Politik

Geplante Lachsfarm: Ecolo begrüßt Entscheidung gegen Probebohrungen in Baelen

In Baelen sollen bis zu 1.200 Tonnen Lachs pro Jahr gezüchtet werden. Illustration: Pixabay

AKTUALISIERT – Das Kollegium der Gemeinde Baelen hat sich gegen die Brunnen-Bohrungen im Hinblick auf die Errichtung einer Lachszucht im Industriegebiet zwischen Baelen und Eupen entschieden. Das ist schon das zweite Nein zu diesem Projekt: Der erste Antrag im vergangenen Herbst wurde abgelehnt.

Anne Kelleter, Ecolo-Regionalabgeordnete, kommentiert diese zweite Ablehnung wie folgt: „Ich begrüße sehr, dass die Gemeindeverantwortlichen von Baelen auch den zweiten Antrag abgelehnt haben. Damit setzen sie ein klares Zeichen für die Umwelt und den Schutz unserer Wasserreserven. Das Projekt Lachsfarm ist einfach nicht an diesen Standort hier angepasst. Das zeigen auch die negativen Gutachten der Nachbargemeinden zu dem Projekt. Ich hoffe, dass die Antragsteller das jetzt auch verstehen und von einem Einspruch gegen die Entscheidung absehen.“

Kelleter zufolge ist der neue Antrag im Wesentlichen identisch mit dem ersten, nur der spätere Wasserverbrauch wurde heruntergesetzt – von 150 Kubikmeter pro Stunde auf jetzt 100.

Zur Erinnerung: Die Gesellschaft COLD Water möchte insgesamt vier Brunnen mit 40 cm Durchmesser bis zu 200 Meter tief bohren. Mit deren Wasser soll später eine gigantische Lachsfarm gespeist werden, die bis zu 1.200 Tonnen Lachs pro Jahr produzieren soll.

„Dass der Wasserverbrauch um ein Drittel reduziert wurde, hört sich erst mal gut an“, erklärt Anne Kelleter. Die grüne Abgeordnete sieht dadurch aber ihre Bedenken nicht aus der Welt geräumt: „Die 100 Kubikmeter pro Stunde entsprechen immer noch dem Verbrauch einer Kleinstadt wie Eupen. Genauer gesagt: dem täglichen Wasserverbrauch von 19.200 Belgiern.“

Die Ecolo-Regionalabgeordnete Anne Kelleter. Foto: Gerd Comouth

Schon beim ersten Antrag für die Probebohrungen der Brunnen hatte Ecolo kritisiert, dass die Millionen Liter Wasser, die die Brunnen täglich aus den Grundwasserreserven an die Oberfläche pumpen würden, eine zu große Belastung für die Wasserkreisläufe der Gegend sein könnten.

Kelleter: „Jetzt wären es immer noch 2,4 Millionen Liter pro Tag, und auch das ist höchstwahrscheinlich zu viel. Man muss sich das mal vorstellen: Der Wasserverbrauch von Eupen (19.900 Einwohner) würde von heute auf morgen zusätzlich aus dem Grundwasser entnommen. Laut dem Bericht, der dem Antrag beiliegt, würde dadurch der Grundwasserspiegel um mehrere Meter sinken. Das hätte verschiedene Konsequenzen: Die 29 anderen Wasserentnahmestellen in der Gegend (3 km Umkreis) könnten trocken fallen. Verkarstungen, die es in dem Gebiet gibt, könnten einbrechen. Generell wäre unsere gesamte Natur bei Trockenheit anfälliger, und nach den Erfahrungen der letzten Jahre ist Trockenheit auch bei uns in der Gegend nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte.“

Zahlreiche Biotope, Feuchtgebiete und Oberflächengewässer werden aus Grundwasserreserven gespeist. Wenn der Grundwasserspiegel bei uns also durch die Brunnen der Lachsfarm dauerhaft sinken würde, hätte das unabsehbare Auswirkungen auf Natur und Mensch. Laut den Projektverantwortlichen soll das Wasser später aufbereitet und in den Baelener Bach geleitet werden.

Anne Kelleter: „Das ist dann nicht mehr dasselbe Wasser, weil es dann immer noch in den Grundwasserbeständen fehlt und das Risiko besteht, dass trotz Filterung ein erhöhter Stickstoffanteil im Wasser bleibt und in den Baelener Bach fließt. Der ist aber jetzt schon unter anderem mit Stickstoff belastet und nur in einem mittelmäßigen ökologischen Zustand.“

Ecolo Ostbelgien will weiter fordern, dass die Umweltverträglichkeitsprüfung für die Brunnenbohrungen mit der größtmöglichen Sorgfalt durchgeführt und wirklich alle möglichen Folgen gründlich beleuchtet werden. Außerdem sollte untersucht werden, wie sich dieser hohe zusätzliche Wasserverbrauch langfristig auswirkt

“Der Klimawandel erhöht das Risiko für langanhaltende Trockenheit. Es wäre politisch unverantwortlich, heute etwas zu genehmigen, was morgen unsere Wasserversorgung beeinträchtigen könnte“, so Kelleter.

76 Antworten auf “Geplante Lachsfarm: Ecolo begrüßt Entscheidung gegen Probebohrungen in Baelen”

  1. Baudimont

    Zuchtlachs verursacht enorme Schäden.
    Die am schnellsten wachsende Lebensmittelindustrie der Welt ist die Lachszucht, und für Zuchtlachs sind die Umweltkosten sehr hoch.
    Dazu gehören Umweltverschmutzung, Klimawandel, aber auch – Überfischung. Um die Lachse mit ihren typischen Omega-3-Fettsäuren zu füttern, verwenden die Züchter Fischmehl und -öl, das aus Sardinen und anderen Meerestieren hergestellt wird. Etwa ein Fünftel des jährlichen Wildfischfangs wird so für die Fischzucht verwendet. Und vergessen wir nicht, dass der Verzehr von Zuchtlachs aufgrund des hohen Anteils an krebserregenden Schadstoffen ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen würde.

    • Es ist tatsächlich das einzige BIOzeugs, was deutlich besser schmeckt, Bio-Lachs.
      Omega 3? Spirulina! Alle Mineralien, alle Vitaminen (außer C), Omega 3 und proteinen im Anschlag, alles ist in dieser wunderbaren Alge drin. Die Muskeln regieren dadurch sehr gut, man isst kleinere Menge, der Darm wird besser reguliert, und das alles für sehr kleines Geld (ich kaufe es auf eBay oder Amazon, das BILLIGSTE. Warum? Weil es rein am wenigsten kostet! Keine Zutaten… Einfach getrocknete Algen, die kompriert werden) Ich nehme das Zeug täglich, seit 2012 und bin viel fitter und gesünder (hilft auch das Immunsystem zu stärken).
      Wird in der klassischen Ayurvedischen Medizin und Nahrung verwendet, und wahr auch bei den Azteken sehr beliebt. Die NASA „wieder“entdeckte die Alge in den 70ern, als sie nach proteinreicher Nahrung für die Astronauten forschte.
      Kann ich nur empfehlen!

  2. Krisenmanagement

    Erst die Lachszucht, dann die traditionelle Tierhaltung verbieten. Nur was passiert, wenn die Lachszucht hier verboten wird? Normalerweise wird auf dem Gebiet der Wallonischen Region sehr streng kontrolliert. Das sehe ich als sehr grossen Vorteil. Die Abwässer werden ganz sicher geklärt. Die Ausscheidungen können als wertvoller Dünger für Pflanzen verwendet werden. Wir haben kurze Transportwege. Fazit: Wenn wir nur Ideologie gesteuerte Politikerinnen haben, wird jede Innovation und Wirtschaftstätigkeit im Keim erstickt. Viele Argumente der Frau Kelleter sind nicht evident. Einen Klimawandel hat es schon immer gegeben. Was zur Erhöhung der Temperaturen auf der Erde führt, ist noch immer nicht sicher. Es ist auch noch immer nicht sicher, ob die Temperaturen weiterhin steigen.

    • 9102Anoroc

      @ – Krisenmanagement 19:08

      irgendwie klingt das aber sehr stark nach der Frau Kaili.
      Weshalb möchten Sie sich für einen Betrieb einsetzen , der ohne Zweifel , nur Ärger bringen wird?

      • Krisenmanagement

        Haha Sie haben wirklich keine Ahnung. Landwirte mit Tierhaltung werden sehr intensiv kontrolliert in der Wallonischen Region. Es gibt ein ganzes Arsenal von Kontrolleuren, die einen in unregelmässigen Abständen kontrollieren. Selbst unsere Flächen werden regelmässig gemessen (Warum weiss ich nicht) Im Prinzip ist die Lachshaltung eine Landwirtschaft mit Tierhaltung. Da gibt es bestimmte Bedingungen, die der Betreiber einhalten muss. Ob der Standtort Baelen geeignet ist, weiss ich nicht. Sind die Ecolos bei der Wallonischen Regionen geeignet, um in Sachen Wasser zu entscheiden? Was jeder persönlich über Zuchtlachs denkt ist eigentlich zweitrangig. Nur was passiert, wenn der Betrieb in Baelen nicht genehmigt wird? Dann geht der potentielle Betreiber irgendwo anders hin. Ist die aus den Augen aus dem Sinn Mentalität wirklich sinnvoll?

      • Theaterstück

        In der Wallonie ist es seit Jahren Pflicht, dass zwischen Hausabwasser und Kanal eine Vorklärung der Abwässer stattfindet. Stand heute viele Altbestände haben es nicht ändern lassen und keinen juckts… soviel zu den strengen Kontrollen der Wallonie. Es ist auch nicht allzulänge her, dass Häuser entlang der Weser ihre Abwässer in diese leiteten. Es würde mich nicht wundern, wenn es einen Altbestand geben würde, bei denen das heute noch der Fall ist. Die Wallonie ist für Ihre Lebenslust, laisser faire und das Genießen bekannt. Was definitiv nicht für die Wallonie steht sind strenge Kontrollen.

    • Alessandro Vega

      „Einen Klimawandel hat es schon immer gegeben. “

      An dieser Aussage erkennt man schon, dass es bei ihrem Kommentar nicht wirklich um die Lachszucht geht sondern nur darum einer grünen Politikerin zu widersprechen. Dabei wird gekonnt ignoriert, dass wir die letzten Jahre schon massive Probleme mit Trockenheit hatten.

  3. Zur Erinnerung!

    Hallo Frau Kelleter!

    Sie vergessen ja sicher nicht die FLUTOPFER vom 14/7/21!?

    Man sieht, noch liest und hört nichts mehr davon!?
    Wenn dass das ganze Resultat sein sollte!??
    Die Opfer und deren Familien warten auf Folgen aus der ganzen Misere!

  4. Ich bin bestimmt kein Grüner, aber alle von Kelleter vorgebrachten Argumente sind richtig.
    Man kann nicht auf der einen Seite immer strenger mit den Landwirten sein und auf der anderen Seite solche Grossprojekte fördern.

  5. Ein agressives Verhalten gegen den Wasserkreislauf, ist ein agressives Verhalten dem Menschen gegenüber und daher nicht zu dulden.
    Offensichtlich wird das Unternehmen in der Schweiz selbst, wahrscheinlich besseren Wissens, daran gehindert weitere Zugangsrechte an Grundwasserressourcen zu erhalten.
    COLD Water, Ihr seid mit Eurem ausbeuterichem Firmengrundsatz, ökologisch („Setzen…sechs!“) unerwünscht.

  6. Wahl, Joachim

    Frau Kelleter, machen Sie sich auch so kritische Sorgen um die Windmühlen in Raeren?Dort werden Flächen versiegelt, tausende Tonnen Stahlbeton versenkt, Glasfaser aus Kohlenwasserstoffen für Rotorblätter verbaut, Stahltürme aus Chinastahl gesetzt, den natürlichen Windströmungen die Energie entzogen, der Vogelwelt der Garaus gemacht. Nur, um einigen wenigen die Taschen zu füllen.

    • Herr Wahl
      Frau Kelleter hat begründete Einwände gegen die Lachsfarm. In diesm thread redet man nicht von Windrädern. Es wäre schön wenn dieses Thema anderswo diskutiert wird, das erleichtert die Lesbarkeit.

      • 9102Anoroc

        @ Wahl, Joachim 09:57

        Sind sie wirklich im Glauben , mit den Windmühlen in Raeren , einen Vergleich an Land gezogen zu haben ?
        Jede einzelne Windmühle trägt dazu bei , weniger Strom von AKW Betreibern abnehmen zu müssen.
        Das bedeutet wiederum nichts anderes , als dass wir dadurch im gesamten weniger AKWs benötigen.
        Weniger AKWs mindert das Risiko, das auch sie eines Tages ihr Hab und Gut verlieren könnten.

        Glauben Sie nicht? ; dann fragen Sie mal die ehemaligen Bewohner von Tschernobyl und Fukushima.
        Jetzt aber zu ihrem Vergleich.
        Die Verunreinigung von Abwässern hilft welchen Personen?
        Der plötzlich auftretende Wassermangel
        bei einem extrem warmen Sommer kann wohl auch kaum den Landwirten helfen, wenn man durch Wasserentzug die Böden austrocknet.

        Und Bach oder Fluss abwärts wird man sich wohl auch kaum bei dieser Farm bedanken werden.
        Wenn die Sache zu verhindern ist, sollte man daran festhalten.
        Besser Probleme frühzeitig erkennen , als im Nachhinein keine Lösung für die entstehenden Probleme zu finden.

  7. Der kleine Belgier

    wieso will man eine Lachsfarm in einer Gegend welche für dieses Vorhaben nicht geeignet ist,
    errichten ?
    Lachszucht in Norwegen, wo die Natur dafür geeignet ist hat bei der Lachszucht bereits
    riesige Probleme.
    Und hier will man das Grundwasser, welches für die Menschen sehr wichtig ist und evtl. in
    Zukunft noch viel wichtiger wird, einfach abpumpen
    Wie krank ist denn sowas ?
    Der Mensch hört nicht auf, sich selber bez. seinen Lebensraum zu vernichten.

  8. Jetzt wird gesagt es werden nur 100 Kubikmeter pro Stunde gebraucht.
    Kaum läuft das Geschäft und die Gegend verdient an Steuern werden die forderungen dann wir wollen mehr oder wir gehen, siehe Tesla in Grünheide.

    Das Landesumweltamt Brandenburg kommt Tesla entgegen: Nach dem Widerspruch des US-Autobauers muss er nun keine Analysen mehr zur Einstufung bestimmter Gemische in Wassergefährdungsklassen vorlegen. Tesla kann nun selbstständig einstufen. Umweltverbände kritisieren die Entscheidung.
    Der US-Elektroautobauer Tesla ist mit seinen Widersprüchen beim Land Brandenburg nicht nur mit einer Auflage zur Grundwasserkontrolle erfolgreich gewesen. Das Landesumweltamt kippte auf Antrag des Unternehmens auch eine Nebenbestimmung für Tesla zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, wie das Landesumweltamt mitteilte.
    Das Land wollte, dass Tesla in bestimmten Fällen bei der eigenen Einstufung von Gemischen in Wassergefährdungsklassen die Analysen bei der Wasserbehörde des Kreises Oder-Spree einreicht. Dabei geht es um Fälle, bei denen Tesla Stoffe aufgrund eines geringen Anteils in eine niedrigere Gefährdungsklasse eingestuft hat. Das Unternehmen wandte sich dagegen. Das Landesamt für Umwelt entsprach dem und hob die Nebenbestimmung für Tesla auf. Damit kann der Autobauer die Wassergefährdungsklasse für diese Gemische selbst einstufen, ohne Analysen vorlegen zu müssen. Das Landesumweltamt äußerte sich auf Anfrage nicht und verwies auf ein laufendes Rechtsverfahren zum Bescheid des Widerspruchs.
    Der Umweltverband Grüne Liga Brandenburg sieht darin Risiken. „Die Gefahreneinstufung der Gemische ist nicht überprüfbar. Wir als Verbände und die Öffentlichkeit haben durch Schwärzung der Antragsunterlagen sowie des Genehmigungsbescheids keine Möglichkeit, diese Prozesse nachzuvollziehen“, sagte Landesgeschäftsführer Michael Ganschow. „Unklar bleibt, welche Stoffe in der Batteriezellfertigung zum Einsatz kommen. Hier wäre mehr Transparenz dringend geboten.“
    Das Landesamt für Umwelt hatte auf den Widerspruch von Tesla hin einige Vorgaben geändert, einige zurückgewiesen und auch aufgehoben. Unter anderem hatte es die Vorgabe aufgehoben, dass der Wasserverband Strausberg-Erkner in alle grundwasserrelevanten Fragestellungen einbezogen werden muss. Daraufhin klagte der Verband vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) gegen die Landesbehörde. Inzwischen reichten auch der Naturschutzbund Brandenburg und die Grüne Liga Brandenburg Klage ein – sie kritisieren, dass sie vor dem Erlass des Widerspruchsbescheids nicht angehört wurden. Das Brandenburger Umweltministerium hatte die weggefallene Auflage zur Einbindung des lokalen Wasserverbands zur Grundwasserüberwachung verteidigt.
    Seit März 2022 stellt Tesla in seiner einzigen europäischen Autofabrik in Grünheide in Berlin Elektrofahrzeuge her. Dort sollen in einer ersten Ausbaustufe rund 12.000 Beschäftigte arbeiten.

  9. https://brf.be/regional/1694310/

    Die Lachsfarm, die im Baelener East Belgium Park entstehen könnte, erhitzt die Gemüter. Vor allem Landwirte haben Angst, dass das Grundwasser absinkt, auf das sie angewiesen sind. Am Dienstag ist der Gründer der Firma Cold Water nach Eupen gekommen, um über das Projekt zu sprechen.

    1.200 Tonnen Lachs – es ist eine Menge Fisch, die Cold Water jährlich produzieren möchte. Julian Connor kommt gebürtig aus London und wohnt seit vielen Jahren in der Schweiz. Er ist der Gründer der Firma. Er sagt, er sei nach Eupen gekommen, um gegen die Fake News anzugehen, die von den lokalen grünen Parteien verbreitet würden. Sie würden nicht die wahre Geschichte erzählen, die hinter dem Antrag von Cold Water stecke.

    Seine Firma habe einen Antrag für einen temporären Testbrunnen gestellt. Man wolle zwei Wochen lang Wasser abpumpen und testen, welchen Einfluss das Vorhaben auf den Grundwasserspiegel habe. Sollte es irgendwelche Probleme geben, dann werde das Projekt angepasst, so Connor.

    Im Antrag zur Genehmigung der Testbohrungen wurde eine Fördermenge von 100 Kubikmeter Wasser pro Stunde angegeben. Bei dieser Menge würde es sich aber um den Spitzenverbrauch handeln. Im Regelbetrieb komme die Firma mit 50 Kubikmeter pro Stunde aus. Und dennoch: Es bleibt eine Menge, die vor allem die Landwirte beunruhigt.

    Sollte der Grundwasserspiegel tatsächlich absinken, dann gibt es laut Julian Connor trotzdem keinen Grund zur Sorge. Cold Water würde den lokalen Landwirten und Unternehmen so viel Wasser zur Verfügung stellen, wie sie brauchen würden. Das Unternehmen würde Rohre verlegen, um sie mit dem Ablaufwasser zu versorgen. Das Ablaufwasser würde Cold Water selbst reinigen und aufbereiten. Es werde sauberer sein als das Wasser, das sich im Baelener Bach befinde.

    Das Lachsfarm-Projekt befindet sich momentan in Phase eins von zwei. Das Unternehmen hofft auf die Genehmigung von der Gemeinde Baelen, um mit den Testbohrungen beginnen zu können. Sollten die Testbohrungen erfolgreich verlaufen, dann könnte Phase zwei beginnen: der Bau der Lachsfarm. 50 Millionen Euro möchte Julian Connor investieren. Er sagt, dass beim Bau der Lachsfarm nur Unternehmer aus der Region beteiligt würden. Es werde viel Geld in die Gemeinde fließen. 50 neue Arbeitsplätze seien geplant. Cold Water werde nur Personen anstellen, die in der Region wohnen, so Connor.

    Seit mehreren Jahren betreibt Connor eine Lachsfarm in der Schweiz. In Baelen könnte der zweite Standort entstehen. Mit der Fischproduktion hat er vor mehreren Jahren angefangen. Er sagt, er habe sich 2012 Sorgen darüber gemacht, dass so viele Chemikalien und Antibiotika bei den Lachsfarmen zum Einsatz kämen. 80 Prozent der Lachse, die weltweit konsumiert würden, seien in Netzgehegen groß geworden. Im Meereswasser befänden sich viele Krankheitserreger und Parasiten. Alles werde mit Chemikalien und Antibiotika bekämpft und lande anschließend im Lebensmittelkreislauf, so Connor.

    Bis der Lachs im Baelener Wasser heranwächst, werden einige Jahre vergehen. Ob es überhaupt soweit kommen wird steht auch noch nicht fest. Zuerst muss das Baelener Gemeindekollegium grünes Licht für die Testbohrungen erteilen. Spätestens Mitte Mai muss die Entscheidung getroffen sein.

    • 9102Anoroc

      @ – Franz 22:43

      …Man wolle zwei Wochen lang Wasser abpumpen und testen, welchen Einfluss das Vorhaben auf den Grundwasserspiegel habe…
      Innerhalb von zwei Wochen sieht man natürlich in der Regenzeit einen nicht so großen Unterschied.
      Macht man deshalb den Druck, dass die Entscheidung bis Mitte Mai gefallen sein muss? ;
      Denn danach wird es heiß und trocken , was dann zu ganz anderen Resultaten führen würde.
      Aber stimmt, die Landwirte werden ja mit Wasser versorgt und den Privatgärten das Wasser entziehen , merkt doch keiner.
      Kann es sein dass die Kühe dann auch keine Antibiotika mehr brauchen .-)
      Und kann es sein, dass man zwar Wasser liefert das sauber aussieht, es jedoch beim Einsatz in der prallen Sonne zu Geruchsbelästigungen kommt?
      Fragen über Fragen , eine hätte ich aber noch:
      Kommt die Firma Cold Water beim nächsten Hochwasser die tausenden Lachse persönlich aus den Häusern schaufeln , die vom Hochwasser betroffen sind?

      Spätestens Mitte Mai muss die Entscheidung getroffen sein, macht mich am meisten stutzig.

      Unternehmen zum Bau des Projekts, sowie Personal nur aus der Region zu beschäftigen ist natürlich ein positiver Ansatz im Gegensatz zum restlichen negativen.
      Wenn die Gemeinde Baelen wirklich so dumm ist und dem ganzen zustimmt, sollte sie sich wenigstens eine schriftliche Garantie geben lassen, das auf Dauer wirklich nur Leute aus der Region eingestellt werden.
      Es hilft natürlich auch nicht gegen die restlichen Probleme , die ohne Zweifel entstehen werden.

  10. Alessandro Vega

    Selten soviel Polemik in einem einzigen Kommentar gelesen.

    „Frau Kelleter, machen Sie sich auch so kritische Sorgen um die Windmühlen in Raeren?“

    Es geht hier nicht um Windmühlen also Whataboutism pur. Aber gut gehen wir mal drauf ein.

    „Dort werden Flächen versiegelt, tausende Tonnen Stahlbeton versenkt,“ Ich hoffe sie nutzen keine Straßen und haben keine Grundplatte unterm Haus geschweige denn einen geteerten Weg.

    „Glasfaser aus Kohlenwasserstoffen für Rotorblätter verbaut“

    Bei solch einer Aussage zweifle ich doch stark daran, dass Sie Ingenieur sein wollen.

    Glasfaser werden aus Quarzsand hergestellt und nicht aus Kohlenwasserstoffen. Die Rotorblätter bestehen aus Glasfaserverstärktem Kunststoff, welches mittlerweile allerdings recykelt werden kann.

    „Stahltürme aus Chinastahl“

    So wie fast alle Produkte heute in China gefertigt werden, wo ist das Problem ?

    „den natürlichen Windströmungen die Energie entzogen,“
    Was eine Abkühlung des Systems zur Folge hat was angesichts der aktuellen erwärmung etwas positives ist. Allerdings fällt diese so gering aus bei der totalen Energie unseres Planeten, dass einen kaum Messbaren Einfluss hat.

    „Der Vogelwelt der Garaus gemacht.“ Haben sie einen Wintergarten ? Oder noch schlimmer eine Katze ? Wenn ja habe ich schlechte Nachrichten für sie.

    „Nur, um einigen wenigen die Taschen zu füllen.“

    Es gibt und gab genügend Projekte in denen sich auch Private Investoren wie ich und Sie beteiligen können. Ausserdem profitieren die Gemeinden und damit indirekt die Bürger davon.

    Es ist echt beschämend, wie wenig Ahnung jemand hat der den Titel eines Ingenieurs missbraucht und damit unseren gesamten Berufsstand in den Dreck zieht mit seinen Schwurbelargumenten die mehr auf Meinung als auf Fakten basieren.

    • 9102Anoroc

      @ – Allesansro Vega. 09:22

      Kann es sein dass Ihr Kommentar zu ihrem eigenen Kommentar Von 22/02/2023 8:59 etwas widersprüchlich aussieht ;
      zumal es sich beim letzten Kommentar von ihnen, ja auch nicht wirklich um die Lachszucht geht.

      • Alessandro Vega

        Mein Kommentar sollte eigentlich unter dem Kommentar von Wahl, Joachim stehen und auch auf dessen Kommentar Bezug nehmen. Wo das meinem anderen Kommenar widerspricht bleibt mir aber ein Rätsel.

        • 9102Anoroc

          @ – Alessandro Vega 12:37

          Nein , alles gut.
          ich hatte ihren letzten Kommentar zu Beginn falsch verstanden, weil ich nicht wusste dass dieser an Wahl Joachim gerichtet gewesen ist.
          Als ich festgestellt habe was Sie meinen , war die Post schon versendet. 🤷‍♂️.
          Den Empfänger für Ihre Post zu erwähnen, schließt in manchen Fällen aber auch Missverständnisse aus , selbst wenn der Briefträger die Post in den falschen Briefkasten wirft😉

    • 9102Anoroc

      @ – Besserwisser 11:30

      Anscheinend ist nach dem filtern das Wasser doch nicht so sauber.
      Sonst würde man das ja so praktizieren.
      Aber den Landwirten wollte man es unterjubeln, bzw sogar Leitungen zu den Betrieben verlegen mit den Abwässern der Farm.
      Was für die eigenen Tiere nicht mehr gut sein kann , dürfte auch für die Tiere des Landwirts nicht mehr gut sein.
      Und zur Bewässerung von Feldern wohl auch nicht geeignet , da sich die Tiere des Landwirts ja teils von den Feldern ernähren , oder sogar der Mensch.

  11. Georg Kremer (GAIA Ostbelgien)

    Gut, dass Herr J. Connor (Coldwater) endlich mal den Aspekt Tierwohl anspricht, denn bisher wurden bisher fast ausschließlich die Auswirkungen der s.g. Aquakultur-Kreislaufanlagen auf das Wassermanagement behandelt. Tatsächlich sind Lachsfarmen Brutstätten für massives und extremes Tierleid. Mir ist nicht bekannt welche Kriterien der schwyzer WWF für die Indoor-Anlage von Swiss Lachs in Lostallo hat, allerdings lohnt einmal mehr der Blick über den Tellerrand, wie es um ähnliche Projekte in Europa bestellt ist. In Oostende z.B. soll die größte Lachsfarm in Europa entstehen (12.000 Tonnen oder 3 Millionen Lachse sollen ebenfalls in oberirdischen Wassertanks „produziert“ werden). Organisationen wie GAIA, Animal Rights, Bond Beter Leefmilieu, Greenpeace UND der WWF Belgium haben sich zusammengetan um gegen das Projekt Einspruch zu erheben, da den Tierechten in den Genehmigungsanträgen nicht ausreichend Rechnung getragen wird. Und die von Herrn J. Connor erwähnte Organisation „fair fish international“ vermerkt auf ihrer homepage: „Bis heute sind keine Anlagen auf dem Markt, die unsere Anforderungen erfüllen“. Fakt ist, die massenhafte Haltung dieser bemerkenswerten Wanderfische i in diesen industriellen Anlagen bedeutet immense Tierquälerei. Abgesehen davon, dass es taktlos ist, die stichhaltigen Argumente von Ecolo Ostbelgien als Fake News abzutun, betrachte ich die Äußerung des Coldwater-Nanagers als Greenswashing. Solche Projekte dürfen nicht nur in Ostbelgien keine Zukunft haben.

  12. Krahneberger

    jetzt kann Greenpeace sich an die Gesellschaft SPADEL wenden, das Unternehmen pumpt laut eigenen Angaben 887 Millionen Liter Wasser aus der Natur (Hohes Venn) und verkauft diese Ressourcen für viel Geld. Oftmals wird es in Belgien teurer als im Ausland verkauft.
    SAPDEL bezahlt der Gemeinde sicher viel Konzessionsgeld und alle sind froh.

    Ego, gibt es keinen Grund diese Farm zu verbieten es sei denn das Abfüllen der Flaschen wir ebenfalls verboten.

    • Ja klar! Nur mal um die 887 Millionen Liter mal in ein Verhältnis zu bringen: das sind genau 101 m3 pro Stunde, genau wie bei der Fischfarm! Aber die Unterschiede sind, dass dieses Wasser an 5 verschiedenen Stellen in Europa abgepumpt wird, die Hälfte davon, 442 Millionen Liter, in Spa. Der Konzern beschäftigt 1157 Mitarbeiter, davon 475 in Spa. Der Konzern hat in Spa 13.000 Hektar EIGENES Schutzgebiet – wo jährlich 130.000 Millionen Liter Niederschlag einsickern können, also 129.113 Millionen Liter mehr als sie entnehmen. Das Wasser trinkt man und benutzte es nicht um Fische zu züchten. Und den Betrieb gibt es schon seit 440 Jahren!

    • Alessandro Vega

      @Eifel_er

      Warum sollte man einen Gegenvorschlag machen ?

      Ich komme auch nicht bei ihnen ins Haus, möchte ihren Kühlschrank leer essen, so das ihre Kinder vermutlich nicht genug haben und tue so als würde ich diesen dann die Reste überlassen und damit ein Wohltäter sein, und wenn sie das nicht möchten erwarte ich dann einen Gegenvorschlag ? Der wäre wie, dass Sie mir jeden Tag was an der Frittenbude holen gehen ?

      Ihr Kommentar lässt Sie so aussehen, als ginge es nur darum die Grünen zu diskreditieren statt etwas zur Diskussion beizutragen. Coldwater will etwas von Ostbelgien und trägt dabei nichts positives zur Region bei.

        • Alessandro Vega

          Gute Idee, das Problem ist aber, dass dieses Wasser aufbereitet werden müsste bevor es in die Anlage eingeleitet wird, das vermutlich Wirtschaftlich nicht interressant ist. Oder man müsste mehr Medikamente Füttern, welche wiederum das Abwasser belasten.

            • Alessandro Vega

              Für Fische die in einer Massentierhaltung auf Engstem Raum leben müssen reicht das tatsächlich nicht.

              Waren Sie schon mal in einer Schweinemast ? Dort muss man durch eine dekontaminationsschleuse, weil selbst die Keime an der Kleidung reichen können um dort eine Epidemie auszulösen.

  13. Fischfarmlachs mit Krokodilgenen

    Und dass könnte noch dazu kommen!
    ——————————————-
    Die Gen-Speisekarte wird immer skurriler, nach genmanipuliertem Lachs jetzt Fisch mit Krokodilgenen!

    Lobby macht es möglich. Nachdem man den Lachs bereits gentechnisch verändert hat, kommt nun ein weiterer genmanipulierter Zuchtfisch auf den Tisch.
    Kennen Sie Alligatoren? Sie sind eine Familie der Krokodile.
    Und genau solche Krokodile müssen jetzt für den Fischverzehr herhalten.
    Ein Team von Aquakultur- und Wasserwissenschaftlern an der Auburn University hat einen Weg gefunden, die Infektionsraten bei in Fischfarmen gezüchteten Fisch zu reduzieren, indem sie ihnen ein Gen von diesen Alligatoren gegeben haben. Was nicht passt, wird passend gemacht.
    Die Einfälle der Bio-Ingenieure werden so manchem Verbraucher sauer aufstoßen. Immer skurriler wird die Gen-Speisekarte, profitieren tun vor allem die „Heuschrecken“ dieser Welt.

    https://netzfrauen.org/2023/02/12/fish-3/!

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