Gesellschaft

Empörung über „Judenhass auf deutschen Straßen“

15.05.2021, Hessen, Frankfurt/Main: Mit Flaggen von Palästina in der Hand demonstrieren hunderte Menschen auf der Hauptwache in Frankfurt. Foto: Boris Roessler/dpa

Die antisemitischen Hass-Demos gegen Israel vom letzten Wochenende haben in Deutschland eine Riesendebatte darüber ausgelöst, inwieweit es sich bei dem „Judenhass auf deutschen Straßen“, wie mehrere deutsche Medien titeln, nicht auch um einen „importierten Antisemitismus“ handelt.

„Wir haben ohne Zweifel auch importierten Antisemitismus“, wurde Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der Presse zitiert. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus meinte, man müsse „unsere Integrationspolitik noch mal auf den Prüfstand“ stellen: „Vielleicht sind wir da an der ein oder anderen Stelle zu tolerant gewesen.“

15.05.2021, Hessen, Frankfurt/Main: Mit Flaggen von Palästina in der Hand demonstrieren hunderte Menschen auf der Hauptwache in Frankfurt. Foto: Boris Roessler/dpa

Das während der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gemachte Versprechen, trotz der Aufnahme von Flüchtlingen aus Ländern, in denen Antisemitismus und Feindschaft gegen Israel zum Alltag gehörten, dürften Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland keinen Platz haben, sei „gescheitert“, schrieb am Dienstag die „Bild“-Zeitung.

Das Blatt zitierte in diesem Zusammenhang die muslimische Frauenrechtlerin Seyran Ates mit den Worten: „Deutschland braucht eine 180-Grad-Wende in der Migrations- und Integrationspolitik. Radikale Parallelgesellschaften müssen aufgelöst werden.“

Derweil schrieb die „Nürnberger Zeitung“ in Bezug auf den Antisemitismus in Deutschland: „Es darf nicht blauäugig übersehen werden, dass es im muslimisch-arabischen Milieu einen Nährboden für beinharten, gewaltlegitimierenden Antisemitismus gibt. Dieser Nährboden ist durch die Flüchtlingszuwanderung der Jahre 2015 und folgende eher noch fruchtbarer geworden.“

27.05.2019, Niedersachsen, Hannover: Ein Person hält bei einer Kundgebung eines Bündnisses gegen Antisemitismus ein Plakat mit der Aufschrift „Gegen Antisemitismus“ in die Höhe. Foto: Christophe Gateau/dpa

Die „FAZ“ schrieb ihrerseits: „Was Deutschland aus seiner Geschichte gelernt hat, ist vielen Migranten fremd. Die Erwartung, Flüchtlinge würden auch in Sachen Vergangenheitsbewältigung schon irgendwie zu ‚guten Deutschen‘, steht auf wackeligen Beinen. Gerade die linken Parteien wollten lange gar nicht, dass Einwanderer ‚zu deutsch’ werden.“

Angesichts der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der palästinensischen Hamas waren am Wochenende Tausende Menschen in deutschen Städten auf die Straße gegangen, vor allem um ihre Solidarität mit den Palästinensern zu bekunden (siehe Bericht an anderer Stelle).

Ein weiterer Anlass für Demonstrationen war der jährliche Gedenktag am 15. Mai, an dem Palästinenser an die Flucht und Vertreibung von Hunderttausenden ihrer Vorfahren aus dem Gebiet des späteren Israels im Jahr 1948 erinnern. Bei mehreren Demonstrationen kam es zu Zwischenfällen und Ausschreitungen. (dpa/cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

22 Antworten auf “Empörung über „Judenhass auf deutschen Straßen“”

  1. Ermitler

    Sogar Flüchtlinge sollen dabei gewesen sein und man soll auch noch mehr von denen Helfen und Europa wird überschwemmt und was soll mit denen geschehen.Und es wird so kommen das wir Flüchten müssen ,was sollen wie dagegen machen,sollten auch mal auf der Strasse gehen aber da fehlt uns die Courage .

    • Halbwahrheiten

      Es sollen auch Flüchtlinge dabei gewesen sein…
      Richtig ist: Mehr als 90% waren / sind Migranten. Genau so wie bei den zerstörerischen Demos in Brüssel usw.
      Aber das wird mit allen Mitteln unterdrückt, bsonders bei den Öffentlich Rechtlichen in D. Und Steinmeiere bei seinen Ansprachen suggeriert massiv dass es unsere deutsche Bevölkerung sei. Das ist ebenso gelogen wie verdreht. Pfui Herr Steimeier. Pfui.

  2. Erfahrener

    Es ist traurig, daß die Weltgemeinschaft das Problem zwischen Juden und Palästinenser nicht gelöst bekommt. Die zwei Staaten Lösung wird es sicherlich nie geben werden. Alles leere Versprechen sind gemacht worden.

    • Wir sollten uns in die inneren Probleme nicht einmischen, das müssen die selbst erledigen
      denn wer sich einmischt ist immer der Verlierer, so wie es aussieht ist die Hamas der Gewinner obwohl die Juden überlegen sind

  3. Preussens Gloria

    Judenhass auf deutschen Straßen ist ja nichts neues. Nur leider hat man dort in den letzten Jahrzehnten nichts dazugelernt. Was für eine Schande. War es laut TV berichten sogar so, dass die Polizei zugeschaut hat und nicht eingegriffen wurde??? Wenn ja, macht es alles nur schlimmer. Es erweckt den Eindruck, als ob die Polizei nichts besonderes dabei finde. Es soll lediglich zu Zwei Festnahmen gekommen sein. Wenn dem so sein sollte, dann ist der Geist des Nationalsozialismus anscheinend noch immer da. Einfach nur angsteinflössend.

    • Imer noch nichts verstanden oder auf einem Auge blind? Schauen Sie sich doch mal die Bilder im deutschen FS richtig an. Es sind fast ausschließlich Migranten und Araber die da protestieren und teilweise GEwalt anwenden.
      Ansonsten ist Judenhass eher minimal unter uns Deutschen. Jedenfalls was ich so erfahre.

  4. Theaterstück

    Die Polizei in unseren Ländern wurde radikal entmachtet so einfach ist das. Polizei ist nur noch Freund und Helfer. Ich kann mich gut an Zeiten der Gendarmerie erinnern, die wesentlich pragmatischer und zielorientierter vorgegangen sind. Es existieren zahlreiche Viertel in DE und B da traut sich gar keine Polizei mehr rein und man schaut munter dabei zu wie sich radikale Parallelgesellschaften bilden. Und bitte sich nicht kritisch oder gar negativ zu gewaltsamen/radikalen Parallelgesellschaften äußern, das ist in unserer Gesellschaft fremdenfeindlich. Auch wenn der Fremde den einheimischen feindlich gesonnen ist, das muss man akzeptieren. Wenn der Fremde allerdings dem Fremden feindlich gesonnen ist, ja dann muss eingegriffen werden und die ganze Integrationspolitik wird in Frage gestellt. Das öffentlich ein Lehrer in Frankreich geköpft wurde, halb so schlimm wir integrieren uns in solche Sitten keine Angst, der Mensch ist ein Gewohnheitstier…

  5. Observator

    Das ist Wasser auf die Mühlen der AfD , so kurz vor den Wahlen. Wir schaffen es, dass die Nazis wieder gesellschaftlich akzeptiert werden. Dank CDU/CSU zu lange weggeschaut (waren ja nur Einzelfälle). Und nun dreht das Räderwerk wieder, und keiner kann es mehr stoppen. Die gewichsten Lederstiefel stehen parat in den Schränken. Vermutlich auch in Ostbelgien.

    • Willi Müller

      Das ist nicht einfach Wasser auf die Mühlen der AfD; es zeigt ganz klar, dass die AfD immer Recht hatte, als sie vor zu viel unkontrollierter Einwanderung von bildungsfernen Muslimen warnte. Aber Deutschland ist ja Weltmeister der Gutmenschen!

  6. Andre Hermannn

    WELT.DE Heute :
    „Wer die Toten in Gaza nur Israel zuschreibt, betreibt die Propaganda der Hamas.
    Die Hamas hat leichtfertig einen Krieg begonnen. Sie verschanzt sich stets hinter ihrer Bevölkerung, nutzt Krankenhäuser und Schulen militärisch. Die Toten von Gaza allein Israel zuzuschreiben, ist deshalb scheinheilig: Es spielt den Terroristen in die Karten.“

  7. Europa bezahlt denen ein one-way-ticket aber für die gesamte Familie. Frau, Kinder, Opa, Oma … die leben hier ganz gut und reißen die Klappe auf. Die sollten das vor Ort – in ihrer Heimat regeln. Denn die Kinder – die werden noch eine Stufe schlimmer…

  8. Frank Mandel

    Den Demonstranten, die jetzt auf die Straße gegangen sind und antisemitische Parolen gerufen und diese Einstellung auch vertreten: einfach ins Herkunftsland zurück schicken. Dort können sie sich für Recht und Demokratie einsetzen. Viel Erfolg!

  9. der heilige Josef

    Sollten sich die Kampfhandlungen auf den Libanon ausweiten, dann erreicht der Konflikt eine neue und gefährliche Dimension. Denn die Hisbollah ist ein enger Verbündeter von Russlands Schützling Assad und dem Iran. Es könnte dann zum einem Drohnenkrieg kommen, wie zum Beispiel im Jemen.

  10. Frank Mandel

    Die Drohungen gegen Israel werden willkürlich aufgeheizt, so wie man das Popcorn zum Film braucht. Dieses ganze Theater von der Hamas die für die Unterdrückung der Palästinenser verantwortlich ist, die Drohungen vom Diktator Erdogan, die so peinlich sind, dass ich überhaupt nicht begreifen kann wie man in ein so von einer faschistischen Regierung gelenktes Land überhaupt in den Urlaub (wie kann man das Urlaub nennen?) fliegen kann und diese Judenfeindlichen- Demonstrationen mit Rückflug Ticket Garantie für jeden der sich dazu bekennt, ins Boxhorn jagen lässt: bitte nochmal überdenken. Europa steht doch für andere werte oder versucht diese gerade zu definieren, wir alle müssen da mit machen. Aber nicht dabei mit machen zu zugucken, wie Europa fremd bestimmt wird, indem unsrer Werte und Normen zur Schau getragen werden. Integration für jeden Menschen der hier bleiben möchte, NULL Toleranz, für die die hier unsere Werte in Frage stellen, indem sie demonstrieren und sich auf Hitlers Ebene stellen. Antisemitismus hat in Europa keinen Platz mehr. Wir haben daraus gelernt und die Demonstranten werden das nun auch tun müssen. Hallo, Schalom, Marhaba, wo ist das Problem?

    • Willi Müller

      Das Problem ist, dass die Araber die Juden hassen und dieser Hass wird schon mit der Muttermilch eingesogen. Die interessieren sich nicht für Hitler und den Holocaust; die weinen ihrem Land nach, ds jetzt israelisch besetzt ist. Ich frage mich wie es dort aussähe, wenn die Araber immer nur dort gelebt hätten…

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