Gesellschaft

Große Mehrheit der EU-Bürger will mehr Tierschutz

In Europa werden jährlich über 300 Millionen Tiere in Käfige eingepfercht. Foto: Shutterstock

Mehr als vier von fünf Menschen in der EU sprechen sich laut einer Umfrage für mehr Tierschutz aus. 84 Prozent der Bürger in der EU sind der Meinung, dass Nutztiere besser geschützt werden sollten, und rund drei Viertel der Befragten wünschen sich einen besseren Schutz für Haustiere, wie die EU-Kommission am Donnerstag mitteilte.

Die Brüsseler Behörde hatte eine repräsentative Eurobarometer-Umfrage beim Umfrage-Institut Kantar in Auftrag gegeben.

Weitere Erkenntnisse der Umfrage waren, dass 83 Prozent der Menschen die Dauer von Tiertransporten begrenzen möchten. Außerdem gab über die Hälfte der Befragten an, dass sie für Produkte aus besserer Haltung mehr Geld bezahlen würden.

Befragt wurden im März 2023 rund 26.400 Personen in den EU-Mitgliedsstaaten aus unterschiedlichen sozialen und demografischen Gruppen.

Mitglieder von GAIA vor dem „Taste Truck“ im August 2022 in Eupen. Schwerpunktthema war das kurze, leidvolle Leben von Hühnern. Vorgestellt wurde u.a. ein Rezept für ein veganes Vol-au-vent. Foto: OD

Fast neun von zehn Befragten befürworteten, dass Tiere nicht in Einzelkäfigen gehalten werden. Die Kommission gab im Bericht zur Umfrage an, dass bereits Studien dazu durchgeführt werden, wie man dies gesetzlich verankern könnte.

Die Bürgerinitiative „End the Cage Age“ hatte mehr als eine Million Unterschriften gesammelt, woraufhin die Kommission 2021 eine Untersuchung zur Umsetzbarkeit einleitete. Die Organisation drängte auf schnellere Umsetzung und teilte am Donnerstag mit, sie wolle rechtliche Schritte gegen die mutmaßlich verzögerte Reaktion der EU-Kommission prüfen.

Die Eurobarometer-Sonderumfrage wurde im Zeitraum vom 2. bis zum 26. März 2023 durchgeführt. Befragt wurden 26.376 Personen in den 27 Mitgliedstaaten der EU aus unterschiedlichen sozialen und demografischen Gruppen. Die Menschen wurden bei sich zu Hause oder vor der Haustür in ihrer Muttersprache befragt, außer in Malta, Tschechien, Dänemark und Finnland, wo einige Befragungen per Videoschalte durchgeführt wurden. (dpa)

26 Antworten auf “Große Mehrheit der EU-Bürger will mehr Tierschutz”

  1. Man muss nur Leute vor dem Supermarkt fragen ob sie für mehr Tierwohl sind, und dann dieselben Leute mit versteckter Kamera im Supermarkt verfolgen und dokumentieren:
    a) was sie sagen
    b) was sie kaufen
    passt bei garantiert 2/3 nicht zusammen….

  2. Pensionierter Bauer

    Schönes Ziel.
    Es stellt sich nur die Frage ob die Mehrheit der EU Bürger dann auch bereit ist den höheren Preis hierfür zu zahlen. Ich denke, dass die Mehrheit sich dann günstigere Produkte aus nicht EU Ländern kaufen wird. Das Gejammer wenn die Nahrungsmittel nur ein wenig teurer werden, das hatten wir in der letzten Zeit ja schon zur Genüge.

    • Robin Wood

      @Pensionierter Bauer
      Da sind Sie mir zuvor gekommen. Das wollte ich auch schreiben. ;-)
      Allerdings können sich manche Menschen höhere Lebensmittelpreise wirklich nicht leisten. Auch wenn sie einer Arbeit nachgehen. Und gerade mit der Inflation wurde die Lage noch verschärft.
      Hier sehe ich die Politik gefordert: Mehr Tierwohl, besseren Mindestlohn und vernünftige Energiepreise.

    • Peter S.

      Verteidigung ist die wichtigste Aufgabe des Staates. Wenn man Russland jetzt nicht zur Raison bringt, fängt es immer neue Kriege an. Das ist nicht im Interesse unserer Sicherheit und würde erst richtig teuer.

      • Zuhörer

        Peter S. Sie gehen nicht nur mir auf den S… mit dem Russland Hass. Wenn sie doch die koruppte Ukraine verteidigen wollen, dann bitte, melden Sie sich doch als Freiwilliger an die Front.
        Egal um welches Thema es sich handelt, sie bringen immer Russland ins Spiel. Sie sollten mal einen Psychiater aufsuchen.

        • Wer wie sie immer noch auf die Russenpropaganda reinfällt, hat den Schuss nicht gehört.
          Hier wird nicht nur die Ukraine verteidigt.
          Wahrscheinlich würden sie die Russen noch in Schutz nehmen, wenn die kurz vor Brüssel stehen würden.

          • Welch ein Blödsinn, Hans. Wer die Quintessenz verschiedener Aussagen z.B. der Nato Größen nicht versteht, faselt wie sie
            Und zu suchen hat das hier auch nichts, und einem Kranken wie Peter immer zu Antworten ändert auch nichts

  3. Peter Müller

    Ich esse sehr gerne Fleisch. bin aber auch für eine Reduzierung. ich brauche nicht jeden Tag Fleisch auf den Teller oder auf’s Brot. Es wir zuviel Fleisch auf den Markt geworfen. Warum soll es teurer werden ?. Grundnahrungsmittel müssen viel billiger sein. Ein Kilo Brot zu 8 Euro ,wie auf Botrange ist ein Witz.
    Dann noch die ganzen Amateurjäger die sich jetzt schnell Geld verdienen wollen.

    • @Corona 2019: Sie ernten gerne selbst, geben sie es zu!
      Sie wissen ja, alles was ihnen vor die „Fresse“ läuft, dürfen sie zur Jagdzeit behalten.
      Das ist bei uns Gesetz. (in D sieht es anders aus)
      Persönliche Frage: Was wollen sie mit einem Reh? Oder Hirsch?
      Noch eine persönliche Frage: Stehen sie bei der Begattung dazwischen?
      Also momentan, gibt es zu viel von dem was sie verwerten könnten, deswegen wird es der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.

  4. Würde man sich endlich trauen, die Tierschutz-Nutztierhaltung den Bedürfnissen der Tiere entsprechend nach und nach zu ändern, würden einige Menschen mehr Gemüse und weniger Fleisch essen. Schmeckt auch und ist sogar gesünder! Die anderen würden murren und weiter Fleisch essen dies aber mehr wertschätzen, was nix kost, ist nix wert, heißt es doch! Wäre dies eine EU-Verordnung könnte man den Außenschutz durch Zölle oder/und Forderung von EU-Standard gewährleisten.

    Tiere fühlen und leiden!

    • Petras, Gesund ist eine ausgewogene Ernährung.
      Eu Aussenschutz? In welcher Welt leben sie denn? Es wurde auf dem Altar der Globalisierung und zwecks Öffnung verschiedener Märkte zur Unterstützung der Industrie die Landwirtschaft geopfert u unter großen Druck gesetzt indem für Einfuhren verschiedenster Güter die Kontingente massiv erhöht oder Einfuhren überhaupt erst erlaubt wurden. Und dies auch von Produkten die unter eu Standards hergestellt werden.
      Nicht mal ordentliche Kennzeichnungspflicht gibt es
      Tiere fühlen, deshalb isst man ja z.B. Fleisch lokaler Herkunft, gestern noch auf der Weide oder Wald, heute auf dem Grill. Da gibt’s kein leiden.

  5. Neneewaa

    Meine Freundin Lisa und ich nehmen Tierwohl sehr ernst. Auf alles Fleisch von Tieren, die glücklich auf den Weiden grasen verzichten wir. Richtige Tierschützer wie wir nehmen nur das Fleisch Cat. 1 aus reiner Stallhaltung, damit die armen Tiere schnell erlöst werden.
    Anorac, gecheckt?

  6. bitte? 26000 repräsentativ ? bei +- 448 Mio Einwohner?
    Das ist lächerlich.
    Bei den Meisten zählt billig zuerst. Braucht man nur die lokalen Erzeuger zu fragen. Sonst müssten diese permanent ausverkauft sein u nicht nachkommen. Die Realität ist aber eine Andere.
    Fast alle von diesen Schreihälsen haben von Natur keinerlei Ahnung.

  7. Unlogisch

    Ich habe nichts dagegen, wenn der Gesetzgeber mit effektiven Mitteln dafür sorgt, dass die quälenden methoden der Tierhaltung und Schlachtung unterbindet oder zumindest stark einschränkt.
    Wenn im Gegenzug das Fleisch teurer wird, werde ich eben weniger essen oder auf anderes verzichten.
    Alles was auf freiwillige Umstellungen zu mehr Tierwohl führen soll, ist entweder nicht existent oder führt viel zu langsam zum Erfolg.

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