Notizen

Weltlehrertag: Die PFF fordert einen „Imagewechsel des Lehrerberufs“

Spitzenkandidat Gregor Freches.

Anlässlich des Weltlehrertages an diesem Mittwoch, dem 5. Oktober, möchte die die PFF-Fraktion im DG-Parlament ein Zeichen der Anerkennung gegenüber allen Lehrern aussprechen.

Der Beruf Lehrer stehe in Anbetracht der sich im stetigem Wandel befindenden Gesellschaft vor großen Herausforderungen, so Gregor Freches, Fraktionsvorsitzenden der Liberalen. Es bedürfe definitiv eines Wandels, und dieser bestehe ganz klar aus einem „Imagewechsel des Lehrerberufs“.

Man dürfe nicht vergessen, so Freches, dass den Lehrpersonen eine enorme Verantwortung zukomme: „Sie sind es schließlich, die die Schülerinnen und Schüler für das spätere Leben formen. Unsere Lehrer sind der Antrieb der jungen Generation; der Gesellschaft von morgen.“

Foto: Shutterstock

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Der Weltlehrertag alleine reiche nicht aus, um das Problem des Lehrermangels zu lösen, so Freches: „Dies haben wir im Rahmen des Ausschusses III am PDG für Unterricht, Ausbildung und Erwachsenenbildung frühzeitg erkannt und in Angriff genommen.“

Der Fraktionsvorsitzende der Liberalen verweist dabei auf die Arbeit des Ausschusses III, bei der sich die Abgeordneten bereits seit Beginn der Legislaturperiode intensiv mit dem Thema „Gutes Personal für gute Schule“ und der Frage „Was ist gute, gesunde Schule im 21. Jahrhundert?!“ beschäftigt haben.

Die Pressemitteilung des PFF-Fraktionsvorsitzenden Gregor Freches in vollem Umfang lesen Sie unter folgendem Link:

PFF ZUM WELTLEHRERTAG

Siehe auch Artikel „Lehrermangel an ostbelgischen Schulen immer akuter – was tun?“

19 Antworten auf “Weltlehrertag: Die PFF fordert einen „Imagewechsel des Lehrerberufs“”

  1. Senseless

    Die Pressemitteilung wurde von G. Freches selbst erstellt und veröffentlicht. Warum finden sich darin Aussagen wie: „so Freches“/“so Gregor Freche Fraktionsvorsitzender der PFF“? Dazu die vielen Vermischungen zwischen „wir“ und „ich“ und letztlich noch der kluge Satz: „Wenn wir heute nicht gleich Licht am Ende des Tunnels sehen, so nur deshalb, weil heute getroffene Verbesserungsmaßnahmen Zeit brauchen, um zu greifen“. Wen soll die Stellungnahme beeindrucken? Aber danke dass Sie dran gedacht haben.

  2. Josef Stoffels

    Eine Lehrperson zu finden, die motiviert, fachlich qualifiziert, pädagogisch fähig und zugleich schulisch engagiert ist, wird in absehbarer Zeit so selten sein, wie einen Sechser im Lotto zu landen. Unsere momentane Unterrichtspolitik ist reines Flickwerk, so betrieben, wie heute noch mancherorts Straßen „repariert“ werden: Flicken auf Flicken auf Flicken usw. Ich arbeite nun in meinem 38. Jahr als Lehrer und habe diese Tätigkeit immer als BERUF, und nicht nur als JOB aufgefasst. Die desaströse Entwicklung vom Lehrerüberschuss hin zum akuten Lehrermangel habe ich hautnah miterlebt, und bin zu der Erkenntnis gelangt, dass diese Entwicklung hausgemacht ist, d.h. verschuldet durch eine verfehlte Unterrichtspolitik, die von Gewerkschaftsseite noch unterstützt wurde.
    Es begann mit der Frühpensionierung der 55jährigen, einige gingen noch früher, da sie ihre nicht beanspruchten Krankheitstage noch „kumulieren“ durften und sich – kerngesund – noch für ein paar Jährchen krank schreiben lassen konnten. Eine ganze Generation qualifizierter Pädagogen wurde damals geradezu eingeladen, sich in den „wohlverdienten Vorruhestand“ versetzen zu lassen, was von Politikern und Gewerkschaftlern u.a. damit begründet wurde, dass man Platz für die nachrückende, jüngere Generation schaffen wolle. Doch schon damals, Anfang der 90er Jahre muss es gewesen sein, gab es einen latenten Lehrermangel, der nur dadurch kaschiert wurde, dass man Nicht-Pädagogen einstellte, z.B. Ingenieure als Mathematiklehrer; heute findet man im Übrigen schon Bauzeichner oder Ernährungsberater in solchen Funktionen.
    Dann kam die Verlängerung der Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr mit dem hochtrabenden Versprechen: Mehr Bildung für alle. Diese Vorstellung war natürlich utopisch, und ich habe mich nie der Illusion hingegeben, dass die Schule das Allheilmittel für alles und alle sein könnte. Die von der Politik angekündigte Bildungsexplosion fand nicht statt bzw. ging der Schuss ganz gehörig nach hinten los: Immer mehr unmotivierte, lustlose und frustrierte (weil erfolglose) Schüler bevölkerten und bevölkern unsere Schulen, während Unternehmen und mittelständische Betriebe händeringend nach geeigneten Kandidaten für die Besetzung von Lehrstellen suchen. Es mussten immer neue Abteilungen erfunden werden, um all die schulisch weniger Begabten irgendwo unterzubringen, und natürlich brauchte man für diese neuen Fächer und Abteilungen Lehrer. Und diese müssen obendrein das Kunststück fertig bringen, „jeden mitzunehmen“ und „keinen auf der Strecke zu lassen“. Abgesehen davon, dass dieser Spagat völlig utopisch ist, hatte diese Reform auch noch den unangenehmen Nebeneffekt, dass die wirklich motivierten und begabten Schüler(innen) sich zunehmend in einem Umfeld wiederfinden, in dem sie unterfordert sind und weniger lernen, als sie eigentlich lernen könnten.
    Immer wieder wurde von der Politik – angesichts wachsender Anforderungen an das Lehrpersonal – die Aufwertung des Lehrerberufs angekündigt. Viele hofften auf eine Aufbesserung ihres Gehaltes, woran ich – ehrlich gesagt – nie geglaubt habe. Das ähnelte schon sehr der Hoffnung meines Vaters und seiner ehemaligen Kriegskameraden auf die immer wieder angekündigten und doch nie erfolgten Entschädigungen für den Dienst in der deutschen Wehrmacht! Doch Schwamm drüber: Der finanzielle Aspekt ist nicht einmal der ausschlaggebende. Schlimmer sind die für Beschäftigte in der Privatindustrie (neben den langen Ferien der Lehrer) geradezu paradiesisch anmutenden Bedingungen für Urlaube und Freistellungen, die in unserem Unterrichtswesen gang und gäbe sind. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würden all diese Vorzüge den Lehrerberuf attraktiv machen. Für Frauen mag das z.T. stimmen. Andererseits sind jedoch viele der Halbtags- und Teilzeitkräfte (an meiner Schule ca. 70 %!) für ganze Stundenpläne angestellt, denn so lange wartet man, bis man seine Arbeitszeit reduziert. Im Klartext: Man ist für 24 Unterrichtsstunden angestellt, man unterrichtet aber nur z.B. 12 Stunden. Der Rest wird von Lehrpersonen in Vertretung unterrichtet, die in absehbarer Zeit keinerlei Aussicht auf eine Festanstellung haben und sich zudem mit Rahmenplänen, Curricula und sonstigen Neuerungen herumschlagen können, die in etlichen Jahren ohnehin wieder über den Haufen geworfen werden. Das erzeugt Frust und ist beileibe keine Motivationsförderung für angehende Junglehrer. Solange diese „Errungenschaften“ nicht abgebaut und einige „heilige Kühe“ geschlachtet werden, sehe ich keinen Weg, den Lehrerberuf attraktiver zu machen und den angekündigten „Imagewechsel“ herbeizuführen.
    Und noch etwas: Warum bilden wir unsere Mittelschullehrer nicht selbst aus? In Eupen haben wir eine Hochschule, an der dies ohne Probleme geschehen könnte. Vielleicht würden dadurch zumindest einige Jugendliche (vor allem auch Männer) angeregt, diesen für mich immer noch attraktiven und erfüllenden Beruf zu ergreifen. „Ich lerne zuerst einmal etwas anderes, Lehrer werden kann ich immer noch!“ – Diesen Satz, der m. E. eine Bankrotterklärung für die Lehrerausbildung darstellt, habe ich aus dem Munde einer Abiturientin zu hören bekommen. Hoffentlich stimmt dieser Satz sehr bald nicht mehr!

    • Danke für diesen spannenden Bericht. Das trifft es genau.
      Aber das Gehalt spielt immer leider noch eine große Rolle.
      Ein Job mit soviel Verantwortung sollte besser ausgezahlt werden.
      Manager großer Konzerne sprechen auch immer von Verantwortung, wenn es um Gehaltserhöhungen geht. Die Zukunft unserer Kinder sollte durch ordentliche Lehrer gestaltet werden. Ich habe es leider in der DG zu meiner Schulzeit anders erlebt. Das war aber auch noch in der Zeit, als man nicht zwanghaft „neue Kurse“ ins Programm aufnehmen musste um sich von anderen Schulen ab zu heben.

  3. Bravo Herr Stoffels,Sie haben das Kind beim Namen genannt.
    Denke das jetzt die Politik in Eupen reagieren ( nicht nur dumme Sprüche ) muss.
    Denkt an die Zukunft unserer Kinder / Enkelkinder und nicht wie gewinne ich die nächsten Wahlen !!

  4. Bravo, Herr Stoffels! Ihr Kommentar pass so richtig zu den Werbungen und Konferenzen unserer DG, welche z Zeit in unaufhaltbarer Folge im BRF laufen! Da spricht man u a von kleinen Kosmopoliten, spannender Sache, usw. Da ist viel politischer Stil dahinter. Alles aufbauschen und heraus stellen, um in den Medien zu sein. Schule von heute grenzt an: billiger Werbung im Stil von Seifenpulver verkaufen, Finanzwelt, und vielem anderen.
    Auch ist es gut, dass Sie den Leuten mal die Augen öffnen auf das was „hinter den Kulissen“ geschieht!
    So wie in vielem, auch hier: viel Besserwisserei, gewurschtel um halbe Sachen!

  5. Treesche

    Die Bezahlung ist einfach zu schlecht um dauerhaft gutes Personal zu halten. Es sollte mehr für Quereinsteiger gemacht werden. Seminare an der AHS. Unterrichtsmaterial sollte nicht vom Lehrer persönlich bezahlt werden, sondern die Schule oder das Unterrichtsministerium sollte das bezahlen. Es ist viel schlecht gestaltetes Unterrichtsmaterial im Umlauf, weil jeder Lehrer sein eigene Suppe kocht. Das macht das Lernen für Schüler nicht unbedingt leichter.

    • Misere des Lehrerberufs

      Die Misere des Berufes liegt auch am mangelnden Respekt und der Unfähigkeit der Kinder und Jugendliche zuzuhören. Sie können sich idR keine 2 Minuten konzentrieren und die Klappe halten. Und nein, Lehrer und Schüler sind NICHT auf einer Ebene; und nein, die Lehrer lernen nicht unbedingt von den Schülern – wie es seit Jahren heißt… Wie oft müssen sich Lehrer anhören: „Im Internet steht was anderes!“; „Mein Vater sagt aber, daß…“. Wie oft wird einem Lehrer mit Anwalt gedroht? All das ist genau so wichtig, wenn nicht wichtiger als die Bezahlung. Wieso landen so viele Lehrer in St Viths Klinik?

    • Steffeshausener

      Da haben Sie teils Recht, Treesche. Nur der Mollers sieht das anders. Der hat jede Menge Austausche mit den Freunden in Tirol, RLP,NRW, Lichtenstein und fast überall wo ein paar Brocken deutsch gesprochen wird. Da werden die Methoden so gib du mir, dann geb ich dir ausgetauscht und gehandelt. Kaum ist etwas sodann geändert, dann kommt wieder mal was neues dran. Jeder meint er wäre der beste und schlaueste. Was dabei rauskommt? Noch lange nicht immer das beste!

    • Zappel B.

      ….weil jeder Lehrer sein eigene Suppe kocht. (Treesche).
      Müsste heißen : weil jeder Lehrer sich seine fliegenden Unterrichtsblätter, entsprechend den ständig wechselnden Lehrplänen, aus dem Internet und anderen Vorlagen rauskopiert/rauskopieren muss… Schulbücher meistens Fehlanzeige. Der Lehrer eines meiner Enkelkinder hatte sogar die – m.E. unerfüllbaren Lehrpläne – in die Blätter sortiert … Heimliche Rache ?
      Ein anderer hatte die Stromerzeugungs- und -verbrauchsdaten von Deutschland in die Unterrichtsblätter gelegt… Ich könnte noch etliche andere Beispiele nennen. Zumindest an die belgischen Verhältnisse sollten sie die Texte anpassen müssen.

  6. lehrerin

    Herr Stoffels, sie schreiben (zu 95%) genau das, was ich und viele (ältere) Kollegen schon lange denken und nicht zu sagen wagen. Im Übrigen glaube ich, dass durch die vielen Möglichkeiten der Freistellung (Halbzeit, Dreiviertel, diverse Urlaubsformen …..) -zumindest in den Kindergärten und Grundschulen- sehr viele Schwierigkeiten entstehen. Der Beruf verkommt zum ‚Job nebenbei‘ und den Schulen wird die Seele genommen.

  7. Baudimont

    „Imagewechsel des Lehrerberufs“ ? Was dieser nutzlose Unsinn kosten soll ?

    „PFF“: Partei für Freiheit und Fortschritt, sollte seinen Namen ändern in Partei für Mehr Unterdrückung, weniger Freiheit, und deutlich mehr Steuern.

  8. Sie verwechaeln die DG mit Föderalstaat!
    Imagewechsel für Lehrer kriegt keener auf die Reihe, ob blau oder rot oder Schwarz.
    Imagewechsel bei Wählern, sprich bei Eltern, ware nötig, aber da traut sich keine Farbe ran.
    Fest steht, dass die schulischen Probleme sehr häufig durch häusliche Probleme bei Erziehungsunfähigen (danke Ski heil)herbei geführt werden.

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