Die flämische Linkspartei Vooruit, Teil der „Arizona“-Koalition von Premierminister Bart De Wever (N-VA), will bei den nächsten Verhandlungen über den Haushalt 2026 des Föderalstaates mit Vehemenz eine „Steuer für Millionäre“ fordern, um eine gerechte Verteilung der Lasten zu gewährleisten. Die frankophonen Liberalen sind dagegen.
Laut der Tageszeitung Het Laatste Nieuws könnte diese neue Steuer jährlich eine Milliarde Euro einbringen. Der Beitrag der Millionäre soll progressiv auf das gesamte Finanzvermögen von natürlichen Personen mit einem Vermögen von mehr als einer Million Euro erhoben werden.
„Indem wir zum ersten Mal das gesamte Finanzvermögen pro Person berücksichtigen, beenden wir die steuerliche Diskriminierung zwischen den verschiedenen Finanzanlagen und machen es viel schwieriger, den neuen Beitrag zu umgehen”, erklärte Vooruit in einer Pressemitteilung. „Diejenigen, die arbeiten, zahlen die Hälfte ihres Gehalts, diejenigen, die mehr als eine Million auf einem oder mehreren Konten haben, zahlen praktisch nichts. Mit unserem Vorschlag sorgen wir dafür, dass die reichsten 1 Prozent unseres Landes endlich einen fairen Beitrag leisten”, kommentierte der Vorsitzende von Vooruit, Conner Rousseau.
Rousseau erklärte, dass dieser „sehr vernünftige“ Vorschlag einen Beitrag von 0,3 Prozent auf Vermögen von mehr als 1 Million Euro vorsieht, der für Vermögen von mehr als 2 Millionen Euro auf 0,45 Prozent und für Personen mit mehr als 3 Millionen Euro auf 0,6 Prozent steigen würde.
Laut dem Vorsitzenden der Vooruit-Partei würde dies etwa 150.000 Personen betreffen. Rousseau zufolge „muss jeder Anstrengungen unternehmen” bei den Haushaltsverhandlungen. „Wie in jedem Haushalt oder jeder Ehe muss man manchmal Zugeständnisse machen, um das Budget auszugleichen.”
Der Vorstoß von Vooruit gefällt offenbar den in der Opposition sitzenden frankophonen Sozialisten (PS). Hingegen ist man beim Koalitionspartner MR gar nicht begeistert. Gegenüber der VRT lästerte der Vorsitzende der frankophonen Liberalen (MR), Georges-Louis Bouchez, er habe den Eindruck, dass die flämische sozialistische Partei eine „Partei für Steuern“ sei: „Das ist nicht Vooruit, das ist ‚VoorTax‘.“ „Heute haben wir in Belgien kein echtes Problem mit den Einnahmen – denn wir sind das Land mit den höchsten Steuern weltweit –, sondern ein Problem mit den Ausgaben.“
Für Bouchez „wäre es interessant, wenn Vooruit sich mit der Tatsache befassen würde, dass das Defizit der Sozialversicherung gestiegen ist“, meint er. „Ich denke, man muss weiter gehen, was die ‚Scheinkranken‘ betrifft. Es gibt Menschen, die wirklich krank sind und denen man helfen muss, aber es gibt auch Menschen, die nicht krank sind. Ich finde es ziemlich interessant, sich damit zu befassen, bevor man wieder darüber nachdenkt, den Menschen Geld aus der Tasche zu ziehen“, so der Chef der MR. (cre)
Conner Rousseau ist ein Lügner. In Belgien werden alle Finanzerträge (heftigst!) besteuert.
Und jährlich grüßt das Murmeltier.
Es ist doch schon lange bekannt, dass durch die EU-Erweiterung die Möglichkeiten von der Politik selbst geschaffen wurden, Kapital von einem Land in das andere zu verschieben.
Man kann also bei uns Steuern erheben wie man lustig ist , es juckt den Vermögenden nicht, weil man von staatlicher Seite, nicht eine wirkliche Kontrolle hatte, gewollt haben.
Und wenn alle Stricke reißen, parkt der vermögende sein Kapital (in welcher Form auch immer) außerhalb der EU.
Man versucht den kleinen Mann doch seit Ewigkeiten zu ermuntern, indem man angeblich, dem vermögenden etwas nehmen wird.
Und selbst wenn das gelingen würde, bedeutet es ja nicht, dass dieses Geld nach unten verteilt wird. Es bleibt also ein Trauer schauspiel.
Dax, ja genau um 30%.
Wie bitte ?
Dann sollen mal die Pensionäre hier in Belgien mal so richtig zur Kasse vom Steueramt gebeten werden .
Hier gibt es zur genüge in Ostbelgien , welche eine dicke Luxemburger Pension beziehen und noch nebenbei schwarz und unversichert mehr verdienen als diese an Luxemburger Pension beziehen , ja sogar Samstags und Sonntags gehen diese noch den schwarzen Kröten unversteuert nach .
@ Wie bitte?
Niemand hat Sie daran gehindert morgens früh aufzustehen und sich auch in Luxemburg eine Pension „zu erarbeiten“, also bitte keine Neiddebatten!
Na endlich! Es sind jedoch nur Kleckerbeträge für die Reichen.