Notizen

Pannenreaktor Tihange 2 wurde hochgefahren – Angst vor Störfall

Das Kernkraftwerk von Tihange. Foto: Shutterstock

Nach einigen Verzögerungen ist der Atomreaktor Tihange 2 trotz massiver Proteste von Umweltschützern wieder hochgefahren worden. Der Reaktor sei am Montag um 21.21 Uhr ans Netz gegangen, teilte der Betreiber Electrabel im Internet mit. Die Inbetriebnahme sei vollkommen sicher gewesen, hieß es.

Das Atomkraftwerk von Tihange liegt 35 km südwestlich von Lüttich. Der Reaktor 2 war im März 2014 wegen Sicherheitsbedenken abgeschaltet worden, nachdem tausende Haarrisse an den Reaktorbehältern gefunden worden waren. Aktuell gibt es 3.149 Risse – der längste von ihnen soll über 6 cm lang sein.

Vor drei Wochen hatte die belgische Atomaufsichtsbehörde FANK grünes Licht für die Wiederinbetriebnahme gegeben und damit nicht zuletzt im Raum Aachen Proteste ausgelöst. Aachen ist nur 70-80 km von Tihange entfernt.

FANK erklärte seinerzeit, Electrabel habe bei den Untersuchungen zeigen können, „dass die Mikroblasen in den Wänden der Reaktorbehälter keinen unannehmbaren Einfluss auf die Sicherheit“ hätten.

Trotz der Zusicherungen der Aufsichtsbehörde befürchten in der gesamten Region viele Menschen, dass es eines Tages zu einem Störfall in dem Pannenreaktor kommen könnte.

Auch die drei Reaktoren in Doel (Provinz Antwerpen) sollen mit der Zeit wieder hochgefahren werden.

 

31 Antworten auf “Pannenreaktor Tihange 2 wurde hochgefahren – Angst vor Störfall”

  1. Reuter N

    Wenn in einer Kneipe jemand eine raucht und wird dabei ertappt , so wie bei dem Eupener Gastwirt ( siehe Grenz Echo vom 15/12/15 ) , dann werden Strafen verhängt . Bei der tikenden Zeitbombe fragt keiner was danach …….. SCHWEINEREI

  2. Paul Siemons

    Warum sollte ausgerechnet in Tihange funktionieren, was in anderen wesertlichen Bereichen Belgiens – Regierungen, Terrorbekämpfung, Kriminalitätsbekämpfung, Soziale Sicherung, Straßenbau u. v. m. _nicht_ funktioniert?

  3. Habe schon kein gutes Gefühl zu wissen dass die Reaktoren in Tihange durchbrennen könnten und eine Wolke (diesbezüglich gibt es einen guten Film der zeigen könnte wie es dann aussieht) auf Ostbelgien zurollt.
    Unsere Kinder werden sagen wie konntet ihr nur dies zulassen. Das unsere Politiker in Eupen nichts hierzu zu sagen haben im Gegensatz zu denen in Achen macht mir ebenfalls grosse grosse Angst.

  4. Kerstges Angela

    @Cubitus habe den Link soeben gelesen: mein Kommentar dazu. Soeben war im BRF zu hören, in etwa so, die D -Reaktoren sind im Durschnitt nicht besser als in B, und trotzdem „bei uns darf das nicht sein“!

  5. senfgeber

    Bröckel, bröckel, Bröckelraktoren, made in Belgium. Aber es kann nichts passieren, in Fukushima waren die Dinger schließlich auch total sicher, in Japan gab’s noch nicht mal Risse.

    Die Verlängerung der Laufzeiten des Bröckelraktors von Tihange I kostet schlappe 600 Millionen Euro, wäre ja auch zu dumm gewesen, das Geld in erneuerbare Energien zu stecken.

    Verhofstadt I versprach die Abschaltung der ersten Reaktoren 2015, neben der MR waren Ecolo und die PS mit dabei. Doch was interessiert schon das Geschwätz von gestern?

    Les moments forts d’Ecolo? Vraiment forts, ces moments.
    http://ecolo.be/?les-moments-forts-d-ecolo

    • Verhofstadt hatte 2003 keinen Plan wie man die wegfallende Kraftwerksleistung 2015 ersetzen kann, und die heute auf 2025 verschieben haben auch keinen Plan für diesen Zeitpunkt. Man hofft auf ein „Ökowunder“ und die Tatsache dass man dann sowieso nicht mehr im Amt ist. Warnende Stimmen von Fachleuten wurden nicht gehört – so wie heute auch! Entweder man baut bis 2025 neue Gas- Kohle- oder Kernkraftwerke oder Belgien bekommt dann richtige Probleme bei seiner Energieversorgung!!

      • senfgeber

        Sie sind jemand von gestern mit den Technologien von vorgestern.

        Was von Ihrem Quatsch und dem Ihrer „Fachleute“ zu halten ist, können Sie im Dax an der Entwicklung der Dinosaurier RWE oder EON gut ablesen, da sehen Sie die Vergangenheit und Zukunftsperspektiven in einem. Das einzige positive Vermächtnis von Murksel ist bis jetzt, dass sie die Energiewende angepackt hat und den Weg zu den Erneuerbaren geebnet hat, das steht im Kontrast zum belgischen Gebröckele, aber was außer Gebröckele kann man in einem zerbröckelnden failed state auch schon erwarten?

        Wer wie Sie Bröckelreaktoren in erdbebengefährdeten Gebieten oder fossilen Klimakillern das Wort redet, erinnert mich an jemanden, der mit einem Feuerzeug an Tankstellen herumfuchtelt. Das ist entweder dumm oder fahrlässig und unberechenbar.

  6. Harie's Kommentar

    Gibt es auf Seiten Ostbelgiens einen Notfallplan? Bis dato habe ich noch keine einzige Zeile gelesen, dass man sich überhaupt mal Gedanken darüber macht. Es gibt bei Reaktoren keine 100% Garantie, aber sicherlich kann man alles Menschliche unternehmen, das Risiko so minimal wie möglich zu halten. Und das Vertrauen in Electrabel ist auch nicht das Beste. Die kassieren doch Jahr für Jahr fleißig Geld von den Verbrauchern, ohne die staatlichen Subventionen nicht zu vergessen.
    Weiß jemand aus dem Forum, ob es auch eine Petition aus Ostbelgien gibt oder fängt die Wolke dann erst hinter der Landesgrenze an?

    • R.A. Punzel

      Auf Ihre sämtlichen Fragen, gibt es nur eine Antwort: WARUM? – Schauen Sie sich nur mal die Besetzung des Aufsichts-, Verwaltungsrates oder Vorstandes an: Aktive und abgehalfterte Politiker, bzw. mehrheitliche Wesen der Art, die sich dafür halten, sowie politische Steigbügelhalter und diffuse „Arrivierten“. Das gemeine Volk bezeichnet diese Herrschaften als P….; und die sollen sich um das Wohlergehen der Bevölkerung kümmern?

      Bleibt nur zu hoffen, dass diese „soviel Dummheit passt normalerweise nicht auf einen Haufen“ sich auf einer Besichtigungstour beim Reaktor aufhalten, wenn dieser schmilzt.

  7. Öpen782

    Mit den abbezahlten Meilern lässt sich jetzt natürlich noch viel „Kohle“ machen
    Hier wird Profit mal wieder über die Sicherheit von Millionen von Menschen gestellt.
    Ein Skandal!

    Was mich wundert ist dass es in Belgien keinen zu kümmern scheint, frei nach dem Motto: es hat doch immer jut gegangen. Wo bleibt der Aufschrei in Belgien???

    P.S.: Seit letzter Woche werde ich auf Facebook komischerweise mit Werbung zugespammt durch die Atom-Lobby („Forum nucléaire“). Ein Schelm wer böses denkt…

  8. Duc d'Aubel

    Und Deutschland schafft sie (nicht sich) ab. Darum werden in Frankreich zu den bestehenden 56 KKW 6 neue gebaut. Und alles bleibt beim alten, Deutschland kauft den Strom dann von Frankreich und ist fein raus, denn sie können dann behaupten, KKW abgebaut zu haben. So verlogen war Politik schon immer, und die Menschen…. interessiert doch keinen….

  9. Richard Bongartz , Eynatten

    – unverantwortlich , unberechenbar , unbeherrschbar –

    auch ich zähle mich zu der zu verabscheuenden Nuklearenergie , die zweifelsfrei unser aller Gesundheit , Leben und unsere Heimat bedroht ! Viele Jahrzehnte bereits grübeln „allwissende und allmächtige Politiker“ nach einem Endlager für über 1 Mio. Jahren noch strahlenden radioaktiven Müll , weltweit inzwischen auf 300.000 Tonnen angesammelt (….) . Seitdem hat sich dessen „Kognition“ nicht ergeben , dass es kein Endlager geben kann und dass unsere Nachkommen uns für diese tödliche Altlastenbürde verfluchen werden . Zweifelsfrei nachgewiesene Krebsfälle , vor allem an unsern Liebsten (Kinder) , im Umkreis von AKW´s , reichen nicht mal als Warnung . Damit nicht genug : Fukushima und Tschernobyl sind noch nicht das Horrorende und können nicht mal als Erfahrung gelten , da die Natur den Menschen beherrscht und nicht umgekehrt , und , weil Erfahrung der Weltpolitik lehrt , dass diese nichts lehrt und ausnahmslos Geld dem pseudo-Recht des Stärkeren und Lobbyismus zu dienen hat . Zuweilen , doch leider sehr selten und unverhältnismäßig , kann die Macht des Wortes im Zweifel doch größer sein als die des Geldes !
    Diese Funktion gedeiht in unserer Welt ganz einfach , weil Unehrlichkeit lukrativer als Ehrlichkeit bleibt , aber auch , weil Verantwortliche auf Vergesslichkeit ihrer Bürger setzen !
    Diese und zusätzliche Widersinnigkeiten opfern auch wir für unsere selbstgerechte , hemmungslose , aber limitierte Wohlstandsgier , so ganz unverschämt , ohne Spargedanke , gegenüber der Zukunft . Als „Spargedanken-Beispiel“ sei hier lediglich mal erwähnt , dass bei prallem Sonnenschein in zahlreichen öffentlichen Gebäuden ganztags alle Lichter an bleiben …
    Verantwortliche wollen einfach nicht verstehen , welche große Einnahmequelle in der Sparsamkeit liegt !

    Die Inbetriebnahme sei vollkommen sicher gewesen , hieß es am 15-12-15 . Warum wohl konnte die Öffentlichkeit nicht anstelle über DIE „vollkommene Sicherheit der um zehn Jahre verlängerten Laufzeit“ unterrichtet werden ?
    Ein „maroder Bröckel-AKW“ bezeichnet man zurecht so , wenn in der Druckkammer (weniger als) 3146 Risse entstanden sind , die zweifelsfrei eine Materialermüdung , bzw. -schwäche , nach 40 Jahren (!) Dienst darstellen . Betonköpfe und Experten irren nicht , wenn denn alles gut geht ! Und bei einem „Super-Gau“ werden diese weder um Scham , noch um überzeugende Stellungnahmen verlegen sein , dankenswerterweise existiert dann immer noch der Flüchtling-Willkommensgruß in Deutschland , natürlich mit 5 € Tagesgeld für bis dahin vernachlässigte Jod-Tabletten ?!
    Regenerative Energiegewinnung , z.B. Windräder , sollen laut fassungslosen Protesten ebenfalls „lebensgefährdend“ sein …. Also dann doch lieber ein unverantwortliches , unberechenbares und unbeherrschbares „nukleares Restrisiko“ !

    Überzeugend und sehr empfehlenswert wäre das vom WDR3 am 12-12-15 (16:00-17:00 U) ausgestrahlte Hörspiel der Literaturnobelpreisträgerin „Swetlana Alexandrowna Alexijewitsch“ zu beherzigen . Hier berichten Überlebende über die Hölle auf Erden : Supergau Tschernobyl 1986 , mit Sprichwort : Die Vergangenheit steht uns noch bevor .
    Dieses Hörspiel steht online leider nur noch bis zum 19-12-2015 zur Verfügung :

    – WDR3 Hörspiel – 12.12.15 Gespräche mit Lebenden und Toten –

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