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Licht aus fürs Klima: Sehenswürdigkeiten eine Stunde im Dunkeln – Nur Russland boykottiert die „Earth Hour“

25.03.2023, Brasilien, Rio de Janeiro: Die Christus-Erlöser-Statue steht bei Sonnenuntergang, bevor die Lichter, die sie beleuchten, ausgeschaltet werden, um eine Stunde freiwilliger Dunkelheit für die globale "Earth Hour"-Kampagne in Rio de Janeiro, Brasilien, zu beobachten. Foto: Bruna Prado/AP/dpa

AKTUALISIERT – Eine Stunde ohne Licht – in vielen Ländern gibt es auch in diesem Jahr wieder die Protestaktion „Earth Hour“. Doch die geopolitische Lage macht sich bemerkbar: Russland verweigert explizit die Teilnahme – mit einer bemerkenswerten Begründung.

Symbolische Dunkelheit im Namen des Umweltschutzes: Rund um den Globus haben viele Menschen während der Aktion „Earth Hour“ für eine Stunde das Licht ausgeschaltet.

Laut den Veranstaltern wurde am Samstag in rund 190 Ländern und Hunderten Städten das Motto „Gemeinsam für mehr Klimaschutz“ befolgt. Die vom WWF in Australien ins Leben gerufene Klima- und Umweltschutzaktion setzt seit 2007 ein Zeichen dafür, dass sich die Menschheit besser um die Erde kümmern muss.

25.03.2023, International, Berlin: KOMBO – Die Beleuchtung vom Brandenburger Tor ist kurz vor beginn der Aktion „Earth Hour“ (oben) noch eingeschaltet und dann ausgeschaltet (unten). Foto: Christophe Gateau/dpa

Ortszeitgebunden blieben jeweils ab 20.30 Uhr Sehenswürdigkeiten, Büros und Wohnungen für 60 Minuten dunkel. Den Startschuss gaben Staaten im Asien-Pazifik-Raum.

In Neuseeland blieben etwa der Aussichtsturm Sky Tower und die Harbour Bridge in Auckland sowie das Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Wellington im Dunkeln.

Im der australischen Metropole Sydney folgten wenig später die weltberühmte Harbour Bridge und das Opernhaus. In Malaysia gingen die Lichter der Petronas Towers in Kuala Lumpur aus. Und auch in Thailands Hauptstadt Bangkok verdunkelten sich fünf ikonische Bauwerke, darunter das Nationalheiligtum des Landes, der Tempel des Smaragd-Buddhas.

Kurz darauf lag dann in Deutschland das Brandenburger Tor für eine Stunde im Dunkeln. Laut WWF hatten sich mehr als 550 Städte für die Aktion angemeldet. Anders als in Vorjahren allerdings waren die Lichter einiger Sehenswürdigkeiten – unter anderem in Folge der Energiekrise – ohnehin gar nicht mehr an. So verwies das Staatsministerium in Baden-Württemberg mit Blick auf den Ukraine-Krieg darauf, dass die Beleuchtung seit dem Sommer insgesamt so weit wie möglich zurückgefahren worden sei, als Beitrag zum Energiesparen.

In Belgien waren die Brüsseler Grand‘Place und das Atomium eine Stunde nicht beleuchtet.

Foto: Shutterstock

Nicht mit dabei war diesmal Russland. Die Lichter an öffentlichen Gebäuden dort blieben an. Kremlsprecher Dmitri Peskow begründete das damit, dass der Initiator WWF auf der russischen Liste „ausländischer Agenten“ stehe.

Das umstrittene Gesetz hinter dieser Liste dient in Russland der Stigmatisierung von Personen, Medien und Nichtregierungsorganisationen, die nicht linientreu sind. An früheren „Earth Hour“-Aktionen seit 2013 hatte Russland teilgenommen und zum Beispiel die Fassadenbeleuchtung am Kreml abgeschaltet.

Das Schlusslicht wurde auch in diesem Jahr auf dem amerikanischen Kontinent ausgeknipst: Im kanadischen Toronto verdunkelte sich der CN Tower. Beim Nachbarn USA waren neben dem New Yorker Empire State Building unter anderem die Space Needle in Seattle sowie der Willis Tower in Chicago vorübergehend unbeleuchtet. In Los Angeles blieben die Lichter des solarbetriebenen Riesenrads auf dem Pier von Santa Monica aus.

„Es geht bei der ‚Earth Hour’ nicht darum, durch das Lichtausschalten Energie zu sparen“, erläuterte der WWF. Die Aktion sei vielmehr eine symbolische und friedliche Form des Protests. „Waldbrände, Dürren und Überflutungen haben uns 2022 erneut die dramatischen Auswirkungen der Klimakrise vor Augen geführt“, hieß es vom WWF. „Dieses Jahrzehnt wird darüber entscheiden, ob wir die Klimakrise noch auf ein kontrollierbares Maß beschränken können.“ (dpa)

36 Antworten auf “Licht aus fürs Klima: Sehenswürdigkeiten eine Stunde im Dunkeln – Nur Russland boykottiert die „Earth Hour“”

  1. Robin Wood

    Machen China und Indien auch mit? Oder habe ich das überlesen?

    Der WWF sagt: „„Bäume sind die Lunge unseres Planeten, und wir brauchen sie, um die Auswirkungen des Klimawandels umzukehren. Jetzt ist die Zeit, um den Pausenknopf zu drücken.“

    Richtig! Das soll der WWF mal den Deutschen sagen, die die Wälder Deutschlands zum grossen Teil abholzen wollen, um Windparks aufzustellen.

    • #Robin Wood
      „Richtig! Das soll der WWF mal den Deutschen sagen, die die Wälder Deutschlands zum grossen Teil abholzen wollen, um Windparks aufzustellen.“

      Die Deutschen wissen immer was die Anderen nicht machen dürfen – deshalb fliegen sie z. B. nach Brasilien und gucken dort nach dem Regenwald.
      Zu Hause geht es aber dem Reinhardtswald, Schwarzwald „an den Kragen“.

  2. ///
    In diesem Jahr sollen die Menschen zudem am „Earth Hour“-Tag selbst aktiv werden: „Geben Sie der Erde eine Stunde und tun sie 60 Minuten lang etwas – irgendetwas – Positives für unseren Planeten“, schrieb WWF International. Als Beispiele wurden genannt, sich im Freien wieder mit der Natur zu verbinden, Müll an einem Strand einzusammeln, einen Baum zu pflanzen, plastikfrei einzukaufen oder eine Doku über den Klimawandel und den Verlust der Biodiversität zu schauen.
    ////
    Das ist so wie für den guten Katholiken, Karfreitag kein Fleisch essen, Fisch schmeckt ja auch gut, und in der Bibel lesen. Für die, die es mit dem Lesen nicht so haben, einen Bibelfilm schauen ist auch OK.
    Vielleicht nicht gerade den hier:
    https://www.filmstarts.de/kritiken/4046.html
    Aber es gibt ja auch andere.
    Bleibt nur die Frage an die Vertreter der Klimakirche, darf man während der „Earth Hour“ das E-Auto weiter laden und die Wärmepumpe laufen lassen? Ich frage für einen Freund. Um Antwort wird gebetet, äh, gebeten… 😁

  3. Hour“-Tag selbst aktiv werden: „Geben Sie der Erde eine Stunde und tun sie 60 Minuten lang etwas – irgendetwas – Positives für unseren Planeten“, schrieb WWF International….. oder eine Doku über den Klimawandel und den Verlust der Biodiversität zu schauen.

    😬😬
    Aber ohne Strom bitte!

    MotoGP startet heute. Hilft sicher genauso, wenn ich das stattdessen gucke und dabei die Stirn in Falten ziehe und gelegentlich mit dem Kopf schüttle.

    • Ohne MotoGP würde sich die Luft in der Welt um einen Nanopartikel verbessern. Also gar nicht. Nur wenn alle Menschen wie Naturvölker leben würden, gäbe es nach fünf Jahren einen nachhaltigen Effekt diesbezüglich zu vermelden. Aber diese Lebensweise kommt natürlich für die meisten Menschen nicht in Frage, weil wir Verschwender vor dem Herrn sind.

      • Wenn man bedenkt, dass die jährliche Metanausscheidungen einer Kuh, der Umweltschädlichkeit von zwei Autos, mit jährlicher Fahrleistung von 18.000km, entspricht, sollte man vielleicht einfach mehr Kühe essen.
        Wieviele Kühe ich wohl essen müsste um mit gutem Gewissen dieses Wochenende MotoGp zu gucken.
        Ach egal.

        • „Wenn man bedenkt, dass die jährliche Metanausscheidungen einer Kuh, der Umweltschädlichkeit von zwei Autos, mit jährlicher Fahrleistung von 18.000km, entspricht“

          Wo haben Sie denn diesen Blödsinn her?
          Es könnte hilfreich sein erst mal selbst zu denken (wenn möglich) bevor man solch Quark postet

          • @klar
            Na,na,na, wird wird sich den gleich echauffieren und die Klimawandel negativ beeinflussen. Fahren Sie Ihren Blutdruck rubter und lassen einen fahren. Das erleichtert. Oder war Ihr Kommentar der erleichternde Furz?
            Zu Ihrer Frage: Aaaalso, ich habe gestern bereits was für die Umwelt getan und eine Umweltdoku eingeschaltet.3Sat etwa 17Uhr. Nicht bewusst. Waren so schöne bunte Luftaufnahmen, die mich faziniert haben.
            Habe es Ihnen rausgesucht, Sie haben ja ausdrücklich nach Quark verlangt.
            Etwa bei Minute 20,.. einschalten.
            https://www.3sat.de/wissen/terra-x/anthropozaen-das-zeitalter-des-menschen-luft-mit-dirk-steffens-100.html

            Bin dann leider eingeschlafen. Vielleicht erzählen Sie uns dann wie es ausging. Happy End oder Grillfest?

            • Keine Sorge, weder echauffiert noch Blutdruck erhöht.
              Man unterscheidet zwischen biogenem und fossilem Methan. (Seit 2021 auch beim IPCC angekommen)
              Sogar bei Alarmisten wie von Klimafakten kann man nachlesen das das Tier, auch das Rind, im natürlichen Kohlenstoffkreislauf der Erde lebt. Was ja auch logisch scheint wenn man darüber nachdenkt.
              Die Kuh ist kein Perpetuum mobile und erschafft keine Energie aus dem nichts, sonst könnte sie ja auch die Lösung unserer Energie Probleme sein. Photosytense-Gras/Pflanzen- Kuh (Fleisch/Milch usw- Methan (wird schnell abgebaut) Co2 – und wieder von vorne (vereinfacht dargestellt)

              Zur Rechnung: 18000km = 180×6.5×2.65=3100kg Co2 // Kuh 100kg CH4 x 20 = 2000kg Co2 // Der Faktor 20 wird aber von immer mehr Forschen angezweifelt und wesentlich niedriger angesetzt. Wenn man den natürlichen Kreislauf ansetzt bleibt gar nichts mehr übrig. Wenn man von Dauergrünland ausgeht ist die Bilanz negativ.
              3100kg beim Auto sind weit zu gering, es fehlt das Auto, sonstige Betriebsstoffe und 20% Aufschlag für die Herstellung des Diesels.
              Bei der Energiegewinnung von Röhöl u weitere wird weltweit leicht mehr fossiles Methan freigesetzt als biogenes bei der gesamten Tierhaltung (Indien inklusive)
              ggf. zum Nachdenken: Vor dem 1. WK lebten in BRD u auch auf der Fläche der jetzigen EU mehr Rinder als heute….. Die Zahlen für PKW, LKW und Primärenergieverbrauch können Sie ja selbst mal suchen u vergleichen.
              Und dies egal ob man an die Klimahysterie glaubt oder nicht // Der Beweis steht ja noch aus
              Gruss mit 13/8

  4. Guido Scholzen

    Leute, die sich mit so einem Öko-Stuss beschäftigen und ihn realisieren, insbesondere Politiker, sollten sich mal eher Gedanken machen über die eigene Unwissenheit bezüglich Energieversorgung.

  5. ich mache mit und habe an der Modelleisenbahn auch alle Strassen-Lampen ausgeschaltet,
    bringt aber nicht viel. komisch.
    Man sollte den Politiker (innen) mal das Licht ausdrehen, damit sie aufhören, so viel Mist
    zu produzieren.

  6. Erneut blockieren Mitglieder der Letzten Generation die Straßen Hamburgs – auf den Elbbrücken gibt es stundenlang kein Weiterkommen. Zwar bekommen die Aktivisten den Ärger der Autofahrer nicht zum ersten Mal zu spüren, doch dieses Mal eskaliert die Wut eines Kraftfahrers in Gewalt.

    Klimaaktivisten der Bewegung Letzte Generation haben in Hamburg die Elbbrücken stadteinwärts blockiert. Vier Personen klebten sich nach Angaben der Polizei am Vormittag auf der Straße mit schnellbindendem Beton fest. „Der Verkehr steht“, sagte ein Polizeisprecher. Über Stunden gab es Behinderungen. „Seit 15.30 Uhr rollt der Verkehr wieder.“

    In den sozialen Netzwerken tauchte ein Video auf, in dem ein Lastwagenfahrer die Beherrschung verliert, einen Demonstranten von der Straße zieht und ihn in den Bauch tritt. Die Gruppe selbst postete es auf Twitter mit den Worten „In den Bauch getreten auf der Köhlbrandbrücke“, korrigierte sich jedoch später, da es sich um die Neue Elbbrücke in Hamburg handelte. „Wir sind wieder im Hamburger Hafen und unterbrechen den Verkehr, damit die Regierung auf den Boden der Verfassung zurückkommt. Dabei kam es zu dieser Szene“, schrieb die Gruppe zu dem Video.

    „Dieser Vorfall ereignete sich, bevor die Polizei eingetreten ist“, sagte ein Sprecher der Polizei dazu. Es sei eine Online-Anzeige eingegangen, nun werde ermittelt. Ein dpa-Fotograf berichtete zudem, dass aggressive Autofahrer mit Tritten und Schlägen auf die Blockade reagierten.

    Da der Elbtunnel und die A7 wegen Bauarbeiten noch bis Montagfrüh gesperrt sind und die Elbbrücken damit die einzige Möglichkeit sind, von Süden nach Hamburg zu gelangen, ist von erheblichen Verkehrsbehinderungen auszugehen. Nach der Blockade der Aktivisten bildeten sich kilometerlange Staus. Auf Twitter bat die Polizei Fahrer, die Richtung Norden unterwegs sind, Hamburg großräumig zu umfahren

    Die Aktivisten selbst erklärten, zudem zwei Transporter auf der Straße quergestellt zu haben. Die Beamten konnten die Autoschlüssel zunächst nicht finden, wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtete. Die Aktivisten hätten sie in den Brötchen versteckt, die sie mitgebracht hatten. Mittlerweile seien die Mietwagen jedoch von der Straße entfernt worden.

    Die Menschen werden nach und nach aggressiver auf Blockaden reagieren, mal abwarten wann es die ersten Toten gibt.

  7. Der ganze Klimahype oder auch Klimaquatsch wird enden wie der Corona „Impfhype“. Kritische stimmen wurden mundtot, Demonstrationen niedergeschlagen und Personen nicht auf Linie dem Richter vorgeführt. Und jetzt? Jetzt kommt unter dem Schirm der allermeisten Bürger langsam und tröpfchenweise die ein oder andere Aussage, Richtigstellung usw.. ans Licht und damit auch das die Bekämpften, Querdenker usw. wohl doch nicht so falsch lagen.
    Lassen wir noch 15 Jahre ins Land gehen und der Käse wird weitestgehend gegessen sein, und wohl zwischenzeitlich eine neue Untergangsphantasie erfunden.
    Niemand fällt dabei auf das eigentlich kein „Schwein“ auf die Idee kommt wirklichen und sichtbaren Umweltschutz zu betreiben. Ob Plastik im allgemeinen, Verpackungen, Schippern von Gütern rund um den Globus, Reisen Fliegen wo die Anfahrt zum Flughafen mehr kostet als der Rest,……. nichts tut sich.

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