Politik

Der blaue Sack aus Belgien als Vorbild für Europa

Blaue Säcke liegen abholbereit an einer Straße. Foto: Belga

Letzte Woche ist der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont (CSP-EVP) in Straßburg mit der EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall zusammengetroffen, um über die belgische Recyclingwirtschaft als Vorbild für andere EU-Mitgliedstaaten auszutauschen.

„Der blaue Sack aus Belgien ist in Bezug auf die Recyclingquoten von Verpackungsabfällen ein echtes Erfolgsprojekt – und kann als Vorbild für Europa dienen. Darauf habe ich die für Umwelt zuständige EU-Kommissarin Jessika Roswall bei unserem Arbeitsgespräch aufmerksam gemacht‘ betonte der ostbelgische EU-Abgeordnete in einer Pressemitteilung.

Die Schaffung einer echten europäischen Kreislaufwirtschaft sei eine Priorität der EU-Umweltpolitik. Daher lohne es sich, einen genaueren Blick auf die in Belgien sehr hohe Recyclingquote von Verpackungsmüll zu werfen, erklärte Arimont, Mitglied des Umweltausschusses im Europäischen Parlament. „In unserem Land werden heute schon rund 80 Prozent der Verpackungsabfälle wiederverwertet.“

Bild links: Pascal Arimont und EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall (v.l.). Bild rechts: Claudy Lejeune (PreZero), Pascal Arimont und Götz Brandau (Schwarz-Gruppe) (v.l.). Fotos: Büro Pascal Arimont

Ebenfalls in Straßburg traf Arimont die Vertreter des Unternehmens PreZero, das am Standort Evergem bei Gent (Ostflandern) für das Recycling eines Teils der in den blauen Säcken gesammelten Verpackungen zuständig ist. CEO von PreZero Belgium ist Claudy Lejeune aus Rocherath. Das Unternehmen gehört zu der deutschen Unternehmensgruppe „Schwarz“ und sortiert seit Februar 2021 für „Fost Plus“.

„Aktuell hat die Recyclingwirtschaft in Europa mit Problemen zu kämpfen, die u.a. auf den Rückgang in wirtschaftlichen Schlüsselbereichen wie dem Automobil- oder Bausektor zurückzuführen sind. Diese Wirtschaftssektoren sind stark auf so genannte Rezyklate angewiesen. Auch die hohen Energiekosten und billige Rohstoff-Importe aus Asien machen dem Sektor zu schaffen“, betonte Arimint.

„Wenn wir die ehrgeizigen Kreislaufziele, die eine europaweite Recyclingquote für Verpackungen von 65 Prozent bis 2035 vorsehen, tatsächlich erreichen wollen, müssen wir den Sektor gezielter unterstützen. Ich freue mich daher, dass Frau Roswall zugesagt hat, sich den belgischen Recyclingsektor bei einem Besuch in Evergem einmal in der Praxis anzusehen“, so Arimont. „Es bleibt in Anbetracht der in Europa herrschenden Rohstoffknappheit wichtig, dass wir Rezyklate als essenzielle europäische Rohstoffe betrachten und eben nicht nur als Abfallprodukte.“ (cre)

24 Antworten auf “Der blaue Sack aus Belgien als Vorbild für Europa”

      • Och Peter

        Och Peter, zieh zu uns rüber.
        Einen Wertstoffhof gibts in Imgenbroich.
        Der hat 2 Tage die Woche und Samstag morgens auf. Im Sommer ganze 3 Tage.
        Da steht man dann nicht selten eine Stunden bis man dran ist.
        Kommt man nicht aus Monschau sondern aus den umliegenden Gemeinden, die keine Hof haben, zahlt man auch noch um was abzugeben.
        „das nehmen wir nicht“ ist auch ein Standartspruch.
        Es gibt auch keine Container, wo man von oben anfährt und gemütlich alles reinzieht.
        Das Grünzeug kommt, beispielsweise in ne kleine Ecke. Da passt ein Auto gleichzeitig ran. Kleiner Anhänger kostet dann 5€.
        ABER ist ja kein Problem.Wenn man aus einer Gemeinde kommt, die keinen Hof hat, da gibt es ein mal im Monat an einem Samstag einen Container. Muss man halt nur warten mit der Rasenmähen, Heckenschnitt, …bis am Tag bevor der Container kommt. Auch da steht man dann ne Stunde an aber immerhin es ist kostenlos Wenn man Glück hat, regnet es dann auch nicht gerade in Strömen und es klappt.
        Unsere Nachbarn, Grün bis zum Abwinken, legen einfach alles auf einen Haufen im Garten und warten auf schönes Wetter und verbrennen den Kram.
        An der eigenen Haustüre und am Portemonnaie hört der Umweltschutz auf. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
        Sehr beliebt ist auch, nach Belgien rüber fahren und man wirft den Müll(er) da in den Wald.
        Sehr beliebt die Strecke Roetgen- Raeren und Roetgen- Eupen.

        Apropos Eupen
        Wir fahren unser Grünzeug inzwischen nach Schönefeld. Kostet zwar auch, als nicht Eupener, ein paar Euro.
        Aber das geht ruckzuck, freundlich und unkompliziert.

        • Peter Müller

          Ach ja, mal wieder viel Unwissenheit, ohne genau zu wissen was bei unserem Nachbarn abläuft. Auch unsere Nachbarn haben Anlaufstationen um alles zu entsorgen, man muss sich nur informieren. Es gibt zum Beispiel unter anderm Gelbe Tonnen die zuhause abgeholt werden. Wartezeiten !!, was hier auch sehr oft vorkommt, weil alles mit den Autos versperrt ist. Und regnen tut es auch hier . Ihr Schreiben zeigt ihre negative Einstellung zum Nachbarn.

      • Mit dem Unterschied das man in D bezahlen muss für Sperrmüll usw. Das belgische Recyclingsystem empfinde ich als eines der besten in Europa unsere Müllsteuer ist auch vollkommen in Ordnung im Vergleich zu Deutschland zb.

  1. delegierter

    Wir wissen doch alle, daß sich mit Müll sehr viel Geld machen lässt. Warum lassen sich die Politiker dann auf solche Kampagnen ein ? Warum werden Unternehmen nicht verpflichtet diese Müllberge gar nicht erst entstehen zu lassen ? Überall steht “ wiederverwertbar “ sogar mit Engeln versehen drauf, aber dann siehst du in den Nachrichten die Kinder in Somalia oder Kenia, Plastikflaschen ….. einsammeln, die Schiffeweise von hier dort landen. Von Elektroschrott usw. ganz zu schweigen.
    Das nächste sind die Autos. Hat man in Brüssel schon ein Konzept für die E-Autos ?
    Die gehen wohl nicht, wie die Verbrenner, Richtung Osten oder Afrika, trotz der Klimaanlage an Bord 🫢

  2. Börsenrekord

    Über die immer größer werdende soziale Spaltung in Belgien spricht kein Konservativer Politiker das wird stets ausgeblendet, die christlich sozialen Werte sind längst im Müllhaufen der Geschichte gelandet. Dafür beschäftigt man sich lieber mit blauen Säcken oder dem Naturereignis Wolf im tiefen Wald.

  3. johann scholl

    Die blauen Säcke ist effektiv eine gute Sache. Aber da sind wieder schlaue Politiker die Pfand auf Büchsen, Pet-Flaschen usw. einführen wollen. Der damit verbundene Entsorgungsaufwand ist enorm aufwändig. Da gibt es Geschäfte die müssen Geld herausrücken ,haben den Aufwand der Entsorgung und machen möglicherweise keinen Verkauf an dem sie etwas Geld verdienen können? Die vorgeschlagenen Rückerstattungsmöglichkeiten sind unüberlegt. Wenn man die Menge an blauen Säcken am Strassenrand sieht und man davon einen Großteil individuell abgeben muss, ist das nicht unbedingt umweltfreundlich. Man muß nicht immer alles was andere Nachbarsstaaten nachmachen.

  4. Peter Müller

    Ja sind sie. Aber dadurch das kein Pfand erhoben wird, werden viele Dosen und Plastikflaschen einfach in die Natur entsorgt, vor allem bei den Jugendlichen. Was bei uns an der Tagesordnung ist. Ausserdem hat Pfand auf diese Artikel einen erzieherischen aspekt !.

  5. In D gibt es für alles eine Tonne. Die gelbe Tonne, die Braune ( Papier), Restmüll, eine für Grünabfälle, eine für Lebensmittelabfälle… und alle sind kostenpflichtig, je nach Größe mehr oder weniger…
    Im Grunde ist das doch aber so wie bei uns. Wir bezahlen Müllsteuer, die grünen und blauen Säcke, ebenso die lebensmittelabfallbtl. alles müssen wir ebenfalls kaufen.Für die Bisatonne muss ja ebenso gezahlt werden. Also viel an Unterschied was das bezahlen angeht, sehe ich da nicht.
    Mal abgesehen davon, dass D die Mülltrennung zur Kunst erhoben hat

      • @ Logisch
        Es soll Leute geben, die haben kein Auto mehr, weil sie zu alt sind, und wenn dann ohne Anhängerkupplung. Aber vielleicht können die ja Ihrer Meinung nach ihr kl Behindertenfahrzeug nehmen, um die Abfälle nach Bisa zu bekommen? So wie viele andere Sachen auch

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern