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Kein Durchkommen für Greta Thunberg & Co. – Israel stoppt propalästinensische Hilfsflotte

01.09.2025, Spanien, Barcelona: Aktivistin Greta Thunberg (r) verlässt den Hafen von Barcelona mit der "Global Sumud Flotilla". Foto: Kike Rincón/EUROPA PRESS/dpa

Die israelische Marine hat im Mittelmeer eine propalästinensische Gruppe privater Segel- und Motorboote kurz vor dem Gazastreifen gestoppt. Spezialeinheiten enterten rund 40 Boote der Global Sumud Flotilla und nahmen insgesamt mehr als 400 Besatzungsmitglieder aus Dutzenden Ländern in Gewahrsam. Unter ihnen ist auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg.

Auf Videobildern war zu sehen, wie maskierte israelische Soldaten mit Schnellfeuergewehren im Anschlag vor Aktivisten stehen, die Schwimmwesten angelegt haben und ihre Hände hoch halten.

– Israel spricht von „Provokations-Yachten“: „Keine der Provokations-Yachten von Hamas und Sumud (Arabisch für Standhaftigkeit) war bei dem Versuch erfolgreich, in ein aktives Kampfgebiet einzudringen oder die rechtmäßige Seeblockade zu durchbrechen“, schrieb das israelische Außenministerium auf der Plattform X. Über Verletzte wurde nichts bekannt.

31.08.2025, Spanien, Barcelona: Aktivistin Greta Thunberg (r) vor der Verabschiedung der Global Sumud Flotilla im Hafen. Auf ihrem T-Shirt steht geschrieben „Wir sind alle Palästina Aktion“. Foto: Kike Rincón/EUROPA PRESS/dpa

– Aktivisten werfen Israel Verstoß gegen Völkerrecht vor: Die Trägerorganisation der Aktion warf Israel einen Bruch des Völkerrechts und Kriegsverbrechen im Gazastreifen vor. Ein „friedlicher, gewaltfreier Konvoi, der Lebensmittel, Babynahrung und Medikamente“ zum Gazastreifen bringen sollte, sei gewaltsam und illegal in internationalen Gewässern gestoppt und die Teilnehmer seien „entführt“  worden, stand in einer auf Telegram verbreiteten Mitteilung der Organisatoren. Auf X sprachen Unterstützer von „Piraterie“.

Die Aktivisten würden sich weiterhin dafür einsetzen, die als illegal bezeichnete Blockade des Gazastreifens durch Israel zu durchbrechen und den Israel vorgeworfenen Völkermord im Gazastreifen zu beenden, hieß es weiter. Israel hat bereits in der Vergangenheit bestritten, einen Genozid zu begehen.

Israel versicherte, alle Teilnehmer der Flottille seien wohlauf und bei guter Gesundheit. „Sie sind auf dem sicheren Weg nach Israel, von wo aus sie nach Europa abgeschoben werden“, teilte das Außenministerium in Jerusalem mit. Was mit den gestoppten Booten und den Hilfsgütern an Bord geschehen würde, war zunächst unklar. Das Angebot Israels, die Hilfsgüter zu einem israelischen Hafen zu bringen und dann auf dem Landweg in den Gazastreifen hatten die Aktivisten abgelehnt.

02.10.2025, Spanien, Barcelona: Tausende von Studenten rufen zum Streik auf und gehen auf die Straße, um gegen Israel und in Solidarität mit Palästina zu protestieren, einen Tag nachdem das israelische Militär die Schiffe der Global Summud Flotilla abgefangen hat. Foto: Marc Asensio Clupes/ZUMA Press Wire/dpa

– Proteste in mehreren europäischen Städten: In mehreren europäischen und arabischen Ländern kam es zu Kundgebungen und Demonstrationen gegen das Vorgehen Israels. Vor dem Hauptbahnhof in Rom versammelten sich am Mittwochabend Demonstranten. Die größte Gewerkschaft des Landes rief für Freitag aus Solidarität mit der Flotte zu einem Generalstreik auf.

In Berlin protestierten etwa 300 Menschen gegen den Stopp der Boote. Einige Demonstranten warfen bei der Kundgebung vor dem Hauptbahnhof nach Polizeiangaben mit Flaschen auf Beamte und skandierten verbotene Parolen. Mehrere Menschen wurden demnach festgenommen.

Auslöser des Kriegs im Gazastreifen war das von Terroristen der Hamas und anderer Organisationen verübte Massaker in Israel, bei dem am 7. Oktober 2023 rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln in den Küstenstreifen verschleppt worden waren. Seit Kriegsbeginn wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 66.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet.

Derzeit liegt ein Friedensplan von US-Präsident Donald Trump auf dem Tisch, dem Israel zugestimmt hat. Eine Antwort der Hamas, für die Trump eine kurze Frist von wenigen Tagen gesetzt hat, stand weiter aus. (dpa)

29 Antworten auf “Kein Durchkommen für Greta Thunberg & Co. – Israel stoppt propalästinensische Hilfsflotte”

  1. marcel scholzen eimerscheid

    Diesen linken Aktivisten geht es mehr um die eigene PR, Standpunkt, gutes Gewissen. Es ist eine vollkommen egoistische Aktion. Jemand, der wirklich helfen will, würde vorher mit Israelis und Palästinenser verhandeln bezüglich der Modalitäten.

  2. Guido Scholzen

    Auf deren Informationsseiten ist nachzulesen, es wären *dringende Hilfsgüter“ an Bord.
    Wahrscheinlich soviel, besser gesagt so wenig wie im Juni,als Greta Thunberg die mediale Hauptattraktion darstellte.
    Rückblende, Juni 2025.
    https://youtu.be/09Z2Y-FNkew&t=25
    Und die selbe Show schon wieder, nur ein paar Boote mehr. Quantität statt Qualität – bezüglich Aktivisten, nicht Hilfsgüter.

    Die Haufen Quatschköpfe, von denen evt. auch die Leute in Palestina nichts wissen wollen.
    Alles Quatsch, alles Greta-Quatsch.

      • HansA, was Sie Schwachsinn nennen, ist die komplette Isolation Gasas mit Zäunen und Seeblockade. Niemand kommt ohne Passierschein (um in Israel arbeiten zu gehen) heraus. Zwei Millionen Einwohner, 360 km2, 5.829 Einwohner/km2. Die Seeblockade trifft auch palästinensische Fischer, auf die israelische Soldaten auch von Land aus schießen, wenn diese glauben, Fischerboote – wortwörtlich Boote, keine Schiffe mit Kabinen oder so – führen zu weit hinaus. Laut oben genannter VRT-Sendung.

  3. marcel scholzen eimerscheid

    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/nahost-gaza-flotille-100.html

    Laut obigen Artikel hatte Israel angeboten, die Hilfsgüter über israelische Häfen in den Gazastreifen zu bringen. Wurde abgelehnt. Daran sieht man, dass diese Aktivisten in erster Linie nur demonstrieren wollen und nicht helfen. Das ist nicht glaubwürdig. Diese Aktivisten sind nichts anderes als der verlängerte Arm der Hamas.

    Die einzige realistische Lösung ist ein Palästinenserstaat auf dem Sinai als Verlängerung des Gazastreifens. Es kann langfristig nur Frieden geben, wenn Israelis und Palästinenser getrennt leben in zwei Staaten. Erst ein solch geordnetes Verhältnis ermöglicht eine Zusammenarbeit und Frieden.

    Es ist eine Ironie der Geschichte, dass Großbritannien diesen Konflikt initiiert hat genau wie den Konflikt zwischen China und Indien wegen der Himalaya-Grenze oder den Konflikt zwischen Indien und Pakistan. Die Briten sind längst weg, aber der Konflikt geht weiter.

  4. marcel scholzen eimerscheid

    https://www.spiegel.de/ausland/greta-thunberg-beklagt-misshandlung-in-israelischer-haft-a-c5a726cd-97e3-4b47-a7ad-341c369d55b9

    Jetzt können diese Aktivisten sich auch noch als Opfer empfinden. Ein zusätzlicher Pluspunkt. Und alles auf Kosten der Palästinenser. Diese Aktivisten haben nach typisch westlicher Denkweise gehandelt. In ein anderes Land gehen und sich in die Politik eines anderen Staates einmischen. Die angebliche Hilfe war nur ein Vorwand. Gab der Aktion einen Heiligenschein.

    • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

      # Der Patriot .Angeblich ist die junge nette Dame, nach Griechenland abgeschoben worden und soll sich in Athen befinden.
      Also machen sie sich keine Hoffnungen, die Greta kann sie im Moment nicht besuchen.

      • Der Patriot

        @Hugo Egon usw.
        nette Dame ? LOL
        Wenn die mich Besuchen will wandere ich freiwillig aus !
        Dies interlektuell benachteiligte Mädel ( Asperisyndrom ) is eine Gefahr für sich selbt und den Weltfrieden !

        • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

          #Der Patriot/ Wirklich? Ach ja stimmt.
          Wenn Greta sie überredet, Hilfsgüter mit einem Schiff zu transportieren, dann braucht man heute traurigerweise, Polizeischutz, oder ähnliches. Man könnte ja von einem Straftäter (gegen dem ein Haftbefehl vorliegt) entführt werden und sich im Anschluss in einer Gefängniszelle befinden. Ich verstehe also bestens ihre Befürchtung.

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