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„Rebellion“ im Rathaus von St. Vith: Alexandra Knauf verlässt die Mehrheit

Das Rathaus von St.Vith. Foto: OD

Ein Mitglied des St. Vither Stadtrats verlässt die Mehrheitsfraktion von Bürgermeister Christian Krings. Alexandra Knauf ist aus der Freien Bürgerliste FBL ausgetreten.

Als Grund nannte sie Spannungen innerhalb der Mehrheit. Ihr habe der Fraktionszwang zu schaffen gemacht mit der Vorgabe, sich nur bedingt kritisch äußern zu dürfen. Knauf wird dem St. Vither Stadtrat künftig als unabhängiges Mitglied angehören.

Seit Beginn der Legislaturperiode sei Knauf schon einige Male bei Abstimmungen von der Linie der Mehrheit abgewichen, hieß es.

Alexandra Knauf. Foto: st.vith.be

Alexandra Knauf. Foto: st.vith.be

„Als man mich 2012 überredet hat, mitzumachen, war dies mit der ausdrücklichen Zusicherung, frei zu meiner Meinung stehen zu dürfen. Davon ist im Laufe der Zeit leider nicht viel übrig geblieben“, sagte die Ratsfrau gegenüber dem Grenz-Echo. Der Fraktionszwang innerhalb der FBL habe ihr zu schaffen gemacht.

Die 45-Jährige bedauert die Entwicklung sehr, „doch ist es zuletzt seitens einiger Fraktionskollegen sogar zu Feindseligkeiten gekommen, die bis in meine Privatsphäre reichen“.

17 Antworten auf “„Rebellion“ im Rathaus von St. Vith: Alexandra Knauf verlässt die Mehrheit”

  1. Altweltenaffe

    Ich glaube, dass hier zwei Dinge vermischt werden: Abstimmungsverhalten und Kritik.
    Ich bin mir sicher, dass nicht nur Frau Knauf gelegentlich gegen die eigene Fraktion abstimmt, das ist bei einer 20-köpfigen Mehrheit (gegen 1 Oppositionsstimme) ja auch nicht weiter schlimm.
    Wie die Frau Knauf aber argumentiert wenn sie Kritik übt habe ich selber schon erlebt und sie vergreift sich oft im Ton und ihre Argumente sind nicht navollziehbar (siehe auch die letzte Sitzung und ihre Kritik an den Kosten für die Renovierung des Schwimmbads). Ich glaube eher, dass der Streit daher rührt. Man sollte den Fehler nicht nur bei einer der Konfliktparteien suchen.

    • Gelegentlich gegen die Fraktion stimmte außer ihr keine/r – da fehlte machem/r in den vergangenen Jahren stets der Pep und sie enthielten sich dann lieber ihrer Stimme ! Die letzte Kritik war sehr wohl angebracht, denn 136 000 € MEHRKOSTEN sind ja wohl kein Pappenstiel ! Und was kommt NOCH ? Den jetzigen zuständigen Schöffen also zu kritisieren ist demokratisch vertretbar, wohl auch, weil dieser sich als Schulschöffe nicht mit Ruhm bekleckert hat und seine Fraktion ihm deshalb auch den Posten abgenommen hat: Schon vergessen? Wenn dann auch noch die zuletzt zuständige Schöffin bei der SFZabstimmung der Diskussion und der Abstimmung demonstrativ fernblieb, spricht dies doch Bände, oder ? Viele Bürger sind übrigens mittlerweile meiner Meinung: In St. Vith kann die Opposition gar nicht stark genug sein !

      • Altweltenaffe

        Was sind denn 136.000 €, wenn man die über 15 bis 20 Jahre abschreibt und dadurch bei den Energie- und Personalkosten jedes Jahr sparen kann. Die laufenden Kosten machen ein Schwimmbad teuer, nicht die Baukosten. Entweder man leistet sich den Luxus eines Schwimmbades oder nicht. Entweder man schafft die Möglichkeiten, dass Kinder und Erwachsene schwimmen lernen und diesen gesunden Sport ausüben können, oder eben nicht.
        Was Sie von Herrn Felten halten ist mir ziemlich egal. Mag sein, dass er seine Arbeit nicht richtig macht, aber in diesem Fall gebe ich dem Herrn Felten auf jeden Fall Recht!

          • Altweltenaffe

            „Die Mehrkosten begründen sich größtenteils durch die Trennung der Filteranlagen des kleinen und des großen Schwimmbeckens sowie durch den automatischen Eingang ins Schwimmbad.“ (Auszug aus dem Sitzungsbericht)

            Das Schwimmbad hat 27,5 Stunden die Woche die Kasse besetzt. Allein wenn man diese Person nicht mehr braucht spart man im Jahr locker 25.000 €. Die Mehrkosten, über 15 Jahre abgeschrieben, belaufen sich auf 9070 €. Also hat der Felten Recht!
            Wenn man dann die Filteranlagen trennt kann man, je nach Bedarf, die Anlage drosseln, also spart man Strom (was natürlich keiner so genau beziffern kann).

            Zu den Baukosten: 3,5 Millionen kostet die Sanierung des SFZ, das sind Abschreibungskosten von 233.000 € im Jahr (15 Jahre lang). Es sind 9 Personen im SFZ angestellt, allein die kosten über 300.000 € im Jahr (35.000 € pro Person und Jahr= Lohn + Sozialabgaben etc …). Dann haben wir noch nicht vom Unterhalt der Filteranlagen und Gebäude, Strom, Wasser und Heizkosten gesprochen.
            Meinen letzen Satz brauch ich nicht zu Beweisen, sie lesen es jeden Tag in den Medien: viele Gemeinden können sich ein Schwimmbad nicht mehr leisten weil die Einnahmen bei weitem nicht die Kosten decken. Allein die jährlichen Kosten schätze ich, ganz optimistisch, bei 600.000 € (wahrscheinlich sind es mehr). Wenn ich den höchsten Eintrittspreis nehme (3€) dann müssten täglich (auch Sonn und Feiertags) 550 Leute dort schwimmen gehen um diese Kosten zu decken. Anders gerechnet, das Schwimmbad hat höchstens 1400 Stunden im Jahr geöffnet, also müssten jede Stunde 140 Erwachsene dort Eintritt bezahlen (und wahrscheinlich müssten es ja mehr sein, weil ich die Kosten wahrscheinlich unterschätze)

            • Verdammt gut informiert und recherchiert ! Hoffentlich stehen Sie bei der nächsten Wahl auf einer Liste ? Nichts destotrotz konnte man die Kosten eines Kassenautomats auch schon vorher berechnen, dazu braucht es eigentliche keine Supplements, oder ? Bin übrigens gespannt, wann unsere Schulkinder wieder Schwimmunterricht haben ? Wetten, dass Felten den Termin noch verschieben muss !

    • karlh1berens

      Bei der letzten Wahl hat die Liste Berens 2 Mandate errungen. Das zweite Mandat hat jetzt ein Gesicht.

      Wie schreibt Colaris heute im GE ? : „Berens heißt jetzt Knauf.“

      Oder, frei nach Kennedy : „Ich bin die Sandra !“

    • R.A. Punzel

      Zumindest sind in Zem Vekt – im Gegensatz zur Hauptstadt der EG, pardon DG – die Geschäfte tagsüber nicht wegen Reichtum geschlossen. Kunden sind sogar willkommen und treffen auf aufgeschlossene Geschäftsinhaber, inklusive dem Vorgänger des jetzigen Bürgermeisters … (Hoffentlich enden diese Rathausparkhaus-Ambitionen nicht in einem Möbelhausdesaster).

  2. Eifelwurzeln

    Ja, ja es ging in Sachen Politik nicht nur Frau Knauf so, das war nachzulesen in der Biografie einer Dame. Dort hieß es in etwa so: „SEP=Solidarität und Mitbestimmung“. War früher mal eine Partei, wie weiter in dieser Biografie zu lesen war, hieß es Papier sei halt geduldig, scheinbar sah auch damals schon die Wirklichkeit anders aus, nach dem Motto: Was ICH sage, gilt

  3. Vereidiger

    Komisch, dass OD dieses „Ereignis“ so spät erwähnt hat, während andere Medien längst ausführlich berichtet hatten (von wegen „Direkt“). Ach ja, der Vorgang hat jenseits des Venns stattgefunden… Warum heißt dieses Medium eigtl. nicht „Nördlich des Venns Direkt“?

    • Ostbelgien Direkt

      @Vereidiger: Weshalb so polemisch am Montagmorgen? Zugegeben, die Meldung wurde etwas spät veröffentlicht. Das hatte zum Teil auch praktische und organisatorische Gründe. Hauptsache, sie wurde veröffentlicht (und auch kommentiert). Gruß

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