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Schwimmen unsere Kinder weniger gut als früher? Thema im PDG

Illustrationsfoto: Shutterstock

Mit dem Schwimmunterricht an den Schulen der DG bzw. mit den Schwimmfähigkeiten der ostbelgischen Kinder befasste sich der Ausschuss III des DG-Parlaments in seiner Fragestunde von Donnerstag.

Anlass war eine Frage des Vivant-Abgeordneten Alain Mertes an den für Unterricht zuständigen Minister Harald Mollers (ProDG).

Mertes griff die Aussage eines Bademeisters des Sportzentrums Worriken auf, der anlässlich des Schwimm-Marathons im BRF gefragt wurde, wie es um die Schwimmfähigkeiten der Kinder stehe, und wie folgt antwortete: „Weniger gut als früher, weil die Eltern mit ihren Kindern weniger ins Schwimmbad gehen. Das merkt man. Die Kinder haben Angst, ins Wasser zu gehen. Sie haben aber das Glück, hierhin kommen zu können. Wir versuchen, ihnen die Angst zu nehmen.“

Harald Mollers, Minister für Ausbildung und Unterricht. Foto: Gerd Comouth

Eine Sportlehrerin aus der Gemeinde Bütgenbach wurde in dem Beitrag des BRF mit den Worten zitiert: „Es wäre wahrscheinlich von Vorteil, wenn die Eltern auch noch nach der Schule mit den Kindern ins Schwimmbad gehen, damit die Kinder sich ans Wasser gewöhnen können, und wenn sie vielleicht auch noch zusätzlich einen Schwimmkurs besuchen.“

Deshalb wollte der Abgeordnete Mertes von Minister Mollers u.a. wissen, wie es um den Schwimmunterricht an den Primarschulen der DG stehe und was getan werde, um die Schwimmfähigkeit der Schüler und Schülerinnen zu verbessern.

Schwimmkompetenzen werden gefördert

Mollers betonte in seiner Antwort, dass in der DG nicht dekretal festgehalten worden sei, wie viele Schwimmstunden es wöchentlich für die Schüler geben sollte. Außerdem gebe es keine Testungen, um sich ein genaueres Bild vom effektive Leistungsstand der Schüler im Schwimmen machen zu können.

Ministerpräsident Oliver Paasch und die Regionalabgeordnete Jenny Baltus-Möres beim Schwimm-Marathon 2018. Foto: Gerd Comouth

Mollers: „Bei der Aussage der beiden von Kollege Mertes zitierten Personen handelt es sich meiner Ansicht nach um eine subjektive Einschätzung der Kompetenzen der Schüler, die möglicherweise bei dem ein oder anderen Schüler stimmen kann. Allerdings kommt den Eltern ebenfalls eine wichtige Rolle zu, indem sie gerade mit jüngeren Kindern im kleinen, familiären Kreis das Schwimmbad regelmäßig besuchen und den Kindern die Angst vor dem Wasser nehmen.“

Schwimmen zählt laut Rahmenplan Sport zu den sechs „tätigkeitsbezogenen Kompetenzerwartungen“ der Primarschule und ist ein verpflichtender Bestandteil des Unterrichts in der Unter- und Mittelstufe. In der Oberstufe ist der Schwimmunterricht hingegen nicht mehr obligatorisch.“

Allerdings, so Mollers, wird in vielen Schulen Schwimmen durchgehend bis Ende der Sekundarschule angeboten. Also würden die Schwimmkompetenzen der Schüler auch in der Sekundarschule weiter gefördert. So sei Schwimmen ebenfalls im Rahmenplan Sport für die Sekundarschule verankert. (cre)

 

18 Antworten auf “Schwimmen unsere Kinder weniger gut als früher? Thema im PDG”

  1. Wie Minister Mollers aussagte ist der Schwimmunterricht in der Primarschule Pflicht .Nochmalerweise lernt ein Schüler nach einem Jahr schwimmen . Sollte dies nicht der Fall sein gibt es genügend Möglichkeiten außerhalb der Schule Schwimmunterricht zu nehmen . Aber in der heutigen Zeit ist die Freizeitbeschäftigung so groß ,dass die fundamentalen Werte Nebensache sind .

  2. Alfons Van Compernolle

    Zu meiner Schulzeit, wenn auch schon lange her, hat kein Schueler/in die Schule verlassen ohne mindestens im Besitz eines sogenannten „Fadenschwimmerzugnisses“! Regelmaessiger Sport und Schwimmunterricht waren Pflicht ohne Ausnahme! Als ich vom Gymnasium ab ging, hatte ich den DLRG.-Leistungsschein in der Tasche! Ich habe es nie bedauert, wenn ich auch fuer Fussball / Handball und aehnliche Sportarten nie zu gebrauchen war.
    Warum heutige Schueler keinen ausreichenden Schwimmunterricht mehr erhalten bzw; die Teilnahme
    nunmehr freiwillig ist, erschliesst sich mir nicht , kann ein derartiger Unterricht doch Leben retten!

    • Wer angibt, hat.....

      „Als ich vom Gymnasium ab ging, hatte ich den DLRG.-Leistungsschein in der Tasche!“

      Den haben Sie auch noch! Dazu noch mehrere Ingenieur-Diplome und was sonst noch alles.
      Nur als kleiner Hinweis : der Ostbelgier mag nicht so gerne, wenn Leute so angeben, das liegt in seinem Naturell.

      • Alfons Van Compernolle

        Nein, Angeben oder sich aufspielen, liegt nicht in meiner Natur. Lernen um zu Verstehen , Zusammenhaenge erkennen, dass schon ! Nun , dass in Norddeutschland und ich denke wohl auch im Rest von Deutschland in den 1950 -1960-1970 Jahren in der Grundschule ( frueher Volksschule -Realschule ) Sport und regelmaessiger Schwimmunterricht angesagt war fanden wir damals normal. Das ich regelmaessig zum Schwimmen gegangen bin lag wohl auch daran, dass ich in Hamburg keine 500 Meter vom Volkspark Stadion entfernt gewohnt habe.
        Das habe ich auch auf dem Gymnasium beibehalten, Schwimmen.
        Ich bin oefters in Eupen, kenne also auch etwas die DG.-Mentalitaet , wobei mir Angabe mit meinen aus Interesse und Lernfreude erworbenen Diplomen fern liegt. Aber so mancher Mist den ich hier gelesen habe, verleitet mich auch mal ein paar Takte zu schreiben!
        Anbei, ich bin seit 2 Jahren Rentner und aus Interesse und noch funktionierendem Gehirn im 4 Jahr Jura an der Uni Gent ! Nur zum Mitschreiben, ich bin nicht mehr oder weniger Intelligent ,
        Charakterstaerker, als alle anderen Belgier auch. Ich Lerne nur eben sehr gerne dazu und tue etwas fuer mein altes Gehirn! R & R ( Ruhen und Rosten ) ist nicht mein Ding!

      • Alfons Van Compernolle

        Ja , Freischwimmer = 15 Min. am Stueck Schwimmen , vom 1 m Brett Springen , 10 m Tauchen
        nach 3 monatigem Schwimmunterricht einmal pro Woche.
        heute – 1 Seepferdchenabzeichen , selbige Begingungen.

        Fahrtenschwimmer: nach einem Jahr Schwimmunterricht.
        Brustschwimmen / Kraueln / Rueckenschwimmen / 4 Ringe aus 3m Tiefe nach oben holen /
        vom 3 m Brett Springen / 20 m Tauchen !
        Heute : 3 Seepferdchenabzeichen , selbige Bedingungen !!

        Ja und die DLRG .- Berechtigungen bedurften etwas laenger und wurden von der Schwimmlehrern der DLRG abgenommen ,gehoerten aber nicht zum schulischen Schwimmunterricht!

  3. Sockenschuss

    Ich vermute dahinter etwas gaaaanz anderes. Diese Aussage macht mich stutzig„Es wäre wahrscheinlich von Vorteil, wenn die Eltern auch noch nach der Schule mit den Kindern ins Schwimmbad gehen, damit die Kinder sich ans Wasser gewöhnen können, und wenn sie vielleicht auch noch zusätzlich einen Schwimmkurs besuchen.“
    Aha! Das könnte ein Versuch sein den Besuchszahlen des Wetzlarbades jetzt schon mal auf die Sprünge zu helfen. Denn jeder weiss doch, das die Kinder ständig im Internet surfen. Wer surfen kann, braucht nicht zu schwimmen!

  4. Vereidiger

    Meine Schulzeit verlief ohne Schulschwimmen – es existierte einfach noch kein Bad in einem brauchbaren Umkreis. Da war Schwimmenlernen Privatsache… Inzwischen gibt es überall ein Bad in der Nähe. Dass das Schwimmen im Kindesalter schulisch gefördert wird, ist eigentlich eine gute Sache. Doch wenn Kinder trotzdem nicht ordentlich Schwimmen lernen, sollte sich die Frage nach der Effizienz solcher Maßnahmen stellen.

    Leider ist es heutzutage so, dass Eltern aufgrund beruflicher Zwänge (aber auch aus anderen Gründen) viel weniger Zeit finden, um sich konsequent selbst um den Nachwuchs zu kümmern. Die Schulen müssen sämtliche Defizite richten. Da passt es ins Bild, dass sie sogar Aktivferien à la Schnee- und Seeklassen organisieren (müssen). Wir damals kannten nur einen Tagesausflug pro Jahr. Haben wir deshalb schlechter gelernt? Wohl kaum. Zugleich war die Schulzeit bedeutend kostengünstiger. Wie war das noch mit der Effizienz?

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