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Ukraine: Putin will mit seinem „Stromterror“ eine neue Flüchtlingskrise in der Europäischen Union auslösen

26.10.2022, Ukraine, Kiew: Menschen gehen in der Dämmerung über den Platz der Unabhängigkeit. Wegen der Schäden am Stromnetz durch russischen Beschuss wurden am 25.10.2022 in allen ukrainischen Regionen erneut stundenweise der Strom abgeschaltet. Foto: Andrew Kravchenko/AP/dpa

Seit mehr als drei Wochen greift Russland zivile Infrastruktur in der Ukraine an. Die Versorgung mit Trinkwasser und vor allem mit Strom wird immer prekärer. Die Ukraine sieht dahinter einen perfiden Plan: Menschen gen Westen treiben, um so die EU zu destabilisieren.

Nach russischen Raketenangriffen auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine ist es in der Hauptstadt Kiew und sechs weiteren Regionen zu Einschränkungen bei der Stromversorgung gekommen.

Der Strom werde für Kunden zeitlich gestaffelt abgeschaltet, teilte der Energieversorger Ukrenerho am Dienstag in Kiew mit. Betroffen seien auch die Regionen Tschernihiw, Tscherkassy, Schytomyr sowie Sumy, Charkiw und Poltawa. Die Ukraine wirft Russland „Energieterror“ vor mit dem Ziel, die Menschen in Dunkelheit, Kälte und Angst zu stürzen. Kremlchef Wladimir Putin wolle so Menschen in die EU treiben, um dort die Lage durch eine Vielzahl an Flüchtlingen zu destabilisieren, heißt es in Kiew. Unterdessen gingen die ukrainischen Getreideexporte gegen den Willen Russlands weiter.

31.10.2022, Ukraine, Isjum: Ein ehemaliger Stützpunkt der russischen Besatzer im Nordosten der Ukraine ist übersät mit Schrott aus zerstörter russischer Militärausrüstung . Foto: -/Ukrinform/dpa

Russland werde die Raketenangriffe auf die ukrainische Infrastruktur fortsetzen, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Damit würden «effektiv» Objekte zerstört und es werde das militärische Potenzial der Ukraine reduziert.

Schoigu teilte zudem mit, die Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten für den Kriegsdienst in der Ukraine sei abgeschlossen. 87.000 von ihnen seien inzwischen im Kampfgebiet. Die anderen würden weiter ausgebildet.

Die Bevölkerung der Ukraine muss schon seit Wochen mit Beschränkungen leben: Die Menschen sind aufgerufen, besonders während der Spitzenzeiten morgens und abends Strom zu sparen. Waschmaschinen und Heizungen sollen möglichst nur nachts laufen, unnötige Lichtquellen ausgeschaltet bleiben. In dem seit mehr als acht Monaten andauernden russischen Angriffskrieg gegen das Nachbarland ist die lebenswichtige Energie-Infrastruktur seit gut drei Wochen Hauptziel der Attacken. (dpa)

21 Antworten auf “Ukraine: Putin will mit seinem „Stromterror“ eine neue Flüchtlingskrise in der Europäischen Union auslösen”

  1. 9102Anoroc

    Putin bleibt ein Wiederholungstäter.
    Da kann man jetzt noch so viel reparieren oder der Ukraine Waffen liefern.
    Er hält an seinem Plan fest den Westen durch die Flüchtlinge zu überfordern und möchte so auch die ukrainischen Staatsbürger bei uns indirekt unbeliebt machen .
    Er wird keine Ruhe geben , da kann egal wer Friedensgespräche organisieren .
    Putin macht dann bestenfalls eine freundliche Miene zum bösen Spiel.
    Auf das ehrenwort eines Diktators kann man pfeifen , das war schon immer so, und wird sich wohl auch nicht ändern.

  2. Zuwanderer

    Die steigende Zahl an „Flüchtlingen“ oder wir immer man es auch nennen mag haben wir einzig und alleine der europäischen Einwanderungspolitik zu verdanken,und sonst niemandem….

    • Joseph Meyer

      @Zuwanderer
      Dass der „Westen“ im Allgemeinen und die EU im Besonderen mit ihrer Wirtschafts- und Handelspolitik die Flüchtlingsströme aus Afrika in Richtung Europa anheizte, das war schon vor langen Jahren deutlich, denn die Staaten in Afrika wurden und werden weiterhin durch die abgeschlossenen Handelsverträge „kolonial“ ausgebeutet. Hinzu kommt die allgegenwärtige Korruption, die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Gruppen befeuert durch die Waffenlieferungen aus dem Westen, die Klimaerwärmung, die vielen Fehler im Umgang mit dem Trinkwasser, mit den Böden, usw.
      Dabei könnte der afrikanische Kontinent mit dem riesigen Potential an Sonnenenergie energetisch unabhängig sein und mit einem sorgfältigen Umgang mit dem vorhandenen Wasser ein Paradies werden … wenn, ja wenn der „Westen“ das so wollte und unterstützen würde, wenn die Korruption auf beiden Seiten beendet würde. Siehe ”What is happening in our world?” (*)
      Und wenn Kriege im 21. Jahrhundert einfach nicht mehr stattfinden würden, denn wir haben alle nur diesen einen, tollen und zerbrechlichen blauen Planeten, und wir brauchen unsere ganze Energie, um ihn zu schützen!

      (*) https://stopworldcontrol.com)

    • Ermittler

      Seh´ ich genau so. Deutschland kann den Hals nicht voll kriegen mit Flüchtlingen. Angeblich brauchen die pro Jahr 400.000 Arbeitskräfte, wobei doch die Deindustrialisierung Deutschlands weiter fortschreitet, siehe BASF und andere werden wohl folgen.

  3. Valentin Rybakov ist Ständiger Vertreter von Belarus bei der UNO:

    „Ich möchte mich an diejenigen wenden, die diese Sanktionen entwickeln und umsetzen. Sie berauben Menschen ihres grundlegenden Rechts auf Leben, aber dann haben Sie die Frechheit, uns zu sagen, wie wir die Menschenrechte nach Ihrem – natürlich – Verständnis respektieren sollen.

    Früher oder später werden Sie einfach weggefegt werden, entweder von Ihrem eigenen Volk oder von den Millionen, die aus den Ländern, die Sie heute zerstören, zu Ihnen kommen werden.

    Und diese Menschen werden nicht wegen der mythischen Menschenrechte zu Ihnen kommen, wie Sie sie verstehen, sondern wegen eines Stücks Brot, um ihre Familien, ihre Kinder zu ernähren.

    Und Sie, so denke ich, werden in die Geschichte eingehen, nicht als Politiker, sondern als Verbrecher und Serienmörder!“

  4. Marcel Scholzen Eimerscheid

    Am Ende des zweiten Weltkrieges machten die Deutschen das gleiche. Während die Wehrmacht an Gelände verlor, terrorisierten die Deutschen mit V1 und V2 das von Alliierten eroberte und kontrollierte Gebiet. Ein Schwerpunkt war London. Genutzt hat es den Deutschen nichts.

  5. Ermitler

    War doch abzusehen ,wenn die Orkreiner nicht verhandeln wollen mit den Russen über die besetzte Gebieten . Er wird kurz oder lang das ganze Land in schutt und asche legen und dann was haben Sie denn?
    Und wir haben als belohnung nicht nur die ganze Flüchtlinge an Hals ,werden auch hier viele unruhen entstehen und dann.

    • 9102Anoroc

      @ – Ermitler 10:26

      Unruhen entstehen dadurch, wenn Menschen das Gefühl haben dass man ihnen was nimmt.
      Beim Verlust des Arbeitsplatz ist dieses Gefühl wohl am stärksten.

      Es hatte aber bis jetzt niemanden interessiert , dass Teile des geldgierigen Abschaums aus der Wirtschaft hiesige Arbeitnehmer durch osteuropäische Arbeitnehmer ersetzt hat , mit dem Ziel sich persönlich zu bereichern und der perversen Rechtfertigung für dieses Handeln , sich als Gutmenschen präsentieren möchte.
      Gutmenschen? nein, leider nicht.
      Man schaltet sich die Konkurrenz aus , indem man osteuropäische Mitarbeiter ausgebeutet hat und es noch immer so praktiziert.

      Die Politik duldete das Spiel , einerseits durch geflossenen Bestechungsgelder , andererseits durch Politiker die ihm Irrglauben waren , dass man nur so die Preise der Endprodukte für die hiesigen Konsumenten noch bezahlbar machen kann , wobei man schon völlig naiv sein muss.
      – Auch im Glauben zu sein , das wenn Produkte aus weit entfernten Ländern importiert werden, die Wirtschaft bei uns dadurch besser funktioniert , zeigt wie naiv man von politischer Seite dem Treiben der Wirtschaft zu sieht, oder im Falle von Bestechung lieber die Augen schließt.

      Die Flüchtlinge an Hals ? wie sie meinen.
      Ja die haben wir am Hals , die sind aber genauso Opfer wie die osteuropäischen Mitarbeiter die hier ausgebeutet werden , nur mit dem Unterschied dass in diesem Falle ein Diktator diesen Leuten wirklich alles genommen hat.
      Man muss also differenzieren zwischen Abschaum und Abschaum?
      Nein , eigentlich nicht , es geht sich wie immer um Macht und Geld , bei dem der Normalbürger sich zwar noch! beim zusehen äußern darf , die Frage ist wie lange noch.
      Opfer sind in diesem Falle Leute die man aus anderen Ländern hier am Arbeitsplatz ausbeutet , oder noch schlimmer , zu uns treibt weil jemand in Kindergarten Manier ein Stückchen Land haben möchte.
      In beiden Fällen darf man die Schuld nicht bei den Opfern suchen , sondern muss gemeinsam gegen Systeme sein , die dazu beitragen das am Ende nur noch eine Handvoll Leute existiert , die Wirtschaftlich und Politisch die eigenen Interessen verfolgen und uns damit in Armut, kriege und somit ins Elend stürzen.
      Wer jetzt gegen eine Aufnahme der Flüchtlinge ist , hat nicht verstanden dass die geflüchteten keinen Beitrag zum Krieg geleistet haben.
      Oder im anderen Fall , wer gegen die Leute aus der Ferne persönlich ist, die hier Arbeitsplätze wegnehmen , hat nicht verstanden dass es am korrupten System des Abschaums liegt und nicht an den Menschen die ausgebeutet werden.

      Die Schere spreizt sich immer mehr, wir müssen von beiden Seiten an den unteren Enden drücken damit sie sich auf Dauer wieder schließt.
      Auch die Justiz hat hier ihren Beitrag zu leisten und nicht wie in manchen Fällen den Kopf in den Sand zu stecken.
      Geschieht das nicht , befürchte ich dass in ferner Zukunft verschiedene Gruppierungen versuchen werden Recht und Ordnung selber in die Hand zu nehmen und das bedeutet Krieg .

  6. Anonymos

    Stromterror ? LOL
    Dass nennt man strategische Kriegsführung.

    Infrastrucktur, Komunikation, Versorgung, Verkehr, etc. wird lahmgelegt und wenn der Gegener am Boden liegt geht es erst richtig los.

    Was Putin macht, ist nur der Anfang ! Das Böse Ende ( erwachen von den Realitätsflüchtlingen ) kommt noch !

    Ungeachter wer der Aggresor oder der Böse ist.

    DE die EU liegt doch durch die ganze Sache finanziell, materiell und sozial schon am Boden, im Ernstfall können die sich eh schon nicht mehr wehren. kein Geld mehr, keine Waffen mehr, usw.

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