Am kommenden Dienstag, dem 27. Mai, wird Eupens erste öffentliche Elektroladestation für Autos, Motor- und Fahrräder eröffnet. Um 16 Uhr wird am Café-Restaurant an der Eupener Talsperre zum ersten Mal Strom gezapft.
Initiatoren dieser Aktion sind die Eupener Geschäftsleute Michael und Nathalie Johnen. Die Inhaber vom Autohaus Johnen wollen damit einen Mehrwert für Eupen schaffen.
„Ich fühle mich dazu berufen, solche Projekte zu finanzieren, wenn die einen Nutzen für die Allgemeinheit darstellen. Und die Elektro-Mobilität ist immer mehr im Kommen, und auch wenn Hyundai nichts dergleichen im Katalog stehen hat, glaube ich, dass es gut für Eupen ist“, sagt Michael Johnen im Gespräch mit „Ostbelgien Direkt“.
Stadt Eupen ist gefordert, etwas zu tun
„Für den Tourismus könnte das ein wichtiges Element sein. Viele Besucher kommen bei schönem Wetter mit dem Fahrrad, und die Talsperre ist ein häufig anvisiertes Ziel.“ Daher hoffe er, dass die Ladestation dort auch ihren Nutzen erfüllt: „Es wäre natürlich schade und viel zu teuer, wenn die Anlage ungenutzt bliebe.“
Als Geschäftsmann hofft Michael Johnen auch, damit vielleicht dem „Geschäftesterben“ in Eupen etwas Einhalt gebieten zu können. „Der Tourismus ist für die hiesigen Geschäftsleute unglaublich wichtig. Statt zu motzen, muss man da auch einfach mal selbst das Heft in die Hand nehmen. Da sind jetzt auch andere Unternehmer und nicht zuletzt auch die Stadt Eupen gefordert, etwas zu tun.“
An der Organisation war neben Michael und Nathalie Johnen auch Unternehmer Martin Heinen beteilig. Letzterer hat sich beruflich auf Energiegewinnung und -nutzung spezialisiert.
Die Initiative nahm dabei deutlich schneller Gestalt an, als das von den Politikern bei Projekten vorgelebt wird. „Wir haben uns vor zirka zwei Wochen gesagt, dass wir gerne was machen würden. Vor einer Woche wurde die Anlage bestellt, und am Dienstag wird sie eröffnet. So schnell kann das gehen“, so Michael Johnen, der außerdem auf die gute Zusammenarbeit mit der DG bzw. mit dem Direktor der Gemeinschaftszentren Werner Baumgarten hinwies.
Bezahlung ähnlich wie beim Handy-Abo
An der Ladestation kann mithile einer speziellen Karte „getankt“ werden. Die soll ähnlich funktionieren wie ein Handy-Abo. „Am Ende des Monats bekommt man eine Rechung über den genutzten Strom. Wenn man die Karte eine Zeit lang nicht benutzt, zahlt man natürlich auch nichts. Es gibt keine Betriebskosten.“
Bei der Einweihung am Dienstagnachmittag können Interessenten sich direkt ihre Karte besorgen und loslegen. Michael Johnen: „Ich würde mich wirklich freuen, wenn viele Leute kommen und sich das mal ansehen und die Anlage vielleicht auch selbst nutzen. Ich glaube, das ist eine gute Sache.“
JANNIS MATTAR
Klasse Initiative. Ist wieder typisch, dass sie von Privatunternehmern ergriffen wurde.
Richtig @ Eastwind. Und prompt fällt mir,( mal wieder), die von mir „heiß geliebte“ EU-Kommission ein. Wie sieht es eigentlich mit deren gezielten Förderung solcher Projekte aus? Anstatt hauptsächlich Verbote zu initiieren, von der Glühbirne, über das KW-Leistungsmaximum von Staubsaugern, der Warmhaltedauer von Bodenplatten für Kaffeeautomaten, bis hin zur Verordnung über die Zubereitung der sog. Pizza Napoletana und anderes mehr,
wäre das doch mal was Vernünftiges
@ PATRIOT: Die Verbote und Verordnungen gab es früher auch, nur eben waren sie von Land zu Land verschieden. Die Hersteller mussten sich für jedes Bestimmungsland ihrer Produkte mit unterschiedlichen Regeln auseinandersetzen. Die EU hat diese Regeln vereinheitlicht. Die nationalen Bestimmungen entfallen, es gelten nur noch die europäischen. Das ist doch Sinn und Zweck von Europa.
@ Europäer :
Das stimmt so nicht.Sie haben zwar teilweise recht, dass die Nationalstaaten ihre eigenen Bestimmungen hatten, die EU in ihrerer Regulierungswut aber nationale
Vorgaben aufgehoben und durch neue ersetzt hat. Die von mir zitierten Beispiele sind alle von der EU beschlossen worden. Selbst Mitglieder der EU-Kommission, bzw Vertreter.vom EU-Parlament geben das inzwischen selbst zu und wollen sich in Zukunft um wichtigere Dinge kümmern, wie beispielsweise das Flüchtlingsproblem,die Asylproblematik , ein gemeinsames Vorgehen bezüglich der Absicherung der Außengrenzen, den Krisenherden in Europa (Ukraine) tausend andere Sachen IM WIRKLICHEN INTERESSE DER BÜRGER entscheiden.Und solche Themen: Was läuft da in bezug auf das Freihandelsabkommen (TTIP) mit den USA? Was hat der belgische EU-Kommissar Karel de Gucht ( der mir so wie so suspekt und undurchsichtig vorkommt, siehe seine Fiskusaffäre in Belgien), hinter verschlossenen Türen mit den Amis in dieser Sache beschlossen? Für die Öffentlichkeit erscheint das ganze sehr undurchsichtig, zumindest bis jetzt.
Dem Vernehmen nach, sollen der EU
bei diesem Abkommen die Hände bezüglich notwendiger Kontrollmecha-
nismen gebunden sein. Die Amis, bzw. die
Exportfirmen der USA wollen die Kontrollen selbst übernehmen. Und sollte die zahnlose EU dagegen angehen, drohen Milliarden schwere Klagen aus Übersee.
Na, dann freuen wir uns doch über Chlorhühnchen made in USA, frisch auf den (Europa)-Tisch.
Mit dieser Ladestation kann man gewisse Autos (die 500 V Gleichstrom aufnehmen können) innerhalb von 10 Minuten auf 80 % aufladen. Wo kann man die 10 Minuten verbringen? Bei ner Tasse Kaffee, oder beim Essen. Der Ort, wo die aufgestellt wurde, ist gut gewählt. Das bringt der Taverne Einnahmen.
Die Ladestationen zu finanzieren wär auch nicht das große Problem (4500 € pro Stück, und die Kosten für die Anschlussarbeiten … ). Das ist auch schon ne Stange Geld , aber die schreibt man ja über Jahre ab. Im Jahr fallen aber nochmal 1000 € laufende Kosten an, und das ist für mich der große Haken. (obwohl die Kunden ja den Strom bezahlen)
Bezahlt der Herr Johnen auch die laufenden Kosten? Oder muss die Stadt die übernehmen? Kann eine Gemeinde sich das leisten diese laufenden Kosten zu tragen, ohne daraus direkte Einnahmen zu erwirtschaften? Ich fände es gut, wenn die Geschäftsleute, die so Kunden anlocken wollen, auch die Kosten tragen.
Auf jeden Fall finde ich das ne super Aktion, aber die laufenden Kosten sind zu hoch.
NB: Die alternative wären nicht öffentliche Ladestationen (kostet auch ein paar Tausend Euro): Da muss der Eigentümer selbst den Strom mit dem Kunden verrechen ABER da fallen dann auch nicht die laufenden Kosten an. Hätte ich ein Restaurant und meine Nachbarn würden nicht mit finanzieren, dann würde ich mich für diese Variante entscheiden.
Das ganze nennt man Kalkulation das ist gute kaufmännische Tradition. Man kauft etwas günstig ein ( hier Strom), rechnet seine Kosten und seinen (satten ? ) Gewinn dazu und hat einen Endpreis den der Kunde dann bezahlt. Eines der wenigen Systeme das fast reibungslos funktioniert. Wenn noch ein paar andere auf die Idee kommen gibt es dann Wettbewerb und die Preise sinken. Das Leben kann so einfach sein.
Ich denke, Sie haben noch etwas nicht verstanden. Das Estonteco-System wird aus Luxemburg betrieben und die schicken dem Kunden die Rechnung (vielleicht noch einmal über eine Partnerfirma). (http://www.estonteco.eu/ocp/)
Mit anderen Worten: Der Strompreis ist überall der gleiche und hängt nicht davon ab, ob Sie in die Taverne gehen oder nicht: wie gesagt, eine öffentliche Stromtankstelle.
Natürlich steckt da ein Nutzenkalkül dahinter, aber niemand der damit als Pionier anfängt wird DAVON reich.
Klasse Sache. Danke für eure Vorreiterinitiative !
Werde sicher schon bald mit dem e bike tanken kommen . Vielleicht bekommt od raus, wieviel so etwas kostet …?
Gruß Michael
Hat da ECOLO geschlafen und ein CSPer hat gehandelt?
Die Initiative ist ja lobenswert. Ich gehe aber mal davon aus das die Motivation dazu wohl sehr kommerziell ist.
So wurde an der johnen-Tankstelle auf der Malmedyerstrasse die Druckluftstation mit einem Münzautomaten versehen. Dort muss man jetzt für das Überprüfen des Reifendrucks bezahlen.
@Marc van Houte. Hier schläft weder Ecolo, noch handelt die CSP, sondern die PFF kassiert.
@ Toll : Wieso kassiert die PFF. Erklären sie das mal ?
Die Wahlen sind vorbei
Lobenswerte Initiative ? Endlich mal eine E-Tankstelle in zentraler Lage. Ich lach mich tot.
Und jetzt 2021 und in der ganzen Wallonie fast keine Scknellladestationen grade wenn mann mal schnell laden möchte. Ein trauerspiel hier in die Ostkantone.