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Winterzeit: Höheres Risiko für Fußgänger und Radfahrer

Fußgänger überqueren in der Dunkelheit einen Zebrastreifen. Foto: Shutterstock

Das gleiche Spiel wie jedes Jahr: Am Sonntag werden die Uhren wieder um eine Stunde zurückgestellt. Eine Tradition, die nach Ansicht vieler Menschen längst nicht mehr zeitgemäß ist.

Am frühen Sonntagmorgen ist es wieder soweit: Die Uhren werden von 3.00 Uhr auf 2.00 Uhr zurückgestellt. Damit gilt in Belgien und in den meisten Ländern Europas wieder die Normalzeit, auch Winterzeit genannt. Vorteil der Umstellung für viele Menschen ist: Sie können am Sonntag eine Stunde länger schlafen und morgens wird es früher hell.

Doch eine große Mehrheit der Menschen lehnt die Zeitumstellung ab, wie Umfragen ergaben. Die EU-Kommission plante bereits 2018, den Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit abzuschaffen. Bisher sind keine verbindlichen Beschlüsse erfolgt. Denn die europäischen Regierungen konnten sich nicht einigen, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit beibehalten wollen.

Am letzten Wochenende von Oktober werden in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Uhren um eine Stunde von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt. Foto: Shutterstock

Die Winterzeit beginnt jeweils am letzten Sonntag im Oktober. Am 31. März kommenden Jahres werden dann die Uhren wieder um eine Stunde vorgestellt. Dann gilt wieder die Sommerzeit.

Anlässlich der Umstellung auf Winterzeit startet die Wallonischen Agentur für die Sicherheit im Straßenverkehr (AWSR) eine Aktion. Indem am Donnerstag und Freitag in der Nähe von wallonischen Bahnhöfen Sichtbarkeitssets verteilt werden, soll darauf hingewiesen werden, dass in den Wochen nach der Zeitumstellung das Risiko von Unfällen mit Fußgängern besonders stark ansteigt.

„Jedes Jahr zwischen Oktober und November steigt die Zahl der Fußgängerunfälle in der Hauptverkehrszeit um 21%, ein Anstieg, der sich dann im Dezember fortsetzt (+8%)“, erläutert die Agentur. Die abendliche Rushhour sei mit doppelt so vielen Unfällen wie am Morgen am riskantesten.

Bei den Radfahrern sinkt zwar die Zahl der Zusammenstöße und der Todesopfer im Herbst im Vergleich zum Frühling und Sommer, wo das bessere Wetter vielleicht mehr dazu verleitet, sein Zweirad auszuführen. Dagegen sind die Unfälle im Herbst und Winter schwerer.

Bei den schlechten Sichtverhältnissen in Herbst und Winter werden Fußgänger und Radfahrer – so wie auf diesem Bild – von Autofahrern schnell übersehen. Foto: Shutterstock

„Das lässt sich durch den Schock erklären, der zum Teil mit den Schwierigkeiten zusammenhängt, diese Verkehrsteilnehmer in der Dunkelheit zu erkennen, was ein verspätetes Bremsen und eine hohe Aufprallgeschwindigkeit bei Kollisionen zur Folge hat“, so die AWSR.

Um sich sicher fortzubewegen, gibt es laut Agentur nur eine Lösung: sich sichtbar machen. In der Regel ist ein Fußgänger im Scheinwerferlicht eines Autofahrers nur aus 20 m Entfernung sichtbar – weniger als die 25 m, die nötig sind, um ein Auto anzuhalten, das mit 50 km/h fährt. Bei nasser Fahrbahn beträgt der Bremsweg sogar fast 40 Meter. Mit retroreflektierenden Accessoires sind Fußgänger und Radfahrer bis zu 150 Meter weit sichtbar – siebenmal weiter als mit dunkler Kleidung.

Während es bei Radfahrern in Mode zu kommen scheint, sich sichtbar zu machen, rüsten sich laut einer aktuellen Studie der AWSR nur wenige Fußgänger damit aus. Aus diesem Grund hat sie beschlossen, eine Sensibilisierungskampagne zu starten, um Autofahrer zur Vorsicht zu mahnen und Fußgänger, Radfahrer und Rollerfahrer daran zu erinnern, sich sichtbar zu machen. (dpa/cre)

20 Antworten auf “Winterzeit: Höheres Risiko für Fußgänger und Radfahrer”

  1. delegierter

    Appell an alle Autofahrer, ob Sommer oder Winter, bitte Beleuchtung am Auto kontrollieren.
    Es kann doch nicht sein, daß man ( oder Frau ) wochen- gar monatelang mit einem Auge durch die Gegend fahren oder eins auf die Straße, das andere in den Sternenhimmel.
    Kleiner Tipp : wenn der Gegenverkehr blinkt, dann stimmt was nicht ;)
    Auch Eltern sollen nach den Rädern ihrer Kids schauen, die Handyleuchte ist im Verkehr
    ( Straßenverkehr ) nicht zugelassen.

  2. „Jedes Jahr zwischen Oktober und November steigt die Zahl der Fußgängerunfälle in der Hauptverkehrszeit um 21%, ein Anstieg, der sich dann im Dezember fortsetzt (+8%)“, erläutert die Agentur.

    Welch eine Erkenntnis, die aber wahrscheinlich einfach damit zu tun hat das wir in die „dunkle Jahreszeit“ gehen und viel weniger damit das die Zeit umgestellt wird.

    Lasst die Zeitumstellung wie sie ist.

    • hohes Risiko für die Autofahrer, Bus- und LKWfahrer durch die Fahrradfahrer, Fußgänger, Rollerfahrer die meinen in dunklen Klamotten unterwegs zu sein so auch diverse Fahrräder Roller, Mopeds die ohne Beleuchtung unterwegs sind, aber wenn was passiert sinds ja immer die ach so bösen Auto-, Bus- und LKWfahrer.

  3. schlechtmensch

    Die Uhren werden auf die Normalzeit zurückgestellt. Im Sommer werden sie eine Stunde vorgestellt auf die sogenannte Sommerzeit, und Ende Oktober wird auf die Normalzeit zurückgestellt.

  4. Senseless

    In einer Studie im Auftrag des Europäischen Parlaments aus dem Jahr 2019 wurde geschätzt, dass die Kosten der Zeitumstellung in der Europäischen Union insgesamt zwischen 281 und 472 Millionen Euro pro Jahr liegen könnten. Diese Kosten entstanden hauptsächlich durch Produktionsausfälle, Umstellungen von Dienstplänen bei Bahn/Bus/Flugzeug und Gesundheitsprobleme aufgrund gestörter Schlafmuster. Die Einsparungen bei den Energiekosten, die ursprünglich als Hauptgrund für die Einführung der Sommerzeit genannt wurden, waren gering oder nicht vorhanden. Hat Europa wirklich keine andere Verwendungsmöglichkeit für dieses Geld? Reine Verschwendung!

    • Diese „Schätzungen“ der EU sind die größte Geldverschwendungen! Wer glaubt den Mist? Die EU sollte sich mal besser Gedanken darüber machen wie viel ihr monatlicher Umzug nach Straßburg den Steuerzahler kostet (100 Millionen im Jahr).

  5. Quatsch, natürlich brauchen wir die Sommerzeit.
    An den langen Abenden im J J, erfreuen sich viele Menschen die nicht mal verstehen das es die sonst so nicht gibt
    Sowas labern nur welche die andere Zeitzonen usw. nicht kennen

  6. Ich werde vor allem besorgt um mich. Werde daher wie jedes Jahr zum Herbst hin vorzugsweise mein Auto nutzen. Bin mir sicher, nicht von einem Fußgänger überfahren zu werden oder von einem Rollerfahrer übergangen zu werden. Sischa is sischa! 😇🙈👍🤣🤘

  7. 9102ANOROC

    Man sollte gar nicht mehr an der Uhr drehen ;
    sondern den Kalender um einen Monat verschieben.
    Der Winter kommt ja doch immer später , also wäre es ja halb so schlimm , wenn wir anstelle vom 1. November , wieder den 1. Oktober hätten.

    Lohnmäßig oder pensionsmäßig sicherlich auch für jeden interessant.
    So würde wenigstens sichergestellt, dass jeder ein 13 Monatsgehalt erhält , oder die 13 Monats Pension .
    Und das schon zum Ende das wiederholten Oktober 😉
    Wäre sicherlich auch gut für das Weihnachtsgeschäft , weil den Leuten so , mehr in der Tasche für Geschenke bleiben würde .

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