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Minister Mollers gab im Parlament Auskunft zum Thema Lehrergehälter

Ein Lehrer beim Unterricht. Foto: Shutterstock

Wenn von „Lehrermangel“ die Rede ist, dann dreht sich die Diskussion sehr schnell um die Lehrergehälter. Auf eine Anfrage des Ecolo-Abgeordneten Marc Niessen im zuständigen Ausschuss des Parlaments gab Minister Harald Mollers (ProDG) detailliert Auskunft über die Lehrergehälter in Ostbelgien.

Die Antworten des Bildungsministers auf die zahlreichen Fragen des Ecolo-Abgeordneten bilden ein interessantes Dossier zum Thema Lehrergehälter, das „Ostbelgien Direkt“ im Anhang integral veröffentlicht („Antworten Mollers zum Thema Lehrergehälter“).

Dabei geht es auch um einen Vergleich zwischen den Lehrergehältern in der DG mit denen in Flandern, der Französischen Gemeinschaft und den benachbarten deutschen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Bildungsminister Harald Mollers (rechts) am 1. Schultag 2016 bei seinem Besuch im Athenäum St. Vith. Foto: Kabinett Mollers

Die Lehrergehälter sind laut Marc Niessen einer der am häufigsten genannten Gründe dafür, dass sich junge Menschen nicht für den Beruf des Lehrers entscheiden.

Deshalb stellte Niessen dem DG-Minister folgende Fragen:

– Wie viel verdient ein Primarschullehrer (mit Bachelor Diplom), wenn er heute in den Beruf einsteigt?
– Wie verläuft die Gehaltsentwicklung im Laufe der Karriere?
– Wie sieht der Vergleich zwischen einem Primarschullehrer aus, der im Jahr der 
Erhöhung der Einstiegsgehälter angefangen hat, und einem Lehrer der ein oder zwei Jahre vor der Erhöhung der Einstiegsgehälter angefangen hat und davon nicht betroffen war?
– Wie sieht der Vergleich von Einstiegsgehältern und Gehaltsentwicklung zwischen Kindergärtnern und Primarschullehrern aus?
– Wie sieht der Vergleich von Einstiegsgehältern und Gehaltsentwicklung zwischen Primarschullehrern und Sekundarschullehrern (beide mit Bachelor Diplom) aus?
– Wie sieht der Vergleich von Einstiegsgehältern und Gehaltsentwicklung zwischen 
der DG und der Französischen Gemeinschaft, der Flämischen Gemeinschaft sowie Deutschland aus?

Der Ecolo-Abgeordnete Marc Niessen. Foto: PDG

Im Gegensatz zu Niessen vertrat Mollers mit Hinweis auf eine 2011 durchgeführte Umfrage bei Lehramtsaussteigern die Auffassung, dass die finanziellen Bedingungen nur in den wenigsten Fällen ausschlaggebend für die Beendigung der Tätigkeit im Unterrichtswesen seien.

„Auch internationale Studien kommen immer wieder zu dem Schluss, dass das Gehalt längst nicht das wichtigste und ausschlaggebende Kriterium bei der Wahl des Lehrerberufs darstellt und eine Erhöhung der Lehrergehälter somit nicht zu einer signifikanten Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs beitragen wird“, so Mollers.

Die Antworten des Ministers auf die Fragen des Ecolo-Abgeordneten zum Thema Lehrergehälter finden Sie unter folgendem Link, ebenso wie zwei Gehälter-Tabellen:

ANTWORTEN MOLLERS ZUM THEMA LEHRERGEHÄLTER

TABELLE BAREMEN I

TABELLE BAREMEN II

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

13 Antworten auf “Minister Mollers gab im Parlament Auskunft zum Thema Lehrergehälter”

  1. Lehrer verdienen mehr als genug bei der Arbeitsstundenanzahl im Jahr, einige mir bekannte Lehrer arbeiten auch noch als Teil-/ o Selbständige da als Lehrer nicht ausgelastet oder da Sie die Jammerei der Lehrer im Lehrerzimmer nicht ertragen. (wiederhole: mir bekannte Lehrer)
    Das Gehalt ist das Kleinere Übel, es will sich nur niemand mehr mit unerzogenen Kindern und deren Eltern rumschlagen.

    • Göttergatte

      Sehr geehrter BM.
      Zuerst möchte ich anmerken, dass es selbstverständlich auch unter den Lehrern faule S**** gibt, die ihr Gehalt nicht wert sind.
      Auch ich kenne mehrere Lehrer. Um genau zu sein, ich habe sogar ein solches Exemplar geheiratet. Aus diesem Grunde kann ich Ihnen mitteilen, was ich auch gerne in privatem Rahmen weitergebe.
      Ich, als volltags arbeitender Mensch, beneide meine Frau keineswegs um ihren Stundenplan. Sie verlässt mit mir gemeinsam das Haus, kommt (selten) früher heim und sitzt (nach der gemeinsamen Hausarbeit und Familienleben) noch etliche Stunden an Verbesserungen und Vorbereitungen, wenn bei mir schon längst das Abendprogramm begonnen hat. Die Lehrer, die ihren Job gewissenhaft ausführen, haben vom Stundenkapital pro Woche meiner Beobachtung sicherlich keinen Vorteil, sind dafür aber mit NULL Flexibilität in Ihrer Urlaubswahl gesegnet. (Schonmal einen Lehrer auf der Beerdigung des Nachbarn gesehen…?)
      Sicherlich… Die vielen „Ferien“…
      Wussten Sie, dass nicht-ernannte Lehrer Ende eines jeden Schuljahres ihr C4 bekommen und während ihrer Arbeitslosigkeit die Nachprüfungen und Übungen für die Prüflinge vorbereiten, zwischendurch verbessern und sogar die Prüfung geben und verbessern dürfen, ohne sicher zu sein, dass sie rin paar Tage später, also im nächsten Schuljahr noch die Stelle haben?! Sehr angenehme Situation… Schöne Ferien…
      Ob die Lehrer, die ja zu diesem Zeitpunkt keine Lehrer sind, einen Versicherungsschutz in der Schule genießen, konnte mir bislang niemand bestätigen.
      Für die unendlichen Überstunden, die die mir bekannten Lehrer das ganze Schuljahr über leisten, können sie meiner Meinung gerne die Ferien haben.
      Ich für meinen Teil genieße meine Volltagsstelle, habe Feierabend, wenn ich das Gebäude verlasse, keine Anrufe, E-Mails, SMS, WhatsApp meiner Kunden zu Hause, keine Elternabende, pädagogische Tagungen, Projekttage, Projektvostellung, Tag der offenen Türe, Vorstellung für die Primarschüler, Klassenräte und und und und und.
      Meiner Meinung nach sollten eher Ihre Bekannten ihr Dasein als Lehrer und ob Sie ihren Job gewissenhaft ausführen in Frage stellen.
      Und darüber hinaus stellt sich die Frage, ob es genau diese von Ihnen genannten Lehrer sind, die alle anderen Lehrer ins schlechte Licht stellen.
      Wer die Antwort findet, darf sie gerne behalten.

  2. standpunkt

    das heisst hier in Ostbelgien haben die Lehrer im Vergleich zu den anderen Gemeinschaften das niedrigste Einstiegsgehalt.
    Im Vergleich zu Deutschland sogar mehr als 30 % weniger.
    Ein Glück , das nicht nach dem Einstiegsgehalt eines Lehrers in Luxemburg gefragt wurde…da wird das Bruttoeinstiegsgehalt etwa das vierfache sein.

    @BM : ich glaub kaum das ein Berufseinsteiger nicht ausgelastet ist. Ich glaube auch dass ein sehr grosses Übel bei den Kindern und Eltern liegen. Und wie man sieht kann das Gehalt diese Umstände nicht ausgleichen. Die Belastungen im Vergleich zum Gehalt sind nicht attraktiv genug
    Ich glaube kaum , dass ein Lehrer sich einen Zusatzjob aus Langeweile aneignet sondern eher um sein Gehalt zu erhöhen.

    • Bei den mir Bekannten ist/war das Lehrergehalt nicht der Grund.
      Man sollte auch nicht vergessen das die allermeisten Arbeitnehmer keine Zeit haben um einen Zusatzjob oder kleine Firma nebenbei machen zu können

  3. Klartext

    Endlich wird mal Klartext gesprochen und nachgefragt. So viel wird immer über das Lehrergehalt gesprochen, aber keiner weiß wirklich bescheid. Jetzt ist es schwarz auf weiß und leider schneiden unsere Lehrer im Vergleich nicht sehr gut ab.
    Das Gehalt unserer Lehrer sollte nicht beschönigt werden. Ich selbst habe den Beruf nicht gewählt aber ziehe den Hut vor den Leuten, die sich ihm leidenschaftlich widmen. Es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe und ein Lehrer nimmt viel Einfluss auf die Zukunft unserer Kinder.
    Schwarze Schafe gibt es natürlich in jeder Berufsbranche, aber die DG hat sehr viele sehr gute Lehrer. Das sollte die DG auch honorieren

  4. Harie's Kommentar

    Erinnern wir uns zurück: der damalige Unterrichtsminister und heutige MP hat die Gehälter einfach eingefroren, obwohl parallel die Teuerungsrate stieg. Nach Jahren erhalten die Lehrer nun die Einschränkungen schrittweise zurück. Ach ja, zum gleichen Zeitpunkt legten die Regierungsmitglieder ihrerseits eine Minderung ihres Gehaltes um 2% fest, um es postwendend um 4% zu erhöhen. Das sollte man nie vergessen!!!!!

    • Zappel B.

      Siehe Beispiel bei Antwort des Ministers Seite 3 :
      Hallo Dax, kuckst Du hier :

      17.984,13 € nicht indexiert
      29. 504,76 € indexiert (ca. Faktor 1,64)
      2.458,73 € Monatsbrutto indexiert

      Irgendwo im Text wird auch der genaue Faktor genannt.

  5. Es ist ja gut, dass das Einstiegsgehalt erhöht wurde, aber ist folglich nicht derjenige, der 2010 angefangen hat der Pechvogel? 2014 wird er nach 2 Gehaltserhöhungen ungefähr so viel verdienen, wie ein Lehrer der 2014 in den Beruf einsteigt? Er profitiert ja nicht von einer Ausnahmeregelung, da er mehr als 3 Dienstjahre geleistet hat und verdient nur wegen seinen Gehaltserhöhungen der 4 Dienstjahre, nicht weniger, aber auch nicht mehr als ein Neueinsteiger… Zudem wird er nach 24 Dienstjahren wohl 2 Gehaltserhöhungen weniger erhalten für die restlichen 20 Dienstjahre, als ein Lehrer der 2014 angefangen hat…?

  6. Taten folgen lassen

    Es liegt doch klar auf der Hand, dass ein Lehrer in Belgien und der DG unterbezahlt ist. Nun hat man auch noch die Rentenvorteile gekürzt indem die Hochschul- oder Unijahre nicht mit in Betracht gezogen werden. Das heißt also, dass ein Lehrer in Zukunft bis zu seinem 65., bzw. 67 Lebensjahr malochen darf. Beim derzeitigen Schülerprofil sind „Burnouts“ vorprogrammiert, denn die Lehrer sollten das in der Schule gerade biegen, was die Eltern aufgrund familiärer und erzieherischer Versäumnisse verbockt haben.
    Doch eine Gehaltserhöhung von nur 1% würde bereits das DG-Budget sprengen. Daher wird die Gehaltslage auch in den kommenden 100 Jahren so bleiben… aber wir haben ja noch den Index! Doch dieser federt lediglich die gesteigerten Lebenshaltungskosten zu einem kleinen Teil ab. Unterm Strich: qualifizierte Arbeiter verdienen immer weniger // wie kann sich ein Lehrer zu Beginn seiner Karriere eine Existenz (Haus, Auto, Familie…) aufbauen? Das war vor 30 Jahren noch irgendwie möglich, doch momentan bei den horrenden Preisen allerorts ist das reine Utopie. Hier sollte sich die Politik mal hinterfragen und Lösungen suchen.

  7. Taten folgen lassen

    … lieber gibt man das Geld für teure Studien, Kooperationen und Werbemaßnahmen und Kolloquien aus.
    Die Partner werden geografisch besonders „weit“ ausgesucht, damit die Kooperationen auch für die beteiligten Funktionäre „annehmlicher“ werden – das Fußvolk, will sagen die Lehrer an der Schulfront, werden dabei völlig vergessen und mit Brosamen abgespeist. Das schürt die Politikverdrossenheit die dann extreme Kräfte aufkeimen lässt.

  8. Alleine schon das hiervor erschienene, erklärt uns das komplizierte System von vielem hier im Lande, zumal in den Lohnbaremas! Wer hatt’s erfunden, dreimal dürft ihr raten!? Nur sie selber, die Erfinder vom ganzen, die machen es sich wohl viel einfacher, aber wohl im Sinne des Erfinders! So einfach geht das.

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