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SERIE – Vor 50 Jahren die erste Mondlandung (4): War der „große Schritt für die Menschheit“ überhaupt echt?

20.07.1969, USA, Mond: „Apollo 11“-Astronaut Edwin "Buzz" Aldrin steht neben der US-Flagge auf dem Mond. Foto: Nasa/EPA/pa

An diesem Wochenende vom 20.-21. Juli jährt sich die erste bemannte Mondlandung zum 50. Mal. Sie bildete das Finale eines beispiellosen Wettlaufs der Sowjetrussen mit den US-Amerikanern. Oder hat sie vielleicht gar nicht stattgefunden? Was der „große Schritt für die Menschheit“ überhaupt echt? Behauptungen dazu im Check.

Zugegeben, es ist noch immer unfassbar: Menschen flogen zum Mond, fuhren dort Auto und spielten sogar Golf. Der 20. Juli 1969 – die Landung der ersten von sechs bemannten Mondmissionen – ist ein Meilenstein in der Geschichte der Menschheit.

50 Jahre später bezweifeln immer noch manche, dass Menschen auf dem Erdtrabanten waren. Sie glauben, die Aufnahmen seien im Studio entstanden und womöglich eine Inszenierung des US-Geheimdienstes CIA gewesen. Die 10 wichtigsten Behauptungen im Faktencheck:

1. Behauptung: Die „wehende“ Flagge

Die „wehende“ US-Flagge ist das anschaulichste Beispiel für die angeblich gestellte Mondlandung. Da auf dem Mond kein Wind bläst, dürfe die Fahne nicht wehen, monieren Kritiker. Allerdings: Die Bewegungen des Stoffes, der an einer Querstrebe hängt, stammen von keiner Brise, sondern von Erschütterungen des Fahnenmastes – etwa beim Einstecken oder Ausrichten, wie Ralf Jaumann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betont. Da der Mond keine Atmosphäre hat, wird das Wackeln des Stoffes kaum gebremst.

20.07.1969, —, Mond: Ein Fußabdruck des US-amerikanischen Astronauten Edwin E. Aldrin auf dem Mond. Foto: -/Nasa/dpa

2. Behauptung: Fußabdrücke im Mondstaub

Viele Bilder zeigen Spuren der Raumfahrer im Mondstaub. Wie kann der knochentrockene Staub die Form halten, fragen Kritiker. Urs Mall vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung erklärt die gute Bindung vor allem mit der Konsistenz des extrem feinen Mondstaubs. Dessen Bausteine seien nie durch Wind oder Wasser abgeschliffen worden, kantig geblieben und hafteten daher besonders gut aneinander.

3. Behauptung: Zu niedrige Hüpfer

Die Sprünge der Astronauten auf der Mondoberfläche seien zu niedrig, wenden Zweifler ein. Angesichts der geringen Gravitation – etwa ein Sechstel der irdischen Schwerkraft – hätten die Raumfahrer meterhoch springen können. Mall führt die niedrigen Hüpfer vor allem auf die etwa 85 Kilogramm schweren Raumanzüge und die eingeschränkte Beweglichkeit zurück. Jaumann ergänzt, es sei nicht um hohe Sprünge gegangen. Aus Sicherheitsgründen hätten sich die Raumfahrer mit kleinen Hüpfern oder Trippelschritten bewegt.

20.07.1969, —: US-Astronaut Edwin „Buzz“ Aldrin steht auf der Mondoberfläche. Rechts im Bild ist dabei ein Stück der Mondlandefähre „Eagle“ zu sehen. Foto: Neil Armstrong/NASA/dpa

4. Behauptung: Mangelnde Haftung des Mondfahrzeugs

Die Astronauten fuhren mit Fahrzeugen über den Mond. Angesichts der geringen Schwerkraft hätten die Rover aus den Kurven rutschen müssen, meinen Zweifler. Die Fliehkraft hängt jedoch insbesondere von Radius und Geschwindigkeit ab. Das Höchsttempo der Fahrzeuge lag laut Nasa bei etwa 15 Kilometern pro Stunde. Das entspricht – bei ähnlichem Untergrund – rechnerisch etwa der Fliehkraft, die ein irdisches Auto bei gleichem Radius mit 37,5 Stundenkilometern hätte. Dass die Astronauten die Kurven mit Vollgas fuhren, ist äußerst unwahrscheinlich.

5. Behauptung: Wiederkehrende „Kulissen“

Ähnlichkeiten der Mondlandschaft auf verschiedenen Bildern gelten als Beleg dafür, dass im Studio stets gleiche Kulissen verwendet wurden. Allerdings verwundern wiederkehrende Motive nicht, schließlich machten die Astronauten an ihren Landestellen Tausende Fotos aus verschiedenen Perspektiven, wie Mall erläutert. Zudem betont er, dass sich die Landschaften an den Landestellen ohnehin stark ähneln – auch weil markante optische Elemente wie auf der Erde fehlten.

6. Behauptung: Fehlende Fadenkreuze auf den Bildern

Die Linsen der Hasselblad-Kameras der Astronauten enthielten Fadenkreuze – etwa um Distanzen besser einschätzen zu können. Diese Fadenkreuze scheinen an manchen Stellen hinter Objekten zu verschwinden, was Kritiker als Fotomontage deuten. Bei näherem Hinsehen zeigt sich oft, dass die Kreuze durchaus da, aber vor dunklem Hintergrund kaum erkennbar sind. Allerdings, so Jaumann, wurden später auch bearbeitete Bilder veröffentlicht.

20.07.1969, —, Mondoberfläche: US-Astronaut Neil Armstrong fotografiert die Mondfähre „Eagle“ auf der Tranquility Base, dem Landepunkt der ersten bemannten Mondfähre im Mare Tranquillitatis. Armstrongs Schatten und der Schatten der Kamera sind im Vordergrund sichtbar. Foto: Nasa/dpa

7. Behauptung: Keine Sterne am Himmel

Auf den Bildern der Astronauten sind am Himmel keine Sterne zu sehen. Die Astronauten betraten den Erdtrabanten tagsüber – ein Mondtag dauert zwei Wochen. Auf den Bildern ist der Kontrast zwischen der grellen Mondoberfläche und dem dunklen Himmel viel zu stark, als dass lichtschwache Pünktchen am Firmament sichtbar wären.

8. Behauptung: Der Schattenwurf passt nicht

Dass Schatten auf den Bildern in verschiedene Richtungen verlaufen oder gestaucht sind, führen Kritiker auf verschiedene Lichtquellen zurück. Grund dafür sind laut Mall vor allem Unebenheiten der Mondoberfläche. Dadurch können Schatten länger, kürzer oder verzerrt erscheinen.

9. Behauptung: Fehlender Landekrater

Unterhalb der Landekapseln sieht man keinen Landekrater und kaum Staub. Kein Wunder, sagt Jaumann: Die Landestellen seien nicht senkrecht, sondern seitlich angeflogen worden. Die Triebwerke hatten demnach nicht die Kraft, Krater in das feste Mondgestein zu brennen.

10. Behauptung: Tödliche Strahlung

Beim Hin- und Rückflug waren die Besatzungen vor allem im Van-Allen-Gürtel, einem die Erde umgebenden Strahlungsring, erhöhter Teilchenstrahlung von der Sonne ausgesetzt. Diese Belastung hätte Stunden angedauert und tödlich sein können, wenden Kritiker ein. Mall schätzt die Dauer für die Durchquerung des Van-Allen-Gürtels auf etwa eine Stunde, wobei die Crew durch die Aluminium-Hülle der Raumkapsel geschützt war.

30.04.1969, USA, Miami: Die Besatzung von „Apollo 11“, die Astronauten Neil Armstrong (l-r), Michael Collins und Edwin Aldrin. Foto: Nasa/epa/dpa

Die Astronauten waren demnach zwar erhöhter Strahlung ausgesetzt, aber die Dosis war überschaubar. Die Nasa habe die Flugbahn der Missionen so gelegt, dass die intensivsten Strahlungsbereiche umflogen wurden.

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa selbst äußert sich zu Fälschungstheorien grundsätzlich nicht. Doch sie hat vor einigen Jahren Bilder der Mission „Lunar Reconnaissance Orbiter“ (LRO) veröffentlicht. Die Raumsonde hatte Aufnahmen von Apollo-Landestellen in hoher Auflösung zur Erde gefunkt. Auch wenn sie hartnäckige Zweifler nicht umstimmen mögen – die Bilder zeigen neben zurückgelassenen Instrumenten die Spuren der Rover und sogar Fußspuren der Astronauten.

Zudem, so Jaumann und Mall, hätten Tausende Mitarbeiter an den sechs Missionen mitgewirkt. „Fälschungen über Jahrzehnte geheimzuhalten, halte ich für sehr schwierig“, sagt Mall. Außerdem ein eindeutiger Beleg: die über 380 Kilogramm Mondgestein, die die Astronauten zur Erde mitbrachten. Im Gegensatz zu den – erst später entdeckten – Mondmeteoriten, die auf die Erde fielen, wurden diese Brocken nicht durch ihre Reise durch die Erdatmosphäre verändert. (dpa)

SERIE zur Mondlandung vor 50 Jahren – bereits erschienen:

Vor 50 Jahren die erste Mondlandung: Der Wettlauf zum Mond – „Eine Schlacht im Kalten Krieg“ (1)

Vor 50 Jahren die erste Mondlandung: „Die Spannung im Kontrollzentrum war enorm“ (2)

Vor 50 Jahren die erste Mondlandung: Tagebuch einer Mondreise (3)

12 Antworten auf “SERIE – Vor 50 Jahren die erste Mondlandung (4): War der „große Schritt für die Menschheit“ überhaupt echt?”

  1. Boa, ne wa, nicht schon wieder diese doofe Diskussion. Immer diese Skeptiker, die glauben aber auch alles. Na ja, wer nicht viel weiß, muß eben viel glauben. Googelt mal „ Lunar Reconnaissance Orbiter“ da kann man sogar die Fussspuren der Astronauten finden.

  2. Der erste Mensch auf dem Mond war kein Amerikaner, sondern ein Belgier: 1954 betrat Tintin/Tim als erster Mensch den Mond. Ein Belgier also. Der erste Hund im Weltraum war auch nicht Leica, sondern Milou/Struppi. Schade, dass das immer verschwiegen wird. Wahrscheinlich eine Verschwörung gegen die „petits Belges, initiert von der NASA. Allerdings startete die Rakete vom Weltraumbahnhof in Syldavien und nicht vom Euro Space Center in Transinne.

  3. Dass diese Frage überhaupt gestellt wird, ist schon echter Schwachsinn.
    Man stelle sich das konkret vor:
    Die riesige Saturn V startet mit drei Astronauten an Bord, die zuvor jeden Handgriff Monate lang geübt haben. Das konnte jeder vor Ort oder in den Medien verfolgen.
    Nun fliegt die nicht zum Mond, sondern umkreist einige Tage lang die Erde, bevor die Kapsel im Ozean landet, was auch wieder jeder sehen konnte.
    Um die ganze Welt zu täuschen, findet ein großartiges Spektakel statt: In den Kontrollräumen läuft ein vorher einstudiertes Drehbuch ab: Geschäftigkeit, Communiqués, simulierter Funkverkehr wird im Fernsehen direkt übertragen, Bilder von der Erde und später vom Mond werden eingeblendet: Toll, diese retuschierten Aufnahmen von der blauen Erde am Mondhorizont gestern Abend auf arte, ja sogar die Familienangehörigen spielen ihre Rolle perfekt: Spannung, Tränen und Jubel.
    Inzwischen hatte man für „Schritte auf dem Mond“ einen von mir inspirierten Film gedreht, der im richtigen Moment eingeblendet wurde.
    Tausende Leute waren in diesen Betrug eingespannt, und keiner hat bis heute sein Wissen samt Beweisen für klingende Münze an die Medien verkauft. Aber die haben den Betrug ja ohnehin gerne mitgemacht. Sogar die Russen, die natürlich durch ihre Spione Bescheid wussten, haben dichtgehalten.
    Aber vielleicht ist die ganze Weltraumfahrerei ein einziger gigantischer Betrug? Warum eigentlich nicht?

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