Die israelische Marine hat im Mittelmeer eine propalästinensische Gruppe privater Segel- und Motorboote kurz vor dem Gazastreifen gestoppt. Spezialeinheiten enterten rund 40 Boote der Global Sumud Flotilla und nahmen insgesamt mehr als 400 Besatzungsmitglieder aus Dutzenden Ländern in Gewahrsam. Unter ihnen ist auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg.
Auf Videobildern war zu sehen, wie maskierte israelische Soldaten mit Schnellfeuergewehren im Anschlag vor Aktivisten stehen, die Schwimmwesten angelegt haben und ihre Hände hoch halten.
– Israel spricht von „Provokations-Yachten“: „Keine der Provokations-Yachten von Hamas und Sumud (Arabisch für Standhaftigkeit) war bei dem Versuch erfolgreich, in ein aktives Kampfgebiet einzudringen oder die rechtmäßige Seeblockade zu durchbrechen“, schrieb das israelische Außenministerium auf der Plattform X. Über Verletzte wurde nichts bekannt.

31.08.2025, Spanien, Barcelona: Aktivistin Greta Thunberg (r) vor der Verabschiedung der Global Sumud Flotilla im Hafen. Auf ihrem T-Shirt steht geschrieben „Wir sind alle Palästina Aktion“. Foto: Kike Rincón/EUROPA PRESS/dpa
– Aktivisten werfen Israel Verstoß gegen Völkerrecht vor: Die Trägerorganisation der Aktion warf Israel einen Bruch des Völkerrechts und Kriegsverbrechen im Gazastreifen vor. Ein „friedlicher, gewaltfreier Konvoi, der Lebensmittel, Babynahrung und Medikamente“ zum Gazastreifen bringen sollte, sei gewaltsam und illegal in internationalen Gewässern gestoppt und die Teilnehmer seien „entführt“ worden, stand in einer auf Telegram verbreiteten Mitteilung der Organisatoren. Auf X sprachen Unterstützer von „Piraterie“.
Die Aktivisten würden sich weiterhin dafür einsetzen, die als illegal bezeichnete Blockade des Gazastreifens durch Israel zu durchbrechen und den Israel vorgeworfenen Völkermord im Gazastreifen zu beenden, hieß es weiter. Israel hat bereits in der Vergangenheit bestritten, einen Genozid zu begehen.
Israel versicherte, alle Teilnehmer der Flottille seien wohlauf und bei guter Gesundheit. „Sie sind auf dem sicheren Weg nach Israel, von wo aus sie nach Europa abgeschoben werden“, teilte das Außenministerium in Jerusalem mit. Was mit den gestoppten Booten und den Hilfsgütern an Bord geschehen würde, war zunächst unklar. Das Angebot Israels, die Hilfsgüter zu einem israelischen Hafen zu bringen und dann auf dem Landweg in den Gazastreifen hatten die Aktivisten abgelehnt.

02.10.2025, Spanien, Barcelona: Tausende von Studenten rufen zum Streik auf und gehen auf die Straße, um gegen Israel und in Solidarität mit Palästina zu protestieren, einen Tag nachdem das israelische Militär die Schiffe der Global Summud Flotilla abgefangen hat. Foto: Marc Asensio Clupes/ZUMA Press Wire/dpa
– Proteste in mehreren europäischen Städten: In mehreren europäischen und arabischen Ländern kam es zu Kundgebungen und Demonstrationen gegen das Vorgehen Israels. Vor dem Hauptbahnhof in Rom versammelten sich am Mittwochabend Demonstranten. Die größte Gewerkschaft des Landes rief für Freitag aus Solidarität mit der Flotte zu einem Generalstreik auf.
In Berlin protestierten etwa 300 Menschen gegen den Stopp der Boote. Einige Demonstranten warfen bei der Kundgebung vor dem Hauptbahnhof nach Polizeiangaben mit Flaschen auf Beamte und skandierten verbotene Parolen. Mehrere Menschen wurden demnach festgenommen.
Auslöser des Kriegs im Gazastreifen war das von Terroristen der Hamas und anderer Organisationen verübte Massaker in Israel, bei dem am 7. Oktober 2023 rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln in den Küstenstreifen verschleppt worden waren. Seit Kriegsbeginn wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 66.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet.
Derzeit liegt ein Friedensplan von US-Präsident Donald Trump auf dem Tisch, dem Israel zugestimmt hat. Eine Antwort der Hamas, für die Trump eine kurze Frist von wenigen Tagen gesetzt hat, stand weiter aus. (dpa)
Der Zirkus hat die passende Bezeichnung „Selfie-Flotte“ verpasst bekommen. Besser kann man die Show der links/grünen Friedens-Narzist*Innen nicht charakterisieren…