Gesellschaft

„Meine Schule soll in Lichtenbusch bleiben“: Elternrat überreicht dem Bürgermeister „Unterstützungspaket“

Der Elternrat überreicht dem Raerener Bürgermeister Erwin Güsting (Bildmitte) das „Unterstützungspaket“ für den Erhalt der Schule am Standort Lichtenbusch. Foto: Elternrat

AKTUALISIERT – Am Mittwoch hat der Elternrat der Gemeindeschule Lichtenbusch dem Raerener Bürgermeister Erwin Güsting lautstark ein Paket mit rund 600 Schreiben überreicht, in dem der Erhalt der Schule im Dorf gefordert wird. Die Petition gegen die Schließung der Schule hat inzwischen die Marke von 1.600 Unterschriften überschritten.

Zahlreiche Anwohner und die lokalen Vereine und Institutionen haben sich im Zuge der Petition zu Wort gemeldet und befürworten den Erhalt der Schule. Zudem hat ein Großteil der 158 betroffenen Kinder notiert, was ihre Schule so einzigartig macht. Diese Sammlung an Unterstützungsschreiben wurde dem Bürgermeister am Mittwoch überreicht.

„Wir hoffen, damit einmal mehr deutlich gemacht zu haben, dass der Erhalt der Schule unser aller Herzensangelegenheit ist“, so Ulla Lutter, Elternratspräsidentin. „Nicht nur wir Familien mit jüngeren Kindern wären von der Schulschließung betroffen. Es würde unser Dorfleben komplett verändern, wenn wir keine Schule mehr hätten“, ergänzte Mona Beumers, Mitglied im Elternrat.

Am Dienstag hielten Kinder der 2. Klasse um 14.40 Uhr vor der Schule ein Banner hoch, mit dem sie ihre Verbundenheit mit der Schule zeigen. Foto: Elternrat

Dem pflichtet auch Jan Buchsteiner, der Vorsitzende des Lichtenbuscher Fußballvereins S.C. Grün-Weiß Lichtenbusch, bei: „Eine Schließung von Kindergarten und Schule würde für uns als ansässigen Fußballverein einer echte Katastrophe gleichkommen. Uns wäre damit die Grundlage unserer jugend- und zukunftsorientierten sowie sozialen und mitmenschlichen Vereinsarbeit genommen!“

Die betroffenen Eltern wurden am Mittwoch letzter Woche über die eventuelle Schließung des Kindergartens und der Schule in Lichtenbusch informiert. Eltern und Kinder sind in Sorge. Ein vielfältiger Protest findet gegen drohende Schließung statt. So wurde eine Petition gestartet, eine Aktionswoche ist geplant.

Die Schule platzt aus allen Nähten. Bis Ende dieser Woche soll die Prüfung eines Grundstücks am Totleger erfolgen, das für einen Neubau der Schule infrage kommt.

Nach 6 Tagen bereits über 1.600 Unterschriften

„Wenn die Prüfung negativ ausfällt, möchte der Gemeinderat womöglich die Schule schließen“, so Ulla Lutter, Elternratspräsidentin. Eltern und Kinder zeigen sich schockiert angesichts der sich überstürzenden Ereignisse und wünschen sich unbedingt mehr Transparenz im weiteren Prozess.

Die Gemeindeschule in Lichtenbusch. Die Auslastung der Lichtenbuscher Schule und des Kindergartens ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Foto: Eltenrat

Die am Freitag gestartete Petition des Elternrats hat Stand Mittwoch, 3. März, bereits über 1.600 Unterzeichnende mobilisiert. Für diese Woche hat der Elternrat eine Aktionswoche ausgerufen, in der Kinder und Eltern ihrem Protest gegen die drohende Schließung Ausdruck verleihen werden. So werden die Woche über Briefe, Emails und Bilder an den Gemeinderat geschickt und unter dem Hashtag #schulelibu verbreitet.

Am Dienstag hielten Kinder der 2. Klasse um 14.40 Uhr vor der Schule ein Banner hoch, mit dem sie ihre Verbundenheit mit der Schule zeigen.

Am Mittwoch wurde dann dem Raerener Bürgermeister das „Unterstützungspaket“ überreicht. Am Freitag setzten die Kinder mit einem Chor aus Trommeln, Hupen und Trillerpfeifen noch einmal ein deutliches Zeichen. Eine ursprünglich für Samstag geplante Menschenkette musste aufgrund der aktuellen Corona-Schutzverordnung abgesagt werden.

Die Auslastung der Lichtenbuscher Schule und des Kindergartens ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Die Schulklassen mussten inzwischen in Container auf dem Platz gegenüber der Schule ausweichen, um den Raumbedarf des Kindergartens zu decken.

Schule spielt seit über 135 Jahren prägende Rolle im Dorfleben

„Wir alle gingen bei den Containern von einer temporären Lösung aus und haben darauf vertraut, dass die Gemeinde ihre Ankündigung wahrmacht, einen neuen Standort innerhalb des Dorfes zu finden und einen Neubau zu errichten“, so Mona Beumers, Mitglied des Elternrats. Bedarf und Interesse an der Schule ist offenkundig gegeben. Die Suche nach einem geeigneten Grundstück erweist sich leider als schwierig.

Eines der von Kindern gemalten Bilder, die an den Gemeinderat geschickt wurden. Foto: Elternrat

Lichtenbusch ohne Schule? Das ist für die Betroffenen schwer vorstellbar. Das deutsch-belgische Dorf blickt auf eine lange europäische Integrationsgeschichte zurück, in der die Schule seit über 135 Jahren ein prägende Rolle spielt. Hier lernen Kinder aus Belgien und Deutschland gemeinsam und praktizieren europäische Werte Tag für Tag.

„Das Dorf wird auseinandergerissen“, befürchtet Marcel Beckers, ein betroffener Vater. „Den Kindern würde die Begegnungsstätte im Dorf fehlen, um sich überhaupt kennen zu lernen. Das Dorfleben würde zum Stillstand kommen“, ist auch Caroline Rötgers, Mutter aus Lichtenbusch, der Meinung. Diese sozialen Aspekte machen den Einwohnern am meisten zu schaffen.

Der Charakter des Dorfes würde sich ändern und seine Anziehungskraft auf junge Familien verlieren. „Da helfen auch die neu erschlossenen Neubaugebiete nichts. Lichtenbusch würde für junge Familien uninteressant. Wer zieht denn in einen Ort, indem es keine Infrastruktur gibt?“, wendet Alexander Kockartz, Vater aus Lichtenbusch, ein.

Für den Elternrat der Gemeindeschule Lichtenbusch ist nicht nachvollziehbar, wie es zu der jetzigen Situation überhaupt kommen konnte. Mit Blick auf die anderen eifeler Dorfschulen in Ostbelgien ist klar: Lichtenbusch ist auch eine Dorfschule, und muss auch eine bleiben! Nun ist die Politik gefragt, dies zu ermöglichen.

Die Petition gegen die Schulschließung in Lichtenbusch läuft unter folgendem Link:

PETITION SCHLIESSUNG GS LICHTENBUSCH

68 Antworten auf “„Meine Schule soll in Lichtenbusch bleiben“: Elternrat überreicht dem Bürgermeister „Unterstützungspaket“”

  1. „Lichtenbusch ist auch eine Dorfschule, und muss auch eine bleiben! Nun ist die Politik gefragt, dies zu ermöglichen.“

    Jo, wenn es denn jetzt nur Kinder aus dem eigenen Dorf da wären, würd die Schule auch nicht aus allen Nähten platzen. Dorfschule, dämliches Argument. Würd wahrscheinlich schon helfen, die Wilme wieder zurück über die Grenze zu schicken, dann wär auch nicht mehr so eng. In Deutschland haben die Kinder ja auch nur Anrecht auf einem Grundschulplatz, wenn deren Hauptwohnsitz in Deutschland ist.

    • In der Petition zum Erhalt der Schule heißt es:
      „Kinder aus Belgien und Deutschland besuchen eine gemeinsame Schule. Kinder und Lehrpersonal leben gemeinsam die europäischen Werte Tag für Tag. Eine grenzübergreifende Schule ist einzigartig. Auf sie zu verzichten würde in Zeiten zunehmender europäischer Desintegration ein falsches Signal aussenden!
      Wenn der Standort Lichtenbusch verschwindet, werden Kinder aus Belgien und Deutschland nicht mehr zusammenkommen und lernen. Ein Teil positiver europäischer Grenzgeschichte wäre vorbei.“

      Bedenkenswert, Herr Walldorf, oder? Im Übrigen ist es so, dass ostbelgische Kinder an einer deutschen Schule eingeschrieben sein können wie deutsche Kinder (mit Ausnahmegenehmigung) eine belgische Schule besuchen können. Wir sind im Grenzland und können glücklicherweise in manchen Bereichen Grenzen überwinden.

    • ne Hondsjong

      Brauchen Sie nicht mal, nur die Eltern die nicht im Dorf wohnen die Kosten fakturieren und schon verschwinden die Kinder von alleine, das ist doch für die meisten Eltern der Grund die Kinder in Belgien einzuschulen !

      • Jawohl, das einer der Hauptgründe. Die anderen Gründe sind,dass man in D sein Kind am besten gleich bei der Geburt für einen Kita-Platz anmelden muss und natürlich die Ganztagsschule inklusive Mittagsessen. Bisschen Französisch lernen ist natürlich auch trés chic.Nach der vierten Klasse ist unser Schulsystem vielen dann nicht mehr gut genug und die Kinder gehen auf’s deutsch Gymnasium.

      • Die Leute, die heute in den jeweiligen Lichtenbuschs wohnen, sind mit großer Mehrheit nicht die direkten Nachkommen derer, die vor 1920 dort ansässig waren. Historisch war die Trennung nicht so intensiv (vor 1920, Schmuggelzeit) und ein paar Kilometer weiter gehörte Sief zu Raeren). Letztendlich befördert die EU ein Zusammenwachsen der Staaten: da gibt es unzählige Beispiele mit allen 27 Mitgliedsstaaten. Zu beobachten sind auch gemeinsame Schulen und Gymnasien.

        In diesem Umfeld könnten wir eigentlich gerne auf die ewig gestrigen Grenzfanatiker und Nationalathleten verzichten.

  2. Auseinandergerissen wurde Lichtenbusch vor gut 100 Jahren.

    Die Besiedlung hat natürlich schwer zugenommen; kann sich noch jemand an die Besiedlung vor 40 Jahren erinnern. Nicht zuletzt durch die massive Ausweisung (Sektorenplan) von Bauland und entsprechenden Genehmigungen (Gemeinde). Und nu n fällt uns auf, dass die Schule und die Container zu klein sind?

  3. Ist schon paradox: da platzt eine Schule aus allen Nähten und sie soll zugemacht werden, anderswo muss man die Kinder (er)finden und die Schule bleibt erhalten. Wäre schön, wenn es gleiche Massstäbe in der DG geben würde.

  4. Elternteil

    Die gleiche Situation hatte man in Raeren schon vor über zehn Jahren.
    Damals fusionierte die Schule Plei mit Raeren Driesch.
    Auch viele Diskussionen teilweise sehr hitzig.
    Und am Ende wurden beide Schulen fusioniert.
    Wenn man heute sieht was daraus entstanden ist kann man nur sagen, es war die vollkommen richtige Entscheidung!
    Ich hoffe der Raerener Gemeinderat hat aus dieser Erfahrung gelernt.
    Es geht hier um die Kinder, um deren Bildung und nicht um Emotionen.

    • Nicht ganz vergleichbar, da die Schulträger unterschiedlich waren: Plei (Staat), Driesch (Gemeinde).
      Der jetzige Standort Lichtenbusch reicht vorn und hinten nicht. Neubau grüne Wiese möglich, wenn nicht Grün grundsätzliche Bedenken anmeldet. Fusion mit Driesch würde andere Platz- und Bauprobleme schaffen; dann müsste man in letzter Konsequenz auch Eynatten und Hauset auf Driesch unterbringen.

      Gemeinderäte sind nicht homogen; d.h. die Lernfähigkeit aufgrund von Erfahrungen mag für die damaligen Räte seine Gültigkeit haben, doch ist die Zusammensetzung heute eine andere.

      Der Verweis auf die Bedeutung der Bildung erscheint mir etwas billig; es geht hier um Gebäude und nicht um Qualität der Bildung (die sollte eigentlich nicht durch das Gebäude beeinträchtig werden).

      • Elternteil

        Trotzdem hätte man eine zweite Gemeindeschule in Raeren bauen können, Gelände war ja vorhanden.
        Genauso wie es manche Leute jetzt für Eynatten vordern (Lichtenbusch gehört nämlich zum Dorf Eynatten)

  5. Sinnlose Diskussion. Die Zukunft gehört dem Lernen zu Hause, Corona wird nie mehr enden, Bildung wird Elternsache, der Schulträger stellt noch das didaktische Material und vielleicht die Computer zur Verfügung. Einen normalen Schulbetrieb wird es nie mehr geben….

    • Peter Müller

      Bildung wird Elternsache, der Schulträger stellt noch das didaktische Material und vielleicht die Computer zur Verfügung. Wenn es so kommen sollte, was ich nicht glaube ,bedauere ich die Kinder. Da werden viele dumm bleiben wenn das die Eltern übernehmen.,

    • Dow Jones

      Ich weiß ja nicht in welche Primarschule Dax seine Kinder schickt, aber unsere haben seit September, mit Ausnahme von den 3 Tagen Brücke zwischen Allerheiligen und dem 11.11., ganz normalen Schulbetrieb…

  6. Der richtige Kappes fing doch vor 100 Jahren an, als man meinte durch Lichtenbusch eine Grenze ziehen zu müssen! In Lichtenbusch ist man nun halt jetzt beides nach dem Pass D oder B aber zusammen sind es alles Lichtenbuscher. Daher finde ich die Diskussion hier befremdlich. Gemeinsam klappt’s am besten und daher sollte die Schule bleiben.

        • Das Geld für diese Schule kommt aus B und die Kneipe auf der anderen Straßenseite hat größtenteils Gäste aus D genau so wie der Supermarkt. Ohne Lichtenbuscher aus D würde da viel weniger Umsatz gemacht. Hier greift alles ineinander und wir leben miteinander. Nochmals, hier fragt keiner nach dem Pass, warum auch. Viele im Ort sind hier wie drüben eh Verwandtschaft. Eigentlich gilt das für alle Grenzorte. Ich glaube in Raeren haben eh knapp die Hälfte einen deutschen Pass. Von denen geht aber so gut wie jeder arbeiten, geht hier in Lokale, kauft ein und hält die Bauunternehmen am Laufen, da auch fast alle ein Häuschen haben.

          • täterätä

            Sie sind D-verblendet wie immer.
            90% der im grenzbereich lebenden Deutschen kaufen drüben ein,lassen deutsche Handwerker kommen und wollen hier alles nach deutschen Standard. Wir sind billiges Bauland und sonst ist hier alles nicht gut genug. Inklusive Schulsystem.

  7. Peter Müller

    Wie immer nur Blödsinn. Bevor ihr wieder nur Mist schreibt ,sollte ihr euch mal informieren wie es in NRW abläuft. Wo bezahlt man für die Schule?. Es gibt auch kostenlose Kindergärten, und wenn auch , dann Zuschüsse. Wer viel verdient bezahlt eben mehr, kann es aber wieder von der Steuer absetzen. Aber wer sein Kind in den Kindergarten abschiebt um sich allen Luxus zu erlauben sollte auch dafür bezahlen. Natürlich werden hier auch Kinder abgeliefert weil die Mama keine Lust hat sich um ihr(e) Kind (er) zu kümmern. ist ja kostenlos.

  8. Na toll, kaum schreibt man mal positiv über unsere gemeinsames zusammenleben, gibts Kritik. Nur mal zur Erinnerung, vor gut 100 Jahren hätten hier alle ein dreifaches Hurra auf Kaiser Wilhelm ausgerufen. Sei es drum, ich finde Zusammenarbeit auch jenseits der Grenzen gut. Ich glaube das Problem liegt wohl eher zwischen Dorfbewohnern und zugezogenen aus der Stadt, sprich Aachen und teilweise auch Eupen.

    • Peter Müller

      So ist es. Viele Leute bei uns aus dem Grenzgebiet, können sich nicht damit abfinden, dass es auch noch andere Menschen gibt. Sieht man ja gut, wenn es nur um Wallonen oder Flamen geht.

      • Ihr seid beide aus Eupen und könnt eigentlich nicht mal mitreden. Die Situation in den Grenz/nahen-Orten Raeren,Kelmis,Hauset,Lontzen,Eynatten,Hergenrath,… ist eine völlig andere als in Eupen.Was die Schulen betrifft aber auch den Immobilienmarkt.
        Und fallen Sie nicht auf die Formulierung des Protest rein. Natürlich malen die alles rosarot. Die möchten sich bestmöglich verkaufen und was erhalten.

    • @Törö: Wir leben in einem grenzenlosen Europa, doch die Grenzen im Kopf der Menschen sind doch noch vorhanden. Nicht so deutlich bei uns, weil wir die gleiche Sprache wie die Deutschen sprechen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Grenzbewohner der anderen acht Länder viel mit den Deutschen am Hut haben und andersherum, weil eben besonders die Sprache sie daran hindert. Dort werden auch nicht so schnell Kinder auf der anderen Seite der Grenze eine Schule besuchen. Bestes Beispiel: Kein Bleyberger Kind geht in Vaals zur Schule und kein Vaalser Kind in Bleyberg. Ergo: die DG und Deutschland haben im Bezug des Zusammenlebens ein Alleinstellungsmerkmal.

      • Wir reden die gleiche Sprache wie die Deutschen? Wie ist den das geschehen? Sind wir etwas anderes als die Deutschen?
        Solch ein Schwachsinn unter einem Artikel über das geteilte Lichtenbusch. Hatten die Grenzzieher 1919 den Durchblick als sie Ihrer Meinung nach sauber zwischen Deutschen und uns Anderen unterschieden? Lichtenbusch, Kehr, Losheim, Steinebrück, Stupbach. War Sief 1921 eine Korrektur zwischen Völkern oder wasserwirtschaftlich bedingt?

        Sprache wir unter Limburg und Brabant einen flämischen Dialekt? Unter den spanischen Habsburgern Spanisch? Dann gut 20 Jahre Französisch und erlernten nach dem Wiener Kongress die Sprache der Deutschen.

        • @Der.: Törö sprach von einem Zusammenleben zwischen Deutschen und Belgier. Was vor 100 Jahren war, spielt bei diesem Thema keine Rolle. Geschichte ist Geschichte, Grenze ist Grenze, Staatszugehörigkeiten sind Staatszugehörigkeiten, Ressentiments sind Ressentiments und wer sich als was fühlt ist Privatsache. Ich zum Beispiel bin ein Belgier. Ich hoffe, dass Sie jetzt nicht allzu sehr geschockt sind.

          • Den Vergleich vor 100 Jahren habe ich nur angeführt um aufzuzeigen, dass ein gemeinsames Dorf auf dem Papier getrennt wurde. Aber es weiterhin EIN Lichtenbusch gibt. Da interessiert es die Einwohner nicht was im Pass steht. Meine Kinder lasse ich übrigens mit 18 frei entscheiden ob für immer ein B im Pass stehen bleibt oder ob es ein D wird.

          • Somit hat Sie also die Logik verlassen; der Verweis auf Törö war unnötig.

            Warum man (besonders) im Falle Lichtenbusch von Deutschen und Belgiern sprechen kann, hat sehr wohl mit den Ereignissen vor 100 Jahren zu tun.

            Als überzeugter Belgier (der nicht in Lichtenbusch wohnt) sollten Sie sich langsam darauf vorbereiten, die letzten Jahre Ihres Lebens als Wallone zu verbringen. Sollte das mit den wallonischen Finanzen sich so darstellen wie befürchtet, gibt es auch noch ein paar Jahre als Franzose.
            Das würde uns auch zum Thema zurückbringen: deutsch-französische Gymnasien, Grundschulen und Kindergärten gibt es eine ganze Reihe in den Grenzgebieten.

            Wie Sie schrieben: „Geschichte ist Geschichte, Grenze ist Grenze, Staatszugehörigkeiten sind Staatszugehörigkeiten, Ressentiments sind Ressentiments und wer sich als was fühlt ist Privatsache.“ Dann ist das ja für Sie kein Problem, Ihr Dasein als Belgier verblassen zu lassen.

                • @Der.: Mit dem Begriff Kulturdeutsch habe ich mich noch nie beschäftigt. Kann es sein, dass es sich bei Kulturdeutschen um Menschen handelt, die sich mit der geschichtlichen Entwicklung ihres Gebietes nicht abfinden können? Ich könnte durchaus verstehen, dass das bitter für diese Leute ist. Interessant wäre zu wissen, wieviel dieser Menschen es in der DG gibt. Ich als Kelmiser und der Rest meiner Bekannten und Verwandten gehören nicht dazu. Was ich persönlich an unserem Gebiet liebe, ist die kulturelle und sprachliche Vielfalt nach allen Himmelsrichtungen hin. Das ist eine unglaubliche Bereicherung der Sinne und ein wichtiger Anker in Sachen Zusammenleben verschiedener Kulturen und Nationalitäten.

            • Ewig gestrig

              So,so vor 100 Jahren. Inzwischen sind wir 3-4 Generationen weiter. Davor waren wir ( was heisst wir) alle irgendwann Spanier. Hüben wie drüben alles Kulturspanier. Damals gab’s noch keine Auto. Gehen wir also alle wieder zu Fuss.

  9. „Es würde unser Dorfleben komplett verändern, wenn wir keine Schule mehr hätten“
    Das gilt aber nur bis zum vierten Schuljahr… Und dann geht’s ab aufs Gymnasium nach Aachen.

    Sorry, aber wie kann man diese Petition nur ernst nehmen.

    NB, nicht jeder Lichtenbuscher steht hinter dieser Kampagne!!

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