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DELF-Test: Französischkenntnisse der Schüler in der DG verbessern sich

Foto: Shutterstock

Der positive Trend in der Entwicklung der Französischkenntnisse der Schüler in der DG, der seit 2009 festzustellen ist,  setzt sich weiter fort. Dies verlautete jedenfalls aus dem Kabinett von Unterrichtsminister Oliver Paasch (ProDG), das sich dabei auf eine repräsentative Studie der Universität Lüttich (ULg) berief.

Nachdem das Unterrichtsministerium 84 Maßnahmen zur Förderung der Mehrsprachigkeit aufgelegt hatte, wurde deren Wirksamkeit durch die ULg überprüft, indem sie hiesige Schüler einem Sprachentest unterzog.

Im März 2013 wurden die Schüler des 6. Sekundarschuljahres der DG anhand der sogenannten DELF-Studie (Diplôme Élémentaire de Langue Française) auf Niveau B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen getestet.

Bei Sprechen und Schreiben die besten Ergebnisse

Zum Vergrößern Bild anklicken. Grafik: dpa

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„Diese Tests sind Teil einer breitangelegten Längsstudie, die die DG seit 2008 regelmäßig durchführt, um die Entwicklung der Französischkompetenzen der Schüler zu bestimmten Zeitpunkten ihrer Schullaufbahn zu verfolgen“, hieß es in einer Pressemitteilung des Unterrichtsministers.

Die Resultate der Schüler, die März 2013 getestet wurden, weisen darauf hin, dass die Schüler im Durchschnitt das angestrebte Niveau B2 am Ende der Sekundarschule erreichen. 55% der Schüler erhalten schon jetzt das offizielle Diplom, und 22% der Schüler haben das Ziel nur um wenige Prozente verfehlt. „Im Vergleich zu den Resultaten von 2009 im 6. Primarschuljahr und von 2011 im 3. Sekundarschuljahr zeichnet sich die Entwicklung positiv ab“, so das Kabinett Paasch.

Schaut man sich die Resultate der einzelnen Kompetenzbereiche genauer an, stellt man fest, dass die Schüler besonders in den produktiven Bereichen, also beim Sprechen und Schreiben, die besten Ergebnisse erzielen und das angestrebte Niveau B2 erreichen.

Auch rein deutschsprachige Schüler immer besser

Unterrichtsminister Oliver Paasch (rechts, hier mit seinem Pressereferenten Serge Heinen). Foto: OD

Unterrichtsminister Oliver Paasch (rechts, hier mit seinem Pressereferenten Serge Heinen). Foto: OD

Auf das Hör- und Leseverständnis sollte im Unterricht weiterhin ein besonders Augenmerk gelegt werden, damit die Schüler auch in diesen Bereichen die notwendigen Kompetenzen erwerben können, hieß es.

Noch eine interessante Erkenntnis: Die Unterschiede zwischen den Schülern der nördlichen und der südlichen Gemeinden der DG werden angeblich geringer.

Schließlich zeigen die Resultate von März 2013 ebenfalls, dass Schüler, die auch in ihrem familiären Umfeld Französisch sprechen, im Allgemeinen zwar bessere Ergebnisse erzielen, was nicht verwunderlich ist. Jedoch könnten auch die rein deutschsprachigen Schüler immer bessere Französischkompetenzen im schulischen Umfeld vorweisen.

Die angesprochene Längsstudie wurde im März 2014 mit den Testungen im 6. Primarschuljahr auf Niveau A2 fortgesetzt. „Auch hier zeigen erste Auswertungen, dass die Schüler in der DG weiter auf dem Vormarsch sind und von Testung zu Testung bessere Ergebnisse aufweisen“, hieß es abschließend in der Pressemitteilung aus dem Kabinett von Unterrichtsminister Paasch. (cre)

31 Antworten auf “DELF-Test: Französischkenntnisse der Schüler in der DG verbessern sich”

  1. Sprecher

    Die Studien in Ehren, aber manchmal muss man sich auch auf seine eigene Beobachtungsgabe verlassen können. Und die sagt mir, dass sich die Französischkenntnisse von jungen Leuten in der DG verschlechtert haben.

  2. Propaganda!

    Tests hin oder her! Herr Paasch fragen Sie bitte mal die Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe wie es ums Französische bei unsere Jugendlichen bestellt ist! Nämlich katastrophal! Sie lancieren nur Massen an Reformen, die Bilanz ist aber sehr negativ! ProDG, der Name sagt’s schon, mehr Deutsch, Ostbelgien am liebsten von Belgien trennen und das Französische beiseite!

  3. Alter Hase

    Hallo H. Paasch.

    Was hier veröffentlicht wird, ist reine Augenwischerei!!
    Habe über Jahre Studenten als Ferienjob Europaweit mit genommen.
    Ich habe mich oft geschämt , ob der Sprachkenntnisse der Studenten.
    Alle Jungens hatten ihr Abitur in der DG erhalten.

    Hin und wieder sieht man ebenfalls Berichte aus verschiedenen Schulen ( St. Vith /Eupen )
    Deutsche Aussprache ,zum Weglaufen !!.
    Fanzösich auch nicht viel besser!!.
    Allgemeinwissen ,ohne Worte .

    Egal wo man einkauft,Bedienung kommt nicht mehr ohne Taschenrechner aus !
    Es graut einem vor der Zukunft,

    • Schulleiter

      Weil sie erst jetzt rausgekommen sind. Uns hat man auch schon die Ergebnisse von März 2014 informell gegeben. Die sind noch besser, aber, wie gesagt wurde, noch nicht von der Uni freigegeben. Die Kommentare sind noch nicht alle fertig. Aber die Ergebnisse verbessern sich jedes Jahr. Der Trend ist deutlich. Aber die Schüler sind noch in der Grundschule. Die kommen erst in 6 Jahren zum Abitur.

    • Schulleiter

      Wahrscheinlich weil sie erst jetzt rausgekommen sind. Die ULG hat ja mit Wählen nichts zu tun. Uns hat man auch schon die Ergebnisse von März 2014 informell gegeben. Die sind noch besser, aber, wie gesagt wurde, noch nicht von der Uni freigegeben. Die Kommentare sind noch nicht alle fertig. Aber die Ergebnisse verbessern sich jedes Jahr. Der Trend ist deutlich. Aber die Schüler sind noch in der Grundschule. Die kommen erst in 6 Jahren zum Abitur.

  4. Schulleiter

    Die DELF-Studie ist letzte Woche von der ULG rausgegeben worden. Paasch hat Recht: die Ergebnisse verbessern sich, übrigens zum 3. Mal hintereinander. Wir haben die Studie vorgestellt bekommen. Sie steht auf http://www..bildungsserver.be. Die getesteten Schüler sind aber natürlich noch in der Schule. Also kann man das außerhalb nicht wahrnehmen. Aber es stimmt. Ich habe mich am Anfang selbst gewundert, aber O Paasch ist der erste Minister, der sich mal mit den abnehmenden Französischkenntnissen beschäftigt hat und Maßnahmen ergriffen hat. Dafür ist er zurecht von Frankreich und der französischen Gemeinschaft geehrt worden.

    • Da muss ich Ihnen Recht geben. Ich bin nicht sehr zufrieden mit der Regierung, weil MP Finanzminister Lambertz die Baremen bei uns im Ministerium, bei den Lehrern, usw gekürzt hat. Aber dass Paasch sich sehr für die Verbesserung der Französischkenntnisse einsetzt stimmt. Meine jüngste Tochter (10 Jahre)st viel besser darin als meine älteste Tochter vor 5 Jahren.

      • Logik aus dem politischen Fanclub, jetzt wo die Resultate im Keller sind, ist es ja auch höchste Zeit, etwas dagegen zu tun. Wo kein Problem ist, bedarf es auch keiner Lösungen. Ob das Angedachte aber reicht,bezweifele ich, das Umfeld und die Motivation für das Erlernen der 2. Sprache sind weg.

        • Schulleiter

          Ich gehöre zu keinem Fanclub. Aber ich weiß, dass die Resultate schon 2004 im Keller waren. Paasch hat direkt nach Amtstritt die Französischkenntnisse testen lasten und gehandelt. Das hat mich damals überrascht. Endlich kam mal einer, der das Problem wirklich angeht. Bis die Resultate greifen, vergehen im Unterrichtswesen logischerweise immer viele Jahre. Man muss im Kindergarten anfangen. Es dauert dann 15 Jahre bis die Resultate im Abitur ankommen. Das ist leider so. Aber was Paasch gemacht war richtig. Das werden wir in einigen Jahren sehen.

          • Zappel Bosch

            Das sehe ich genauso. Es hat mich damals auch sehr positiv überrascht und er dürfte damit manchen alten PDB-Größen („Deutsche Sprache zuerst zu 100% lernen“) ordentlich vor den Kopf gestoßen haben. Selbst Herr Velz verteidigte damals in Foren vor den Wahlen noch diese alte „Germanisten-These“…

  5. Zaunspecht

    Man muss leider feststellen, dass es mit den Sprachkenntnissen im Allgemeinen nicht besonders gut aussieht.

    Man braucht nur die verschiedenen Foren zu lesen. Wer ein paar Zeilen ohne haarsträubende Fehler hinbekommt, kann schon als Champion gelten.

    Allerdings sind wir noch immer im Vorteil, wenn wir uns mit den Wallonen vergleichen.

    Wir waren diese Woche als Touristen in Malmedy und Umgebung unterwegs und haben die Deutschkenntnise in diesem Bereich gestestet:

    Museum Baugnez 44: Die Dame am Empfang konnte kein Deutsch.

    Malmundarium: Dort wurde uns eine kurze Einführung auf Deutsch gegeben.

    In einer Bäckerei im Stadtzentrum: Die Bedienung konnte kein Deutsch, noch nicht mal „Danke“ und „Auf Wiedersehen“ kamen ihr über die Lippen.

    Da ist jeder Dorfladen in der DG kundenfreundlicher, allerdings nicht die Supermärkte in Eupen…

  6. Halblang

    Da ich regelmäßig bei Personalrekrutierungen dabei bin, stelle ich leider fest, dass unsere Abiturienten immer weniger gutes Französisch sprechen. Dem positiven Resultat des DELF Test liegt möglicherweise eine entsprechende Vorbereitung zu Grunde. Auch habe ich den Eindruck, dass immer mehr Studenten ihr Studium in Deutschland fortsetzen. Auf meine diesbezüglichen Fragen an die Aspiranten erhalte ich sehr oft die Antwort, „weil ich dort das Studium in Deutsch absolvieren kann.“ Das war wohl alles vor 20 Jahren noch anders.

    • Schulleiter

      Ja, aber das muss man Paaschs Vorgängern vorwerfen. Paasch hat die Kinder sofort testen lassen, als er Unterrichtsminister wurde und sofort gehandelt. Logischerweise hat er bei der Ausbildung von Französischlehrern und dann im Kindergarten angefangen. Leider dauert es 15 Jahre bis die Kinder aus dem Kindergarten im Abitur ankommen. Im Unterrichtswesen ist das so. Was PAASCH gemacht hat war richtig. Das werden wir in einigen Jahren sehen. Die DELF-Test werden von der Uni Lüttich (seitdem Paasch da ist) jedes Jahr gemacht. Darauf kann man sich nicht vorbereiten. Aber die getestet Kinder sind noch in der Schule. Sie haben noch kein Abitur gemacht.

  7. Es ist illusorisch, die gesamte Bevölkerung auf eine Fremdsprache trimmen zu können. Entweder ist Deutsch die hiesige Sprache, dann sollen sich aber auch Besucher anpassen und nicht umgekehrt, oder man geht den ganzen Schritt und assimiliert sich vollständig ans Französische. Aber diese Kombination aus schlechtem Deutsch und miserablem Französisch ist eine Farce. Als wenn das Lebensziel darin bestünde, genug Französisch zu beherrschen, um in einer ostbelgischen Klitsche wallonische Kunden bedienen zu können.

  8. 4701Kettenis

    Welches ist denn das Lebensziel?

    In der Schule und im Fereinjob kann man noch Sprachen üben , später im Job muss man es beherrschen..

    Sollte es nicht das Ziel sein im praktischen alle 3 Landessprachen zu sprechen, wenn man das Abitur erlangen will…statt sich mühsam Algebra und Trigonometrie rein zu würgen…
    Die neueste PartyApp hat jeder drin,aber sich nicht für Sprachen interessieren…

    Nach Flandern wird zu Musikfestivals gefahren…aber die Sprache versteht von denen keiner…

    Mit Sprachen lernt man sich auszudrücken,sich im Berufsleben durch zu schlagen…

    Und weil die Wallonen kein Deutsch können muss ich auch kein Französisch sprechen können…ja wenn man mit der Mentalität weiter macht..dann muss man sich nicht wundern wenn die DG bald tatsächlich isoliert da steht…

    • gerhards

      Wieso isoliert?? Die deutschen mögen uns, deshalb leben bei uns direkten Grenzorten auch bis zu 40% deutsche und die merken oftmals nicht einmal das sie im Ausland sind. Also, was scheren uns da die Wallonen, Geld wird sowieso von und mit den deutschen verdient und wenn man sich auf deutsch und englisch konzentrieren würde, hätte man auch alsbald kein nennenswertes Arbeitslosenproblem. Einzig negativ wäre, man müsste so fleissig sein wie die und dann sind uns die Wallonen doch noch lieber ;-)

  9. Réalité

    -Riecht ziemlich nach Wahlkampf und rausputzen das alles!
    Und dann noch so einen Bohei machen um das ganze!
    Es gibt auch noch andere Fremdsprachen die wichtig sind!
    Natürlich wenn jemand in unserm Lande bleiben will,sollte er schon das Francais zur genüge beherrschen.
    Wenn jedoch der anderen mehr nach dem Süden tendierte,so soll er dann das Spanische oder Italienische kennen!
    Eines schliesst das andere nicht aus!
    Man kann auch noch mit Dreissig eine andere oder sogar mehrere Sprachen lernen,wenn man denn will…oder müsste…

    Wie gesagt:
    Viel Drumherum,und viel Wind….

  10. Es wird immer nur von der Zweitsprache geredet. Ob als das alles sei…..
    Man muss zuerst einmal was wissen, um es in der ersten, zweiten oder dritten Sprache ausdrücken zu können. Was ist mit Mathematik, Naturwissenschaften, Musik, Kunst, Sport,……hier liegt auch vieles im Argen. Aber das lässt sich nicht so werbewirksam bei den Eltern verkaufen wie die Zweitsprache.

      • Schulleiter

        Der wird alle 3 Jahre gemacht. Das Ergebnis ist, dass die DG-Schüler viele besser sind als die Schüler in der Französischen Gemeinschaft und besser sind als die deutschen Schüler aber schlechter sind als die flämischen Schüler. Deshalb war es richtig, dass Paasch sich bei den eingeleiteten Reform an Flandern orientiert hat.

  11. gerhards

    Do you speek english?! Damit wäre unseren Schülern doch deutlich mehr geholfen als dieses uns übergestülpte französisch! Jeder der mag, soll es in der Schule lernen können, genauso wie spanisch, türkisch oder sonst was. Wenn die Wallonie glaubt die DG ist ihre Kollonie dann bitte, lassst die glauben was sie wollen. In der Eifel sind die französisch Kenntnise extrem schlecht, dafür spricht man deutsch oder das was man dafür hält. Ergebnis: geringste Arbeitslosenquote und warum?? Weil die fleissig sind, sonst nix! Ganz ohne französisch.

  12. Liebe Foren Leser und Schreiber, ich kann die Lobeshymnen auf unseren Minister Paasch in Sachen Schulwesen absolut nicht nachvollziehen. Ich habe 3 Kinder im Alter von 19-18 und 16 Jahre und habe somit in den letzen +/-12 Jahren verfolgen können, wie unprofessionell, ja sogar stümperhaft das Schulsystem zumindest in den Schulen, die meine Kinder besuch(t)en, organisiert ist. Ich habe während dieser Zeit die Evolution des Unterrichtes im Grundschul -und Sekundarwesen unter Minister Paasch genauestens verfolgen können

    Erfahrungen Grundschulwesen:
    Das Niveau des Französisch Unterrichtes hat sich in der Zeit, als Meine Kinder noch die Grundschule besuchten spürbar verschlechtert.
    Beispiel:
    Im 2ten Schuljahr ist es normal, wenn Kinder ein französisch Diktat mit Wörtern wie „une gomme, un crayon, une pomme, …“ schreiben. Es ist jedoch nicht normal, wenn Kinder am Ende des 6ten Schuljahres noch immer ein Diktat mit diesen gleichen elementaren Wörtern schreiben.
    Beispiel:
    Im Schuljahr 2009-2010 hat die Lehrperson des Französisch Unterrichtes rekordverdächtige 4x gewechselt. Im Schuljahr 2007-2008 wechselten der französisch Lehrer „nur“ 3 Mal. Das dieses Phänomen nicht gerade fördernd ist, benötigt wohl keinerlei Erläuterungen.
    Beispiel
    Der Französisch Unterricht wurde teilweise von rein französisch sprechenden Lehrpersonen (nativ-speaker) gegeben, die keinerlei Kenntnisse der deutschen Sprache hatten. Resultat: Die Lehrperson stellte sich mit einem Wörterbuch vor den Schülern und suchte verkrampft Übersetzungen vom Französischen ins Deutsche, um zumindest eine minimale Kommunikation mit den Kindern herstellen zu können. Ein Unding sonder gleichen in einer Grundschule.
    Beispiel:
    In der Grundschule konnte man schnell feststellen, das das Niveau des Französisch Unterrichtes einzig und alleine von der Lehrperson abhängt, die diesen Unterricht erteilte. Es reicht, einen Blick in die Hefte der Kinder zu werfen und zu vergleichen. Keinerlei durchdachtes und strukturiertes Programm oder Leitfaden in Sachen Wortschatz, Grammatik oder Satzlehre war vom 1ten bis zum 6ten Schuljahr erkennbar. Scheinbar gab/gibt es diesbezüglich keinerlei Vorgaben oder Richtlinien (oder die Lehrpersonen haben sich nicht daran gehalten).
    Beispiel:
    Bis vor einigen Jahren war der Französisch Unterricht im 5ten und 6ten Schuljahr in „Français fort“ und „Français normal“ für stärkere bzw. weniger starke Schüler unterteilt. Somit wurden stärkere Schüler nicht von schwächeren „gebremst“ und schwächer Schüler nicht von stärkeren “getrieben“. Aus mir unverständlichen Gründen wurde diese Einteilung der Schüler in „Français fort“ und „Français normal“ abgeschafft.

    Erfahrungen Sekundarschulwesen:
    Beispiel:
    Alleine im 1sten Sekundarjahr wurde ein wirklich gut strukturierter französisch Unterricht in allen Klassen des 1sten Jahres erteilt. Alle Französisch-Lehrpersonen gaben und geben den gleichen Unterricht. Ab dem 2ten Sekundarjahr war diese Eintracht jedoch wieder verfolgen. Jede Lehrperson gab gerade das, was sie für wichtig und richig hielt, unstrukturiert, unkoordiniert. Und das über die ganz Jahre hinwet, in meinen Augen einfach „hirn- und verantwortungslos“. Ein Vergleich der Hefte meiner Töchter reicht um dies aufzuzeigen.
    Beispiel:
    Im Jahr 2011-2012 ist die Lehrperson für den Deutsch Unterricht 7 Wochen lang ausgefallen. Dieser Unterricht wurde während dieser 7 Wochen nicht von einem Ersatzlehrer übernommen. Die Schüler hatten somit 7 Wochen lang zusätzliche 5 Stunden Studium pro Woche. In meinen Augen ein Unding sonder gleichen.
    In den letzten 2-3 Jahren hat sich die Anzahl an ausgefallenen Stunden dramatisch erhöht. Fast jede Woche fallen Unterricht aus, weil Lehrpersonen fehlen. Diese Unterrichte werden natürlich nicht nachgeholt. Es würde reichen sich an den Schulen konkret über die Anzahl an ausgefallenen Unterrichten zu informieren, um hier gegenzusteuern und aktiv zu werden.
    Beispiel:
    Meine Tochter hat im 5ten und 6ten Jahr „Wissen 5“ gewählt. Der Wissenschaftsunterricht darf jedoch nicht in Französisch gegeben werden, da die Anzahl der Unterrichte in französischer Sprache mehr als 50% ausmachen würde. Dabei ist die Lehrperson, die diesen Wissenschaftsunterricht gibt, ein frankophoner Mitbürger, der nun seine französischen Unterlagen ins Deutsch übersetzen musste und mehr recht als schlecht diesen Unterricht nun in Deutsch gibt, obwohl in dieser Abteilung alle Schüler diesen Unterricht gerne in Französisch gehabt hätten.
    Beispiel:
    Meine Nichte besucht das 1ste Jahr im Sekundarwesen. Dort unterrichtet eine junge Absolventin in Sport (!) das Fach Mathematik. Auch wenn diese Lehrperson dies nach besten Wissen und Gewissen unterrichtet, ist dies doch ein Unding sonder gleichen.
    Beispiel:
    Der Geschichtsunterricht sollte in diesem Schuljahr auf „Tablets“ gegeben werden. Es dauerte zunächst mehrere Monate, bis die Internetleitung der Schule aufgerüstet wurde um dies einigermaßen verkraften zu können. Anschließend stellte sich jedoch heraus, dass die Lehrpersonen sich mit Händen und Füssen gegen diese Form von Unterricht wehrten. Somit wurde der Unterricht dieses Jahr dann eben wieder auf herkömmliche Art und Weise erteilt. Dass die Tablets in 2-3 Jahren veraltet sein werden, ohne wahrscheinlich auch nur 1 Mal gebraucht worden zu sein, ist wahrscheinlich noch niemanden eingefallen.
    Beispiel:
    In weniger als 2 Wochen beginnen die Prüfungen, jedoch hat die Schule es noch nicht geschafft, den Schülern und Eltern einen Prüfungsplan mitzuteilen. Das die Eltern den Heimweg der Kinder nach den Prüfungen planen müssen, scheint gewissen Schulen wenig zu kümmern.

    Fazit:
    – Jammern und klagen nützt nichts. Ich habe glücklicherweise diese gravierenden Missstände im Schulwesen früh erkannt und schicke meine 3 Töchter schon seit Jahren zum privaten Nachhilfeunterricht in Französisch. Nicht weil meine Töchter Lernschwierigkeiten hätten, sonder damit diese ein Mindestniveau in Französisch erreichen, um mehr oder wenig problemlos in Lüttich/Löwen/Namür studieren zu können.
    – Ich habe zudem feststellen können, dass der Lehrermangel und die Ausfallstunden in den letzen 3 Jahren enorm zugenommen haben. Dies in einfach nicht mehr zu verantworten.
    – Die Organisation der Schulen, die meine Kinder besuchen, entspricht einfach nicht mehr der heutigen Zeit und müsste dringen optimiert und überarbeitet werden.
    – Herr Paasch hat in meinen Augen zu wenig in der Schulorganisation und zu wenig im Unterricht investiert. Ich habe keine Probleme damit, wenn mein Kinder in einem einfachen Unterrichtsraum mit Tafel, Leinwand und Bildschirm unterrichtet werden, das reicht vollkommen. Jedoch sind die oben geschilderten Tatsache nicht akzeptabel und gehen voll auf die Kosten der Kinder.

    Aus all diesen Gründen und Tatsachen ist Herr Paasch für mich einfach unwählbar.

    • Schulleiter

      Sie haben in einigen Punkten Recht. Es fehlten bis vor Kürzel klar strukturierte Rahmenpläne. Paasch hat damit begonnen, die gegen viele Wiederstände einzuführen. Mit Französisch gab es viele Problem. ZB dass m von Französischlehrern in der Primarschule keine Französischkenntnisse verlangte. Paasch hat das geändert und dabei wütenden Protest geerntet. Ich könnte so viele Beispiele nennen. Die Probleme, die sie beschreiben, hat Paasch angefangen anzugehen. Sie sind nicht auf Paasch zurückzuführen. Im Gegenteil. Aber es wird dauern, bis man das merkt. Er ist diese Risiko bewusst eingegangen, dafür abgestraft zu werden. Diesen Mut bewundere ich. Ich würde nie ProDG wählen. Aber Paasch wähle ich.

      • Wenn Herr Paasch 2 Legislaturperioden, also sage und schreibe 10 Jahre braucht, um die Probleme im Französisch Unterricht zu erkennen, dann stelle ich mir doch so einige Fragen.
        Es ist jedoch nicht nur der französisch Unterricht, der sehr krank ist. Es spricht doch Bände wenn man sieht, wie viele Unterricht ausfallen, weil Lehrpersonen ausfallen. Wieso fallen so viele Unterrichte aus, wieso besteht ein akuter Lehrermangel im Sekundarschulwesen? Die Organisation der Schulen, die meine Kinder besuchten, war/ist einfach mittelalterlich. In der Grundschule herrschte unter der Lehrerschaft eine extrem schlechte Stimmung, die die Eltern und Kinder sehr gut mitbekamen.

        Ich denke einfach, das Problem des Herr Paasches als Unterrichtsministert liegt seinem Profil, er hat keine Kinder im Schulalter, somit kann er sich nur auf das verlassen, was er von irgendwelchen „Experten“ oder „Schulleitern“ zugeteilt bekommt. Die r(w)ichtigen Information erhält man jedoch erst, wenn man intensiv mit seinem eigenen Kinderen nach der Schule ein wenig arbeitet und diskutiert. Dann erkennt man schnell viele kleine Details, an denen es im Unterrichtsstoff und an der Organisation im Schulwesen hapert.
        Ich hoffe für unsere Kinder, dass der zukünftige Unterrichtsminister mehrere Kinder im Schulalter hat und einige Jahre Erfahrung in der Privatwirtschaft und in Lehrerberuf gesammelt hat. Die politische Farbe ist mir völlig gleichgültig.

        • Initiative

          Hallo Ratio,

          ich würde mich sehr gerne mit Ihnen zum Thema unterhalten, ich denke es gibt da einige Eltern (und sogar vereinzelte Pädagogen) die die Dinge ähnlich wie sie sehen. Falls Sie Interesse an einem Austausch haben, hätten Sie eine Idee wie wir Kontakt aufnehmen könnten?

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