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„Bildung statt Werbung“: Kraft kritisiert „horrende Werbekosten“ der Schulen

Der CSP-Abgeordnete Colin Kraft. Foto: CSP

In einer Pressemitteilung kritisiert der CSP-Abgeordnete Colin Kraft die „horrenden Werbekosten“ der Schulen. „Bildung statt Werbung“, so lautet sein Slogan dazu.

Laut einer parlamentarischen Frage von Kraft gaben die Schulen des Gemeinschaftsschulwesens (GUW) dieses Jahr rund 15.000 Euro aus. Geld, das für die CSP lieber in die Bildung gesteckt werden sollte – denn dafür ist es da.

Traditionell kann jede Schule ihr Bildungsangebot in den kostenlosen Printmedien zur Verfügung stellen. Das liegt in der Autonomie der Schule. Die Werbeaktionen der Schulen nehmen in den letzten Jahren allerdings verstärkt zu. Dazu gehören bezahlte Online-Werbebanner, Präsente oder Radiowerbung im BRF. Die eine Schule mehr, die andere weniger.

„Die Schulen haben ein großes Interesse daran, so viele Schüler wie möglich anzuwerben, da die Finanzierung von den Schülerzahlen abhängig ist“, so Kraft.

Zwei Werbeanzeigen von Schulen im „Wochenspiegel“ vom 17. August 2022. Screenshot WS

Damit die Werbung der Schulen in einem gerechten Rahmen stattfinden kann, fragte der CSP-Abgeordnete, ob den Schulen finanzielle Mittel für die Finanzierung der Werbekampagnen, zur Verfügung gestellt werden.

Laut Ministerin Lydia Klinkenberg (ProDG) werden den Schulen keine separaten Mittel für Werbezwecke zur Verfügung gestellt. Das Geld muss also aus einem anderen Topf kommen. Laut Regierung nehmen sie das aus dem Topf für Funktionskosten. Allein dieses Jahr belaufen sich die Ausgaben der GUW-Schulen auf rund 15.000 Euro.

„Ich finde es richtig und gut, wenn die Schulen ihre Bildungsangebote veröffentlichen. Aber die Funktionskosten sind für die Verbesserung des Bildungsangebots da und nicht dafür, dass es später bei kommerziellen Werbeanbietern in der Kasse liegt“, so Kraft.

Deshalb ist der Abgeordnete für eine Reglementierung dieser Werbeausgaben, da die eine Schule mehr Geld ausgeben kann als die andere. Werbung in den Printmedien sollte neben dem eigenen Webauftritt das einzige Mittel der Schulen sein, um Werbung machen zu können, wobei auch die ostbelgischen Medien miteinbezogen werden sollten.

„Die bekanntesten ostbelgischen Medien werden seitens der Regierung großzügig finanziert und bezuschusst. Da wird sich bestimmt ein Weg finden, wie die Schulen in Ostbelgien ihr Bildungsangebot kostenlos, gerecht und gleichwertig den Familien gegenüber veröffentlichen können, ohne unnötig Steuergelder zu verschwenden, die eigentlich für die Schüler und Schülerinnen gedacht sind“, so Kraft.

7 Antworten auf “„Bildung statt Werbung“: Kraft kritisiert „horrende Werbekosten“ der Schulen”

  1. Produktwerbung

    Aus Erfahrung und in der Regel gilt, ein Produkt das Werbung braucht, taugt nichts. Aber das gilt auch für jede Parteienwerbung, Herr Kraft. Das beste Beispiel, die lokale Werbung des Herrn Arimont (‚wir kümmern uns‘), eben nur eine Fake-(News)Werbung…. denn der Herr kümmert sich einen Sch… Ist aber offenbar der eigenen Meinung, sich gekümmert zu haben wenn er solche Parolen hinausbläst ! Einbildung ist ja auch eine ‚Bildung, nicht wahr !

  2. Keine anderen Fragen

    15.000,- für alle Schulen? Stimmt, auch hieran könnte und sollte gespart werden, doch hat die Opposition keine wichtigeren Fragen zu stellen? Hat sie im viele Millionen schweren DG Haushalt nichts größeres gefunden wo man vielleicht relevant sparen könnte?
    Schaut man (Herr Kraft) dem Gemeinschaftsunterrichtswesen hier vielleicht besonders auf die Finger aus der Sicht einer Schule des freien „katholischen“ Schulwesens, die seit Jahren Schüler verliert… Ich glaube auch diese gibt einiges (zuviel) aus für „Projektchen“ hier und Tennisschule da … und nicht „nur“ 15.000,- ..
    Lesen Sie den Haushalt DG nochmal genau nach, es finden sich auch noch richtige Einsparpotenziale …

  3. Bierbude

    Für Wahlwerbung wurde 2019 in Belgien 59 Millionen Euro, auch finanziert durch Steuermittel, ausgegeben (Quelle RTBF). 
    Die Werbeanzeigen und Radiospots der Schulen vermitteln Sachinhalte wie Studienangebote und Tage der offenen Türe. Konträr dazu steht Wahlwerbung, in der Vieles versprochen und anschließend nur wenig gehalten wird. Wenn Herr Kraft besorgt ist, Eltern könnten durch Werbung manipuliert und Steuergelder verplempert werden, warum moniert er dann nicht die Ausgaben für Wahlwerbung seiner eigenen Partei?!
    Weiter spricht Herr Kraft von „kostenlosen Printmedien“. Mit dieser Aussage versucht er den Leser hinters Licht zu führen, denn von kostenlos kann nicht die Rede sein, wenn man die horrenden Anzeigenpreise betrachtet. Warum der GE-Redakteur in seinem Bericht vom 16. 09. 2022 nicht darüber stolpert, ist fraglich. Für mich entsteht der Eindruck von Gefälligkeit-Journalismus.
    Herrn Kraft geht es m. E. nach einzig und allein um die Förderung seiner Lieblingsschule, an der er das Bierbrauen erlernt hat (und welches er unter demselben Namen kommerziell vermarktet). Mit Wehmut wünscht Herr Kraft sich bestimmt an seinen früheren Arbeitsplatz zurück. Deshalb verwundert es nicht, dass sich das Feuer wieder mal gegen das Gemeinschaftsunterrichtswesen richtet.

  4. Senseless

    ‚Traditionell kann jede Schule in den kostenlosen Printmedien zur Verfügung stellen‘? Keine Ahnung, was Herr Kraft damit meint. Die Öffnungszeiten der Einschreibungen an Eupener Schulen, werden über die Stadt Eupen kostenlos kommuniziert und das war es. Alles andere ist kostenpflichtig. Unter dem früheren Bierfreund Direktor wurden übrigens ganze Seiten Werbung geschaltet. Die damaligen Kosten dürften die der gesamten Gemeinschaftsschulen heute topen.
    Die CSP unterstützt die Forderung nach einem Vollstatut der Feierabendpolitiker. Mehr ist zu Herrn Kraft nicht zu sagen.

  5. Besorgte Mutter

    Dieser Herr Kraft hat aber echt Probleme. Die Schulen müssen doch auf ihre zum Teil sehr unterschiedlichen Angebote aufmerksam machen können. Im übrigen werden mit diesen Werbegeldern doch nur die sowieso von der DG gesponserten Medien unterstützt. Ob das Geld jetzt direkt von der DG zu den Medien geht oder ob das Geld einen kleinen Umweg über die Schulen geht, dass ist doch schnuppe. Hauptsache der Herr Spitzenkandidat kommt nochmals in die Presse. Einfach nur lachhaft.

  6. Meint er das ernst?

    Was sollen die Schulen mit den paar € denn finanzieren? Das Budget aller Schulen würde noch nicht mal reichen, einen Lehrer halbtags einzustellen. Das ist an den Haaren herbei gezogen von diesem „Politiker“. Wenn man außer Gratis-Tampons kein Thema hat, muss man wohl mit so etwas anfangen… er kann ja seine PDG Entschädigungen der Schule spenden, an der er aktuell arbeitet…

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