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Konjunkturängste lassen die US-Kurse absacken – Aktie von Musks Autobauer Tesla verliert über 15%

05.10.2024, USA, Butler: Elon Musk (l), CEO von Tesla und SpaceX, lacht mit dem republikanischen Präsidenten Donald Trump (r). Foto: Alex Brandon/AP/dpa

An der US-Börse macht sich die Konjunkturangst breit. Unter anderem die erratische Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und der Kahlschlag im Staatsapparat lassen Anleger zunehmend negative Auswirkungen auf die Wirtschaft befürchten.

Das schlug sich am Montag vor allem in einem Ausverkauf bei Tech-Aktien nieder. Der technologielastige Index Nasdaq 100 verbuchte den größten Tagesverlust seit 2022. Die Aktie des von Elon Musk geführten Elektroautobauers Tesla verlor mehr als 15 Prozent.

Heute ging der Trend an asiatischen Börsen weiter: In Japan fiel der Leitindex Nikkei-225 kurz vor dem Handelsende um 0,9 Prozent. Der Hang Seng in Hongkong fiel um rund ein Prozent und der CSI 300 mit den wichtigsten chinesischen Festlandaktien büßte 0,4 Prozent ein

09.12.2024, Brandenburg, Grünheide: Auf dem Werksgelände der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg werden Autotransporter mit neuen Elektrofahrzeugen vom Typ Tesla Model Y beladen. Foto: Patrick Pleul/dpa

Mittlerweile wird sogar befürchtet, dass die Vereinigten Staaten als größte Volkswirtschaft der Welt in eine Rezession abrutschen könnten. Trumps jüngste Äußerungen halfen auch nicht, die Ängste zu zerstreuen.

In einem Interview am Wochenende wollte er auf Nachfrage eine Rezession nicht ausschließen. Er sagte lediglich: „Ich hasse es, solche Dinge vorherzusagen.“ Es werde eine Übergangsphase geben, sagte Trump mit Blick auf die Auswirkungen seiner wirtschaftspolitischen Pläne.

Der Nasdaq 100 sackte um 3,81 Prozent auf 19.430,95 Punkte ab. Das Börsenbarometer bewegt sich auf dem Niveau von September. Der umfassendere Nasdaq Composite knickte gar um 4 Prozent ein.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 2,70 Prozent auf 5.614,56 Punkte nach unten. Der Leitindex Dow Jones Industrial büßte 2,08 Prozent auf 41.911,71 Punkte ein. Im Gegenzug legten die als sicher geltenden US-Staatsanleihen zu.

An der Wall Street ging es nach Trumps Wahlsieg im November aufwärts. Die Marktexperten malten sich einen Auftrieb durch Steuersenkungen und weniger strikte Regulierung aus. Doch in den vergangenen Wochen dominierten eher chaotische Ankündigungen zu US-Strafzöllen und die Kürzungsaktionen des von Trump zum Kostensenker auserkorenen Musk im amerikanischen Staatsapparat die Schlagzeilen.

01.03.2025, USA, Boston: Demonstranten protestieren vor einem Tesla-Geschäft in Boston gegen Musk, den Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens, der sich im Namen von US-Präsident Trump für den Abbau von Arbeitsplätzen in der Regierung einsetzt. Foto: Rodrique Ngowi/AP/dpa

Trump hatte zwar jüngst die Zölle für Waren aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada vorerst wieder ausgesetzt, sofern die Waren unter das Freihandelsabkommen USMCA fallen. Allerdings drohte der Republikaner Kanada mit weiteren Zöllen – besonders im Bereich der Landwirtschaft.

Zugleich verdichten sich die Spekulationen, dass Trump bereit ist, Härten in der Wirtschaft und auf den Märkten in Kauf zu nehmen, um langfristige Ziele wie Erhebung von Importzöllen und eine kleinere Regierung zu erreichen.

Die Aktie des von Elon Musk geführten Elektroautobauers Tesla fiel am Montag um mehr als 15 Prozent und verlor damit auch die letzten Kursgewinne nach der US-Präsidentenwahl. Vor den beschleunigten Kursverlusten hatte ein weiterer Analyst die Prognose für die Tesla-Auslieferungen gesenkt. Im nachbörslichen Handel gab es nochmals ein Minus von über drei Prozent.

Musk war im US-Wahlkampf zu einem engen Verbündeten des letztlich siegreichen Republikaners Donald Trump geworden. Nach dessen Triumph bei der Präsidentenwahl ging es für die Tesla-Aktie steil aufwärts. Auf dem Höhepunkt Mitte Dezember war sie rund doppelt so viel Wert wie am Wahltag am 4. November. Danach setzte eine Talfahrt ein, die zuletzt steiler wurde.

DerTesla hatte das Jahr 2024 mit dem ersten Rückgang der Auslieferungen seit mehr als einem Jahrzehnt abgeschlossen, obwohl Musk zuvor ein Plus in Aussicht gestellt hatte. Der Tech-Milliardär lockt Anleger aber mit der Aussicht auf große Geschäfte mit selbstfahrenden Autos und humanoiden Robotern.

Obwohl es in beiden Bereichen nicht ausgemacht ist, dass Tesla erfolgreich sein kann, sehen Anleger bisher über das aktuelle Geschäft hinweg und bewerten die Firma viel höher als andere Autobauer.

11.02.2025, USA, Washington: Elon Musk (l) hört zu, während US-Präsident Donald Trump mit Reportern im Oval Office im Weißen Haus spricht. Foto: Alex Brandon/AP/dpa

Mitte Dezember war Tesla mit einem Kurs von rund 480 Dollar mehr als 1,5 Billionen Dollar wert. Jetzt fiel der Börsenwert beim Kurs von gut 222 Dollar auf rund 715 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Der US-Autoriese Ford bringt knapp 40 Milliarden Dollar auf die Börsenwaage, der Rivale General Motors Auch für Musk persönlich könnte ein deutlicher Rückgang beim Tesla-Aktienkurs zum Problem werden. Der Tech-Milliardär ist bekannt dafür, Kredite mit seinen Tesla-Aktien zu besichern, die ihn zumindest auf dem Papier zum mit Abstand reichsten Menschen der Welt machen.

Bei solchen Geschäften muss man oft Sicherheiten nachschießen, wenn der Kurs unter bestimmte Grenzwerte fällt. Der Finanzdienst Bloomberg schätzt Musks Vermögen aktuell immer noch au

Nach der Wahl gingen einige Marktbeobachter davon aus, dass Musks Nähe zum US-Präsidenten Vorteile für Tesla bringen kann. Zuletzt gab es in Europa und China aber deutliche Rückgänge bei Teslas Verkaufszahlen. Unklar ist, inwieweit das auf stärkere Konkurrenz, eine Lieferpause durch die Auffrischung des bisherigen Bestsellers Model Y sowie auf die Abkehr von Verbrauchern von Tesla wegen Musks Allianz mit Trump zurückzuführen sein könnte.

Trump behauptete nach dem Kurssturz, „radikale linke Wahnsinnige: boykottierten Tesla, um Musk zu schaden. Er werde gleich am Dienstag ein Tesla-Auto kaufen, als Zeichen der Unterstützung für den „großen Amerikaner  Musk, schrieb der US-Präsident auf der Online-Plattform Truth Social. (dpa)

27 Antworten auf “Konjunkturängste lassen die US-Kurse absacken – Aktie von Musks Autobauer Tesla verliert über 15%”

    • Das neue E - Zeitalter

      Sie irren sich gewaltig die E Mobilität erobert die Welt, in Südostasien laufen Millionen Fahrzeuge vom Band und das zu bezahlbaren Preisen. Europa zieht bald nach um den Anschluss nicht zu verlieren.

      • „Fahrzeuge“ ist das richtige Wort, hat aber mit dem was ich, und man im allgemeinen in Europa, unter einem Auto versteht, nicht viel zu tun. Das sind E-Scooter für Großstädte rund um den Äquator….

      • Joseph Meyer

        @Das neue E-Zeitalter
        Da kann ich Ihre Meinung aus persönlicher Erfahrung unterstützen! Ich glaube, wenn man einmal ein e-Auto gefahren hat, dann will man kein anderes mehr, auf jeden Fall wenn man in der Hauptsache nur Strecken unter 100 Km fährt. Einmal macht es mehr Spass beim Fahren und dann ist es doch ideal sein Auto zu Hause mit den Photovoltaik-Paneelen wieder aufzuladen.

      • Zuhörer

        Das neue E-Zeitalter.
        Ich war vor Zwei Monate noch in S.O. Asien. Ich habe insgesamt Zwei E Autos gesehen, innerhalb von Fünf Wochen. Ladestationen 0. Solaranlagen,eine einzige/Acht Paneelen.

  1. Eigentor

    Wenn man wie ein Elefant durch die Welt läuft, darf man sich nicht wundern, wenn Dinge unwiederbringlich zerstört werden. Der Aktienwert von Tesla hat sich halbiert! Aber noch viel schlimmer: die Tesla-Fans wenden sich von Musk ab, da sie zwar mit den Fahrzeugen, aber nicht mehr mit der Meinung und den Handlungen des Messias einverstanden sind. In Deutschland gibt es schon Aufkleber mit der Bezeichnung „Sorry, ich habe den Tesla gekauft, bevor Elon verrückt wurde“.

    Trump wird’s schon sehen, dass Imperialismus und Protektionismus NUR der eigenen Volkswirtschaft schadet. Noch einige Monate in dieser ökonomischen Stimmung und der Orangene wird von den US-Bürgern vom Hof gejagt. Aber viel schlimmer: das zerbrochene Porzellan wird nie mehr zu kitten sein!

  2. Anal Office

    Der Insolvenzking macht was er kann. Rote Zahlen schreiben und Dinge gegen die Wand fahren.
    Er ist in den USA inzwischen der unbeliebteste Präsident seit 80 Jahren. Die zwei schlechtesten Werte in der ewigen Bestenliste hat: täterätääää Trump in der ersten Amtzeit.

    Der Widerstand wächst

  3. Die Amerikaner sind es selber schuld,wenn sie solche Spastis und Hirnlose zum Präsidenten machen,alle wussten ja wie er tickt,und ja sollen ruhig noch mehr Probleme bekommen,dann wird sich das alleine regeln.

  4. Lach ,in Deutschland findet gerade der größte Wahlbruch bzw Wählerbetrug in der Geschichte statt,und wir lenken fleißig weiter mit Musik und Trump davon ab.
    nebenbei hat Frau Lagarde ( übrigens genau so vorbestraft wie Trump) für Herbst die Einführung des Digitalen Euro beschlossen .
    Nehmt euch ein paar Minuten Zeit , informiert euch vor allem über letzteres,und was dies für uns bedeutet!!!
    Dagegen ist Trump und Musk ein großer Kindergeburtstag!
    Oder weint,wie immer ,wenn es zu spät ist.

    • Nehmen wir mal an, am Ort A brennt ein Hochhaus und am Ort B gibt es eine herbe Überschwemmung. Nun berichtet und diskutiert jemand über den Brand. Kommt dann auch Maurice und empört sich darüber, dass man „fleißig“ von der Überschwemmung ablenkt? Merkwürdig, wenn man den Bericht über eine Sache madig macht, obwohl beides erwähnenswert ist. Natürlich auch ein bisschen durchsichtig…

    • Robin Wood

      @Maurice
      Richtig, es wird wieder von den Problemen in der EU abgelenkt.
      Dass der Digitale Euro mal so ganz nebenbei eingeführt werden soll, ist kein Thema in den ÖRR.
      Nicht zu vergessen – neben der Wählertäuschung in D – was gerade in Rumänien passiert. Der Oppositionskandidat hat angeblich nicht ausreichende Dokumente eingereicht, um sich als Kandidat für die Neuwahlen aufzustellen. Er wurde sogar kurzzeitig verhaftet. Die Menschen in Rumänien gehen wenigstens auf die Strasse. Auch davon hört man in den ÖRR nichts. Und die angeblich „demokratische“ EU schweigt zu diesem Thema. Kein Wunder, will die EU doch den DSA mit aller Macht durchpeitschen.

      • Voll die fiese Ablenkerei – ???

        zum digitalen Euro:
        Tagesschau.de 21. 1. 25; bundesbank.de, Presseerklärung vom 5. 6. 24
        Zur Verhaftung des oppositionellen Kandidaten in Rumänien:
        Tagesschau.de 26. 2. 25; derstandard.de, 11. 3. 25; t-online.de, 26. 2. 25; faz.net, 25. 2. 25; spiegel.de, 2. 1. 25

        Sie hätten auch selbst mal nachsehen können, ob es stimmt, was Sie da schreiben!

      • Voll die fiese Ablenkerei – ???
        zum digitalen Euro:
        Tagesschau.de 21. 1. 25; bundesbank.de, Presseerklärung vom 5. 6. 24
        Zur Verhaftung des oppositionellen Kandidaten in Rumänien:
        Tagesschau.de 26. 2. 25; derstandard.de, 11. 3. 25; t-online.de, 26. 2. 25; faz.net, 25. 2. 25; spiegel.de, 2. 1. 25
        Sie hätten auch selbst mal nachsehen können, ob es stimmt, was Sie da schreiben!

  5. Karli Dall

    Bei dem Zoll-Affentanz von DJT sollte man sich nicht wundern, dass sich die Wirtschaft nicht gut entwickelt – US-Strafzölle.
    Es muss leider festgestellt werden, „The Don“ hatte offensichtlich im Studium nicht aufgepasst, was Zölle im Algemeinen bewirken. Vom Speziellen wollen wir mal gar nicht reden.

  6. Nur einmal so nebenbei bemerkt, wenn es um die Beliebtheit von Politikern geht, Merz ist der erste „Kanzler“ der noch vor Beginn seiner Amtszeit komplett das Vertrauen seiner Wähler verloren hat….
    Damit schlägt er Trump noch um Längen…

    • schlechtmensch

      In manchen sozialen Medien nennen sie ihn schon den Merzinocchio! Es ist in der Tat unfassbar. Was aber noch unfassbarer ist, ist die Tatsache dass ich ihnen das vorher schon sagen konnte. Aber der Durchschnittswähler in D ist so dumm , der wird das auch bei der nächsten Wahl nicht begriffen haben.

    • Karli Dall

      @DR ALBERN
      Ja, richtig. Es wurde dann richtig interessant Kaffee, Schnaps, Zigaretten etc. zu schmuggeln und Geld zu verdienen.
      Es wurden wohl keine Arbeitsplätze, aber Jobs geschaffen – hat aber nichts mit den Strafzöllen zu tun.

  7. Produkte für Indien - Arbeit für Uns

    Nicht mehr so an Amerika denken. Indien steigt bald zur drittgrößten Volkswirtschaft der Welt auf, kein Wunder das alle Mister Modi so hofieren um dabei zu sein wenn es um Aufträge im Land geht.

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