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Bei der EM in der Ardèche wie bei der WM in Ruanda: Tadej Pogacar gewinnt Gold vor Remco Evenepoel

V.l.n.r.: Der Belgier Remco Evenepoel (Silber), der Slowene Tadej Pogacar (Gold) und der Franzose Paul Seixas (Bronze) auf dem Podium der Straßenrad-Europameisterschaft in der Ardèche. Foto: Belga

Eine Woche nach der Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften in Kigali ist Superstar Tadej Pogacar aus Slowenien in der Ardèche auch Straßenrad-Europameister geworden. Wie in Ruanda musste sich der Belgier Remco Evenepoel auch in Frankreich mit dem zweiten Platz begnügen. Der junge französische Hoffnungsträger Paul Seixas belegte den dritten Platz.

Mit einem breiten Grinsen blickte Tadej Pogacar noch einmal kurz zurück, dann fuhr der slowenische Ausnahmekönner nach einer weiteren Machtdemonstration mit erhobenem Zeigefinger über die Ziellinie.

In den Weinbergen der Ardèche hat der Tour-de-France-Champion seinen Rivalen einen weiteren schweren Schlag versetzt und nur eine Woche nach dem WM-Triumph von Kigali auch erstmals die Straßenrad-Europameisterschaft gewonnen.

Tadej Pogacar vom Team Slowenien. Für Pogacar war es bereits der 18. Saisonsieg. Foto: Maarten Straetemans/Belga/dpa

Pogacar siegte nach einem beeindruckenden 75-Kilometer-Soloritt vor seinem großen Widersacher Remco Evenepoel und dem französischen Top-Talent Paul Seixas.

„Jedes Jahr will ich besser sein, mehr Erfahrung sammeln und verschiedene Rennen gewinnen. Ich bin glücklich, all diese Rennen zu gewinnen. Ich muss das genießen, solange ich kann“, sagte Pogacar, der im Ziel 31 Sekunden Vorsprung hatte: „Ich fand nicht, dass es super dominant war. Remco war richtig gut. Ich musste alles geben.“

Der erhoffte Dreikampf fiel auf dem schweren Rundkurs über 202,5 Kilometer aus, denn Tour-Rivale Jonas Vingegaard aus Dänemark spielte überhaupt keine Rolle und wurde schon 109 Kilometer vor dem Ziel abgehängt. Und bei Doppel-Olympiasieger Evenepoel wurde wieder einmal deutlich, dass er zwar über einen großen Motor verfügt, an den langen Anstiegen aber gegen Pogacar hoffnungslos unterlegen ist.

– Vingegaard und seine Probleme bei Eintagesrennen: Im Männer-Rennen war die Hoffnung auf einen offenen Schlagabtausch groß. Nie zuvor bei einer EM war das Feld derart hochkarätig besetzt. Und ähnlich wie vor einer Woche in Ruanda ging es bereits frühzeitig zur Sache. Für Vingegaard war das Tempo allerdings viel zu hoch.

28.09.2025, Ruanda, Kigali: Der Belgier Remco Evenepoel in Aktion. Bei Doppel-Olympiasieger Evenepoel wurde wieder einmal deutlich, dass er zwar über einen großen Motor verfügt, an den langen Anstiegen aber gegen Pogacar hoffnungslos unterlegen ist.Foto: Jerome Delay/AP/dpa

„Ich hatte immer Probleme mit Eintagesrennen. Dieses Rennen ist ein Test“, hatte der zweimalige Tour-de-France-Sieger gesagt. Nur drei Wochen nach seinem Vuelta-Sieg dürfte die Ernüchterung bei Vingegaard, der erstmals seit 2018 im Nationaltrikot unterwegs war, groß gewesen sein.

Kaum war Vingegaard abgehängt, schlug Evenepoel ein höllisches Tempo an. Der Belgier, der zukünftig für das deutsche Red-Bull-Team fährt, wollte Revanche nehmen für das WM-Rennen vor einer Woche. Doch am Côte de Saint-Romain-de-Lerps, einem sieben Kilometer langen Anstieg mit durchschnittlich 7,2 Prozent Steigung, offenbarten sich wieder die Schwächen des WM-Zweiten am Berg. Lediglich in den Zeitfahren ist der 25-Jährige derzeit unschlagbar – Evenepoel gewann Mitte der Woche nach den Triumphen bei Olympia und der WM auch bei der EM den Kampf gegen die Uhr.

– 18. Saisonsieg für Pogacar: Für Pogacar war es bereits der 18. Saisonsieg. Neben dem WM-Titel in Ruanda hatte der Slowene unter anderem vier Etappenerfolge und seinen vierten Gesamtsieg bei der Tour geholt sowie die Klassiker Flandern-Rundfahrt, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen.

Und ein letztes Highlight wartet in diesem Jahr noch. In der nächsten Woche steht mit der Lombardei-Rundfahrt das letzte sogenannte Monument in diesem Jahr auf dem Programm – ein Rennen, das Pogacar in den vergangenen vier Jahren dominierte. Die Lombardei-Rundfahrt ist eines von fünf Monumenten im Profi-Radsport mit Mailand-Sanremo, Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix und Lüttich-Bastogne-Lüttich. (dpa/cre)

3 Antworten auf “Bei der EM in der Ardèche wie bei der WM in Ruanda: Tadej Pogacar gewinnt Gold vor Remco Evenepoel”

  1. Völlig verdienter Sieg von Pogacar. Es war, wie zu befürchten, ein Sieg mit Ansage. Wenn er einmal weg ist, ist er praktisch uneinholbar. Die drei Fahrer in Evenepoels Gruppe waren froh, das Hinterrad von Remco halten zu können. Somit war das Rennen schon früh entschieden.

  2. Remco, ein fantastischer Hichleitungssportler.
    Zuerst Fussballprofi, dann zum Radsport umgestiegen.
    Fantastische Leistung! Bei der Welt- und Europameisterschaft hat er 2 Gold- und 2 Silbermedalien erkämpft!
    Leider gibts wenig bis gar keine Kommentare in OD.
    bei dieser fantastischen Leistung

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