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„Dr. No“: Vor 60 Jahren der erste James-Bond-Film… und die erste Single der Beatles

25.03.1964, Großbritannien, London: Sean Connery und Honor Blackman während der Dreharbeiten zum James-Bond-Klassiker „Goldfinger“. Foto: Pa/PA Wire/dpa

Seit 60 Jahren locken die James-Bond-Filme regelmäßig ein großes Publikum in die Kinos. Den Anfang machte 1962 „Dr. No“. Der Thriller mit dem damals unbekannten Sean Connery legte den Grundstein für eine der erfolgreichsten Filmreihen der Kinogeschichte. Ebenfalls Anfang Oktober 1962 brachten die Beatles ihre erste Single heraus: „Love Me Do“.

Als das Kinopublikum den Film „Dr. No“ zum ersten Mal auf der Leinwand sah, war wohl niemandem bewusst, dass es der Beginn eines cineastischen Phänomens war. Wer sollte ahnen, dass die ersten Worte, die der damals kaum bekannte Sean Connery in „Dr. No“ spricht, weltberühmt werden? „Bond. James Bond“, sagt Connery lässig mit Zigarette im Mundwinkel, bevor die ikonische James-Bond-Melodie einsetzt. Ein Stück Filmgeschichte.

30.11.1982, —: Das Archivbild zeigt den britischen Schauspieler Sean Connery als Geheimagent 007 in dem Film „Sag niemals nie“. Foto: Gustav Unger/dpa

Am 5. Oktober 1962 feierte der erste James-Bond-Film in London seine Weltpremiere. Die Filmgesellschaft United Artists genehmigte das vergleichsweise geringe Budget von rund einer Million US-Dollar für „Dr. No“.

Gedreht wurde unter der Regie von Terence Young in nur zweieinhalb Monaten zwischen Januar und März 1962. Die stilprägenden Kulissen von Ken Adam wurden in den Pinewood-Studios nahe London gebaut. Die Außenaufnahmen entstanden «on location» auf Jamaika.

Legendär ist die Szene, in der das erste „Bond-Girl“ Ursula Andress als Honey Rider in einem weißen Bikini aus dem Wasser steigt. So viel geballten Sex-Appeal gab es zu Beginn der 1960er Jahre kaum auf der Leinwand. Den titelgebenden Bösewicht spielte der Broadway-erfahrene Joseph Wiseman.

„Dr. No“ war die Blaupause für viele folgende Bond-Filme. Dazu gehören auch die berühmte Titelmusik, die von Monty Norman komponiert und von John Barry arrangiert wurde, die Gunbarrel-Sequenz – der kurze Vorspann, in dem Bond in Richtung Kamera schießt – und das 007-Logo.

Bis heute gilt „Dr. No“ als einer der besten James-Bond-Filme. 1962 war er ein filmischer Urknall, ein Kassenschlager, der ein Vielfaches seines Produktionsbudgets einspielte und unzählige Nachahmer auf den Plan rief.

Neben den genannten Komponenten, die Teil der sogenannten James-Bond-Formel wurden, ist der Erfolg des Films vor allem Sean Connery und seinem Charisma zu verdanken – und Regisseur Young, der aus dem rauen Schotten den coolen Gentleman-Agenten formte.

28.09.2022, Großbritannien, London: Ein Aston Martin V8 Vantage steht vor dem Auktionshaus Christie’s im Zentrum Londons für die Auktion „Sixty Years of James Bond“ („Sechzig Jahre James Bond“). Foto: Suzan Moore/PA Wire/dpa

Dass er bald auf der Straße nur noch als Mr. Bond angesprochen wurde, nervte Connery. Nach fünf Filmen wurde ihm der Bond-Rummel zu viel und er quittierte 1967 den Agentendienst. Als sein Nachfolger George Lazenby nach nur einem Film hinwarf, ließ sich Connery allerdings überreden, 1971 für „Diamantenfieber“ zurückzukehren. 1983 drehte er sogar noch mit einer Konkurrenzfirma das „Feuerball“-Remake „Sag niemals nie“, das nicht zur offiziellen Reihe zählt.

Als 007 folgten Roger Moore, der auch für „Dr. No“ im Gespräch gewesen war, Timothy Dalton, Pierce Brosnan und Daniel Craig. Jeder brachte etwas Eigenes mit. Aber vielen gilt Connery als bester Darsteller. Anlässlich des 60. Jubiläums wurde in Pinewood, wo zahlreiche weitere Bond-Filme gedreht wurden, eine neu eröffnete Produktionshalle feierlich auf „Sean Connery Stage“ getauft.

Unter dem Motto „60 Years Of Bond“ laufen viele James-Bond-Klassiker wieder im Kino. Beim traditionsreichen Auktionshaus Christie’s werden Requisiten versteigert. In der Londoner Royal Albert Hall steigt ein von Bond-Komponist David Arnold kuratiertes Konzert mit der Musik der Filme, bei dem unter anderem Dame Shirley Bassey („Goldfinger“) und Hans Zimmer auftreten. Am 5. Oktober, dem „Global James Bond Day“, ist das Jubiläumskonzert beim Streamingdienst Amazon Prime zu sehen.

„Love Me Do“: Vor 60 Jahren die erste Single der Beatles

Ebenfalls vor 60 Jahren veröffentlichten die Beatles ihre Debütsingle. Der Song „Love Me Do“ löste zwar noch nicht die „Beatlemania“ aus, legte aber den Grundstein dafür.

In die Top Ten der britischen Hitparade schaffte es die Single zwar nicht. Aber dass sie vor 60 Jahren auf Anhieb Platz 17 der heimischen Charts erreichte, war ein beachtlicher Erfolg für vier junge Männer, die damals außerhalb ihrer Heimatstadt Liverpool und vielleicht noch Manchester nur wenigen Briten ein Begriff waren.

24.06.1966, Bayern, München: Die Beatles, (l-r) George Harrison, Paul McCartney, John Lennon und im Hintergrund am Schlagzeug Ringo Starr, treten Circus Krone-Bau auf. Foto: picture alliance / dpa

Am 5. Oktober 1962 erschien „Love Me Do“, die Debütsingle der Beatles. Lange Zeit hatten die Liverpooler, die als Begleitband von Tony Sheridan die Single „My Bonnie“ aufgenommen hatten, bei ihren Konzerten nur Coverversionen gespielt.

Dass Musikgruppen ihre eigenen Songs schreiben, war damals unüblich. „Love Me Do“ war eine ihrer ersten Eigenkompositionen bei Auftritten – und in dieser Hinsicht eine Revolution. Paul McCartney und John Lennon hatten das Lied dem Vernehmen nach bereits Jahre zuvor als Jugendliche geschrieben.

Dass die Debütsingle Platz 17 der Hitparade erreichte, bestätigte die Plattenfirma EMI in ihrer Entscheidung, den Beatles einen Vertrag zu geben. Der große Durchbruch ließ nicht lange auf sich warten. Nur drei Monate später, im Januar 1963, gelang den „Fab Four“ mit ihrer zweiten Single „Please Please Me“ der Sprung an die Spitze der beiden damals existierenden britischen Hitparaden. Bald darauf grassierte nicht nur in Großbritannien eine Massenhysterie um die Gruppe aus Liverpool. „Beatlemania“ nannte die Presse das weltweite Phänomen. (dpa)

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