Notizen

Kammer: Reaktoren Doel 1 und Doel 2 zehn Jahre länger in Betrieb

Das Atomkraftwerk von Doel (Provinz Antwerpen). Foto: Wikipedia

Die Kammer hat am Donnerstag mit den Stimmen der Mehrheit sowie denen von Vlaams Belang und Parti Populaire entschieden, dass die Kernreaktoren Doel 1 und Doel 2 weitere zehn Jahre in Betrieb bleiben. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde nach einer insgesamt rund 70-stündigen Debatte verbschiedet.

Ohne diese Gesetzesänderung wäre für Doel 1 bereits jetzt (eigentlich sogar am 15. Februar 2015) und für Doel 2 am 1. Dezember 2015 Schluss gewesen. Bevor die Laufzeit für Doel 1 und Doel 2 verlängert werden kann, müssen allerdings noch etliche Bedingungen erfüllt werden. Unter anderem soll Betreiber Electrabel in die beiden Reaktoren investieren. Man spricht von 700 Millionen Euro.

Für Energieministerin Marie-Christine Marghem (MR) ist die Verabschiedung des Gesetzentwurfs über die Verlängerung der Laufzeit für Doel und Doel 2 bis zum Jahr 2025 Teil eines Plans, um in den Wintermonaten Stromengpässe zu vermeiden. Zusätzliche Maßnahmen seien dennoch erforderlich.

Aktivisten von Greeneace protestierten am Donnerstag gegen die Verlängerung der Laufzeit und gegen die Politik von Ministerin Marghem. In der Kammer wurden mehrere Transparente gegen die Atompolitik der Föderalregierung ausgebreitet. Zudem erwägt Greenpeace eine Gerichtsklage.

34 Antworten auf “Kammer: Reaktoren Doel 1 und Doel 2 zehn Jahre länger in Betrieb”

  1. Jean-Claude Hennes

    Es wird immer von X Rissen von Länge Y gesprochen, jedoch nie einen Kontext gegeben, von wegen Details zur Konstruktion vom Druckgefäß, speziell dessen Wanddicken. Von daher gibt man keinen Grund von nicht Panikmache auszugehen.

  2. Guido Scholzen

    Tja, irgendwo muss die Energie ja herkommen.
    Und dann protestiert ausgerechnet Greenpeace… diese grüne Heuchlerbande. Ja, wo bekommen die Anhänger von Greenpeace denn ihren Strom her? Etwa nur aus Photovoltaik und Windkraft? Nee, natürlich aus der Steckdose.

    Die demonstrieren nicht nur gegen Kernkraftwerke, sondern auch gegen die „klimaschädliche Karbonindustrie“, am liebsten gegen Shell und BP.
    Aber wenn Greenpeace unterwegs ist auf dem Weltmeeren mit ihrer eigenen „Flotte“, ja dann sind das auch nur normale Schiffe, umgebaute Fischkutter. Fährt diese grüne Flotte etwa „klimaneutral“? Bekommen die ihre Energie etwa aus angebrachten Fotovoltaik-Modulen?
    Von wegen :-)

    Vor einigen Jahren schoss ein Unbekannter dieses Foto (ich glaube es war im Hafen Amsterdam):
    Das Greenpeace-Flagschiff Rainbow Warior wird von BP betankt…

    http://www.kiwiblog.co.nz/wp-content/uploads/2013/03/bp1.jpg

  3. Wenn wir weiter gegen Windparks sind, wie der, der auf Walhornerfeld kommen sollte, werden wir uns noch hunderte Jahre mit solchen maroden Zeitbomben beschäftigen müssen!!

    Danke ihr, die ihr dagegen seid!

    • Guido Scholzen

      Und wenn ihr 10 Windparks auf dem Walhornerfeld und Umgebung hättet, dann müsstet ihr trotzdem Kernkraft und Kohlekraftwerke im Hintergrund haben, damit ihr Strom habt, wenn kein Wind weht.
      die Fotovoltaik bringt auch nix, wenn die Sonne nicht genug scheint, und das ist meistens so. Und Speichermöglichkeiten für diesen Strom gibt es nicht, nur dummes Gerede darüber.

      Wenn man Kernkraftwerke ausschaltet, dann sollte man bis dahin genug Kohlekraftwerke und Gasturbinen errichtet haben, um dies zu kompensieren.

      Bitte Gehirn einschalten, bevor Kraftwerke ausschalten!

    • Merowinger

      Windkraft ist eine Gefahr für unser Stromnetz und somit für unsere Stromversorgung, sonst nichts!
      Solange keine Stromspeicher, sprich Pumpspeicherkraftwerke gebaut werden ist Windkraft sinnlos.
      Unser Stromnetz ist nicht ausgelegt für eine schwankende dezentrale Stromeinspeisung im großen Stil.

      Es gibt nun mal die Gesetze der Physik die Naturgesetze sind und nicht durch Politiker geändert werden können.

      Windkraftparks nützen nur einigen Geldgeilen Landwirten die hohe Pachtsummen bekommen, dem Betreiber der durch Subventionen sein Geld verdient und der Gemeinde die Steuern kassiert.

      Die Anlieger solcher Windparks müssen ihren Lebensraum und ihre Lebensqualität opfern für eine energietechnische Lachnummer.

      Es ist beängstigend wie arglos einige Menschen unsere einmalige Natur unsere idyllische Landschaft und unsere Lebensqualität opfern wollen nur weil es angeblich „grün“ sein soll.

      Nur weil einige Stromverbraucher ihr Gewissen grünwaschen wollen sollen andere Menschen in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt werden.

      Nur weil einige wenige Landbesitzer den gossen Reibach machen wollen verlieren die Immobilien in der Umgebung erheblich an Wert.

      Jede neue Straßentrasse muss Umgeplant werden für einen Tümpel mit 10 Fröschen aber die heimische Vogelwelt darf im Namen der Grünen Windkraft geschreddert werden.

      Bis jetzt ist noch kein AKW im Normalbetrieb hochgegangen. Es waren Experimente, Simulationen oder Naturkatastrophen die zu einem Unfall führten. Das herumexperimentieren an Kernreaktoren sollte man verbieten und die Welt wäre viel sicherer.

  4. Für Energieministerin Marie-Christine Marghem (MR) ist die Verabschiedung des Gesetzentwurfs über die Verlängerung der Laufzeit für Doel und Doel 2 bis zum Jahr 2025 Teil eines Plans, um in den Wintermonaten Stromengpässe zu vermeiden. Zusätzliche Maßnahmen seien dennoch erforderlich.
    ……..
    Was mich am meisten ärgert ist dass das eigentlich schon 2003 (wo man den « Atomausstieg » beschlossen hat) klar war dass es so kommen MUSSTE. Wind- und Sonnenstrom können physikalisch bedingt niemals Kraftwerke ersetzen, und dass sich die Physik bis 2015 nicht ändern würde musste auch jedem klar gewesen sein. Man hat auf ein Ökowunder gehofft oder einfach nur auf den nächsten Wahltermin geschielt. Auch 2025 wird die Physik noch immer dieselbe sein, und wenn Belgien bis dahin nicht in neue KRAFTWERKE investiert hat dann wird es richtig lustig denn irgendwann ist auch mit der Laufzeitverlängerung Schluss. Und weiter auf ein Ökowunder hoffen?? Das wäre dann der Gipfel der Blödheit…

    • Machen Sie mal. Ohne Netzanschluss werden wir dann wesentlich weniger von Ihnen lesen können. Und ja, wenn Sie in’s Krankenhaus müssen, bitte genügend Batteriestrom mitnehmen, denn die „Energieautarkie“ sollte ja nicht an Ihrer Haustüre aufhören, oder?

  5. Der KKW Komplex Doel liegt am Antwerpener Hafen, in Nähe von BASF Antwerpen. Der Hafen, die Industrie und die Stadt (der Ausbau von Zeebrugge kommt noch hinzu) benötigen eine entsprechende Kraftwerksleistung die man mit Windrädern und PV-Dächern nicht annährend sicherstellen kann. Es ist schon putzig zu lesen wie sich technisch ahnungslose an ein paar Windrädern z.B. auf dem Walhorner Feld begeistern können, ohne überhaupt zu verstehen um welche Dimensionen es sich tatsächlich geht. Die Laufzeitverlängerung ist der Macht des Faktischen geschuldet, und wenn die Politik nicht bald aus dem Öko-Dämmerschlaf aufwacht und in neue Kraftwerke investiert, wird die Zukunft einer ganzen Region in Frage gestellt.

    • Karin Abt

      @Dax: Welche Politiker denn? Liederliche und Verkommene? Es ist doch klar, warum kein vernünftig Denkender mehr in die Politik will. Man will 1. mit solchen Leuten nichts zu tun haben und 2., wäre man redlich, wird man mit diesen Figuren in einen Topf geworfen. Politiker sind meistens durch und durch charakterlich Verkommene.

    • Altweltenaffe

      Hier noch einige Fakten. In Belgien beträgt die Stromproduktionskapazität (inklusieve EE) 20.000 MW. Davon jeweils rund ein Drittel aus AKW’s, aus EE und konventionellen Heizkraftwerken.
      Im letzten Winter sind 3 AKW-Reaktoren ausgefallen, also rund ein Sechstel der gesamten Produktionskapazität bzw ein Viertel der Produktionskapazität aus nicht EE.
      Wie man ja laut getönt hat waren wir knapp vor einem Blackout, nur dem milden Winter ist es zu verdanken, dass es nicht soweit gekommen ist.
      Seltsam nur, dass gewisse Gaskraftwerke (von Electrabel), obwohl sie extra für diesen Zweck generalüberholt wurden, nicht eine einzige Stunde gelaufen sind!

      Mein Fazit: alles bloss Show, Electrabel verarscht uns nach Strich und Faden!

  6. Naja, vielleicht bekommt man zwischendurch mal Flüssigsalzreaktoren an laufen. Aber selbst dann, trotz ein vielfaches an Sicherheit gegenüber aktuelle Kernkraftwerke, wird sicher wieder geweint werden, da’s sich noch immer um Kernspaltung handelt.

    Und wenn Fusionsreaktoren irgendwann mal funktionstüchtig werden, wird dann auch bestimmt auch wieder geweint, da die Reaktorwandungen im Betrieb langfristig beim Verschleiss radioaktiv werden.

  7. Wahl, Joachim

    Wir leben Gott-sei-Dank in einer Demokratie, wo jeder seinen noch so unhaltbaren Mist und seine Ideologien, wie nun auch der Heilige Vater in seiner Enzyklica zum „Klimawandel“, zum besten geben kann.

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