„Wir wollen keine Mauer am Garnstock“, beteuerte einst der ehemalige Eupener Schöffe und Ratspräsident Kurt Ortmann (CSP), der stets großen Wert darauf legte, dass mit dem Ausbau der Autonomie der DG die Kontakte zur Wallonie und insbesondere zu den frankophonen Randgemeinden nicht abbrechen.
Wenn es nach der Vivant-Fraktion im PDG geht, kann man heute feststellen, dass sich die DG „immer mehr von den umliegenden Randgemeinden absondert und kaum noch Kontakte, geschweige denn eine Zusammenarbeit pflegt“.
Schuld daran ist nach Meinung der beiden PDG-Abgeordneten Michael Balter und Alain Mertes das von der DG-Regierung von Ministerpräsident Oliver Paasch und den Mehrheitsparteien ProDG, PFF und SP betriebene Verwirrspiel um die Standortmarke „Ostbelgien“. Denn der Begriff „Ostbelgien“ werde je nach Blickwinkel des Betrachters unterschiedlich definiert.
Für viele umfasse dieser Begriff neben den neun deutschsprachigen Gemeinden auch die angrenzenden Gemeinden von Bleyberg, Welkenraedt, Baelen, Weismes, Malmedy, Stavelot, Trois-Pont, Vielsalm und Gouvy, so Vivant in einer Pressemitteilung.
In manchen, oftmals ausländischen Medien werde der Begriff sogar verwendet, um das Gebiet östlich von Verviers zu bezeichnen.
In der politischen Sprache von Mehrheit und Regierung beziehe sich „Ostbelgien“ lediglich auf das Territorium der DG – und dies se in den Augen von Vivant falsch. Denn: „Ostbelgien ist bekanntlich größer als die DG.“
„Wir sind der Auffassung, dass das plumpe Auftreten der Regierung, die sich und das Ministerium ja mittlerweile sogar als ‚ostbelgisch’ bezeichnet, kaum zur Verbesserung der Beziehungen zu den Randgemeinden beigetragen hat. Auch die teils sehr aggressiv geführte Marketingkampagne auf allen Kommunikationskanälen, die von Teilen der Bevölkerung als ‚Gleichschaltung‘ und ‚Propaganda’ beschrieben oder schlicht als ‚aufdringlich‘ wahrgenommen wurde, trägt hierzu ihr Übriges bei.“
Immer weniger Kontakte zu Frankophonen
Vivant verweist darauf, dass der Tourismusschöffe der Gemeinde Weismes im Anschluss an die Launch-Veranstaltung der Standortmarke im März 2017 erklärt habe, dass es immer weniger Kontakte zwischen den deutschsprachigen und den frankophonen Nachbarn gebe, was einerseits durch das Sprachenproblem begünstigt, aber andererseits vor allem durch die vermehrten Autonomiebestrebungen seitens der DG hervorgerufen werde, obschon sich die frankophonen Randgemeinden auch als Teile von „Ostbelgien“ betrachteten.
Man könne sich des Eindruckes nicht erwehren, dass es der deutschsprachigen Regierung gar nicht mehr an einer Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen der DG und ihren Randgemeinden gelegen sei, so Vivant, ja sich die Randgemeinden von der bisherigen Durchführung der Marketingstrategie der DG-Regierung eingeschüchtert fühlten.
Abschließend hieß es in der Pressemitteilung: „Die Vivant-Fraktion ist der Auffassung, dass der momentane politische Kurs der Regierung und der Mehrheitsfraktionen, der einzig auf die Autonomieerweiterung unserer Gemeinschaft und somit auf den Machtausbau der Regierung ausgerichtet ist, den Beziehungen zu den frankophonen Randgemeinden nachhaltig schadet und von einem Großteil der Bevölkerung der DG nicht getragen wird.“
Vivant sei der Auffassung, dass man auf verschiedenen Ebenen mit den Randgemeinden besser zusammenarbeiten sollte, anstatt sich mehr und mehr abzugrenzen. „Wir hatten gewachsene Gemeinsamkeiten, und diese sollte man pflegen und fördern, wie beispielsweise in der Kinderbetreuung, im Schulbereich, in der Ausbildung, im kulturellen Sektor, etc.“
Balter und Mertes: „Wir hoffen, dass ein Umdenken bei den Verantwortlichen stattfindet, denn man darf nicht vergessen: Ostbelgien ist größer als die DG.“ (cre)
Ja schon traurig, damals blühte noch das Leben in Malmedy, mittlerweile ist ja so trostlos geworden…..aber seitdem es Eupen gibt, verfällt diese Stadt, ähnlich wie Detroit……
Wenn Malmedy trostlos ist und Eupen verfällt, dann darf man aber von Sankt-Vith gar nicht erst reden.
Ist doch klar da unser Miniserquartett doch viel lieber nach Berlin und Südtyrol fährt als nach Stavelot oder Vielsalm. Letzere Fahrten sind denen doch viel zu kurz, viel zu simpel.
Überhaupt wird unsere Miniecke hier um einige Nummern zu gross gemacht und raus gesteckt!
Da wird dermassen die Buttertrommel gerûhrt das nur mehr Quark rauskommt!
Es wäre viel besser, das ganze wäre beim Erstehen um einiges normaler gehandhabt worden, so das niemals „ein Furz ein Donnerschlag“ sein kann!?
Hier ist die typische Bezeichnung vom „kleinen GERNEGROSS“ Fakt und Realität!
Eine teure noch obendrauf!
Wer kanns berappen?
Der doofe Steuerzahler!
Sinnloser Kommentar, aber mit dem ersten Satz bin ich einverstanden.
Faktisch sind wir die deutsche Minderheit in Belgien. Da sich das aber für jeden Belgier wie eine Provokation anhört, ist uns der Zungenbrecher deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens eingefallen. Unser Landstrich hat aufgrund der Historie keinen Eigennamen und die Grenzen sind teils fließend, da die Muttersprachlichen Schwerpunkte in verschiedenen Orten von deutsch zu französisch wechselten. Daher ist der Begriff Ostbelgien, dies dann auch konsequent in deutsch geschrieben, ein perfekter Begriff. Es zeigt das wir Belgier mit deutscher Sprache sind und ist nunmehr der bislang beste Versuch einen Eigenbegriff für unseren Landstrich zu schaffen. Die angrenzenden französischsprachigen Gemeinden könnten ja ausnahmsweise mal versuchen selbst etwas mehr germanophone zu werden ( letzteres war ein Witz ).
Sie verkennen die Problematik bzw. haben sie nicht verstanden. Der Begriff Ostbelgien kann nicht für die Deutschsprachige Gemeinschaft genutzt werden, da er seit Jahrzehnten mehr umfasst als die 9 deutschsprachigen Gemeinden. Mindestens gehören Malmedy und Weisnes dazu.
Die Regierung der DG hat eine offene Standortmarke „Ostbelgien“ geschaffen, der sich auch weitere Gemeinden anschließen können. (z. B. Bleyberg, Welkenraedt, …)
Weil dies so ist verbietet sich der Begriff Ostbelgien jedoch für die Institutionen der DG. Würde man nämlich die Bezeichnung Ostbelgische Regierung oder Ostbelgisches Parlament nutzen, müsste angenomnen werden, dass die DG logischerweise auch für diese Geneinden zuständig ist. Das Ostbelgien-Marketing ist nicht kohärent und die – verspätete – Kritik von Vivant berechtigt.
Nun müsste erst mal geklärt werden, ob die genannten wallonischen Gemeinden „Randgemeinden“ der DG oder eher „angrenzende“ Gemeinden sind.
So gab es früher in Deutschland „Zonenrandgebiete“, die selbstverständlich Tel der BRD und nicht der DDR waren.
Ob Malmedy, Weismes usw. sich wirklich als Randgebiete der DG sehen, darf doch sehr bezweifelt werden.
Es ist halt alles eine Frage des Blickwinkels…
Eine vernuenftige Zusammenarbeit erfordert 2 Parteien die auf AUGENHOEHE verhandeln. Wer die Nachkriegszeit bis weit in die 80ziger Jahre hinein erlebt hat, musste feststellen dass unsere wallonischen politischen Freunde erhaben ueber alles gestanden haben und der Ostkantoenler zu gehorchen hatte. Die umliegenden wallonischen Gemeinden haben m. E. nie viel Sinn fuer Kooperation gehabt. Daher ist die Auffassung von Vivant unverstaendlich.
Vivant weiss doch überhaupt nicht, was sie vom Stapel lassen. Unfundierte, historisch unbewiesene und wahrheitsferne Latrinenparolen, um Stimmung zu machen. Der Wähler wird allerdings schlau genug sein, die Spreu vom Weizen zu trennen. Bei der Spreu hat der Wind bekanntlich leichtes Spiel.
In Sourbrodt-Bahnhof stand lange Zeit ein Schild mit der Aufschrift: „Ici terre wallonne“.
Was Balter da wieder vom Stapel gelassen hat, ist wohl eher kaufmännisch gedacht: Hergersberg als Einkaufsziel für Kunden aus den wallonischen Randgemeinden. Dabei ist ganz Ostbelgien ein Randgebiet, sowohl der Wallonie als auch von Belgien.
Bis zum Bahnhof hat man deutsch gesprochen, ab Kirche war französisch.
WalloNie :))
Da sollte OD aber schnellsten auf den Zug aufspringen. Sonst droht nach Balter‘s Machtergreifung die Zwangsumbenennung in DGD. Erste Massnahmen: Artikel aus den wallonischen Nachbargemeinden, in französischer Sprache (oder um den regionalen Charakter zu unterstreichen in den entsprechenden wallonischen Dialekten), das Forum sollte auch entsprechend geöffnet werden.
OD steht doch da beim „lebhaften“ Ideengeber von 10% (gefühlt 20%) seiner Artikel in der Schuld.
Komme gerade aus dem Urlaub zurück….in Südfrankreich kennt man Ostbelgien überhaupt nicht….die halten uns alle für DEUTSCHE….
Da gibt’s nur eines: Nächstes Jahr ein Sommerfest dort organisieren.
Aber im Ernst: Nicht nur in Südfrankreich, sondern auch hier in unserer unmittelbaren Nähe haben die Menschen nur eine höchst verschwommene bis gar keine Kenntnis von „Ostbelgien“.
Die DG sieht sich in Festtagsreden so gerne als Bücke zwischen der romanischen und der germanischen Welt. Diese Brücke steht aber ziemlich allein mitten im Fluss, da an beiden Enden die Auffahrten fehlen. Oder kann mir jemand das Gegenteil beweisen?
Hat jemand schon eine (vernünftige) französische Übersetzung von diesem eher falschen Begriff („Ostbelgien“) gesehen? Belgique de l’Est (wie Allemagne de l’Est) oder Belgique orientale wie früher Pakistan oriental …? LOL
Das braucht man nicht zu übersetzen, ebensowenig wie Wallonie. Außerdem ist der ganze Brösel hier doch nur inszeniert, damit man wieder über die ostbelgische AfD redet. Provozieren, Auffallen, Hauptsache, irgendwer redet über einen. Der kleine ostbelgische Gauland hatte das Syndrom schon heftig früher in der Schule und im Schülerbus. Passt aber sehr gut in die ostbelgische „Presse“landschaft.
Hab’s schon einmal vorgeschlagen : Belgisch Deutschland — Land und Sprache sind definiert…
satierie müssen sie aber als solche erkennbar machen, sonst glaubt das noch jemand ernsthaft :-)
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Warum „satierie“?? : Kommen Sie nie aus Luxemburg und sehen das Schild „Bienvenue au Luxembourg belge“ ? Warum gibt’s belgisch Limburg ?