man vollen Einsatz für volles Gehalt zeigt. Und wenn jemand 2 Jobs annimmt, dann haben eben beide Chefs das Recht Leistung zu erwarten. Und bei politischen Ämtern bzw Jobs im öffentlichen Sektor bezahlen wir alle die Gehälter und wir alle erwarten dafür auch die entsprechende Leistung. Und wie jemand mehrere Vollzeitjobs nebeneinander erledigt will ich noch sehen…

        • In der Eifel gehen fast alle Bürgermeister und Schöffen noch einen zusätzlichen Job nach, der noch Bürgermeister „Keutgen“ praktiziert doch auch noch als Arzt oder liege ich da falsch ? Ich bezahle wohl lieber einen der Arbeitet als freiwillige Arbeitslose oder Asylanten mit den Steuergelder.

  5. Clooth Patrick

    Frau Niessen wird Eupen und der Politik gut tun. Hoffe das ECOLO, nicht nur in Eupen, sich nicht scheut viel von ihrem Wahlprogramm zu verwirklichen. Natürlich in Zusammenarbeit mit den anderen Koalitionären.

    • die Karre ist derart verfahren, dass die „Neuen“ es nicht leicht haben werden und Evers war bisher eher der Mann der Herbesthalerstrasse und des Atc als der Innenstadt. Man denke nur an die Gospertsanierung, nach der reihenweise geschäfte aufgeben mußten, wenn sich da die Ministerien nicht breit gemacht hätten, sähe es dort trostlos aus. Und nie vergessen, Keutgen gehörte auch unter Evers bereits zu bestimmenden Zirkel.

  6. Ach du meine Güte

    Viel Schlimmer finde ich dass Fred Evers als Listendrücker jetzt Schöffe wird und von vornherein schon klar ist dass er nicht bis zum Ende bleibt. Man könnte denken die PFF hat keine Kompetenten Leute in einer jüngeren Altersklasse!

  7. Christian Steffens

    Es ist doch ziemlich traurig zu sehen, wie die beiden Vertreter der jungen Generation (Frau Mockel und Herr Rosenstein) von Ihren eigenen Parteikollegen ausgebotet wurde. Erst mit diesen tollen Leuten auf Stimmenfang gehen – und das auch sehr erfolgreich – Ihnen am Ende aber nicht die entsprechende Position anbieten. Die Begründung mangelnde Erfahrung zeigt doch nur wie weit die „Kollegen“ von der Realität entfernt sind. In der Politik gilt das gleiche wie in der Wirtschaft: Erfahrung kann man nur sammeln, wenn man die Chance dazu bekommt. Zudem zieht dieses Argument bei den beiden genannten Personen überhaupt nicht! Herr Rosenstein hat sein Organisations- und Vermittlungstalent schon sehr oft gezeigt, gerade auf der Basis von Jugendarbeit. Frau Mockel hat im Stadtrat einige Zeit verbracht und sinnvolle Themen artikuliert und nach vorne gebracht. Hier gilt nicht die Dauer als Kriterium, sondern die Effektivität. Aber dann wundert es mich auch nicht, dass ein Herr Evers bevorzugt wird. Am Ende von beiden Parteien zu kurz gedacht, wenn da überhaupt irgendwas „gedacht“ wurde. Der wahre Grund für diesen Absägen wird wohl eher die Angst vor der eigenen Zukunft sein. Herr Rosenstein hätte über kurz oder lang einer Posten-Sammlerin und Schlaftablette wie Frau Niessen sicher beim nächsten Mal vor den Bug schießen können, gleiches gilt für Frau Mockel, die sicher mehr auf den Kasten hat als Ihre Parteikollegen. Und wenn das auch eine Rolle spielen darf: Von der Ausstrahlung und Sympathie hatten die Beiden doch eh die Nase vorne und gehörten auf Platz 1 ihrer jeweiligen Liste. Naja, genau das ist Ihnen am Ende auch zum Verhängnis geworden. Man kann beiden Parteien wirklich nur das schlimmste wünschen. Das ist für mich Betrug am Wähler. Denn das Votum ist eindeutig, stattdessen wird wieder interne Politik gemacht und die Pöstchen verteilt. Am Ende alles der gleiche Filz. Hauptsache keine Wiederworte von jungen Leuten, stattdessen die alte Garde. Ingesamt ein absolutes Armutszeugnis für die beiden Karnevalsvereine. Gerade bei der PFF ist das nahezu skandalös. „Der Wechsel ist nur der Anfang“. Dieser zusammengewürfelte Haufen hat es nicht mal geschafft intern einen Wechsel herbei zu führen! Von dem Wunsch einer Gleichberechtigung was Frauen und Männer in Anzahl und Posten angeht möchte ich gar nicht mal anfangen.

    • Christophe Heuschen

      Sehr geehrter Herr Steffens, wäre es nicht sinnvoller wenn Sie die oben genannten Personen dies bezüglich fragen. Ob Frau Mockel und Herr Rosenstein mit dieser Entscheidung einverstanden sind? Schließlich geht es um das Beste der Stadt und um nichts Anderes. Ob die nun ernannten Personen, Ihrer Meinung nach, auch dem entsprechend handeln werden, können Sie während der Amtszeit oder vor den nächsten Wahlen kundgeben. Alle anderen Hypothesen halte ich für zu sehr an den Haaren herbei gezogen. Zudem kommt es nicht nur darauf an, wer am meisten Stimmen hat. Es kommt eher darauf an wer für welchen Fachbereich am geeignetsten ist.

    • Karl-Heinz Braun

      Also ich finde es haarsträubend, zu lesen, wie manche Zeitgenossen glauben, dass Politik funktioniert!
      Die Eupener Ecolo-Mannschaft ist ein Team und wenn ich recht informiert bin, wurde das Koalitionsabkommen von der zuständigen Lokalgruppe mit großer Mehrheit abgesegnet.
      Es geht bei der Gemeindepolitik nicht um Ausstrahlung und Sympathie, sondern darum, ein zig-Millionen-Schiff zu führen. Tom wäre sicher ein guter Jugendschöffe geworden, aber beim Zuschnitt der Kompetenzen kann man sich eben nicht nur auf ein Fachgebiet beschränken. Und was wäre ein guter Schöffe wert, der zwar in einem Bereich glänzt, in den anderen aber untergeht? Das wäre auch nicht in Toms Interesse gewesen. Er han nun Zeit, die Gemeindepolitik kennenzulernen, und in 6 Jahren sehen wir weiter.

      • Christian Steffens

        Jedem seine Meinung, aber es ist auch fakt das so ziemlich jede Person mit der ich über das Politik-Theater dieser Tage gesprochen habe in der Sache gleicher Meinung ist: Frau Mockel und Herr Rosenstein wurden abgesägt und nichts anderes! Natürlich rede ich mit den Leuten meiner Generation (2X-3X Jahre), aber eben diese haben auch die Hoffnung in die beiden genannten Personen gesteckt. Man bekommen wieder eine Altherrenmannschaft vorgesetzt, die trotz unterschiedlicher Ausrichtung nichts an den Bedingungen ändern wird. Das Verhalten der beiden Parteien ist traurig und nichts anderes. Es ist schade wie mit den Kandidaten umgegangen wird, hier werden Potentiale verschenkt und man fragt sich was dann noch übrig bleibt. Der beste Mann / Frau für den Job sollte die Devise sein und nicht die Frage ob Person X mehr oder weniger Probleme intern bereitet (nicht anderes war der Grund für diese Entscheidung). Im übrigen kann ich das Thema durchaus sachlich angehen, da ich aufgrund meines Wohnsitzes nicht wählen durfte, mich aber sehr wohl dafür interessiert habe, wie man eine neue Generation an Politikern aufnimmt bzw. am Ende verprellt. Man sieht sich immer zwei mal im Leben, dass werden die Beteiligten bei der nächsten Wahl feststellen müssen. Aber bis dato sind die Taschen ja schon gefüllt und das nächste sinnfreie Projekt auf dem Weg gebracht. Traurig aber wahr, auf der kleinen wie großen politischen Bühne gilt immer das gleiche Spiel: Die Köpfe wechseln, das Schauspiel bleibt das Gleiche. In der Tat bin ich naiv: Nämlich den Glauben zu haben, das sich auch nur irgendwas am üblichen Spiel ändern würde in dieser Wahl.

        • Hallo Christian, fairerweise solltest du hinzufügen, dass du mit Annabelle privat sehr gut befreundet bist. „Frau Mockel“ wirst du sie wohl kaum nennen. Der Rest bleibt natürlich deine eigene Meinung, aber ganz so objektiv wie du es formulierst, ist es dann doch nicht…

          • Christian Steffens

            Hallo Gino, in der Tat kenne ich Annabelle privat – und den Tom eben so – das ändert im Kern aber nicht´s an der Problematik. Du kennst beide genau so, ist deine Meinung daher vorbelastet? Nein, warum auch. Ich bin weder ein Fan der Ecolo, noch der PFF – das ist überhaupt nicht der Grund für mein Schreiben. Also denke ich schon das ich die Sache objektiv angehen kann. Die Zugehörigkeit zur Partei ist aktuell auch nicht ausschlaggebend. Die genannten Personen genau so wenig. Es wurden zwei Personen an Top-Position der Liste gesetzt mit dem Ziel Stimmen beim jungen Volk zu holen – was bei bekannten Leuten ja vorhersehbar war. Das Ziel wurde erreicht und was macht man dann: Richtig, die Leute beiseite stellen und die alten Papkameraden wieder hinstellen. Dazu möchte ich auch klar feststellen, dass ich keinster Weise anzweifle das die nun beschlossenen Schöffen Ihren Job gut oder schlecht machen, dass kann ich definitiv nicht beurteilen, schon gar nicht zu Beginn! Nur muss man hier auch mal ein Wählervotum berücksichtigen. In der Tat wählen wir keine Personen direkt, aber wenn zwei Leute soviele Stimmen bekommen sollte sich eine Partei schon darüber im klaren sein warum das passiert ist. Nicht etwa weil die auf den zahllosen Poster lustig oder nett ausschauen, sondern weil die Leute sich durch die betreffenden Personen gut vertreten fühlen. Ihnen dann so vor den Kopf zu stoßen ist weder klug gegenüber dem Wähler, noch die feine Art gegenüber seinen Partei-Kollegen.

          • Unglaublicher Scharfsinn…ja natürlich bin ich das, habe schließlich kein Pseudonym gebraucht. Weiß aber absolut nicht was der „Initiator dieser Seite“ aka mein Vater damit zu tun hat André…aber wenn es dich Glücklich macht, füge ich gerne meinen Nachnamen hinzu. Viele Grüße, Gino CREMER

          • also zu diesem ganzen politischem Thema, muss ich Herrn Steffens wirklich Recht geben.
            Ich kenne Frau Mockel sowie den Herrn Rosenstein NICHT persönlich, doch stelle ich Fest dass diese Wahlen MAL WIEDER die Totale Veräppelei für der Wähler war!
            Die Wähler haben ihre Vorzugsstimmen abgegeben und innerhalb der Politik schieben sie die Stühle hin und her wie sie gerade lustig sind.
            Mag ja schön und gut sein, dass einige Personen, die jetzt Schöffenposten beziehen, kompetent sind, doch bin ich auch zu 100% der Meinung, dass man nicht zur gleichen Zeit 2 Vollzeitjobs gerecht werden kann! Das hat absolut nichts mit der Kompetenz des Menschen zu tun!
            Die Arbeit eines Politikers, Schöffen, Bürgermeister, usw…. ist einfach viel zu arbeitsintensiv, als dass man 2 Herren dienen könnte!
            Es sei denn: MAN IST JUNG UND DYNAMISCH! Schade, dass Frau Mockel und Herr Rosenstein nicht die Chance erhalten sich stark einzubringen!
            Aber hier sieht man mal wieder: Herr Lambertz sieht zu, dass er seine Schäfchen ins trockene bekommt und keine andere stärkere Politik als die seine zulässt.
            Schade, schade, einfach nur traurig!
            Zu Herrn Everts Zeiten war vieles anders, aber vielleicht gibt es ja noch Hoffnung!
            Wie sagt man immer so schön: die Hoffnung stirbt zuletzt! ;-)

          • Hallo Gina, danke :-) Die Antwort ist leider einfach: Weil in Ostbelgien scheinbar doch nur Köpfe und Namen zählen. Interessant wie erpicht jeder Zweite auf Namensnennung ist (anders ist die Hexenjagd auf anonyme Verfasser kaum zu erklären). Da spielen die Inhalte leider keine Rolle…

          • Hallo Gino, ja, das finde ich schade, dass in einem Internet Forum immer die Köpfe zählen, statt die Themen, ist doch ganz egal wie man heisst, oder wo man wohnt. Hier gibt es Meinungsfreiheit, und die sollte man dann auch „anonym“ nutzen dürfen, ohne von allen Seiten beschossen zu werden. ;-)

      • Häschen

        Das Problem bei Leuten, die im Elfenbeinturm sitzen ist, dass sie so geblendet sind, dass sie die Realität nicht mehr wahrnehmen. In politischen Parteien und bei politischen Mandataren ist dies ein ausgeprägtes Phänomen. Und im Vennland gibt es übrigens mehr solcher Türme als man denkt …

    • Sehr geehrter Herr Steffens, Informieren Sie sich doch bitte vorher (falls überhaupt möglich), aus welchen Gründen Posten vergeben oder nicht angenommen wurden, bevor Sie unterstellen und spekulieren, dass Personen ausgebotet wurden. So kann doch keine vernünftige Diskussion zustande kommen.

      • Wurscht mit Brot

        Matze, es ist doch eigentlich ganz einfach. Entweder Herr Rosenstein wurde von der eigenen Partei und der machthungrigen Listenführerin ausgebootet oder er wollte/konnte das Amt nicht annehmen. Beide Möglichkeiten sind hochgradig undemokratisch und nichts anderes als Hinterslichtführung des Wählers. Entweder vom Kandidaten selbst oder von seiner Partei bzw. Parteimutti.

  8. Frank Bosch

    Dieses Sammelsurium überrascht doch sehr. Aber geben wir denen eine Chance; an ihren Taten werden wir sie messen müssen.
    Was mir auffält, das ist, dass Fred Evers ein Schöffenamt annimmt, auch wenn es nur für 3 Jahre ist. Da ist grundsätzlich nichts gegen einzuwenden, es ist m.E. sogar ein Zeichen von Demut, wenn man mal BM war. Es bestätigt aber auch, dass Evers auch „den Bürgermeister gemacht hätte“, wenn er – wie wahrscheinlich stark erhofft – ausreichend Vorzugsstimmen gehabt hätte. Dieses Kalkül ist also in die Hose gegangen und die 25 Jahre BM werden nun doch nicht voll … ;)

  9. dr fritz ut gen aunderstadt

    tach van aunder gen haas, dat janze sieht nicht wirklich überzeugend aus, et scheint schon dat die die jungen Leute klein halten wollen. Ich weiss och nicht ob et Demut is wieder als Schöffe anzufangen, vielleicht will dr lange Fred ja einfach nur wat grad rücken wate 18 Jahre nicht geschafft hat. Sicherlich sollten wir denen allemal ne Changse jeben, wa. Aber frischer Wind sieht anders aus…

  10. Häschen

    Da ECOLO sich bei der Benennung des ÖSHZ-Präsidenten schwer tut hier ein Vorschlag, der dem Wunsch der Grünen, die Mehrheit auf ein breitere Basis zu stellen und die Weichen für künftige Mehrheitsbeteiligungen zu stellen, 100% entspricht: Überlast doch den ÖSHZ-Vorsitz der CSP ! Da ihr schon die SP+ aus reiner Menschenliebe und gewachsener Freundschaft mit ins Boot genommem habt, wäre dies ein weiterer Beweis für euer großes Herz und eure strategische Weitsicht ;-) Ach ja, damit könnt ihr euch auch alle Winkelzüge ersparen, um Herrn Nahl in dieses Amt zu hieven. Also wenn das eurem Gutmenschimage nicht förderlich ist weiß ich auch nicht …

    • Karl-Heinz Braun

      Häschen, Demokratie braucht eben Zeit. Für den OSHZ-Präsidenten bitte also noch etwas Geduld. Wenn ich das Prozedere richtig verstanden habe, wird der ÖSHZ-Rat sowieso erst vom neuen Stadtrat gewählt.

  11. Häschen

    Es ist schon eine Frechheit, sich auf einem Foto zu präsentieren, wenn klar ist, dass man dieses Mandat nicht annimmt. Dies gilt zumindest für Frau Jadin und Frau Neumann. Diese Unsitte, sich zur Wahl zu stellen und dann angesichts lukrativerer Mandate, den Wählerauftrag mit Füßen zu treten ist parteiübergreifend und eine Unsitte. Aber der Zweck heiligt die Mittel. Pfui !

    • Monika Dethier-Neumann

      Hallo Herr oder Frau „Häschen“, Ihnen ganz persönlich teile ich mit, dass ich dieses Amt als Ratsmitglied annehmen werde. Alle anderen Aussagen entsprechen nicht der Wahrheit. Auch möchte ich ihnen mitteilen, dass meine für die Politik zu Verfügung stehende Zeit seit 8 Jahren 5 Tage in der Woche sind. Meine Selbständigkeit nimmt, in Absprache mit beiden Architekten-Kollegen, höchstens 5 Stunden in der Woche ein. In der Familie hat mein Mann das Kochen und das Einkaufen übernommen. Dies ist vielleicht nicht so gewöhnlich, aber wir können ganz gut so leben. Es stimmt, dass ich nicht als jugendliche Gewählte auftreten kann :-), dafür ist Frau Niessen mit ihren 33 Jahren unsere junge und frauliche Vertretung. Ich freue mich auf ihren Einsatz und ihre Arbeit . MOnika Dethier-Neumann

        • Genau Häschen, wer als Politiker etwas verändern möchte, muss sich weit aus dem Fenster legen, und was das mit sich bringt, haben wir ja schon öfters gesehen! Wenn die Leute zu unbequem für die anderen werden, wird man ins Abseits buxiert! Und Hauptsache gaaaaaaaaaaanz viel Kohle verdienen, während überall in den Firmen ENLASSUNGEN ganz gross geschrieben werden, und der „kleine Mann“ mal wieder sehen muss wie er über die Runden kommt! Es gibt sowieso viel zu viele Politiker für das „kleine Eupen“ bezw. für deren Einwohner! Alles nur unnötig und kostet ein Schweingeld! Wenn man so PRIVAT WIRTSCHAFTEN WÜRDE, WÄRE MAN INNERHALB KÜRZESTER ZEIT BANKROT! Aber nur schön weiterhin mit vollen Händen das Geld zur Fenster rauswerfen! Die Steuerzahler zahlen ja fleissig :D

    • Hunger Philippe

      Hallo Häschen, ich stelle mir die ganze Zeit die Frage woher Sie Ihr Informationen beziehen. Meines Wissens treten Frau Jadin und Frau Dethier Neuman sehr Wohl Ihr Mandat im Stadtrat an. Da Sie ja Anonym schreiben kann ich nicht beurteilen ob SIe bereits politisch aktiv sind, ansonsten würde ich Ihnen dies Bestens empfehlen dann können SIe ja alles anders und besser machen. mit freundlichen Grüssen Philippe Hunger

      • Häschen

        Dann waren die entsprechenden Presseinformationen eben eine böse Unterstellung. Das nehme ich zur Kenntnis sowie die Tatsache, dass beide Personen eine Doppelmandat ausüben. Ich dachte, zumindest bei ihrem Koalitionspartner sei dies tabu. Von der PFF habe ich nicht mehr erwartet. Prima. Weiter so .

  12. senfgeber

    Der gute alte Fred wollte doch eigentlich nur helfen, helfen wie er sagte, der Fred mit dem guten Herzen als netter und hilfsbereiter Kumpel, und jetzt kriegt er einfach mal so ein Amt, und das in einer Partei, die doch personell so hervorragend besetzt ist. Doch hätte der Fred mit dem guten Herzen nicht auch ohne Amt „helfen“ können? Aber immerhin kann er jetzt übernehmen wenn Herr Klinkenberg mal ausfallen würde, was natürlich niemand hofft, am allerwenigsten Leute mit guten Herzen. Denn wer will schon Bürgermeister werden, wenn er doch nur „helfen“ will?

  13. dr fritz ut gen aunderstadt

    Noch ens tach van aunder jen Haas, Hmm wenn dat nur ens jut jeht, de Frauenliga müsste eigentlich wat jejen die Schöffen haben. Ich denke et hätt noch ene Schöffin mehr jeben können, so viel zum Thema Frauenquote, et ist wieder nur eine dabei. Aber Hauptsache de Quoten stand zur Wahl, dat iss ne Geschichte wie fröher van Nöllche vertellt…

  14. Ein Eupener

    Komisch, dass man den Frauen von Ecolo nicht zutraut ihr Amt korrekt auszuführen. Was müssen denn all die Mütter sagen die in einem Privatjob arbeiten und auch Kinder großziehen und vielleicht auch noch Alleinerziehend sind? Für diese Powermütter sind diese Kommentare ein Schlag ins Gesicht.

    • Häschen

      Genau da liegt der Unterschied ! In einem Privatjob kann man es sich nicht erlauben, seine Arbeit zu vernachlässigen. In der Politik und als Mandatarin im Senat oder wallonischen Regionalrat ist das jedoch kein Problem. Die Diskussion in Deutschland, wo Peer Steinbrück ganz offensichtlich sein Bundestagsmandat vernachlässigt hat, um nebenbei mal 700.000 € für Vorträge zu kassieren und sich jetzt anschickt, Bundeskanzler zu werden, verdeutlicht diesen Missstand. Ach ja, als Abgeordneter erhält er 7000 €. Dies ist ein Schlag ins Gesicht jedes normales Arbeitnehmers. Und bitte fragen sie sich nicht, warum Politiker ein solch schlechtes Ansehen genießen. Sie „verdienen“ es sich regelrecht !

  15. Lieber Ein Eupener, nein, das soll doch gar kein „Schlag“ ins Gesicht sein, für Alleinzerziehende Mütter, oder berufstätige Mütter! Ich bin ja selbst noch neben Mutter, Hausfrau, Ehefrau, halbtags berufstätig! Ich sehe es nur einfach realistisch, wenn man als Frau keine Hilfe von Aussen hat, sprich eine Haushaltshilfe oder einen Babysitter, ist es einfach sehr, sehr schwierig, ohne hin und wieder einen Zusammenbruch zu erleiden, allem gerecht zu werden! Ich habe keine Haushaltshilfe und keinen Babysitter, sprich ich organisiere vieles ganz alleine, kümmere mich um Familientermine und koche abends noch frisch. :-) Mein Arbeitstag beginnt zwischen 05:15, 05:45 Uhr und endet sehr oft erst um 23 Uhr abends, wo ich dann todmüde ins Bett falle. Entweder das Familienleben und Eheleben leidet darunter oder aber die Arbeitsstelle. :-( Ich behaupte ja gar nicht, dass es nicht möglich ist, nur sehe ich es persönlich sehr „realistisch“ und eine Frau Niessen, die dann neben Mutter, Ehefrau, Hausfrau (wenn sie denn keine Haushälterin hat) und auch noch einen Vollzeitjob hat, als furchtbar schwer realisierbar an, dem allen zu 100% gerecht zu werden. ;-)

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