Nachrichten

Kampf der Magersucht: Frankreich beschließt Auftrittsverbot für Magermodels

Den Verantwortlichen von Modelagenturen, die extrem dürre Mannequins engagieren, sollen künftig sechs Monate Haft und eine Geldstrafe von 75.000 Euro drohen. Foto: Shutterstock

Extrem untergewichtige Models werden in Frankreich vom Laufsteg verbannt. Per Gesetz ist stark unterernährten Frauen eine Arbeit als Model künftig untersagt. Modeagenturen sind in der Pflicht. Auch Anstiftung zur Magerkeit steht unter Strafe.

Die französische Regierung verstärkt ihren Kampf gegen ein krankhaft dünnes Schönheitsideal – und geht damit auf Konfrontationskurs mit der Modebranche. Die Nationalversammlung stimmte für einen Gesetzesartikel, der stark unterernährten Frauen eine Arbeit als Model untersagt.

Die französische Gesundheitsbehörde soll dazu einen Body-Mass-Index (BMI) – eine Kennzahl für das Körpergewicht – festlegen, der von Models nicht unterschritten werden darf. Den Verantwortlichen von Modelagenturen, die extrem dürre Mannequins engagieren, sollen künftig sechs Monate Haft und eine Geldstrafe von 75.000 Euro drohen.

Anstiftung zur Magerkeit strafbar

Bereits in der Nacht auf Donnerstag hatte die Nationalversammlung für einen Zusatz zu einem neuen Gesundheitsgesetz gestimmt, der eine Anstiftung zur Magersucht etwa auf Internet-Seiten mit einem Jahr Gefängnis und 10.000 Euro Geldstrafe belegt. Die Regelung zielt insbesondere auf Internet-Seiten, auf denen extreme Magerkeit verherrlicht und zu exzessiven Diäten aufgerufen wird.

Nach Angaben des sozialistischen Abgeordneten und Berichterstatters für den Gesetzentwurf, Olivier Véran, leiden in Frankreich zwischen 30.000 und 40.000 Menschen an Magersucht, die meisten sind demnach Jugendliche. (tagesschau.de)

19 Antworten auf “Kampf der Magersucht: Frankreich beschließt Auftrittsverbot für Magermodels”

  1. Mischutka

    Sehr interessanter Artikel (schon wieder) !
    Persönlich halte ich mal gar nichts von diesen „Mode-Models“ mit ihren Laufsteg-Klamotten. Diese Kleidung kann sich sowieso kein normaler Mensch leisten. Aus Interesse habe ich einige Berichte in dieser Sache mal gelesen und gesehen (u.a. in frz. Medien). Doch da erklären ziemlich viele „Chicas“ knapp und klar : …“da gehen wir mit unserer Agentur und den Fotografen einfach in ein anderes Land, wo die Magersucht nicht verboten ist“ ! Punkt. Denn in Frankreich könne man ja alle Modezeitschriften aus jedem Land der Erde kaufen. Ausserdem sei man mit einer guten Maskenbildnerin und unter einem anderen Namen sowieso nicht in Frankreich auszumachen.
    Fazit: alle Zeitschriften, Modemagazine usw. sollen in ganz Europa (!) verboten werden, wenn sich solche (freiwilligen) Bohnenstangen in Kleidung darin herumtreiben. Sonst nützt das Gesetz niemandem was.
    MfG.

  2. Die Zwei in dem Artikelbild sollen unterernährt sein?

    Falls das impliziert wird, sollte man sich doch eher die Frage stellen, ob nicht schlechte Ernährung und Mangel an Bewegung, bzw. dessen Konsequenzen, normalisiert werden. Wenn einer meint sich gehen zu lassen, dann soll es so sein. Dafür soll muss dann aber nicht andere Personen, die Wert auf ihren Körper legen (auf gesunder Weise, heisst Ernährung und Sport), kreuzigen. Es reicht ja schon zu sehen, wie ein guter Teil der Jugendlichen zum pummeligen tendieren, sowie sie die Schule verlassen und damit deren Selbstbestimmung in Sachen Ernährung und Bewegung steigt.

    Ausserdem, der BMI ist eigentlich ein Werkzeug um Fettleibigkeit in spezifischen Populationen zu messen und nicht einzelne Personen.

  3. « Anstiftung zur Magerkeit » als neue Straftat! Wie irre werden die Parlamentarier denn noch?? Kommt der Papst jetzt in den Knast? Wegen der Fastenzeit und so? Heilfasten wird zur Straftat?? Hat Frankreich keine anderen Probleme dass die sich mit so einem Gendersch**ß befassen…

    • @ Dax,

      wann begreifen Sie endlich das genau diese Themen die Welt bewegen. Solange wir über Hungerhaken diskutieren merken wir nicht welche Schweinereien die Regierenden noch in Arbeit haben. Immer schön mit Plattheiten ablenken und feste Drauf!!

  4. gerhards

    Den Damen auf dem Foto steht der Bikini ausgesprochen gut. Wäre für mich auch mal ein Grund ins Wetzlaar Bad zu gehen, fertig oder nicht fertig wäre mir dann egal. Alternativ auch auf ein gutes Helles in meiner Stammkneipe.

    • Bei den Damen gibt es weder hervorstechende Hüftknochen, noch sichtbare Rippen. Hier ist gar nichts krankhaft dünn. Desweitern sind sie überdurchschnittlich groß, da sind die Proportionen sowieso anders.

      Was hier anscheinend als „normal“ bei einer angeblichen Durchschnittsfigur angesehen wird, sind hauptsächlich sowieso nur Fettpolster. Es bewegt sich ja kaum noch einer, da ist dementsprechend nichts mit Muskeln. Fettpolster sind unnütze gespeicherte Energie, die mit ihrer Präsenz den allgemeinen Entzündungszustand des Körpers erhöhen (ja, adiposes Gewebe ist entzündetes Gewebe). Von wegen gesund.

      Aber anscheinend darauf zu verzichten ist „krankhaft“. Zu mal, abgesehen von Anorexie/Bulemie, es doch erheblichen körperlichen Aufwand braucht, die Figur in Form zu bringen. „Krankhaft.“ Zur selben Zeit wird dann De Block in Schutz genommen, wenn man sich über ihre Figur, gerade im Zusammenhang mit der aktuellen Verantwortung, lustig macht.

      • Kann Ihnen da nur zustimmen, „tso“.Wenn die beiden Damen auf dem Foto zu den „extrem mageren Modells“ zählen sollten, dann ist beispielsweise Maggie de Block einfach nur“vollschlank“. Sollen die abgelichteten Ladys “ Magermodels“ sein?(oder hat OD ein falsches Bild gewählt) Einfach nur irrsinnig diese bekloppten Politiker, womit die sich auch beschäftigen. Fehlt nur noch eine EU-Norm , vorgeschlagen von meiner geliebten EU-dioten-Kommission. Da diese Geschichte sich ja in Frankreich abspielt, sollte man die Damen vielleicht in Burkas verhüllen ( gehören dort mancherorts ja zum Stadtbild), dann sieht man nichts und alles ist gut…..

  5. Es gibt Frauen die sind von Natur her dünn; dürfen die auch nicht auftreten? Und was ist mit BMI über 35? Auftrittsverbot? Was unten auf der Skala gilt, muss auch oben gelten. Was sagen eigentlich Juristen zu solchen Gesetzen? Parlament = Irrenhaus?? Man sollte es denken…

    • Mischutka

      @ Gerechtigkeit :
      Ach ja, die „Spargeltarzane“ : ich habe vor ein paar Wochen noch gelesen, dass dieser Karli Lagerfeldhaus (oder wie der sich auch schreibt) auch einer von dieser „Sorte“ sei. Da haben einige „vernünftige“ Models, die diesem Herrn, bei Normalgewicht, zu „dick“ waren getönt. Eine hat gesagt, so stand geschrieben, „wenn der einmal stirbt, zerdrückt man einfach die Knochen und schon passt der in einer Zigarettenschachtel…..“ Ich kann das nicht beurteilen, denn ich habe noch nie an dem gefühlt….☺
      MfG. und frohe Ostern.

  6. Hyaluronsäure

    Stimmt es ist staatliche Bevormundung dünne Models zu verbieten oder Models zu ärztlichen Untersuchungen zu zwingen damit sie beweisen müssen dass sie gesund sind während übergewichtige Models stets als gesund und propper angesehen werden obwohl dies absolut falsch ist,den Übergewichtig ist krankhaft oder sogar tödlich,da schaue ich mir ein bekanntes curvy Model die gerade sehr lädiert aussieht weil sie die Treppe hinunter gefallen ist sie behauptet wegen einer sehr seltenen Krankheit ich meine eher wegen der Schwerkraft,auch ist bekannt dass bei Übergewichtigen eine Infektion mit Corona zu einem schweren Verlauf führt und ich finde es sehr interessant zu erfahren dass Fettzellen Entzündungen im Körper verursachen.Es gibt allerdings krankhaft Magersüchtige und das ist eben eine Sucht wie rauchen wovon auch ein schwerer Corona Verlauf ggf.zu erwarten ist.Rauchen ist aber nicht verboten trotz Corona und nicht für Models,also wieso Models verbieten dünn zu sein wenn alle anderen tun und lassen dürfen was sie wollen.Caro ist angeblich an Vernachlässigung gestorben und nicht an Magersucht die sich schon gebessert hatte.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern