Allgemein

WHO: Das Vogelgrippe-Risiko für Menschen wächst

06.03.2023, Indonesien, Bandung: Ein Offizier des Büros für Ernährungssicherheit und Landwirtschaft in Bandung injiziert Impfstoff in ein Huhn als Vorbeugung gegen die aviäre Influenza (H5N1). Foto: Shutterstock

Das sich ausbreitende Vogelgrippe-Virus H5N1 hat das Potenzial einer Pandemie für Menschen. Die WHO bereitet sich darauf vor, aber jedes Land muss selbst etwas tun, um die Gefahr einzudämmen.

Mit der Ausweitung der Vogelgrippe wächst die Gefahr für eine Ausbreitung unter Menschen – davor warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). „Das ist kein Anlass zur Panik“, sagte die Direktorin der WHO-Abteilung für die Vorbereitung auf Infektionsgefahren, Sylvie Briand, am Mittwoch in Genf. „Aber wir müssen prüfen, wie gut wir vorbereitet sind.“

Die Vogelgrippe grassiert derzeit in bislang nicht bekanntem Ausmaß: Außer in Australien und der Antarktis gibt es auf allen Kontinenten Nachweise. Zig Millionen Tiere starben bereits, insbesondere Seevögel. Zudem ist das Virus bei rund 30 Säugetierarten entdeckt worden. Es hat Nerze, Füchse, Waschbären, Marder, Bären und andere Tiere infiziert und getötet.

03.02.2022, Schleswig-Holstein, Nordstrand: Eine Eiderente liegt tot am Strand der Nordsee. Laut Angaben eines Mitarbeiters des Küstenschutzes ist der Seevogel vermutlich an der Vogelgrippe gestorben. Foto: Axel Heimken/dpa

Auch bei einem Schweinswal in der Ostsee war das Virus im vergangenen Sommer nachgewiesen worden, wie Timm Harder vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bei Greifswald sagt.

„Das Virus breitet sich nicht nur aus, es überspringt auch leichter die Artenschranken“, sagte Briand. „Das stellt ein höheres Risiko auch für Menschen dar.“ Je stärker ein Virus sich ausbreite, desto höher sei auch die Gefahr, dass es sich verändere und für den Menschen gefährlicher werden könne.

Der WHO wurden seit den ersten tödlichen H5N1-Fällen bei Menschen in Hongkong 1997 insgesamt 873 Fälle gemeldet. 458 der Infizierten starben, sagte der niederländische Virologe Ron Fouchier. Er warnte aber davor, daraus abzuleiten, dass das Virus beim Menschen oft zum Tod führt. Denn Ansteckungen ohne oder mit milden Symptome würden in der Regel nicht gemeldet und daher bei der Berechnung nicht gezählt.

„Eine Pandemie steht vielleicht nicht direkt vor der Tür, aber es wäre keine schlechte Idee, die Notfallpläne zu überprüfen“, sagte er. Bei der derzeit kursierenden H5N1-Entwicklungslinie 2.3.4.4b ist nach FLI-Angaben erst ein Todesfall bei Menschen erfasst: Im Oktober starb eine 38-jährige Chinesin nach Kontakt zu infiziertem Hausgeflügel.

Foto: Shutterstock

Vorarbeiten für einen Impfstoff für potenzielle Massenimpfungen liefen zwar, sagte Richard Webby vom St. Jude Kinderkrankenhaus in Memphis in den USA. Aber ohne die genaue Art zu kennen, die sich im Menschen vermehren kann, sei es nur möglich, die ersten Bausteine für Impfstoffe anzufertigen.

Das Ebola- und das Mpox-Virus sowie höchstwahrscheinlich auch das Coronavirus Sars-CoV-2 sind alle von Tieren auf den Menschen übergesprungen. Warum wächst die Gefahr solcher Zoonosen? „Das hat mit dem menschlichen Verhalten zu tun“, sagt Tierärztin May Hokan von der Umweltstiftung WWF der Deutschen Presse-Agentur. Die Ausweitung der Wohngebiete, des Straßennetzes, die Entwaldung – das schränke den Lebensraum wilder Tiere immer mehr ein. Wichtig seien mehr Schutzgebiete als Rückzugsraum für Wildtiere.

Abgesehen von der Gefahr für den Menschen ist die Wissenschaft auch so über die Ausbreitung des Virus unter Wildvögeln besorgt: Das Drama sei, dass das Virus viele Arten befalle.

23.02.2023, Kambodscha, Phnom Penh: Enten versammeln sich auf einer Farm im Dorf Snoa außerhalb von Phnom Penh, Kambodscha. In Kambodscha ist nach offiziellen Angaben ein Mädchen an der Vogelgrippe gestorben. Foto: Heng Sinith/AP/dpa

„Es löscht ganze Kolonien aus, wir müssen mit schweren Folgen für die Biodiversität rechnen“, sagte Wildtier-Expertin Ursula Höfle von der Universität Kastilien-La Mancha in Spanien in einem früheren WHO-Seminar.

Die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt müsse auf allen Regierungsebenen viel stärker zusammengedacht werden, verlangt die WHO. Sie treibt den Ansatz One Health (Eine Gesundheit) mit der Vernetzung mit den UN-Organisationen für Agrar (FAO), Umwelt (UNEP) und Tiergesundheit (WOAH) voran und hat Regierungen in aller Welt aufgerufen, diesen Grundsatz in ihrer eigenen Politik umzusetzen.

Mareike Petersen vom Verein ProVieh fordert, die Tierhaltung müsse dringend geändert werden, auf kleinere Gruppen. Das verringere die Ausbreitung von Krankheiten und erlaube den Tieren arteigene Verhaltensweisen auszuleben: freies Laufen, Flattern und ungestörtes Ruhen. Die Bedeutung der Geflügelhaltung hält auch FLI-Experte Harder für zentral. Dort gebe es die größten Schnittstellen mit dem Menschen und das Risiko, dass das Virus direkt auf den Menschen überspringe. (dpa)

28 Antworten auf “WHO: Das Vogelgrippe-Risiko für Menschen wächst”

  1. Joseph Meyer

    Ich denke, da geht es los, denn „SIE“ wollen doch die WHO zu einer „Weltregierung in Gesundheitsfragen“ machen, so dass unsere eigene demokratische Regierung sich nicht mehr gegen eine Anordnung durch die WHO stellen kann! Dazu würde, wird, wenn wir uns nicht dagegen wehren, auch eine Zwangsimpfung z.B. gegen ein angeblich mörderisches Vogelgrippevirus gehören … OK, diese Impfung würde dann alle 6 oder sogar alle 3 Monate erneuert werden müssen, das kennen wir doch schon nicht wahr…?

  2. One Wealth

    Um ganz sicherzugehen, würde ich in einen sofortigen 6-monatigen Lockdown verordnen. Der bis dahin entwickelte Impfstoff wird uns dann retten. Und wieso wird eigentlich nicht über eine Pandemiesteuer für die Bevölkerung nachgedacht? Steuern haben schließlich schon immer alle Probleme gelöst.

    • Joseph Meyer

      @Rentner 30.03.2023 09:13
      „Mann wie langweilig muss Ihr Leben sein! Haben Sie keine Enkel / Urenkel, mit denen Sie Zeit verbringen können?“
      Wo Sie schon fragen, ich kann Sie beruhigen, ich habe Familie (4 Kinder/9 Enkelkinder), viel Musik, viel Sport, Lesen und Schreiben, … und natürlich Ostbelgien-Direkt … !

      Sie aber sollten Sich den obigen dpa-Bericht einmal genauer anschauen! Da wird wieder Panik geschürt!
      „Vogelgrippe-Virus H5N1 hat das Potenzial einer Pandemie“ (huh!), „Die WHO bereitet sich darauf vor“ {huh!}, „jedes Land muss selbst … die Gefahr eindämmen. {huh!}“, „Die Vogelgrippe grassiert derzeit – Ausmaß bislang nicht bekannt, trotzdem grassiert sie {huh!}, „Zig Millionen Tiere starben bereits, insbesondere Seevögel.“ woher weiss der Reporter das?!
      „„Das Virus breitet sich nicht nur aus, es überspringt auch leichter die Artenschranken“: Woher weiss der Reporter das, weil es so auch bei Sars-Cov-2 gelogen wurde? Denn das Corona-virus war in Wirklichkeit eine Labor-„gain-of-function“-Kreation!
      „Je stärker ein Virus sich ausbreite, desto höher sei auch die Gefahr, dass es sich verändere und für den Menschen gefährlicher werden könne.“: Falsch, Euer Ehren! Wenn ein Virus sich ausbreitet und dann zwangsläufig mutiert, wird es in der Regel schwächer, also weniger gefährlich für den Menschen, Herr Reporter!
      „Der WHO wurden seit den ersten tödlichen H5N1-Fällen bei Menschen in Hongkong 1997 insgesamt 873 Fälle gemeldet. 458 der Infizierten starben“: Wohl gemerkt, seit 1997 bis heute!! Grippetote, allein in Deutschland und nur im Jahr 2018, 25.000!
      „Bei der derzeit kursierenden H5N1-Entwicklungslinie 2.3.4.4b ist nach FLI-Angaben erst ein Todesfall bei Menschen erfasst“: Hypnose-Tricks zum Erhalt des Massenphänomens! Diese Verbrecher!
      „Vorarbeiten für einen Impfstoff für potenzielle Massenimpfungen liefen“ – Merken Sie überhaupt nicht wie wir hier schon wieder ve.a..cht werden sollen?!!
      „Das Ebola- und das Mpox-Virus sowie höchstwahrscheinlich auch das Coronavirus Sars-CoV-2 sind alle von Tieren auf den Menschen übergesprungen.“: Von unbewiesen bis zur glatten Lüge!
      „Die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt müsse auf allen Regierungsebenen viel stärker zusammengedacht werden, verlangt die WHO. Sie treibt den Ansatz One Health (Eine Gesundheit) mit der Vernetzung mit den UN-Organisationen für Agrar (FAO), Umwelt (UNEP) und Tiergesundheit (WOAH) voran“: Da lässt die WHO die Katze aus dem Sack! Es geht um die „Eine Weltregierung unter Führung der US-Oligarchen“!
      „Mareike Petersen vom Verein ProVieh fordert, die Tierhaltung müsse dringend geändert werden, auf kleinere Gruppen.“ Ja, richtig, aber diese EINE richtige Aussage darf uns nicht von der hinterhältigen, unsere Freiheiten, unsere Würde und unser Leben raubenden Agenda, welche dahinter versteckt wird, ablenken!
      Empören müssen wir uns, Aufstehen müssen wir und Auf-die-Strasse-gehen!!

      Denn es wird hinausgezögert und larviert bis im Mai 2023 dann das Ermächtigungsdekret für die WHO-Gesundheitsregierung von den Vertretern aller eingeschriebenen Länder durchgewunken wurde, und im Herbst 2023 geht es dann voll und noch wesentlich brutaler wieder weiter – wenn wir uns nicht massiv wehren!!

      30. MÄRZ 2023 
      „Manche Soldaten schaffen keine Treppe mehr“ –
      Punkt.PRERADOVIC – Impfpflicht bei der Bundeswehr
      https://stine113blog.wordpress.com/2023/03/30/manche-soldaten-schaffen-keine-treppe-mehr-punkt-preradovic-mit-dani/

  3. Ach, alles kein Problem, Impfung ist gesichert:
    /////
    https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/corona-impfstoffe-preiserhoehung-50-prozent/
    Die Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna erhöhten die Corona-Impfstoff-Preise während der Pandemie um 50 Prozent. Der Bund kaufte weiter ein: Seit Beginn der Pandemie bestellte Deutschland 672 Millionen Impfstoff-Dosen. Umgerechnet sind das für jeden Einwohner vom Säugling bis zum Greis gut acht Dosen.
    ////
    Jetzt muss nur noch ein Gutachten her dass diese Impfungen auch gegen die Vogelgrippe schützen, natürlich völlig nebenwirkungsfrei, und schon ist der Weg zu einer Impfpflicht nicht weit.
    Man wird wieder Mio Menschen vor dem Tod, diesmal durch die Vogelgrippe, schützen….

  4. Gastleser

    Na dann bekommen die Katzen eben kein Futter mehr und Opas Luftgewehr wird ausgeführt.
    Nicht das so ein Virus noch durch den Garten fliegt…
    Wo sind eigentlich die Affen Pocken geblieben?
    Die Schweinegrippe, das Ozonloch, die Eiszeit, …

  5. Bäderkönig Eduard

    Für Waffen und Impfstoffe ist immer Geld da für armutsfeste Renten nach langer Arbeit in Deutschland natürlich nicht. Denn arme Rentner laden Politiker auch nicht zu üppigen Sausen mit Wein Weib und Gesang, Lobbyisten der Wirtschaft aber schon, sie spendierten nachweislich 100000 DM jährlich für die Geburtstags Sauffeiern in Südfrankreich für den legendären Franz Josef Strauß ( Quelle, Der Spiegel ).

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern