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Europaabgeordneter fordert ein Ende der monatlichen Umzüge Brüssel-Straßburg

Der Plenarsaal des EU-Parlaments in Brüssel. Foto: Michael Kappeler/dpa

Die Debatte um den Sitz des EU-Parlaments bekommt angesichts der Energiekrise neues Futter.

Der Europaabgeordnete Daniel Freund (Grüne) hat in einem Brief an Parlamentspräsidentin Roberta Metsola gefordert, deshalb auf den monatlichen Umzug des Parlaments von Brüssel nach Straßburg zu verzichten.

„Wir stehen vor einer schweren Energieknappheit in Europa“, hieß es in dem Schreiben vom 8. August, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Während einige europäische Bürger davon ausgehen, dass sie ihre Häuser im Winter nicht werden ausreichend heizen können, heizt, beleuchtet und betreibt das Europäische Parlament unnötigerweise zwei Gebäudekomplexe gleichzeitig.“ Eine Antwort von Metsola steht noch aus.

14.09.2016, Frankreich, Straßburg: Das Europäische Parlament in Straßburg. Foto: Patrick Seeger/dpa

Die Debatte über das Hin und Her des Europaparlaments gibt es schon seit Jahren. Der Hauptsitz des Parlaments ist Straßburg. Dort kommen die Abgeordneten für zwölf Plenarsitzungen im Jahr zusammen. Alle anderen Sitzungen, auch die der Ausschüsse, sind in Brüssel.

Vor allem Frankreich besteht jedoch auf den Sitz in Straßburg, der in den EU-Verträgen festgelegt ist. Regelmäßig reist deshalb ein Tross mit Tausenden Mitarbeitern und tonnenweise Akten ins Elsass. Über eine Änderung könnten die EU-Staaten nur einstimmig entscheiden.

Freund argumentiert, dass das monatliche Pendeln den Energieverbrauch des Parlaments deutlich erhöhe. Alle Möglichkeiten, Energie zu sparen und die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren, müssten derzeit jedoch genutzt werden. (dpa)

9 Antworten auf “Europaabgeordneter fordert ein Ende der monatlichen Umzüge Brüssel-Straßburg”

  1. Ein spektakuläres Beispiel der Verschwendung und der unnötigen Umweltbelastung. Ich kannte eine Übersetzerin, die erhielt völlig übertriebene Entschädigungen, um sich einige Tage in Straßburg aufzuhalten.
    Aber die Belgier sind es gewohnt, alles drei- bis sechsfach zu finanzieren.

  2. Peter-Paul Strenglinsky

    Sind wir doch mittlerweile gewohnt, den Überfluss. Sehteuch mal das Politikerkarussel nin Belgirn an. Jede Menge Regierungen und Parlamente, jede Menge Parteien, jede Menge Politiker, jede Menge Nebenjobs, jede Menge Personal, jede Menge Nebeneinkünfte, Hohe Diäten, Vergünstigungen und zuletzt Renten. Alles bezahlt durch den Steuerzahler! Keiner von denen käme mal auf die Idee den Selbstbedienungsladen zu kontrollieren, zu stoppen!? Nein, im Gegenteil, immer noch mehr von den Leuten werden eingestellt! Ein Fass ohne Boden! Grausam!

  3. Krisenmanagement

    Mittlerweile frage ich mich, ob wir uns die EU noch leisten können. Es wurde denke ich schon von einigen Abgeordneten so etwas gefordert. Dieser teure Apparat verprasst viel Geld für nichts. die Lobbyisten geben sich die Klinke in die Hand. Eine demokratische Veranstaltung ist dieses Parlament nicht. Posten werden seitens der Regierenden besetzt. Die Kommissionspräsidentin von der Leyen ist ein negatives Beispiel.
    Wir müssen uns fragen, was macht der EU Abgeordnete für uns bei der EU? Seine Vorstösse zur Impfung waren ein riesengrosser Fehler. Danach verzog sich Arimont ins Private. Davor hatte er viele persönliche Momente mit den Ostbelgiern auf Facebook und Co. geteilt. Medizinische Empfehlungen gehören nicht in den Aufgabenbereich eines EU Abgeordneten. Dieses grosse bodenlose Fass soll immer weiter vergrössert werden. Die Ukraine soll auch bald zu uns stossen. Wollen wir wetten es wird sich nichts ändern bei der EU.

  4. Corona2019

    Und das im Zeitalter der:
    – alles möglich Kommunikation –

    Bestimmt kommen bald wieder Werbesprüche aus der Politik dass man für den Bürger 5G zur Verfügung stellen wird.
    Selber möchte man anscheinend keine moderne Technik nutzen, man reist lieber auf Kosten des Steuerzahlers hin und her , mit welchem Verkehrsmittel auch immer.
    Flugverbindungsmöglichkeiten gibt es ja auch nahe Straßburg nach Brüssel und umgekehrt.
    Notfalls lässt man sich nach Stuttgart oder dem Basel Mulhouse Airport eskortieren.
    Da haut man mal eben tausende Liter Kerosin raus um mit jemanden zu reden, den man offensichtlich nicht versteht, bzw nur wenn es dabei etwas Leckeres zu essen gibt und man gemeinsam am Tisch sitzt.
    Bedenklich ist auch dass man dort über europäische gemeinschaftlichkeiten , Projekte und Freundschaften diskutiert , sich aber seit langem nicht einig wird wo denn darüber diskutiert werden soll.
    Ist das nicht der beste Beweis dass die EU in manchen Dingen nur eine künstliche erschaffene Blase zu bieten hat ?
    Hoffentlich Lachen außerhalb der EU andere Länder nicht zu laut über diese Unstimmigkeiten, eine Blase verträgt ja Erschütterungen nur schlecht .

  5. Waren das doch noch schöne Zeiten als jedes Land noch sein eigenes Süppchen innerhalb seiner Grenzen gekocht hat . Es bewahrheitet sich immer mehr , das viele Köche bekanntlich den Brei verderben .

  6. Skeptiker

    „Waren das doch noch schöne Zeiten als jedes Land noch sein eigenes Süppchen innerhalb seiner Grenzen gekocht hat .“
    Ja, das waren noch schöne Zeiten, als „Deutschland“ noch als „Heiliges Römische Reich Deutscher Nation“ aus über 300 territorialen Einheiten aller Größenordnungen bestand, die jede ihre eigene Landesgrenze mit Zoll- und Mautstationen (etwa auf dem Rhein) hatte und ihr eigenes Süppchen kochte.

    Es waren auch schöne alte Zeiten in den Fünfzigern, als man an der Grenze zwischen B und D vom Zoll auf Kaffee und Butter gefilzt wurde, als manche Grenzübergänge ganz geschlossen waren und man lange Umwege in Kauf nehmen musste.
    Als Telefonieren ins und aus dem Ausland sündhaft teuer war, als vor jeder Fahrt umständlich Franken in D-Mark gewechselt werden mussten. Vor einer Fahrt ins beliebte Südtirol musste man sich zudem noch mit Schilling und Lira eindecken, die man dann im Brustbeutel versteckte, wobei man dabei zu viel oder zu wenig umtauschte und die Banken jedes Mal saftige Gebühren kassierten.

    Es waren auch schöne Zeiten, als Weltreise und Abenteuer schon begannen, wenn der heimische Kirchturm am Horizont verschwand und wir beim jährlichen Schulausflug etwa nach Valkenburg oder Moresnet sangen: „Nun ade du lieb‘ Heimatland…“
    Schön war diese Zeit, sie kommt nicht mehr…

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