Notizen

NRW protestiert gegen die Reaktivierung von Tihange 2 [VIDEO]

Zeichnung: WDR

Dass der Reaktor 2 des AKW Tihange am Montagabend wieder hochgefahren wurde (siehe Bericht an anderer Stelle), ist in Nordrhein-Westfalen auf scharfe Kritik gestoßen, wie aus einem ausführlichen Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hervorgeht.

Er halte es für einen großen Fehler, die umstrittenen Kraftwerksblöcke Tihange und Doel bei Antwerpen wieder ans Netz zu geben, zitierte dpa den nordrhein-westfälischen Wirtschafts- und Energieminister Garrelt Duin (SPD).

„Diese Kraftwerke genügen nicht im Geringsten unseren Sicherheitsanforderungen und stellen eine Gefährdung für die Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen dar“, forderte Duin. Die Bundesregierung solle deshalb Druck auf die belgische Regierung ausüben.

NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) wirde ebenfalls zitiert. „Die belgische Regierung spielt russisches Roulette, denn Tihange ist ein Bröckel-Reaktor, der keine 100 Kilometer von der Landesgrenze entfernt ist. Seit Jahren nehmen die Probleme in der Anlage zu“, so Remmel. Zeitweise sei sogar radioaktives Wasser an einem Abklingbecken ausgetreten.

100.000 Unterschriften

Der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp (CDU) forderte eine internationale Sicherheitsüberprüfung von Tihange. „Es gibt ein Kraftwerk mit offensichtlichen Mängeln und keine schlüssige Antwort darauf, dass es 100 Prozent ungefährlich ist“, sagte Philipp. Die Aachener Region prüfe auch rechtlich Möglichkeiten.

Eines von mehreren Plakaten der Tihange-Gegner.

Eines von mehreren Plakaten der Tihange-Gegner.

Das Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie hält den Reaktor für „außerordentlich gefährlich“. Der Reaktorbehälter sei spröde, sagte Bündnis-Sprecher Jörg Schellenberg: „Er kann bei leichter Belastung wirklich bersten.“ In dem Fall hätte man keinerlei Vorwarnzeit für die Bevölkerung.

Ein Netz aus Bürgerinitiativen aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland hatte für eine Petition an den belgischen Innenminister mehr als 100.000 Unterschriften gegen ein Wiederanfahren gesammelt.

Der Grünen-Fraktionsvize im Bundestag, Oliver Krischer, sieht die deutsche Regierung in der Pflicht: „Leider versäumt es die Bundesregierung immer wieder, gegenüber Belgien Klartext in Sachen Tihange zu reden. So kann die belgische Regierung sich leicht hinter dem Schweigen aus Berlin verstecken.“

Siehe auch Artikel „Pannenreaktor Tihange 2 wieder hochgefahren – Angst vor Störfall“

Nachfolgend ein VIDEO des WDR „Tihange – was wäre, wenn?!“ über die Folgen einer Katastrophe im Atomkraftwerks Tihange:

 

45 Antworten auf “NRW protestiert gegen die Reaktivierung von Tihange 2 [VIDEO]”

  1. Böse Zunge

    Die verbleibende 8 AKW’s in D

    Gundremmingen B, seit 1984 in Betrieb
    1986 wird der Reaktor kurzfristig abgeschaltet, weil die Turbinenstellventile fälschlicherweise geöffnet wurden. 2005 stellen Techniker Schäden an Teilen der Brennelemente fest. Das AKW ist seit 1984 am Netz. Seitdem wurden im B und C-Trakt der Anlage zusammen über 200 Störfälle gemeldet.

    Gundremmingen C, seit 1985 in Betrieb
    Ein Riss in einer Schweißnaht sorgt 1995 für Probleme im Kraftwerk. Vor allem das Nachkühlsystem ist betroffen. 2009 muss der Reaktor kurzfristig abgeschaltet werden, weil der Füllstand im Reaktordruckbehälter zu hoch ist. Aus Gundremmingen in Bayern gingen seit Mitte der 1980er Jahre über 200 Störfälle beim Bundesamt für Strahlenschutz ein.

    Philippsburg 1, seit 1980 in Betrieb
    1983 entweicht radioaktives Jod-131, da Brennelemente defekt sind. 2001 bleibt der Reaktor in Betrieb, obwohl das Notkühlsystem nicht funktionsfähig ist. 2009 meldet Betreiber EnBW Probleme am Nebenkühlwassersystem und bei der Versorgung durch Notstromdieselaggregate. Philippsburg 1 und 2 registrierten seit Inbetriebnahme über 500 Störfälle.

    Brokdorf, seit 1986 in Betrieb
    Das AKW Brokdorf ist seit 1986 in Betrieb. 1993 kommt es zu einem größeren Zwischenfall. Die Anlage muss abgeschaltet werden, weil aus einem Reinigungssystem Schwefelsäure in einen der Kühlkreisläufe fließt. 1995 werden undichte Brennelemente entdeckt. Insgesamt meldet Brokdorf über 200 Störfälle seit Inbetriebnahme.

    Grohnde, seit 1985 in Betrieb
    Bereits 1990 werden Schäden an Brennelementen festgestellt. 1993 meldet der Betreiber Fehler in der Sicherheitstechnik. 2009 werden Berichte über Spannungsausfälle oder fehlerhafte Warnsignale im Reaktorschutzsystem bekannt. Seit 1985 wurden über 200 Störfälle bekannt.

    Emsland, seit 1988 in Betrieb
    2000 fällt das System für Löschwasser aus. Neun Jahre später muss der Reaktor kurzfristig abgeschaltet werden, da die Blockeinspeisung ausfällt. Die Betreiber haben seit Inbetriebnahme rund 120 Schäden an das Bundesamt für Strahlenschutz weitergegeben.

    Neckarwestheim 2, seit 1989 in Betrieb
    1991 meldet der Betreiber Schäden an den Abstandhaltern der Brennelemente. 2004 wird das Deionatsystem überstrapaziert. Radioaktivität wird dadurch in geringen Mengen freigesetzt. 2009 machen den Betreibern vor allem Probleme mit der Notkühlung oder Korrosionsbefunde an Steuerelementen zu schaffen

    Da hätte man doch eigentlich genug zu tun im eigenen Land- oder ?

      • Böse Zunge

        Nö, aber ich dachte Belgien wäre immer noch ein souveräner Staat.
        Verstehe, dass man sich drüben so seine Gedanken macht. Ob berechtigt kann nur die Zukunft zeigen.
        Das man seine Bedenken äussert, finde ich auch völlig in Ordnung.
        Aber diese typische Art und Weise.
        Ihr seid alles Deppen und wir diktieren euch jetzt mal, was ihr zu machen habt, stinkt mir gewaltig.
        Vorallem wenn man seinen eigenen Laden nicht im Griff hat.

  2. Reuter N

    Richtig Frau Freisen , es ist wirklich eine riesen Schweinerei was da ab geht , doch kann ich mir nicht vorstellen , das Deutschland in der Lage das korrupte Belgien bzw. korrupte Atomindustrie aufzuhalten. Diese Leute vergessen sicher , das wenn etwas passiert sie selber mit dran sind !!!!

  3. André Dorr

    Die belgische Regierung…
    1. …ist zusammengesetzt aus machtgeilen Minderheitsparteien (ausser der flämischen braunen Brühe) die zusammen eine Mehrheit erreichen.
    2. …schert sich im Allgemeinen einen Sch****dr*** um seine Bevölkerung, weder um ihr Wohlergehen, noch um ihre Sicherheit (Geschweige denn die der Nachbarländern)
    3. …macht seinen Freunden und Gönnern Steuergeschenke in Milliardenhöhe (im Klartext: ist korrupt), die der kleine Steuerzahler trägt.
    4. …nennt es eine Unvorsichtigkeit wenn ein Minister gegen das Gesetz verstösst, denn DIE dürfen das wegen der Immunität
    5. …macht Versuche die Gewerkschaften mundtot zu machen, wenn’s ginge zu verbieten…
    6. …
    7. …
    Vielleicht hat noch jemand die Eine oder Andere gute Note,
    …bei 10 gibt es einen Buntstift (wählen zwischen „Blau“ oder „Braun“).

    Bei Facebook gibt es ein grünes Gesicht das kozt, das hätte ich hier hinzugzfügt.
    (Wären „Emoticons“ denkbar und machbar bei OD?)

  4. Johann Klos

    Bemerkenswert das stille Gebet unserer DG Parlamentarier.

    Erklärt mir einer warum wir die Deutschen brauchen um unsere Probleme zu lösen. Wie wäre es einmal mit einem Generalstreik für ein Anliegen das wichtiger ist wie die Problematik um die Anhebung des Rentenalters.

    Regierungen die solche Beschlüsse gut heißen gehören in den Müll der Geschichte.

    • Réalité

      Unsere DG Politiker haben eine Menge Arbeit, und müssen sehr viel reisen. Ansonsten, bauen sie noch immer an den Brücken, um sprachlich alles zu übersetzen vom Wallonischen ins Deutsche. Die Euregio sollte sich drum kümmern, dass ist die E U Behörde unseres Staates. Oder sie sollen schauen ob sich nicht der Saar-Lor-Lux Rat sich mal bemühen Müsste!?
      Räte und Behörden haben wir fast so viele wie Minister!

    • Was in den Berichten der AFCN zu dieser Problematik steht haben Sie weder gelesen noch verstanden, stimmt’s? Aber großmäulig nach einem „Generalstreik“ rufen. Dass Sie durch einen 25 jährigen newcomer ersetzt wurden, war vielleicht gar kein so schlechter Zug von König K-H

    • senfgeber

      Klößchen, in Regierungen sind Parteien vertreten, und nach der Jahrtausendwende hatte „Ihre“ Partei zusammen mit MR und Ecolo großmäulig den Ausstieg ab 2015 angekündigt.

      Haben Sie danach und nach Ihrer peinlichen Episode von diesem Monat zur Wahrung Ihrer persönlichen Glaubwürdigkeit die Konsequenzen gezogen und lassen den Worten Taten folgen, indem Sie aus dieser Bewegung ausgetreten sind?

  5. Electrabel (GAZ DE FRANCE Suez) regiert und entscheidet bei diesem Thema alleine.
    Belgien war vor einigen Jahren froh seine Haushaltskassen durch den Verkauf der AKWs an Electrabel zu füllen.
    Somit wurde durch den Steuerzahler finanziertes Allgemeingut an einen geldgeilen französischen Konzern „privatisiert“. Abgegeben wurde aber auch die Entscheidungshoheit, denn es wurden ja Zusagen zur Laufzeit gemacht…so ein Pesch aber auch.

    Und nun kratzen sich die Hohlköpfe aller Parteien am Kopf und wundern sich.

    Ich hoffe dass der Druck auf die Regierung so groß wird, dass der Mist endlich abgeschaltet wird.

  6. Pressekonfekt

    Herr Klos, unsere DG Politiker sind zur Einkehr im Heidbergkloster. Deswegen hören noch sehen sie etwas von aussen im Moment.
    Vielleicht besinnen sie ich dort um Ihren Vorschlag.
    Indem sie sich sofort danach auf den Bettelweg nach Brüssel begeben. Ein neuer Minister, eine neue Kompetenz, die Energie unter Strom, und damit neue Geldströme zur DG hin.

  7. Wie wäre es im Kleinen anzufangen und einfach mal den Stromanbieter zu wechseln. Zudem ist Ökostrom nicht zwingend teurer als Atomstrom. Ein Wechsel geht auch unkompliziert und verursacht keinen großen Verwaltungsaufwand. Hier könnte man eine kritische Masse im positiven Sinne erreichen, die ein AKW unrentabel macht. Jeder könnte seinen kleinen Beitrag leisten und Verantwortung übernehmen ;-)…

    • Sie können jeder Zeit das Kassenhäuschen wechseln an dem Sie den Strom aus Tihange bezahlen, mehr aber auch nicht. Die Umspannstation Eupen „sieht“ als erstes Kraftwerl Tihange, und der Stromfluss folgt den Naturgesetzen (geringster Widerstand), von daher kommt im Eupener Land der Atomstrom aus den Steckdosen (bildlich gesprochen). Der Trick mit dem Bezug von „grünem Strom“ ist nur was für technisch ahnungslose…

      • Frau Mahlzahn

        @DAX

        Es geht um Marktanteile und nicht darum wo der Strom tatsächlich hinfließt. Man kann Probleme nicht immer nur physikalisch lösen, aber was erzähl ich Ihnen denn schon wieder.

        Erklären Sie mir mal warum Strom aus meiner Steckdose kommt, obwohl der Reaktor nicht gelaufen ist.

      • Sehe ich anders, ein Beleg dafür sind bspw. aktuell Eon und RWE. Wenn EDF die Kunden weglaufen, dann rentiert sich irgendwann der Betrieb des Atomkraftwerks nicht mehr. Für den Aktionär zählt die Dividende, sobald die ausbleibt werden defizitäre Investments und Geschäftsbereiche langfristig ausgegliedert oder eingedampft. Wechseln macht auf jeden Fall Sinn und fördert den Ausbau erneuerbarer Energien.

        • Sie sehen das anders, weil Sie es nicht verstehen (genau wie Frau Mahlzahn). Erst wenn ein Grünstromanbieter EIGENE Kraftwerke an’s Netz bringt, kann er tatsächlich herkömmliche Kraftwerke ersetzen. Aber wo sind diese Kraftwerke im Netzbereich von ELIA ? Richtig, nirgendwo. Von daher lautet das Zauberwort RECS Zertifikate! Das ist virtueller Stromhandel mit realem Geld von technisch ahnungslosen grünbewegten…
          http://www.tegut.com/nachhaltigkeit/artikel/oekostrom-was-ist-ein-recs-zertifikat.html

          • Mag sein, dass ich keine Kenntnis der Arbeitsweise von ELIA haben, lasse mich da auch gerne belehren. Ich sehe das aber ganz einfach. Es gibt Netze, in denen der Strom, unabhängig ob von einem AKW, einem Kohlekraftwerk, einer Biogasanlage, eines Windrades, einer PV-Anlage,… eingespeist wird.
            Schließe ich nun keinen Vertrag mehr mit einem AKW-Betreiber ab, sondern mit einem Produzenten alternativer Energien, dann muss dieser einen neuen Abnehmer für seine Energie finden. Findet er diesen nicht mehr oder immer unzureichender, sinkt die Nachfrage seiner Stromproduktion. Sinkende Nachfrage = sinkende Preise. Macht das ein Einzelner, ist dies marginal. Steigt die Zahl der Wechsler oder erhöht sich die Menge an grünem Strom, sinken die Strompreise. Die Gewinnmarge sinkt bis zum erreichen des Break-Even-Point, ab dem die Produktion für den AKW-Betreiber unrentabel wird.
            Ebenfalls mag es sein, dass ich technisch ahnungslos bin oder lasse mich meinetwegen auch als „grünbewegt“ betiteln. Ich bin da eher pragmatisch veranlagt, es gibt mehrere Alternativen. Warum sollte man die mit einem Restrisiko auswählen, wenn es vermeintlich bessere gibt? Wieso sollte man sich später mit dem Rückbau des AKW und der Lagerung der Brennstäbe und deren Sicherung rumschlagen, wenn es natürliche Stromquellen gibt? Warum investiere ich nicht in nachhaltige Technologien, die den Wohlstand und Fortschritt mehren sowie einen Standortvorteil bringen?

            • Sie haben eine feste Meinung, da stören Fakten nur. Ich habe Ihnen den RECS Zertifikatenhandel genannt, Sie ignorieren es. Da kann man nichts machen, Bauch schlägt Kopf, so funktioniert die „Energiewende“…

              • Nein, da bin ich wie gesagt völlig offen und lasse mich gerne überzeugen. Gehen wir mal auf den Handel mit Zertifikaten ein, seien es nun Zertifikate für grünen Strom oder CO2-Zertifikate. Klar werden diese frei gehandelt und jeder AKW-Betreiber kann diese kaufen. Global gesehen werden durch diese Zertifikate aber erneuerbare Energien gefördert, da für diese Zertifikate real auch grüne Energie produziert werden muss. Mit Sicherheit ändert dies nichts an Tihange 2, aber global gesehen dürfte dies wohl die erneuerbaren Energien fördern und im besten Fall unsaubere Energiegewinnung reduzieren. Als Geisteswissenschaftler stelle ich halt einige Fragen, die man durchspielen kann, insofern man sich drauf einlässt. Leider enthält Ihr Link keine Fakten, sondern lediglich eine Erklärung was RECS-Zertifikate sind. Nirgends steht, ob diese Zertifikate Einfluss auf die produzierte Menge an Atomstrom haben. Insofern ist meine Überlegung auch nicht mit Fakten hinterlegt, sondern ich gehe lediglich von mir bekannten ökonomischen Mechanismen aus. Ich werde das mal recherchieren.
                Anbei jedoch ein paar Fakten um Ihre These zu widerlegen, dass dies mein Bauchgefühl sei, nachdem ich in der Regel nicht Handel, da dieses oftmals mit Entscheidungsfehlern behaftet ist. Die Studie ist vom renommierten IfW erstellt worden, bei der sich Ökonomen mit der Frage beschäftigt haben „Sollten und können wir auf Atomstrom verzichten“. Die Beschreibung der Studie weist am Ende darauf hin, dass diese Frage als erstes politischer und ethischer Natur ist und dann erst ökonomischer. Klar habe ich eine Tendenz zu den erneuerbaren Energien, aber vielmehr interessiert mich der ökonomische Aspekt, der sich mit der Kosten-Nutzen-Analyse befasst und dieser scheint eindeutig zu sein. Gerne können wir über Fakten diskutieren, dis dahin lasse ich mir jedoch ungern mangelnde Rationalität vorwerfen.
                https://www.ifw-kiel.de/medien/fokus/2011/ifw-fokus-94

                • Dann werde ich Ihnen als Geisteswissenschaftler einmal erklären wie der Stromfluß abläuft. Nach dem Ohmschen Gesetz und der Kirchhoff Regel fließt Strom IMMER den Weg des geringsten Widerstands, d.h. in der Praxis bekommt JEDER Verbraucher seinen Strom IMMER von dem Kraftwerk von dessen Einspeisepunkt die geringste Netzimpedanz anliegt. Und das ist in OB nun einmal Tihange (In Aachen ist das das BKKW Weisweiler) wenn nicht gerade die PV-Dachanlagen in der Nachbarschaft laufen. Wenn ich nun den „Öko-Strom“ Anteil physisch (also REAL) in der jeweiligen Regelzone erhöhen will, so MUSS ich Öko-Kraftwerke anschließen und andere abklemmen. Da aber kein einziger „Ökostromhändler“ ein Kraftwerk besitzt wird eben ein virtueller Stromhandel betrieben. Man „kauft“ irgendwo „Ökostrom“ ein (z.B. Norwegen, Österreich..) und „verkauft“ diesen virtuell an seine Kunden = RECS Handel. Natürlich bleibt der „Ökostrom“ physisch in Norwegen, und der Kohle- bzw. Atomstrom in Aachen bzw. Eupen. Nur hinter den Kulissen wird Geld hin und her gebucht, und die Handelsspanne bleibt beim Ökostromanbieter. Der Öko-Kunde bezahlt selbstverständlich das Kraftwerk in seiner Nähe, die verschenken ja nicht ihren Strom nur weil Sie das Kassenhäuschen gewechselt haben. Und mehr „Ökostrom“ gibt es deswegen auch nicht, wozu sonst das EEG in D oder die „certificats vert“ in B; diese Zwangseintreibung von EE-Subventionen könnte man sich ja dann sparen.
                  Hier nochmal zum nachlesen…
                  http://www.heise.de/tp/artikel/26/26671/1.html

              • Anbei noch ein kurzer Nachtrag zu den Auswirkungen des Zertifikatshandels, der einen Link zur Studie mit CO2-Zertifikaten und deren Auswirkungen beinhaltet. Das System sollte das gleiche sein und hat ökonomisch wohl einen ähnlichen Effekt.
                https://www.ifw-kiel.de/medien/medieninformationen/2014/eu-weiter-handel-mit-emissionszertifikaten-druckt-co2-ausstos/?searchterm=zertifikate

                Allerdings geht dies zunehmend am Thema vorbei, da mein ursprünglicher Gedanke ein simpler Wechsel des Anbieters anregen sollte. Selbst bei der Annahme des schlechtesten Falls, dass sich auf der Produktionsseite nichts ändert, hat man zumindest ein kleines Zeichen gesetzt und versucht etwas zu ändern. Insofern man diesen vermeintlichen Fortschritt auch bewirken möchte.

  8. Die Zeichnung vom WDR verrät schon wieviel Polemik und wie wenig Sachverstand hinter dieser Kampagne steckt. Angstmacherei mit Bildern von Bomben wird dem Problem nicht gerecht. Schon traurig auf welches Niveau der Öko-Staatsfunk WDR abgesunken ist….

    • Mal abgesehen von der Debatte um die AKW’s. im allgemeinen und Tihange2 im besonderen: Ich habe bisher keine, und werde auch in Zukunft, keine Posts darüber hier abgeben, da ich offen gesagt, ganz einfach zu wenig Ahnung von dieser Materie habe. Wie gesagt, ich halte mich da eben zurück, im Gegensatz zu einigen anderen, die, wie ich meine, nicht mehr „Ahnung“ als ich habe, aber trotzdem hier jede Menge Beiträge bringen.Dass Sie, Dax, von dieser Materie Ahnung haben, davongehe ich aufgrund von Ihrem technischen know-how aus und ich, wie gesagt, Ihnen weder beipflichten, .noch widersprechen möchte, da ich eben kein „Fachidiot“ bin. Wozu ich wohl etwas sagen möchte, ist die Berichterstattung in den Medien unseres östlichen Nachbarn. Die lassen meiner Meinung nach keine Gelegenheit aus, Belgien so oft es nur geht, zu kritisieren oder zu diffamieren. Nur ein paar Beispiele auf der Schnelle gefällig: Die Dutroux-Affäre, die Dioxin-Krise, die Terror-Problematik, und jetzt die Tihange-Geschichte. Sicher läuft in Belgien einiges schief, bzw.ist schief gelaufen, aber im Land der Cancelerin ist wohl alles top! Ein wahres „Wunderland“also,frei von Sorgen und Nöten. Nicht von ungefähr lautet ein oft zitierter Spruch:“am deutschen Wesen soll….

  9. Die Klimakonferenz hat noch nicht mal richtig angefangen, und Belgien schliesst mit Elekrabel + Suez einen Vertrag dass die Atommeiler bis 2025 am Netz bleiben dürfen, sollen!!! Aber nur deswegen weil der Belgien für Alternativlösungen kein Geld ausgeben will!!! Wie krank ist das denn??

  10. Waldschrat

    Hoffentlich wird > ostbelgiendirekt < mit den deutschen Hass Kommentaren nicht zu viel im deutschen Grenzgebiet gelesen !
    Es könnte in den Orten Imgenbroich und Simmerath zu unerfreulichen Situationen kommen !

  11. Das ist ja witzig, alle Beschweren sich und sind gegen Atomkraft und wollen das sie abgeschaltet werden. Sagen es ist lächerlich von Belgien nicht in alternative Energien zu investieren, aber wenn es heißt wir setzen Windräder auf, ist das Geschrei von 90% der Kommentarschreiber hier groß. Entscheidet euch mal was ihr wollt! (Nicht falsch verstehen, ich bin auch gegen AKW’s aber dann sollte man bzw muss man dem Rest eine Chance geben)

  12. Frau Mahlzahn

    @ DAX
    Der Kernenergie wird ein Wirkungsgrad von 33 % bei der Energieumwandlung zu Strom zugrunde gelegt.
    Im Jahr 2006 verfügte kein in Betrieb befindliches AKW in Deutschland über eine Kraft-Wärme-Kopplung.

    Wie gesagt, die AKW’s in Deutschland werden gerade durch die Börse abgeschafft, da brauchen wir nicht lange über Fachwissen zu streiten. Wenn es erst mal eine Lücke gibt, dann wird sie auch gefüllt. Und ja auch ich denke, dass es schlauere Menschen gibt als mich und es wird sie jetzt irritieren, es gibt auch schlauere Menschen als Sie es sind.

  13. Paul Siemons

    Tihange hat sich gestern Abend selber abgeschaltet. Ein Brand mal wieder. Es besteht aber natürlich keinerlei Gefahr für die Bevölkerung. Wahrscheinlich hat nur ein Arbeiter seine Kippe in den Papierkorb fallen lassen.

    Und nun die weiteren Nachrichten aus Märchenland: Nikolaus hat erfolgreich die TÜV Prüfung für seinen Schlitten absolviert. Im Venn wurden die ersten Feen gesichtet. Die sieben Zwerge reparieren alle belgischen Straßen noch vor Jahresende. Ruhet sanft.

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