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Profitiert Ostbelgien vom Klimawandel? Immer mehr ausländische Touristen verbringen Urlaub in der DG

Der Radtourismus ist für Ostbelgien sehr wichtig: Die Vennbahnroute ist mit ihren moderaten Höhenunterschieden ideal für den Familienausflug per Rad. Foto: vennbahn.eu

Hitzewellen in Spanien und Italien, Waldbrände in Griechenland und Portugal: Beliebte Reiseziele im Mittelmeerraum leiden unter den hohen Temperaturen. Zieht es Urlauber künftig in nördlicher gelegene Länder in Europa statt ans Mittelmeer? Profitiert womöglich sogar der Tourismus in Ostbelgien vom Klimawandel?

Für eine klare Trendwende ist es noch zu früh. Tatsache ist aber, dass zunehmend auslândische Touristen in Ostbelgien ihren Urlaub verbringen, wie aus dem von DG-Minister Gregor Freches veröffentlichten Jahresbericht über den Tourismus in den neun DG-Gemeinden im Jahre 2024 hervorgeht.

Nach dem Rekordjahr 2023 haben sich die Zahlen touristischer Ankünfte und Übernachtungen in der DG im letzten Jahr auf hohem Niveau stabilisiert. Trotz eines leichten Rückgangs liegen sie immer noch vor den Zahlen 2022. Positiv ist auch, dass zunehmend ausländische Touristen einen Urlaub in der Region verbringen.

Tourismusminister Gregor Freches (PFF) im Parlament der DG. Foto: Patrick von Staufenberg

Mehr als 230.000 Ankünfte verzeichneten die Anbieter in der DG im vergangenen Jahr (2023: 239.000 Ankünfte). Diese entsprechen mehr als 569.000 Übernachtungen (2023: 577.000). Damit kommen auf einen Einwohner der DG knapp drei Touristen (2,7). Die Einnahmen aus dem Übernachtungstourismus betrugen im Jahr 2024 knapp 59 Millionen Euro (58.846 Millionen Euro).

„Die Zahlen zeigen eindeutig: Ostbelgien hat sich über die Grenzen hinweg als Tourismusregion etabliert. Unser Ziel ist es nun, weiterhin touristisch und strategisch zukunftsfähig zu bleiben. Das zeigt unsere Tourismusstrategie, die wir gemeinsam mit allen Tourismusbetrieben- und Akteuren in Ostbelgien auf die Beine gestellt haben“, so Tourismusminister Gregor Freches (PFF).

Die Entwicklung belegt, dass die Zunahme an Übernachtungsgästen mehr ist als ein Trend: In den vergangenen zehn Jahren haben die Übernachtungen in der DG um knapp 53,4 Prozent zugenommen. Insbesondere in den vergangenen Jahren ist der Anteil der ausländischen Gäste kontinuierlich gestiegen, auf knapp die Hälfte aller Übernachtungen.

„Der stetige Anstieg der internationalen Gäste zeigt, dass Ostbelgien nicht nur bei den Einheimischen, sondern auch über die Landesgrenzen hinweg als attraktive Urlaubsregion wahrgenommen wird“, betont Minister Freches weiter.

(Zum Vergrößern Bild anklicken) Ankünfte und Nächte 2024 im Vergleich zu den
Vorjahren: IWEPS, DgG Worriken. Quelle: Kabinett Freches.

Die Gemeinden Bütgenbach (+8.400), Eupen (+2.538) und Büllingen (+2.140) konnten bei den Übernachtungen im Vergleich zu 2023 zulegen. Auch Kelmis und Lontzen verzeichnen eine leichte Steigerung, da hier einige neue Ferienwohnungen das Angebot an den Gast erweitern. Nahezu unverändert zum Vorjahr ist unterdessen die durchschnittliche Verweildauer von 2,45 Tagen (2023: 2,4).

– Zahlen für Ostbelgien: Zur Destination Ostbelgien gehören auch die Gemeinden Malmedy und Weismes. Beide Gemeinden sind touristisch stark. Auf Ebene der Destination Ostbelgien tragen sie zu nahezu der Hälfte aller Übernachtungen bei.

In 2024 zählte Ostbelgien (also mit Malmedy und Weismes) insgesamt über 973.000 Übernachtungen und über 385.000 Ankünfte. Die Einnahmen aus dem Übernachtungstourismus betrugen über 100 Millionen Euro (100.569.273 Euro). In Ostbelgien kommen damit 3,7 Touristen auf einen Einwohner.

– Zuwächse in fast allen Unterkunftskategorien: Teilt man die Übernachtungszahlen auf die verschiedenen Unterkunftskategorien auf, wird deutlich, dass im Einzugsgebiet des „Hauses für Tourismus Hohes Venn-Ostbelgien“ (die neun deutschsprachigen Gemeinden sowie Malmedy und Weismes) die Ferienwohnungen die größte Rolle spielen. In dieser Kategorie gab es erneut einen leichten Zuwachs. Um ein Drittel zulegen konnten die Gruppenunterkünfte (+35.986). Auch die Hotelbetriebe hatten in 2024 mehr Übernachtungen als im Vorjahr. Einbußen hingegen gibt es bei den Campingplätzen und Gästezimmern (Bed&Breakfast/B&B).

(Zum Vergrößern Bild anklicken) Grafik: Kabinette Freches

Kapazitäten: Die Gesamtzahl der touristischen Unterkünfte in der DG steigt seit Jahren an: Während 2019 noch 318 touristische Unterkünfte im Ministerium der DG registriert waren, waren es 2024 bereits 569 Betriebe mit über 7.000 Betten (7.159). Der Anstieg ist fast ausschließlich auf Ferienwohnungen zurückzuführen.

Die Zahl der Hotels und Campingplätze ist leicht rückläufig. Umso wichtiger ist es, dass die Hotelbetriebe dennoch mehr Übernachtungen generieren. „Mit dem Wachstum der touristischen Infrastruktur stellen wir sicher, dass Ostbelgien für verschiedene Zielgruppen attraktiv bleibt – vom Individualreisenden bis zur Großfamilie“, erklärt Minister Freches.

– Juli und August mit den meisten Übernachtungen: Auch in Ostbelgien gehören natürlich die Ferienmonate zur Hochsaison. Vor allem bei den Übernachtungen geht die Kurve in Juli und August deutlich nach oben. Viele Gäste verbringen ihren Jahresurlaub in Ostbelgien, sodass in den Monaten Juli undicht August die Verweildauer mit drei Nächten pro Aufenthalt über dem Durchschnitt liegt. (cre)

8 Antworten auf “Profitiert Ostbelgien vom Klimawandel? Immer mehr ausländische Touristen verbringen Urlaub in der DG”

  1. Der lachende Vagabund

    Natürlich! Alles bestens und sehr gut! So heisst es schon seit Jahren. Diese Branche lobt sich gerne selber, dass war schon immer so, sehr selten war nichts falsch,aber immer richtig! So ist es auch in der Zukunft, wenn da Millionen in Worriken rein gepumpt werden!? Die anderen Gemeinden können gerne dabei „in die Luft schauen“!? Und dass trotz eines bestehenden und horrenden Schuldenstands!?

  2. Ich persönlich kenne in der Tat Leute, die keinen Bock mehr haben auf einen Urlaub in der Affenhitze in Italien, Südfrankreich oder Spanien, sondern lieber in der Bretagne oder in Holland Urlaub machen. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass Flamen oder Niederländer den Charme unserer Gegend neu entdecken mit Spaziergângen im Schatten des Waldes, Erholung am Bütgenbacher See und gutem Essen.

  3. KLARTEXT

    Touristen ? Na ja, zumindest auf diese hochnäsigen Deutschen Spinner können wir gerne verzichten ! Die will hier eh keiner haben !

    Wir sollten Eintritt von Deutschen verlangen, ( 10000€ pro Tag ) bis die Deutschen ihre Schuld uns gegenüber beglichen haben !!

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